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Kultur

Weniger »Sounds of the Universe«

Depeche Mode-Konzert am 7. Juni im Leipziger Zentralstadion fällt aus

  Weniger »Sounds of the Universe« | Depeche Mode-Konzert am 7. Juni im Leipziger Zentralstadion fällt aus

Depeche Mode müssen eines der beiden für Juni geplanten Konzerte im Leipziger Zentralstadion aufgrund einer Erkrankung ihres Sängers Dave Gahan absagen. Bei diesem wurde nach einer schweren Magen-Darminfektion ein bösartiger Blasentumor diagnostiziert, der mittlerweile jedoch erfolgreich operiert worden sei.

Depeche Mode müssen eines der beiden für Juni geplanten Konzerte im Leipziger Zentralstadion aufgrund einer Erkrankung ihres Sängers Dave Gahan absagen. Bei diesem wurde nach einer schweren Magen-Darminfektion ein bösartiger Blasentumor diagnostiziert, der mittlerweile jedoch erfolgreich operiert worden sei.

Um den Genesungsprozess nicht zu gefährden, müsse Gahan auf ärztliches Anraten noch bis einschließlich 7. Juni pausieren. In Leipzig findet somit nur noch das Konzert am 8. Juni statt, das Konzert am Vorabend fällt aus. Etliche andere Tourtermine mussten verschoben werden. Wer bereits Karten für den Auftritt der Band am 7. Juni im Zentralstadion erworben hat, kann diese ab sofort gegen Tickets für den 8. Juni umtauschen. Eine ausreichende Anzahl von Eintrittskarten stehe zur Verfügung, so die Veranstalter. Wer die Briten stattdessen lieber in Berlin sehen möchte, bekommt durch den Ausfall des ersten Leipzig-Termins hierzu Gelegenheit: 2.000 für diesen Tag erworbene Tickets können alternativ gegen Karten für die Veranstaltung im Berliner Olympiastadion am 10. Juni eingetauscht werden. Wem jetzt ganz die Lust vergangen ist, dem sei ein Gang zur Vorverkaufsstelle empfohlen, bei der das jeweilige Ticket erworben wurde. Rückerstattungen können nur hier erfolgen. bed

Und zur Einstimmung oder Entscheidungshilfe hier noch der Text zur Depeche Mode-Tour aus dem aktuellen kreuzer-Juniheft:

Es lässt sich nicht mehr verbergen, die drei verbliebenen Helden unserer primären Popmusiksozialisation haben inzwischen die satten Gesichter reifer Herren. Die Elektronik-Kultband der Achtziger ist in die Jahre gekommen, doch ihrem Erfolg tut das keinen Abbruch. Die schwarzen Löcher des Universums scheinen nach den überstandenen Drogenexzessen von Sänger Dave Gahan, dem Ausstieg des technikversierten Keyboarders Alan Wilder und Martin Gores Zugeständnis an Gahan nun schon seit Längerem umschifft, so dass sich Letzterer mittlerweile ebenfalls als Textschreiber einbringen darf.

Nach den rockigen Alben der vergangenen Dekade besann sich die Band vor vier Jahren auf ihre Wurzeln und veröffentlichte mit dem Werk „Playing The Angel“ ein mehr als wohlwollend aufgenommenes Synthie-Album, das die Vorliebe Martin Gores für neuere Electronica-Klänge deutscher Provenienz zu unterstreichen schien. Für das jüngst erschienene Album »Sounds Of The Universe« wurde gar historisches Musikmobiliar wiederbelebt. Mastermind Gore ersteigerte zu diesem Zweck im Internet schwere Synthesizerkästen mit großen Drehreglern und Blenden aus Holzfurnier – erbaut und benutzt in den Zeiten von Kraut- und Progrock-Bands wie Tangerine Dream oder den italienischen Goblin.

Den satten Analogklang der antiken Tastenmöbel zwischen luftigem Zwitschern und bedrohlichem Rumpeln ließ man ungefiltert in den Kompositionsprozess des mittlerweile zwölften Studioalbums einfließen. Herausgekommen ist ein Werk, das gekonnt analoge Grooves und digitale Effekte auf der Basis von Martin Gores Songwriting verbindet. Auch Sänger Gahan durfte drei Songs zum neuen Longplayer beisteuern, wobei jene Tracks leider nicht als die Glanzstücke der Veröffentlichung gelten können. Vielleicht waren die Erwartungen nach »Playing The Angel« auch einfach zu hoch. Doch auch wenn »Sounds Of The Universe« kein Meilenstein in der Bandhistorie werden wird, befinden sich doch genügend potenzielle Hits darauf. Gerade das Stück »Peace«, das pathetischen Chorgesang mit derben Synthiebässen kreuzt, klingt durchaus ungewöhnlich und soll rechtzeitig zum Tourstart in Deutschland die neue Single des Trios werden. Christian Poeck


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