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Sport

»Ein Kampf ist zu siebzig Prozent Kopfsache«

Ein Interview mit der Leipziger Judoka und Olympiateilnehmerin Annett Böhm

  »Ein Kampf ist zu siebzig Prozent Kopfsache« | Ein Interview mit der Leipziger Judoka und Olympiateilnehmerin Annett Böhm

Judoka Annett Böhm, 28, hat sich für die Sommerspiele in Peking qualifiziert. Die Weltranglisten-Zweite in der 70-kg-Gewichtsklasse bestreitet am 13. August ihren ersten Kampf. Der kreuzer hat mit ihr über Trainingsmethoden, Medaillenchancen und Siegeswillen gesprochen.

Judoka Annett Böhm, 28, hat sich für die Sommerspiele in Peking qualifiziert. Die Weltranglisten-Zweite in der 70-kg-Gewichtsklasse bestreitet am 13. August ihren ersten Kampf. Der kreuzer hat mit ihr über Trainingsmethoden, Medaillenchancen und Siegeswillen gesprochen.

kreuzer-online: Seit dem 29. Mai bist Du offiziell für Peking nominiert. Wie lange bereitest Du Dich schon darauf vor?

Annett Böhm Eigentlich arbeiten wir schon seit Frühling letzten Jahres darauf hin. Die WM 2007 war mein Qualifikationsziel. Leider hatte ich einen schlechten Tag und konnte nicht direkt punkten. Durch die internationale Rangliste – die ersten fünf in jeder Gewichtsklasse fahren zu den Spielen – war ich aber automatisch qualifiziert.

kreuzer-online: Wie sieht die konkrete Trainingsvorbereitung aus?

Böhm: Seit April befinde ich mich in der spezifischen Wettkampfvorbereitung. Die erste Trainingseinheit fand in der Höhenkammer statt. Dort trainieren wir Ausdauer unter geringerer Sauerstoffzufuhr. Das braucht man, um bei einem Kampf länger als zwei Minuten durchzuhalten. Kraft und spezielle Kondition werden in vielen internationalen Trainingslagern geschult. Intensität und Dichte der Einheiten spitzen sich nun, so kurz vor den Spielen, immer mehr zu. Wir sind viel auf der Matte, machen aber auch Schnelligkeits- und Maximalkrafttraining.

kreuzer-online: Was ist neben der Fitness für einen gelungenen Kampf wichtig?

Böhm: Für mich ist ein Kampf zu siebzig Prozent Kopfsache. Die direkte Konfrontation mit dem Gegner erfordert höchste Konzentration. Man ist zwar durch seine Kampfkonzeption und bestimmte Taktiken auf den Kampf vorbereitet, muss diese aber auch mit Mut und dem Gefühl für den richtigen Moment umsetzen können. Wenn man einen falschen Schritt oder nur eine falsche Bewegung macht, hast du vielleicht schon verloren. Der Gegner ist kaum berechenbar, da sind Wille und Stärke unerlässlich.

kreuzer-online: Wie siehst Du selbst Deine Chancen?

Böhm: Wir, also das gesamte nationale Olympia-Team, sind eine sehr gute Mannschaft. Es kommt am Ort natürlich auf die Tagesform und das Losglück an, gegen wen man als erstes kämpft beispielsweise. Es gibt Gegner, die dir liegen und Gegner, die eher unbequem sind. Aber alle von uns, die nach Peking fahren, kämpfen an der Spitze mit und haben somit durchaus reelle Medaillenchancen.

kreuzer-online: Hast Du eine Wunschkonstellation für Deinen ersten Kampf?

Böhm: Darüber denk ich nicht nach, das lenkt nur ab. Ich nehms wie es kommt und kämpfe.


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