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Kultur

»Eure Armut kotzt mich an«

Auf der Buchmesse und in der Galerie KUB: Armut in der Kunst der Moderne

  »Eure Armut kotzt mich an« | Auf der Buchmesse und in der Galerie KUB: Armut in der Kunst der Moderne

Ästhetisch und abschreckend zugleich: Die Methoden, das Thema »Armut« künstlerisch umzusetzen, sind vielfältig und different. Dabei bewegen sich die einzelnen Genres der Kunst oft auf einem schmalen Grad der Ethik: Wie weit darf und kann beispielsweise die Darstellung eines Obdachlosen gehen, wie viel Abbildung braucht das Elend überhaupt? Und nach welchen Kriterien lässt sich Armut generell festlegen? Eine Ausstellung in der Galerie KUB will diese Fragen beantworten.

Ästhetisch und abschreckend zugleich: Die Methoden das Thema »Armut« künstlerisch umzusetzen sind sehr vielfältig und different. Dabei bewegen sich die einzelnen Genres der Kunst oft auf einem schmalen Grad der Ethik: Wie weit darf und kann beispielsweise die Darstellung eines Obdachlosen gehen, wie viel Abbildung braucht das Elend überhaupt? Und nach welchen Kriterien lässt sich Armut generell festlegen?

Donnerstag Abend um 20 Uhr eröffnet die Ausstellung in der Galerie KUB. Bei »Eure Armut kotzt mich an – Der Obdachlose als role model in der zeitgenössischen Kunst« werden sich verschiedene Künstler der Bedeutungsbrücke von »Armut« und »Mobilität« widmen. Dabei wird Armut zunächst sowohl als sichtbares, als auch als abstraktes Phänomen in den gezeigten Arbeiten erörtert, um anschließend den Begriff der Mobilität zu hinterfragen. Als Ausgangspunkt dient die Überlegung, dass Mobilität, als ein idealistisches Prinzip der fortgeschrittenen Moderne, heutzutage vor allem bei als arm deklarierten Menschen zu einer tragikomischen Symbiose zusammentrifft: Wer ist, polemisierend, schon mobiler als jemand ohne ein Dach über dem Kopf?

Analog zur Ausstellung wird am 19.3. im Jonas Verlag die Publikation «Armut in der Kunst der Moderne« erscheinen. Die Herausgeber sind Galerie KUB-Gründerin Franziska Eißner sowie Dr. Michael Scholz-Hänsel, Professor am Kunsthistorischen Institut Leipzig. Im Museum der Bildenden Künste wird es zur Veröffentlichung ab 16 Uhr eine Buchpräsentation und darüber hinaus eine Podiumsdiskussion bis ca. 20 Uhr geben. Im Vergleich zur Ausstellung gibt die Publikation einen tieferen Einblick in die jüngeren Verhandlungsweisen von Armut in der Kunst und zeigt anhand diverser Forschungsbeiträge von Käthe Kollwitz bis Boris Mikhailov, welche Möglichkeiten sich in der modernen Kunst zu einer Vermittlung von Armut bieten. Von verstörend bis verklärend gibt die Monografie auf diese Weise einen forschenden Blick auf das sonst wissenschaftlich gern umschiffte Thema frei.


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