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Politik

Nazis auch in Leipzig nicht willkommen

Rund 500 Nazis wollten gestern Abend spontan durch Leipzig marschieren

  Nazis auch in Leipzig nicht willkommen | Rund 500 Nazis wollten gestern Abend spontan durch Leipzig marschieren

Nachdem in Dresden am Samstag rund 20.000 Menschen einen geplanten Neonazi-Aufmarsch verhinderten, versuchten einige Nazis nach Leipzig auszuweichen. Ihre Spontandemo wurdevon Poizei und Gegendemonstranten verhindert. Gegen 18.30 kamen rund 500 Nazis mit dem Zug am Hauptbahnhof an und wurden bereits von der Polizei erwartet.

Nachdem in Dresden am Samstag rund 20.000 Menschen einen geplanten Neonazi-Aufzug verhinderten, versuchten einige Nazis nach Leipzig auszuweichen und hier eine Spontandemo durchzusetzen. Gegen 18.30 kamen rund 500 Faschisten mit dem Zug am Hauptbahnhof an. Sie wurden bereits am Bahnsteig von der Polizei unter Leitung des Polizeipräsidenten Horst Wawrzynski erwartet .

Dank einer schnellen Mobilisierung waren aber auch zahlreiche Leipzigerinnen und Leipziger – die Polizei sprach von insgesamt 600 bis 800 Personen – an den Bahnhof geeilt, um den Nazis klar zu machen, dass sie hier nicht willkommen sind. Rund 150 von ihnen hatten sich in der Bahnhofshalle versammelt und machten ihrem Unmut mit Sprechchören Luft. Unter den Gegendemonstranten waren auch die Landtagsabgeordneten Volker Külow (Die LINKE), Miro Jennerjahn (Grüne) und die Bundestagsabgeordnete Monika Lazar (Grüne). „Ich hatte gehofft, das bleibt uns heute erspart“, seufzte Lazar, die ebenfalls gerade aus Dresden gekommen war.

Die Polizei sorgte für ausreichend Abstand zwischen den Nazis und ihren Gegnern. Als die Einsatzkräfte den Querbahnsteig räumten, kam es zu kleineren Rangeleien zwischen Beamten und Gegendemonstranten, doch die Lage blieb friedlich.

Die von den Nazis gewünschte Spontandemo wurde durch die Polizei jedoch untersagt. Sie berief sich auf den polizeilichen Notstand, schließlich waren an diesem Tag die Polizeikräfte in Dresden gebündelt worden. Stattdessen wurde den Nazis ein Aufenthaltsverbot ausgesprochen. Ein Vertreter der Nazis kündigte daraufhin an, gegen diese Entscheidung gerichtlich vorgehen zu wollen.

Es dauerte etwa anderthalb Stunden, bis die Polizei die heimischen Nazis aus dem Bahnhof eskortiert und die Auswärtigen in ihre Züge gesetzt hatte. Ihre Abfahrt wurde von Sprechchören und Jubel begleitet, danach verließen auch die Gegendemonstranten den Bahnhof. Polizeipräsident Horst Wawrzynski sagte, er erwarte, dass es am Abend ruhig bleiben würde, betonte aber, dass die Polizei auch auf Gegenteiliges vorbereitet sei. Seine Erwartungen sollten erfüllt werden.


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