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Stadtleben

Offen oder zu

Das Komm-Haus in Grünau steht vor dem Aus

  Offen oder zu | Das Komm-Haus in Grünau steht vor dem Aus

Dem Komm-Haus in Grünau droht die Schließung. Das soziokulturelle Zentrum im Leipziger Westen ist seit 1991 Anlaufstelle für Schüler bis Rentner. Heute übergab die Vereinsvorsitzende Evelin Müller einen offenen Brief an Oberbürgermeister Burkhard Jung.

In ihm drückt sie ihre Sorge aus, dass das Haus so nicht weiter bestehen wird: »Die jetzt schon nicht ausreichende personelle Ausstattung erforderte bereits umfangreichere Schließzeiten und Abstriche.« Im Mai wurde neben der einen verbliebenen Vollzeitstelle zwar eine zweite Halbtagsstelle geschaffen, die zunächst nur bis Ende 2014 befristet besetzt wurde, der aber von Amtsseite gesagt wurde, dass sie ab 2015 als volle Stelle eingerichtet werden würde. Doch es kam anders. Ab Mitte des Jahres erhielten die 1,5 Mitarbeiter die Anweisung, keine neuen Veranstaltungen mehr zu planen, keine privaten Mietanfragen mehr zu berücksichtigen – weswegen Anfragen für Jugendweihen, Schulanfänge und sonstige Familienanlässe abgesagt wurden – und alles zu vermeiden, was Arbeitsvolumen verbrauche und sich nur auf die reine Gebäudeverwaltung zu beschränken. Dem befristet eingestellten Mitarbeiter wurde nun mitgeteilt, dass er sich nach Alternativen umschauen solle, dem anderen Mitarbeiter, der seit 23 Jahren im Komm-Haus arbeitet, dass das Komm-Haus ab 1. Januar 2015 von der Volkshochschule übernommen werden soll und er im Gohliser Buddehaus eingesetzt werden würde.

Das Haus ist weiterhin offen, heißt es dagegen beim Kulturamt. »Die regelmäßigen Kurse der Volkshochschule (VHS) finden statt, ebenso wie vertraglich bereits gebundene Veranstaltungen. Aufgrund geringer Personalkapazitäten zur Betreuung des Hauses können allerdings zurzeit keine privaten Nutzungen vor Ort vereinbart werden.«

Doch kommen jährlichh etwa 25.000 Komm-Haus-Besucher und nur 3.500 VHS-Besucher in die Begegnungsstätte. »Das Komm-Haus ist für uns ein wichtiger Ort sozialer Begegeung, der Freizeitbeschäftigung, Bildung und Gesunderhaltung«, sagt Müller. »Sozusagen unser zweites Zuhause im oft als anonym charakterisierten Grünau.« Schon die längere Schließzeit während der Sommerferien führte zu Unverständnis und Unmut von Menschen, die wartend vor der Tür standen. Im Dezember werden jetzt wieder viele Veranstaltungen ausfallen, da die Mitarbeiter ihren Urlaub nehmen müssen, den sie eigentlich in 2015 schieben wollten.

Im Komm-Hasu werden Veranstaltungen von Puppentheater über Kino, Märchenerzählen, kreatives Gestalten bis zur Feriendisko angeboten. Senioren kommen dorthin, um zu tanzen, Sport zu treiben, Theater zu spielen und auch einfach zum Kontaktfinden und Miteinander reden. Zudem veranstaltet der Verein jedes Jahr das Schönauer Parkfest.


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