anzeige
anzeige
Kultur

Plitsch, Platsch, Performance

Irina Pauls lädt zum Neptunfest der Künste

  Plitsch, Platsch, Performance | Irina Pauls lädt zum Neptunfest der Künste

Nachts im Freibad: Mit »Second Splash« füllt Irina Pauls das Schreberbad mit Musik und Bewegungskunst.

Flachköpper, Bauchklatscher, Arschbombe: Im Freibad herrschen durchaus unästhetische Moden. Während vom Ersteren schon wegen möglicher Kopfverletzungen abzuraten ist, kann auch die Bauchlandung ernsthafte Folgen wie Blutergüsse und Zerrungen haben. Die Arschbombe ist weit gesellschaftsfähiger. Selbst Rettungsschwimmer empfehlen den Sprung für unbekannte Gewässer. Denn ein großer Teil der kinetischen Energie wird aufgrund der großen Oberfläche für die Wasserverdrängung aufgewendet. Die Eintauchtiefe ist entsprechend gering. Dafür ist der Spritzwassereffekt umso spektakulärer.

Zum hochfliegenden Spektakel ins Freibad lockt »Second Splash«. Irina Pauls hat das nocturne Neptunfest im Schreberbad inszeniert. Im letzten Jahr bereits war ihre Performance »Tanzt die Männerschwimmhalle« eine Wucht. Im Stadtbad trafen Tanz und Akrobatik, Schauspiel und Gesang mit hochemotionaler Wirkung aufeinander. Nun gibt Irina Pauls eine Fortsetzung. Im Freien bringt sie nun verschiedenste Künste als Gesamt-Open-Air-Kunstwerk zum Klingen. Das Kinderschwimmbecken wird mit (Tanz-)Bewegungen, Musik und Körpern gefüllt und zur Installation in Grün-Blau. Denn, so Pauls, das Bad mit seinem Lebenselixier Wasser und seine Lage in der vom Menschen kultivierten Natur sei ein besonders inspirierender Ort. Leicht gespenstisch wird es gewiss zugehen, des Nachts im entleerten Freizeitort. Wem das zu viel der Entseelung ist, der kann mit eigens entworfenen Bootstouren den Wasseradern der Stadt nach Leben nachspüren, bevor es zum Showdown im Schreberbad kommt. »Splash«! – Die Arschbombe übrigens hat es als Splashdiving sogar zur kunstfertigen Sportart gebracht.


Kommentieren


0 Kommentar(e)