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Kultur

»Subkultur trifft Hochkultur«

Am 17. Oktober hat die neue Reihe »oper unplugged« der tanz-scene Leipzig im Kellertheater der Oper Premiere

  »Subkultur trifft Hochkultur« | Am 17. Oktober hat die neue Reihe »oper unplugged« der tanz-scene Leipzig im Kellertheater der Oper Premiere

Dass Heike Hennig gern Grenzen überschreitet, ist spätestens seit ihren hoch gelobten Stücken »Zeit« und »Zeitsprünge« kein Geheimnis mehr. Auch in ihrer neuen Reihe »oper unplugged – Subkultur trifft Hochkultur«, welche die Leipziger Choreografin zusammen mit Friedrich Minkus initiiert hat, ist das Spiel mit der Form und die Überwindung von Konventionen wieder fester Bestandteil des Konzepts.

Dass Heike Hennig gern Grenzen überschreitet, ist spätestens seit ihren hoch gelobten Stücken »Zeit« und »Zeitsprünge« kein Geheimnis mehr. Auch in ihrer neuen Reihe »oper unplugged – Subkultur trifft Hochkultur«, welche die Leipziger die Choreografin zusammen mit Friedrich Minkus initiiert hat, ist das Spiel mit der Form und die Überwindung von Konventionen wieder fester Bestandteil des Konzepts. Stilistische Grenzen sollen aufgehoben werden und noch nie Gesehenes gezeigt werden.

Am 17. Oktober hat die Reihe im Kellertheater der Oper Leipzig Premiere. Tobias Lampelzammer am Kontrabass, die Sopranistin Marie Schuppan und der Lautpoet Karl-Heinz Heydecke sorgen für die musikalische Begleitung der Tänzer Micha Veit und Heike Hennig selbst. Die beteiligten Künstler wollen dabei ohne einstudierte Choreografien oder Kompositionen gemeinsam improvisieren.

Heike Hennig führt damit in Leipzig weiter, was sie bereits in ihrer Studienzeit in San Francisco kennenlernte: Improvisation als eigenständige Bühnenpraxis, die sie als solche nun auch hier etablieren möchte. »Die Zuschauer werden etwas erleben, das an diesem Abend entsteht und an diesem Abend auch wieder zerfällt«, sagt sie.

Auch bei den folgenden Vorstellungen treffen wechselnde Künstler aus Musik, Tanz, Theater und Neuen Medien in Sessions aufeinander, um über ihr Metier hinaus in einen künstlerischen Austausch zu treten und sich laut Hennig »am Aufprall der Techniken zu bereichern«. Doch nicht nur stilistische, sondern auch kulturelle Welten prallen aufeinander, wenn beispielsweise Tobias Lampelzammer und Marie Schuppan – er Gewandhausmusiker, sie Mitglied des Opern-Ensembles – auf den Lautpoeten Heydecke treffen, der sonst eher auf Kleinkunstbühnen zu sehen ist.

»Subkultur trifft Hochkultur« – dieses Motto ist natürlich auch als politisches Statement zu verstehen, als Protest gegen die städtische Förderpraxis, über die sich Hennig beschwert: »Liebe Stadtverwaltung – da gibt es etwas außer Repertoire! Und das gilt ernst genommen und mit Respekt behandelt zu werden!«

Mit »oper unplugged« betritt sie genau diese schwierige Grauzone der Kulturförderung, indem sie beide Welten auf der Bühne vereint. Ob es über die bestätigten Termine für 2007 auch nächstes Jahr weitergeht, wird nicht zuletzt davon abhängen, ob auch Leipzigs amtliche Kulturförderer bereit sind, mutig neue Wege zu gehen und wie die Künstler einfach mal zu improvisieren.


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