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Aufklären statt Abfeiern

Campusfest und Internationale Studentische Woche werden politischer

  Aufklären statt Abfeiern | Campusfest und Internationale Studentische Woche werden politischer

Spült den Datenschutz ins Klo!« lautet das Motto, das Studenten nicht nur im Hörsaal, sondern schon beim täglichen Geschäft zum Nachdenken anregen soll. Zu lesen bekommt man ihn in den Toiletten der Uni im Rahmen des diesjährigen Campusfestes. Dort werden auch Fake-Kameras und Spiegelfolien angebracht – im Zeitalter von Studi-VZ und Facebook soll so ein Problemfeld angesprochen werden, das derzeit durch alle Medien geistert.

Spült den Datenschutz ins Klo!« lautet das Motto, das Studenten nicht nur im Hörsaal, sondern schon beim täglichen Geschäft zum Nachdenken anregen soll. Zu lesen bekommt man ihn in den Toiletten der Uni im Rahmen des diesjährigen Campusfestes. Dort werden auch Fake-Kameras und Spiegelfolien angebracht – im Zeitalter von Studi-VZ und Facebook soll so ein Problemfeld angesprochen werden, das derzeit durch alle Medien geistert.

Wem geb ich meine Adresse und was könnte der damit anstellen? Eine interessante Frage und nicht die einzige, die Studierende beim Campusspektakel in der Jahnallee erreichen wird: Denn neben Kicken, Caipi schlürfen, in der Sonne fläzen soll das Laisser-faire der Studentenfeierei für dieses Jahr vorbei sein. Der StuRa, der das Campusfest organisiert, möchte neben den gewohnten Bereichen Kultur und Sport nun die Politik mit ins Boot nehmen.

Am Eingang wird es eine Leinwand mit Trailern zu StuRa-Projekten, Polit-Kurzfilmen und der Campusfest-Vorstellung geben, die die Gäs­te auf dem Uni-Gelände mal anders einstimmen: Aufklären statt Abfeiern ist das Credo. Mit Minigolfen, Kleinkunst, Improtheater und Filmchen finden die Studenten ein Programm, bei dem sie neben Biertrinken und Musikhören nun spielend ernsthafte Unterhaltung erleben. Das Hartz-IV-Theaterstück soll den Studierenden aus seinem Alltags-Vorlesungs-Stress herausholen und ein Stück bittere Realität spüren lassen. Die verschiedenen Mitmach-Bereiche auf dem ganzen Gelände sind dazu da, kritisch mit unserer Umwelt umzugehen: »Das Herzstück«, erklärt Laura Wolf, »ist die Aktion ›Visuals gegen Homophobie‹. Auf einem Wiesenstück wird ein Sonnensegel gespannt, unter dem sich die Partygäste auf Sofa und Sessel gemütlich in einer Chill-out-Zone zurückziehen können, Filme anschauen und über sozialkritische Themen sinnieren.«

Das Feiern soll trotz Polit-Attacke nicht vergessen sein: Namhafte Bands wie Panteón Rococó, The Hidden Cameras, Grossstadtgeflüster, Ja, Panik! und viele andere werden auf zwei großen Bühnen spielen. »Vier weitere Floors mit lokalen DJs sorgen für musikalischen Ausbau«, so Pressesprecherin Laura Wolf. Politischer wird es auch bei der Internationalen Studentischen, Woche Ende Juni: Da gibt es einen Vortrag über moderne Piraterie in Somalia, einen Aserbaidschanischen Abend, Stadtführungen zum Thema Globalisierung und eine kleine Entdeckungsreise mit kulinarischen Spezialitäten aus Russland und St. Petersburg sowie verschiedenen Filmen, wie zum Beispiel »Die Kinder von Diyabakir«, der türkische Missstände thematisiert.


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