anzeige
anzeige
Kultur

Gegen die Funkstille

Vor dem Gebäude des Radiosenders PSR demonstrierte Radio Blau gestern gegen deren seit vergangenem Wochenende vorgenommene Abschaltung

  Gegen die Funkstille | Vor dem Gebäude des Radiosenders PSR demonstrierte Radio Blau gestern gegen deren seit vergangenem Wochenende vorgenommene Abschaltung

»Wir sind hier und laut, weil ihr unser Radio klaut«, lautete die Parole von Radio Blau zur friedlichen Demonstration vor dem Gebäude von Radio PSR, das auch Apollo Radio in Presseangelegenheiten verwaltet. Dabei warfen die Radio-Blau-Fürsprecher Biomüll vor deren Haustür in der Thomasgasse und simulierten Übelkeit und Erbrechen. Mit Plakaten (»Kommerzradio ist zum Kotzen«) will das nichtkommerzielle Lokalradio gegen das Vorgehen des kommerziellen Senders Apollo Radio öffentlich wirksam werden.

»Wir sind hier und laut, weil ihr unser Radio klaut«, lautete die Parole von Radio Blau zur friedlichen Demonstration vor dem Gebäude von Radio PSR, das auch Apollo Radio in Presseangelegenheiten verwaltet. Dabei warfen die Radio-Blau-Fürsprecher Biomüll vor deren Haustür in der Thomasgasse und simulierten Übelkeit und Erbrechen. Mit Plakaten (»Kommerzradio ist zum Kotzen«) will das nichtkommerzielle Lokalradio gegen das Vorgehen des kommerziellen Senders Apollo Radio öffentlich wirksam werden.

Am vergangenen Wochenende hatte dieser das Ausbleiben der technischen Umschaltung erwirkt, die Radio Blau das Senden ermöglicht. Begründet wurde dieser Schritt, den Apollo bereits am 14. April angekündigt hatte, mit einer Zahlungsforderung für Sende- und Leitungs¬kosten an die 3 nichtkommerziellen freien Radios (Radio T Chemnitz, coloRadio Dresden und Radio Blau). Diese kamen der Forderung nicht nach, da sie diese als ungerechtfertigt ansehen und die Sache bereits Anfang des Jahres zur Lösung an einen Rechtsanwalt übergeben hatten. Da diese am Wochenende noch immer ausstand, machte Apollo nun seine Drohung wahr und sorgte dafür, dass die drei freien Sender vorerst nicht mehr über UKW, sondern nur noch per Internetstream zu empfangen sind.

Während der Demonstration in der Thomasgasse konstatiert Micha, Techniker von Radio Blau: »Radio PSR ist die Hochburg des kommerziellen Radios, deshalb stehen wir auch vor diesem Gebäude. Im Medienverbund der kommerziellen Radios stecken alle unter einer Decke.« Der neben der Gemüseaktion geplante, aus Menschenkörpern aufzutürmende, »Kulturleichenhaufen« wird von der freien Mitarbeiterin Claudia initiiert – auf der Decke befinden sich jedoch nur mäßig viele Demonstranten, genau genommen agieren die etwa 30 Demonstranten eher subtil und im Flüsterton. Was viel versprechend dynamisch anfängt, verläuft sich schnell in beteiligungslosen Grüppchen vor dem Gebäude des Radiosenders.


Kommentieren


0 Kommentar(e)