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Kultur

DO/NIGHTS

Tanzen im Denkmal

  DO/NIGHTS | Tanzen im Denkmal

Die Designers’ Open wird nicht nur immer größer, sie mausert sich immer mehr auch zum Location Scout für Veranstaltungen an bislang wenig beachteten Orten. Zusammen mit dem Kollektiv WhizzKids werden gleich zwei Gebäude im Zentrum zu einmaligen Austragungsort der DO/Nights.

Die Designers’ Open wird nicht nur immer größer, sie mausert sich immer mehr auch zum Location Scout für Veranstaltungen an bislang wenig beachteten Orten. Zusammen mit dem Kollektiv WhizzKids werden gleich zwei Gebäude im Zentrum zu einmaligen Austragungsort der DO/Nights.

Bereits im letzten Jahr verwandelten die WhizzKids zur Designers’ Open den Keller der sogenannten »Blechbüchse« am Brühl für eine Nacht in ihren »Fine Arts Club«. Das Konzept ging auf, schnell war die Tür dicht und ein Hauch von US-amerikanischen Warehouse-Partys durchzog das ehemalige Kaufhaus. Die Verbindung aus Contemporary Urban Art und Party wird auch im Rahmen der diesjährigen Designers’ Open zu erleben sein.

Jetzt wurden gleich zwei beeindruckende, architektonisch völlig gegensätzliche Gebäude im Zentrum von Leipzig für die DO/Nights aufgespürt. Los gehts am Freitag in der Großen Schalterhalle der Hauptpost. Während im Erdgeschoss noch heute Briefe und Pakete ihre Reise antreten, blieben die oberen Etagen seit Jahren ungenutzt. Der schlichte und funktionale DDR-Bau wird Schauplatz eines »Secret Wars«.

Statt Pistolen entscheiden allerdings dicke Marker-Stifte und der Applaus des Publikums über den Sieg. Antreten werden sechs national bekannte Street Art-Helden aus Leipzig, Halle, Erfurt, Dresden und sogar Seoul, um innerhalb von rund einer Stunde die weißen Wände der Großen Schalterhalle mit ihrer Ad-hoc-Kunst zu versehen. Jeweils zwei Künstler fallen pro Runde raus, am Ende gibt es eine Siegerehrung und eine vielversprechende Aftershow-Party mit Sweat.X aus Kapstadt. Das Duo ist mit seinem wilden House-New-Rave-Elektro-Funk-Mix derzeit ordentlich auf der Überholspur.

Italo-Disco mit Rodion am Samstag im Hotel de Pologne
Ausgeschlafen sein sollte man auch für den darauf folgenden Samstag. In der Hainstraße steigt das »Festa Grande« im Hotel de Pologne. Häufig genug wird man an bröckelnden Fassade einfach vorbeigelaufen sein, ohne zu ahnen, dass sich dahinter eine Renaissance-Perle versteckt. Ein riesiger Saal mit pompösem Stuck und Kronleuchtern wird die offizielle Designers’ Open-Ausstellerparty beherbergen.

Und was passt musikalisch besser in den italienischen Schick: Italo-Disco. Experte im Rekultivieren dieses lange vom Kitsch geschundenen Genres ist das Label Gomma aus München. Telonius, einer der Label-Chefs, bringt seine Platten mit. Aus Rom – woher sonst – schleppt Rodion seine Synthesizer mit, um live vorzuführen, dass Italo-Disco noch immer ein Platz auf guten Tanzflächen zusteht. Es wird ein langes Wochenende.


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