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Filmkritik

Aprilkino

Die Kinostarts im Überblick und was sonst Filmisches in der Stadt geschieht

  Aprilkino | Die Kinostarts im Überblick und was sonst Filmisches in der Stadt geschieht

Der neue kreuzer kommt mit extra viel Film: Thomas Vinterberg spricht über »Die Kommune«, Dogma und seine Kindheit, der Leipziger Tom Lemke hat einen Film über ein verschwundenes Dorf gemacht und dafür die Goldene Taube gewonnen, Cinemabstruso haben ihren ersten Spielfilm vollendet und Sudaca baut Brücken mit Barcelona. Außerdem stehen Kurzsuechtig und GEGENkino an. Ein spannender Monat, zu lesen ab Samstag am Kiosk. Frohe Ostern!

 

 

Film der Woche: Nach einem schweren Skiunfall wird Tony (Emmanuelle Bercot) in ein Reha-Zentrum gebracht. Dort muss die junge Frau nicht nur mühsam das Gehen neu erlernen, sondern auch ihr inneres Gleichgewicht wiederfinden. Zeit, um auf ihre turbulente Beziehung mit Georgio (Vincent Cassel) zurückzublicken: Warum haben sie sich geliebt? Wer ist dieser Mann, dem sie so verfallen war? Und wie konnte sie es zulassen, sich dieser erstickenden, zerstörerischen Leidenschaft auszuliefern? Vor Tony liegt ein langer Heilungsprozess, aber auch eine Chance, die Stücke ihrer zerbrochenen Persönlichkeit neu zusammenzusetzen und am Ende wieder frei zu sein. Die französische Schauspielerin und Regisseurin Maiwenn (Großer Preis der Jury in Cannes für »Poliezei«) erzählt die Chronik einer gescheiterten Beziehung, das Drama zweier Menschen, die nicht mit- und nicht ohne einander leben können. Bercot und Cassel spielen das intensiv und man leidet mit ihnen durch die Tiefen und fliegt auf den Höhen. Starkes Kino aus Frankreich.

»Mein Ein, mein Alles«: ab 24.3., Passage Kinos

Genrefilme sind das Problemkind im Deutschen Kino. Selten wagt sich ein Regisseur an Action, Horror oder Science Fiction und wenn, dann werden sie vom Publikum missachtet. Trotzdem – oder gerade deshalb – sollte man »Sex & Crime« eine Chance geben. Die Krimikomödie von Paul Florian Müller wirkt angenehm aus der Hüfte geschossen. Vielleicht haben sich deshalb auch gestandene Schauspieler wie Wotan Wilke Möhring und Fabian Busch für die Hauptrollen gemeldet. Sie spielen die unterschiedlichen Freunde Valentin (Möhring), der von allen nur »Val« genannt werden will, und Theo (Busch), der es als selbsternannter »Romancier« zu einem gewissen Erfolg geschafft hat. Als die beiden einen trinken gehen, weil Theos Frau Katja (Pheline Roggan) ihn gerade verlassen hat, motiviert Val ihn dazu, mit der attraktiven Kellnerin Mörli (Claudia Eisinger) anzubändeln. Die Nacht endet tödlich für Mörli und Theo weiß sich nicht anders zu helfen, als Val anzurufen, den Schlamassel zu beseitigen. Doch in dieser temporeichen und blutigen Story ist nichts so, wie es anfangs scheint. Der wendungsreiche Plot und die gut aufgelegten Darsteller sorgen ebenso wie die stilsichere Inszenierung dieses kleinen Kammerstücks für unterhaltsame 82 Minuten und für etwas, dass selten ist, im deutschen Kino: einen rundum gelungenen Genrevertreter.

»Sex & Crime«: ab 24.3., Kinobar Prager Frühling, Luru-Kino in der Spinnerei

Flimmerzeit_März 2016

 

Weitere Filmtermine der Woche

Das Leben des Brian Grandiose Satire auf Bibel- und Jesusverfilmungen, die schnell Kultstatus erreichte und zum beliebtesten Monty-Python-Film avancierte. 25.3., 21 Uhr, LURU - Kino in der Spinnerei

 

Wochen des Entwicklungspolitischen Engagements Workshops rund um das Thema Nachhaltigkeit und persönliches Engagement. Den Auftakt bildet ein mehrtägiger Workshop für entwicklungspolitisches Projektmanagement, in dem der Sudaca die grundlegenden Kenntnisse und Methoden vermittelt, um eigene Projekte erfolgreich zu entwickeln und durchzuführen. Mehr Infos unter https://wee2016blog.wordpress.com 18.3.–1.4., Schaubühne Lindenfels

10 Millarden – Wie werden wir alle satt? Dokumentarfilm des Regisseurs von »Taste the Waste«, der die industrielle, globale und die ökologische, regionale, traditionelle Landwirtschaft einander gegenüberstellt. 25.3., 21.30 Uhr, Schaubühne Lindenfels

Landraub Boden lässt sich nicht vermehren. Ackerland wird immer wertvoller und seltener. Jedes Jahr gehen etwa 12 Millionen Hektar Agrarfläche durch Versiegelung verloren, immer weniger Ackerfläche steht für die Ernährung jedes einzelnen Menschen zur Verfügung und mittlerweile haben insbesondere europäische Investmentfonds und Banken die Äcker der Welt als Geschäftsfeld entdeckt. »Landraub« porträtiert die Investoren und die Opfer dieser Entwicklung. 26.3., 20.00 Uhr, Schaubühne Lindenfels

Passion for Planet Eine Abenteuerreise rund um den Globus. Vor beeindruckenden Naturkulissen unseres Planeten, eingebunden in fantastische Tieraufnahmen, tauchen wir ein in die Lebenswelt der besten Natur- und Tierfilmer. Wir erleben sie bei ihrer faszinierenden Transformation von unschuldigen Naturliebhabern zu leidenschaftlichen Umweltkämpfern. – Reihe Globale Nachhaltigkeit 24.3., 21.45 Uhr, Schaubühne Lindenfels 25.3., 19.30 Uhr, Schaubühne Lindenfels

The True Cost Der wahre Preis unserer Kleidung. Moderne Textilproduktion und ihre Opfer in den Textilfabriken Bangladeschs, Indiens und Chinas. – Reihe Globale Nachhaltigkeit 26.3., 18 Uhr, Schaubühne Lindenfels 30.3., 22 Uhr, Cineding

 

Oh, wie schön ist Panama Ein Animationsfilm aus dem Janosch-Kosmos rund um den kleinen Bär und den kleinen Tiger. 27.3., 11 Uhr, Cinémathèque in der naTo

Chamissos Schatten Teil I – Alaska Ulrike Ottingers neuester Film führte sie 2014 in die weit entfernten Regionen des Beringmeers. Der Wind, die Wellen und das Interesse an den Menschen leiteten sie nach Kamtschatka, Tschukotka, Alaska und zur Inselkette der Aleuten. 26.3., 22 Uhr, 27.3., 19 Uhr, Schaubühne Lindenfels

Partisans of Vilna Der Film beginnt mit Dokumentaraufnahmen vom Eichmann-Prozess im Jahr 1961. Wir sehen und hören den jüdischen Schriftsteller Abba Kovner, der den von ihm verfassten und am 31. Dezember 1942 im Ghetto Wilna bei einer geheimen Versammlung von hundertfünfzig Mitgliedern der Hehalutz-Bewegung verlesenen Aufruf zum Widerstand vorträgt. Abba Kovner ist einer von vierzig ehemaligen Widerstandskampfern, die der Regisseur Josh Waletzky im Rahmen der Recherchen zu seinem Film aufgesucht und befragt hat. Im Rahmen des Projekts »Asynchron – Dokumentar- und Experimentalfilme zum Holocaust« in Kooperation mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig. Mit kurzer Einführung. 29./30.3., 19.30 Uhr, Cineding

Cut Snake Der junge Sparra wagt im Australien der siebziger Jahre einen Neuanfang mit Freundin und Haus, um seine kriminelle Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen. Als sein ehemaliger Zellengenosse Pommie auftaucht, führt dieser ihn wieder in Versuchung erneut in die Welt der Kriminalität abzutauchen. – Queerblick 30.3., 19.30 Uhr, Passage Kinos


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