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Kultur

... und immer wieder lauert das Böse

Donis über die Leidenschaft für Horrorfilme, dem das Luru-Kino eine Reihe widmet

  ... und immer wieder lauert das Böse | Donis über die Leidenschaft für Horrorfilme, dem das Luru-Kino eine Reihe widmet

Seit Januar läuft im Luru-Kino auf der Spinnerei einmal im Monat das Horror-Doppel: Themenklassiker zwischen Over- und Underground. Kurator ist Donis, kreuzer-Autor, aber vor allem unverwüstlicher Showmaster. Für uns schreibt er hier über seine große Liebe: Horrorfilme.

Seit Januar läuft im Luru-Kino auf der Spinnerei einmal im Monat das Horror-Doppel: Themenklassiker zwischen Over- und Underground. Kurator ist Donis, kreuzer-Autor, aber vor allem unverwüstlicher Showmaster. Für uns schreibt er hier über seine große Liebe: Horrorfilme.

Der Horrorfilm, so oft totgesagt wie Techno, Fan-gehätschelt wie Metal oder Darkwave und (zumindest einst) Tabus brechend wie (zumindest einst) Punk, erfreut sich seit nunmehr 15 Jahren einer monetär überaus segensreichen Renaissance – und das weltweit. Ob US-Remake-Wahnsinn, asiatischer Schwarzlanghaargeister-Thrill, europäische Grusel-Intelligenzija oder australisches Backwoods-Reboot – die Kinokassen klingeln, und das Feuilleton hat nun neben Fußball auch noch die Filme entdeckt, welche in den Videotheken nach wie vor kurz vor der Pornoabteilung rangiert werden.

Dies war nicht immer so. Anfang der 90er Jahre funktionierte ein Horrorfilm einzig noch über die Einarbeitung von gehörigem Slapstick und die Ad-absurdum-Führung jeglicher eingeschriebener Genre-Mechanismen. Erst Wes Craven hob den allumfassenden Bann mit seinem protzig-bunten, modernen Meisterwerk »Scream« auf. Seitdem war und ist auf dem Gruselplaneten schlichtweg alles möglich. Da treffen sich die 70er/80er-Schlitzer-Rolemodels Freddy Krueger und Jason Voorhees zur gemeinsamen Jagd auf williges Klingenfutter, da wird mit einem mittelprächtigen Geldbörseninhalt ein neuzeitlicher Gruselklassiker wie »Blair Witch Project« geschaffen, und der rachesüchtige Krebspatient Jigsaw baut Todesfallen im Fließbandtakt.

Leider geben sich mittlerweile gerade im US-Genrekino gute, neue Ideen als definitive Mangelware aus. Und so adaptiert man einfach mal alle Stoffe aus der Horrorfilmhistorie, die nicht bei eins den rettenden Baum erklommen haben, oder vermarktet europäische oder asiatische Vorlagen für die heimischen Befindlichkeiten. Und wenn dies schon einmal so ist, dürfte es doch absolut sinnig sein, die wohlgeborenen Originale der 60er, 70er und 80er noch einmal auf die Leinwand zu bannen.


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