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Kultur

Italo-Pop 3.0

Giardini Di Mirò kommen ins Conne Island

  Italo-Pop 3.0 | Giardini Di Mirò kommen ins Conne Island

Popmusik und Italien ist ein kurzes, trauriges Kapitel, denn neben zweifelhaftem Italo-Pop und Italo-Disco fällt einem im ersten Moment nicht allzu viel ein; Anspruch oder Qualität sucht man zumeist vergebens. Sicher bleiben einige Ausnahmen, die ein gestandener Popmusik-Redakteur ohne Augenzwinkern gut finden darf. So besitzen Adriano Celentano oder Gianna Nannini nicht ganz unberechtigt Kultstatus, da starke Charaktere dahinter stecken.

Popmusik und Italien ist ein kurzes, trauriges Kapitel, denn neben zweifelhaftem Italo-Pop und Italo-Disco fällt einem im ersten Moment nicht allzu viel ein; Anspruch oder Qualität sucht man zumeist vergebens. Sicher bleiben einige Ausnahmen, die ein gestandener Popmusik-Redakteur ohne Augenzwinkern gut finden darf. So besitzen Adriano Celentano oder Gianna Nannini nicht ganz unberechtigt Kultstatus, da starke Charaktere dahinter stecken.

Gerade bei der italienischen Rockröhre Nannini ergibt sich eine überraschende Brücke zum Quintett Giardini Di Mirò (GdM) aus Reggio Emilia bei Bologna. Ein gewisser Sascha Ring, auch besser bekannt als Apparat, wirkte jeweils an den aktuellen Produktionen mit. Der Apparat-Verweis macht auch deutlich, worum es bei GdM geht: eigenwillige, ebenso zugängliche Musik, die sich zwischen den Schubladen Elektronik, Shoegazing-Pop und Rock bewegt und dabei gar nicht so italienisch ist.

Als die Band im Sommer 2003 das erste Mal in Leipzig gastierte, hatte sie sich mit ihrem Album »Punk ... Not Diet!« vom Post-Instrumental-Rock-Image befreit, da bewusst ein Sänger hinzugezogen wurde. Musikalische Grenzen scheinen seitdem kaum mehr eine Rolle zu spielen. So brachte ihr Gitarrist Corrado Nuccini unlängst als Nuccini eine wunderbare HipHop-Platte heraus. Für das aktuelle Album »Dividing Opinions« nahm sich das Quintett viel Zeit. Das Ergebnis: Ein Popalbum, das souverän auf dem hohen Niveau des Vorgängers aufbaut. GdM als italienische Notwist zu bezeichnen, ist daher mehr als berechtigt. Zum Abschluss sei noch eins verraten: Ähnlich wie die Weilheimer bieten die Italiener bei ihren Konzerten ruhige Momente genauso wie wilde Noise-Attacken, womit die Bandbreite eines richtig guten Konzertes abgesteckt wäre.


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