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Kultur

Gemeinsamer Nenner: Sex

Filmkritik: Was tun, wenn man keine Lust auf eine Beziehung, aber auf Sex hat?

  Gemeinsamer Nenner: Sex | Filmkritik: Was tun, wenn man keine Lust auf eine Beziehung, aber auf Sex hat?

Emma und Adam kennen sich seit ihrer Jugend, verlieren sich aber immer wieder aus den Augen. Eines Tages landet der sympathische Loser auf Emmas WG-Couch und obwohl in dieser Nacht nichts passiert, aber beide sich zueinander hingezogen fühlen, beginnen sie eine platonische Beziehung. Also Freundschaft. Plus Sex. Klingt langweilig? Ist es auch. Und das, obwohl die gerade allseits hochgelobte Natalie Portman mitspielt und den Streifen »Freundschaft Plus« sogar mitproduziert hat.

Emma (Natalie Portman) und Adam (Ashton Kutcher) kennen sich seit ihrer Jugend, verlieren sich aber nach einigen, zufälligen Treffen immer wieder aus den Augen. Eines Tages landet der sympathische Loser auf Emmas WG-Couch und obwohl in dieser Nacht nichts passiert, aber beide sich zueinander hingezogen fühlen, beginnen sie eine platonische Beziehung. Also Freundschaft. Plus Sex. Adam, weil er gerade verlassen wurde. Emma, weil sie als Assistenzärztin ohnehin keine Zeit hat und sich auch nicht binden will. Aber wie es eben meistens ist, begehrt Adam trotz Abmachung Emma immer mehr und versucht sie, für sich zu gewinnen.

Klingt langweilig? Ist es auch. Im Gegensatz zu Natalie Portmans bisherigen Filmen fehlt es »Freundschaft Plus«, an dessen Produktion sie auch beteiligt war, irgendwie an allem: inhaltlicher Stärke, Kreativität, Spannung, Charme, guten Dialogen. Dabei ist noch nicht mal die arg vorhersehbare Klischee-Story mit dem obligatorischen Happy-End am schlimmsten. Viel ärgerlicher ist das widersprüchliche Aussagenkonstrukt, welches im ersten Teil Promiskuität zum Gipfel des männlichen Daseins erhebt, um im zweiten Teil umso mehr darauf zu pochen, dass man auch als Mann ohne Liebe nicht glücklich wird.

Dabei bleibt das konservative Hollywood-Kino auf seiner Couch sitzen und kommentiert das Bettgeschehen einfallslos aus der Ferne, als den Sex tatsächlich zu zeigen. Ertragbar wird der Film durch Natalie Portmans gewohnt sicheres Spiel. Doch mit einem Ashton Kutcher an ihrer Seite, der schauspielerisch zwischen debilem Grinsen und angestrengt gefühlvollem in die Gegend-Glotzen changiert, kann auch Portman den Film, zumindest auf der Akteurs-Ebene, nicht retten. Als Casting-Direktor sollte man schon ein sichereres Händchen bei der Auswahl der Hauptdarsteller und die notwendige Chemie zwischen beiden haben.

Zumindest Natalie Portman hat in der Vergangenheit guten Geschmack bei der Auswahl intelligenter Komödien (»Garden State«, 2004) bewiesen. Da kann man diesen peinlichen Ausrutscher irgendwie verzeihen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie auch zukünftig ihrem bisherigen Weg treu bleibt.


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