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Politik

Großdemo gegen Kürzungen

Auch Senat der Uni unterstützt Protest der Studierenden am 25. Juni in Leipzig

  Großdemo gegen Kürzungen | Auch Senat der Uni unterstützt Protest der Studierenden am 25. Juni in Leipzig

Die Proteste der Studierenden anlässlich der Stellenkürzungen, denen die Institute für Theaterwissenschaft und Archäologie zum Opfer fallen sollen, nehmen an Fahrt auf. Für den 25. Juni ruft der Student_innenRat der Uni Leipzig (StuRa) zusammen mit der Konferenz der Sächsischen Studierendenschaft zu einer Großdemo in Leipzig auf. Das Motto: »Kürzer geht’s nicht!« Los geht es um 13 Uhr auf dem Augustusplatz.

Angemeldet haben sich auch Studierende aus Halle und Thüringen, wo ebenfalls massiv gekürzt wird, sowie aus anderen sächsischen Hochschulen. Aus Dresden und Freiberg soll es sogar einen Sonderzug nach Leipzig geben. Der StuRa rechnet für die Demo mit mindestens 3.500 Teilnehmern. Auch im Vorfeld haben sich die Studierenden immer wieder mit ihrem Anliegen in der Öffentlichkeit gezeigt: mit einem Protestlauf um den Marktplatz, einer Beerdigung des Archäologie-Instituts nach spätrömischem Ritual, Fahrraddemos und einer Dauerlesung. »Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden«, erklärt Henrik Hofmann, Referent für Hochschulpolitik beim StuRa.

An der Uni rumort es derweil weiter. In den Fakultätsräten werden derzeit Vorschläge zu weiteren Stellenstreichungen diskutiert, denn wenn der Landtag den Beschluss zum Abbau von 1.042 Stellen in den Jahren 2013 bis 2020 nicht zurücknimmt, steht für 2015 eine weitere Kürzungsrunde an. Zurzeit gibt es verschiedene Planspiele und Diskussionsgrundlagen, die unter anderem zu Verlusten in der Chemie, der Romanistik oder den Wirtschaftswissenschaften führen würden. Die endgültige Umsetzung ist derzeit jedoch noch unklar. »Das Ziel der Universität ist es, dass der Sparbeschluss zurückgenommen wird«, sagt Uni-Sprecher Carsten Heckmann. Der Senat unterstützt die Proteste und hat beschlossen, dass es allen Studierenden und Hochschullehrer ermöglicht werden soll, an der Demo am 25. Juni teilzunehmen, was bedeutet, dass an dem Tag keine Prüfungen oder Prüfungsvorleistungen erfolgen sollen. Zudem empfehlen die Senatoren den Uni-Angehörigen die Petition »Kürzer geht’s nicht!« des Aktionsbündnisses zu unterzeichnen.

Mittlerweile entfernen sich die Zahlen, mit denen die Kürzungen begründet wurden, immer mehr von der Realität. So geht die Kultusministerkonferenz (KMK) mittlerweile davon aus, dass die Studienanfängerzahlen bis 2025 konstant über 20.000 liegen werden. Der Landtag war bei seinem Beschluss 2011 noch von deutlich sinkenden Studierendenzahlen ausgegangen. Allerdings war schon damals deutlich erkennbar, dass die von der KMK 2008 prognostizierten Rückgänge auf unter 17.000 Studienanfänger pro Jahr ausbleiben würden.


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