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Kultur

»Ich brezel mich nicht auf«

Clemens Meyer über Wagner, Mädchenmusik und seine Teilnahme am Gewandhaus-Projekt »In guter Gesellschaft«

  »Ich brezel mich nicht auf« | Clemens Meyer über Wagner, Mädchenmusik und seine Teilnahme am Gewandhaus-Projekt »In guter Gesellschaft«

Klassik mal anders: »Geh mit deinem persönlichen Star ins Konzert« – mit diesem Versprechen will das Gewandhaus ab Freitag neue Hörer ködern. Eine halbe Stunde vor dem Konzert, in der Pause und danach trifft man sich dabei in der Hörbar (Hauptfoyer) bei Bier oder Bionade.

Klassik mal anders: »Geh mit deinem persönlichen Star ins Konzert!« – mit diesem Versprechen will das Gewandhaus neue Hörer ködern. Eine halbe Stunde vor dem Konzert, in der Pause und danach trifft man sich dabei in der Hörbar (Hauptfoyer) bei Bier oder Bionade mit Promis aus Kultur, Medien und Sport. Zum Auftakt am Freitag betritt der Schriftsteller Clemens Meyer (»Als wir träumten«) den Klassiktempel – in Begleitung von 15 Fans, die übers Internet ein Ticket ergattert haben. Gespielt wird Wagner. kreuzerONLINE sprach vorab mit Clemens Meyer über das Experiment.

kreuzerONLINE: Wie kam es dazu, dass du bei dieser neuen Gewandhaus-Reihe mitmachst?

CLEMENS MEYER: Weiß ich gar nicht mehr. Die haben mich wohl so lange genervt, bis ich zugesagt habe. Ich habe denen dann gesagt, ich nehme noch eine Person mit, und wenn es ein schönes Buffet gibt und etwas zu trinken, dann können wir drüber reden.

kreuzerONLINE: Weiter hast du keine Ambitionen dabei?

MEYER: Eigentlich nur, dass ich kostenlos ins Gewandhaus gehen kann – mit Essen und Trinken. Ich weiß auch gar nicht genau, was ich dort machen soll. Ich glaube, ich soll danach mit Leuten reden.

kreuzerONLINE: Welchen Komponisten hast du für diesen Abend gewählt? Wie ist überhaupt dein persönlicher Bezug zur klassischen Musik?

MEYER: Ich habe Wagner genommen. Das hat mir am ehesten zugesagt. Ich bin ein kultureller Mensch. Ich höre natürlich nicht den ganzen Tag Klassik, aber ab und zu. Am liebsten Gustav Mahler.

kreuzerONLINE: Was hörst du privat sonst noch für Musik?

MEYER: Ich höre eigentlich alles durcheinander. Von Klassik über Rock bis hin zu Oldies. Ich hab wahnsinnig viel Musik zu Hause. Letztens hatte ich eine Journalistin zu Gast. Sie schaute sich meine Musik an und meinte: »Das ist ja nur Mädchenmusik, was du hier hast!« Oft steht mir der Sinn eben mehr nach Harmonie als nach Krach. Beim Schreiben widerum brauche ich absolute Ruhe.

KREUZER: Was für Klamotten trägst du am Freitagabend?

MEYER: Ach, ich brezel mich nicht auf. Ich zieh mir eine Jeans an und ein Hemd. Ich würde nie mit einem Anzug ins Gewandhaus gehen. Ich würde überhaupt nie einen Anzug anziehen. Ich stelle lieber selbst zusammen.


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