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Essen & Trinken

Bierselig unter der Löffelfamilie

Der mobile Biergarten der Kitchen Guerilla machte Halt in Leipzig

  Bierselig unter der Löffelfamilie | Der mobile Biergarten der Kitchen Guerilla machte Halt in Leipzig

Die Hamburger Kitchen Guerilla lud zum mobilen Biergarten an die Feinkost. kreuzer-Autor Marc Bohländer war vor Ort und begeistert von handtellergroßen Ochsensteaks und dem Bier eines tschechischen Braumeisters.

Als wir bei schönstem Sommerwetter an der Location eintreffen, ist das Bier schon kaltgestellt, der Grill glüht. Die Kitchen Guerilla, ein Köche-Kollektiv aus Hamburg, hat unter der Löffelfamilie ihren mobilen Biergarten aufgebaut. »In Leipzig waren wir noch nie, wollten aber immer schon mal mit unserem Konzept hier aufschlagen«, erzählt Koral, einer der drei Köpfe der Kitchen Guerilla.

Das Gelände an der Feinkost passt wie die Faust aufs Auge. Das Event »Mobiler Biergarten« wird nämlich zusammen mit »Pilsner Urquell« veranstaltet. Lokale Bierliebhaber wissen, dass auf dem Gelände an der Löffelfamilie einst eine Brauerei beheimatet war. Unter dem Beton der Karli rotten heute noch alte Gerstensaftkeller vor sich hin.

Schnell füllt sich der mobile Garten mit Menschen. Die Atmosphäre ist gelöst, entspannt und fast freundschaftlich. Die aufmerksamen Bedienungen stellen einem ungefragt ein neues Bier vor die Nase, während der erste Gang serviert wird. Auf dem Speiseplan stehen unter anderem Fisch, ein Sandwich, ein handtellergroßes Ochsenkarree und ein Dessert. Geschmacklich genügen die Speisen jedem Biergartenanspruch.

Der Star des Abends ist aber heute ein hölzernes Bierfass, das der extra angereiste Braumeister aus Tschechien, Robert Lobovsky, irgendwann auf die Theke wuchtet. Stolz erklärt er, dass es sich bei dem Gerstensaft um unbehandeltes und unpasteurisiertes Bier handelt. Und ja, man schmeckt tatsächlich einen Unterschied: Hopfen und Malz zergehen intensiv auf der Zunge.

Zwischen dampfenden Pfannen und umherhuschenden Kellnern findet Koral einen Moment, um das Konzept der Kitchen Guerilla zu erklären. »Wir versuchen immer, besondere Orte für unsere Events zu finden. Wir sind alle Autodidakten: Unsere Gerichte kochen wir gerne mit lokalen Zutaten. Außerdem definieren wir uns selbst eher als eine mediale kulinarische Agentur.«

Dieser eigene Anspruch war in diesem Jahr bereits von Erfolg gekrönt. Die Kitchen Guerilla lief auf ZDF Info mit einem eigenen Format, dem »Brutzeln am Brennpunkt«. In Ungarn kochte sie mit Sinti und Roma, auf Lampedusa mit Flüchtlingen. Weitere Folgen seien noch dieses Jahr geplant, erzählt Koral.

Nach dem dritten Gang des mobilen Biergartens fühlen wir uns wie eine überfressene Anakonda. Wir schlagen das Dessert aus, sagen der nun bunt blinkenden Löffelfamilie und den Kitchen Guerillas Tschüss und steuern bierselig die KarLi herunter. Sommer in Leipzig.


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