anzeige
anzeige
Politik

Gift im Joint

Behörden warnen: In Leipzig ist kontaminiertes Marihuana in Umlauf

  Gift im Joint | Behörden warnen: In Leipzig ist kontaminiertes Marihuana in Umlauf

Manche Pressemitteilung klingt wie ein schlechter Scherz. Gesundheitsamt und Polizeidirektion warnen davor, dass in Leipzig mit Blei kontaminiertes Marihuana und Cannabis in Umlauf sind. Eine neue Strategie, um vom Kiffen abzuhalten? Wie dreist!

Manche Pressemitteilung klingt wie ein schlechter Scherz. Gesundheitsamt und Polizeidirektion warnen davor, dass in Leipzig mit Blei kontaminiertes Marihuana und Cannabis in Umlauf sind. Eine neue Strategie, um vom Kiffen abzuhalten? Wie dreist! Leider entpuppt sich die Meldung jedoch als trauriger Ernst. Jüngst mussten in und um Leipzig 19 Fälle mit Bleivergiftungen akutmedizinisch behandelt werden, von denen viele in Zusammenhang mit dem Konsum dieser Drogen stehen.

Das Gesundheitsamt schaltet daher vom 8. November an für 14 Tage eine Hotline unter der Telefonnummer 123-6969. Außerdem wird Betroffenen (auch so genannten »Wochenendkonsumenten«) empfohlen, sich zu einer Überprüfung ihres Bleispiegels an das Gesundheitsamt zu wenden. »In allen Fällen wird die ärztliche Schweigepflicht gewahrt«, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.

Szene aus »Lammbock«: Alles bleiverseucht?
Akute Bleivergiftungen zeigen sich durch Krankheitsbilder wie blasse Hautfarbe, Magen-Darm-Beschwerden, schwere Bauchkrämpfe, langsamer Puls und hoher Blutdruck. Eine Bleivergiftung kann eine langfristige, manchmal jahrelange Therapie nach sich ziehen und in Extremfällen auch tödlich enden.

Einziger Wermutstropfen beim städtischen Untersuchungsangebot: Für die Blutentnahme wird eine Gebühr in Höhe von 22 Euro erhoben, wofür man sich so manche dicke Tüte drehen könnte. Auch Gegenvorschläge wurden bereits laut: Die Polizeidirektion könnte doch eine Stelle einrichten, wo man sein Shit und Gras anonym auf Kontamination überprüfen lassen kann. Bleiverseuchtes Dope könnten die Beamten dann gegen Bestände aus der Asservatenkammer eintauschen. Die zusätzlichen Personalkosten würden natürlich die Krankenkassen tragen. Bürgernähe einmal anders.


Kommentieren


0 Kommentar(e)