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Kultur

Laufen lernen

Der studentische Ausstellungsraum »4.4.« hilft dem künstlerischen Nachwuchs bei ersten Gehversuchen

  Laufen lernen | Der studentische Ausstellungsraum »4.4.« hilft dem künstlerischen Nachwuchs bei ersten Gehversuchen

Wie komme ich an eine Ausstellungsfläche für meine Werke, wer unterstützt mich finanziell, wie mache ich mich bei Galeristen bemerkbar? Vor allem für Leipziger Malerei-Studenten ist es kein Leichtes, nach dem Boom der Nullerjahre noch zu überraschen. Umso beruhigender, wenn es Orte gibt, an denen nachkommenden Talenten auf ihrem Weg in den hart umkämpften Markt geholfen wird.

Als Student der freien Kunst steht man nach und nach vor immer größer werden Problembergen des Arbeitslebens: Wie komme ich an eine Ausstellungsfläche für meine Werke, wer unterstützt mich finanziell, wie mache ich mich im Sud der angehenden Künstler bei Galeristen überhaupt bemerkbar, etc… Vor allem für Malerei-Studenten in Leipzig ist es kein Leichtes nach dem Boom der Nullerjahre noch zu überraschen oder nicht ständig in Bezug zu den Großen der jüngsten Vergangenheit gesetzt zu werden. Um so beruhigender, wenn es Orte gibt, an denen nachkommenden Talenten auf ihrem Weg in den hart umkämpften Markt geholfen wird.

Der Raum 4.4. in der Hochschule für Grafik und Buchkunst sieht sich als ein solcher Ort. Als einstiges Büro der HGB-Professorin Annette Schröter, ist der Raum vor zwei Jahren zum studentischen Showroom umgebaut worden. Auf dreißig Quadratmetern haben Studenten jetzt die Möglichkeit erste Erfahrungen im Ausstellungswesen zu sammeln, unabhängig von den Richtlinien der Dozenten oder Professoren und auch von Galeristen. An die fünfzehn Ausstellungen wurden seit der Gründung auf die Beine gestellt, auch Vorträge von Gastprofessoren oder Kreativen der Region wurden vielfach spontan organisiert. Damit der Austausch zwischen Professoren und Studenten dennoch erhalten bleibt, werden aktuelle Arbeiten von Lehrenden oft in die Ausstellungen eingebunden. Die Gründer sind bei diesem Austausch um ein angemessenes Maß aus Nachwuchs und Erfahrung bemüht. Deshalb zählen neben Annette Schröter noch Bastian Muhr, Meisterschüler ihrer Klasse und Martin Groß, ebenfalls aus der Klasse Annette Schröters, zu den Projektleitern von 4.4.

Um den Raum 4.4. nun aber nicht vorschnell als Keimzelle der HGB abzustempeln, sei hinzugefügt, dass im Interesse der Gründer auch Kooperationen mit anderen Kunsthochschulen stattfinden. Beispielsweise wurden bereits zwei Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin konzipiert.

Für den HGB-Rundgang wird das Tier in 4.4 geholt: »Wild & Hai« zeigt die aktuellen Arbeiten der Klasse Schröter und bietet animalische Einblicke in den Medien Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Animationsfilm. Wer sich für weitere Projekte oder Kontaktmöglichkeiten zum Raum 4.4 interessiert, kann sich online über aktuelle Vernissagen und Veranstaltungen informieren. Wer wissen will, was neben der Klasse Schröter noch an der HGB geboten ist, hat bis kommenden Sonntag um 22 Uhr die Möglichkeit den Rundgang zu besuchen.


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