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Kultur

Piloten setzen zur Landung an

Seit einem Jahr fördert die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft Kunstschaffende

  Piloten setzen zur Landung an | Seit einem Jahr fördert die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft Kunstschaffende

»Ein gutes Geschäft ist die beste Kunst!«, meinte einst Andy Warhol. Der Begehrteste unter den Kreativkopierern musste es wissen, hat er mit seinen knallbunten Siebdrucken doch Millionen verdient. Seine Ateliers nannte er geschäftstüchtig »The Factory«. Nun gibt es auch in Leipzig ein vielversprechendes Kreativprojekt namens die »diefabrik« – aber da der Laden für Designinterieur wirtschaftlich noch nicht ganz rund läuft, wird er jetzt von der »Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft« gefördert.

»Ein gutes Geschäft ist die beste Kunst!«, meinte einst Andy Warhol. Der Begehrteste unter den Kreativkopierern musste es wissen, hat er mit seinen knallbunten Siebdrucken doch Millionen verdient. Seine Ateliers nannte er geschäftstüchtig »The Factory«, und es waren tatsächlich riesige Fabrikhallen, in denen er und seine Mitarbeiter gleichzeitig an unzähligen Projekten arbeiteten und fortlaufend den finanzkräftigen Kunstmarkt bedienten. »diefabrik« heißt nun auch ein Projekt in Leipzig, gegründet vor gut zwei Jahren von Stefan Hölldobler und weiteren Designern.

»Werkstatt für schöne Dinge« haben sie ihren Laden genannt, verkaufen über das Internet selbst kreierte Möbel, Stühle, Tische und Tomboxen, alte Lautsprecher, versehen mit neuer Technik. Das sieht gut aus und sollte sich auch verkaufen lassen – wenn man weiß, wie. Daran hapert es nur leider allzu oft, meint Christoph Backes. »Kreative neigen dazu, in ihrer Ideenvielfalt und Leidenschaft das Unternehmerische aus dem Blick zu verlieren.« Backes trainiert seit Jahren Künstler, die zwar gute Ideen, aber zu wenig Geschäftssinn haben. Nun betreut er seit Kurzem auch »diefabrik«.

Denn die Jungdesigner wurden kürzlich mit dem Titel »Kultur- und Kreativpiloten Deutschlands« ausgezeichnet und werden nun für den Markt fit gemacht. Nicht mit einer klassischen Finanzspritze oder einem Kredit, sondern mit gezieltem Training und Beratungsstunden von Leuten wie Christoph Backes. Ausgelobt wurde der Preis von der bundesweiten Initiative der Kultur- und Kreativwirtschaft, die seit einem Jahr auch ein Regionalbüro in Mitteldeutschland hat.

Fast 300 regionale Unternehmen aus der Kreativwirtschaft wurden hier schon beraten. Bundesweit bewarben sich über 500 Kreative für den Preis, 32 haben ihn bekommen – vier davon aus der Region. Gefördert werden auch das Leipziger Internet-radio »detektor.fm« und eine kleine Firma aus Thüringen namens »Flavor-Graffiti-Design«, die tatsächlich Urnen und Särgen ein individuelles Aussehen verpasst.

»Unser Netzwerk ist gewachsen, seitdem wir zu den Kreativpiloten gehören«, freut sich Stefan Hölldobler. Die Beratungen seien gut. »Wir konnten viele Fragen stellen, bekommen jede Menge Input und erfahren, was wir verändern müssen und verbessern können.« Nützlich sei das, so Hölldobler, um Ideen zu strukturieren und das Geschäft anzukurbeln. Etwa ein Jahr lang wird »diefabrik« gefördert, dann sollte der Laden laufen.


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