anzeige
anzeige
Kultur

Champagner und Austern

Mit einem satten Anti-Statement öffnet heute der Galerienrundgang in der Baumwollspinnerei

  Champagner und Austern | Mit einem satten Anti-Statement öffnet heute der Galerienrundgang in der Baumwollspinnerei

Seltsame Welt des Kunstmarkts, lustiges Leipzig. Während in den Gesellschaftsteilen überregionaler Tageszeitungen zu lesen ist, welcher Verlagsempfang gestrichen wird und welche Party neuerdings mit Bier und Würstchen auskommen muss, wird in Leipzig zugelangt: Zum Frühjahrsrundgang der Spinnereigalerien wird es Champagner und Austern geben. Nein, obszön ist das nicht. Jeder, der schlürfen will, muss auch selbst zahlen. Aber ein schöner PR-Gag ist es allemal.

Seltsame Welt des Kunstmarkts, lustiges Leipzig. Während in den Gesellschaftsteilen überregionaler Tageszeitungen zu lesen ist, welcher Verlagsempfang gestrichen wird und welche Party neuerdings mit Bier und Würstchen auskommen muss, wird in Leipzig zugelangt: Zum Frühjahrsrundgang der Spinnereigalerien wird es Champagner und Austern geben. Nein, obszön ist das nicht. Jeder, der schlürfen will, muss auch selbst zahlen. Aber ein schöner PR-Gag ist es allemal.

Ein ebensolcher ist folgender: Kommt Damien Hirst zum Rundgang oder nicht? »Er ist ein Mysterium«, verlautbart vieldeutig die Galerie Hilario Galguera, die Arbeiten von Hirst in der Werkschauhalle zeigen wird. Von Jannis Kounellis gibt es dort eine Installation aus Beinprothesen zu sehen, die in den letzten Tagen – an all den Thermo-Scannern der Flughäfen vorbei – von Mexiko nach Leipzig gebracht worden sind.

Die Münchner Galerie Nusser und Baumgart öffnet zum Rundgang einen Ausstellungsraum auf der Spinnerei. Der Titel ihrer Gruppenausstellung »Continuous Perspective I« klingt ebenfalls wie ein Anti-Krisenstatement, auf ihrer Internetseite gibt die Galerie schon mal bekannt: »Wir ziehen um«. Gute Zeiten für die Spinnerei?

Unbedingt ansehen sollte man sich die Ausstellungen in Halle 14: »Terra Nullius« und Frank Bölters »It's aqua origami, all right, but is it art?« in der Columbus Art Foundation. Garantiert nicht wohnzimmertauglich und auch nichts für Kunstinvestoren. Robert Seidels Ausstellung »Kickstart« in der Galerie ASPN ist sammlerfreundlicher: It’s Leipzig painting, all right, but is it really Leipzig?


Kommentieren


0 Kommentar(e)