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Kultur

Im Funk graben mit Black Coffee

Die Leipziger »Black Coffee« stellen ihr Debüt-Album »Diggin’ The Funk« vor

  Im Funk graben mit Black Coffee | Die Leipziger »Black Coffee« stellen ihr Debüt-Album »Diggin’ The Funk« vor

Black Coffee haben den Funk nicht neu erfunden. Sie haben ihn studiert, sie haben ihn gespielt, sie haben ihn verinnerlicht. »Diggin‘ The Funk« ist das Ergebnis, nach fünf Jahren, in denen die zwölf Musiker durch Konzerte, Jam-Sessions und Studioaufnahmen zu einer Einheit geworden sind. Hier steht keine Einzelperson im Vordergrund: Auf dem CD-Cover buddelt sich ein Haufen schräger Monster durch einen Tagebau der besonderen Art. Hier wird Funk abgebaut, und zwar von allen.

Black Coffee haben den Funk nicht neu erfunden. Sie haben ihn studiert, sie haben ihn gespielt, sie haben ihn verinnerlicht. »Diggin‘ The Funk« ist das Ergebnis, nach fünf Jahren, in denen die zwölf Musiker durch Konzerte, Jam-Sessions und Studioaufnahmen zu einer Einheit geworden sind. Hier steht keine Einzelperson im Vordergrund: Auf dem CD-Cover buddelt sich ein Haufen schräger Monster durch einen Tagebau der besonderen Art. Hier wird Funk abgebaut, und zwar von allen.

»Das Schwierigste war, so etwas wie einen Bandgeist aufzubauen«, sagt Bassist und Band-Leader Hendrik Herchenbach, der immer in großen Formationen gespielt hat. Über regelmäßige Sessions im Spizz haben Black Coffee zusammengefunden – und sind wieder auseinandergegangen. Von der Urbesetzung sind heute noch vier Leute dabei. Jahrelang hat die Band Funkmusik aller Spielarten gecovert und versucht, darüber einen eigenen Zugang zu dieser Welt zu entwickeln. Nebenbei hat sie sich ein Repertoire an Evergreens draufgeschafft, das sich gut bei Hochzeiten und Unternehmensfeiern aufführen lässt.

Als Unterhaltungsband hat Hendrik Herchenbach Black Coffee aber nie verstanden. Sonst wäre die Band wahrscheinlich auch nicht so groß – allein der Bläsersatz besteht aus zwei Saxofonisten, einem Trompeter und einem Posaunisten. Die machen die Grooves richtig fett, als würde man feine Bleistiftlinien mit einem Edding übermalen. Auf ihrem Debütalbum schöpft die Formation aus der geballten Kraft des Kollektivs. Jedes Instrument hat seinen Moment und auch die beiden Vokalisten Katharina Helmke und Tim Ludwig wechseln sich ab. Am stärksten sind Black Coffee, wenn sie nur andeuten, dass da ein ganzer Schwarm musiziert: »Keep In Mind« ist so ein Stück, das einen psychedelischen Traumnebel versprüht; ein Gefühl wie kurz vor dem Sonnenaufgang.

Soul-Nummern sind auch auf dem Album, Disco-Tracks und eine schöne Ballade: »Komm doch zurück zu mir«. Die Spannungskurve stimmt, aber was noch viel wichtiger ist: Nichts wirkt zusammengewürfelt. Weder die vielen Instrumente, noch die unterschiedlichen Stile. Dass Black Coffee einen eigenen Sound gefunden haben, zeigen auch die drei Coverversionen, die sich unter den Eigenkompositionen verstecken: Man erkennt sie nicht.


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