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Kultur

Romantische Männerfreundschaft

Die Mendelssohn-Festtage nehmen Robert Schumann ins Visier

  Romantische Männerfreundschaft | Die Mendelssohn-Festtage nehmen Robert Schumann ins Visier

Die Leipziger VIPs der Klassikszene sind sich einig über einen der großen musikalischen Söhne der Stadt. »Mendelssohn ist als Komponist, Musikpolitiker und als Netzwerker unverzichtbar für die Leipziger Musikgeschichte gewesen«, meint nicht nur Steffen Schleiermacher. Immer wieder fasziniert ist auch Christiane Schmidt, Leiterin des Mendelssohn-Hauses: Es sei erstaunlich, wie ein einzelner Mensch so gravierend ins städtische Musikleben eingreifen konnte.

Die Leipziger VIPs der Klassikszene sind sich einig über einen der großen musikalischen Söhne der Stadt. »Mendelssohn ist als Komponist, Musikpolitiker und als Netzwerker unverzichtbar für die Leipziger Musikgeschichte gewesen«, meint nicht nur Steffen Schleiermacher. Immer wieder fasziniert ist auch Christiane Schmidt, Leiterin des Mendelssohn-Hauses: Es sei erstaunlich, wie ein einzelner Mensch so gravierend ins städtische Musikleben eingreifen konnte.

Mendelssohns Neuerungen reichten von der Einführung des Dirigentenamtes am Gewandhaus über den Aufbau des Leipziger Konservatoriums bis hin zu einer Programmgestaltung, die stets offen für das Neueste war. Und seine Musik? »Er ist der Mozart des 19. Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut und zuerst versöhnt«, schrieb Robert Schumann einst über seinen Freund und Kollegen.

Die Beziehung beider Komponisten wird in diesem Jahr zentrales Thema der Mendelssohn-Festtage sein. Auf dem Programm des von Gewandhaus und Mendelssohn-Stiftung organisierten Festivals stehen Kammermusik und Sinfonik der beiden Romantiker, aber auch Filme und Lesungen. Ausgehend vom Eröffnungssymposium am 19. August sind neben dem Gewandhausorchester und hervorragen­den Leipziger Musikern hochkarätige Solisten und Ensembles aus aller Welt in Leipzig zu erleben, darunter Stargäste wie der Dirigent Daniel Harding oder die Instrumentalisten Kit Arm­strong, Yaara Tal und Andreas Groethuysen sowie Sabine und Wolfgang Meyer.

Im Mittelpunkt stehen im Jahr des 200. Geburtstags von Robert Schumann die Orches­terwerke des Mendelssohnfreundes. In einem vierteiligen Konzertzyklus inklusive Open Air auf dem Augustusplatz wird das Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly sämtliche Schumann-Sinfonien und Instrumentalkonzerte zu Gehör bringen. Wie auf der bereits eingespielten CD werden die Sinfonien dabei in der historischen Einrichtung von Gustav Mahler aufgeführt.

Während sich das Gewandhausorchester dann auf große Europa-Tournee begibt, um die musikalische Botschaft des Festivals in die Welt zu tragen, gastiert in Leipzig das London Symphony Orchestra unter Daniel Harding. Als besondere Glanzpunkte dieses Konzertes werden die Bratschistin Tabea Zimmermann und der Solist Christian Tetzlaff erwartet.

Die Brücke vom Erbe Mendelssohns und Schumanns zu zeitgenössischen Kompositionen schlägt ein Konzert am 30. August, das von namhaften Leipziger Musikern wie Steffen Schleiermacher und Andreas Seidel gestaltet wird. Schleiermachers neuestes Opus »Eine ernste Veränderung« spielt dabei auf Mendelssohns berühmtes Klavierstück »Variations Sérieuses« an, dessen Thema für geübte Ohren vielleicht sogar herauszuhören ist. Eine musikalische Bearbeitung der anderen Art bietet am 24. August Kitty Hoff, die Schumanns »Kinderszenen« im Chanson-Gewand auf die Bühne bringt.

Ein besonderer Reiz des Festivals aber liegt in der Stadt selbst begründet, denn neben dem Gewandhaus werden auch die Wirkungsstätten der bedeutendsten Leipziger Musiker, das Mendelssohn-Haus, das Schumann-Haus und die Thomaskirche bespielt. Freuen wir uns auf das diesjährige Zusammentreffen bedeutender Interpreten mit der außergewöhnlichen Leipziger Musikkultur und ihrer lebendigen Tradition!


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