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Eine Hand wäscht die andere

Leipziger wollen in Mittelamerika Krankenstation bauen

  Eine Hand wäscht die andere | Leipziger wollen in Mittelamerika Krankenstation bauen

Ausgewogene Ernährung und Hygiene sind wichtig für die Gesundheit. Und wenn das nicht reicht, helfen Ärzte. Was für Deutschland gilt, ist in anderen Teilen der Welt aber noch längst nicht so. Guatemala etwa ist ein armes Land, das Gesundheitswesen ist unzureichend, nur ein Bruchteil der Bevölkerung ist krankenversichert. In der Region Totonicapán mit rund 500.000 Einwohnern, drei Ärzten und nur einem Krankenhaus engagieren sich deshalb jetzt 15 Leipziger. Ihr ergeiziges Ziel: die Errichtung einer Krankenstation.

Ausgewogene Ernährung und Hygiene sind wichtig für die Gesundheit. Und wenn das nicht reicht, dann helfen Ärzte. Es gibt ja genügend davon. Die Behandlungskosten übernimmt sowieso die Krankenkasse. Was für Deutschland gilt, ist in anderen Teilen der Welt längst nicht selbstverständlich.

Guatemala etwa ist ein armes Land, das Gesundheitswesen ist unzureichend, nur ein Bruchteil der Bevölkerung krankenversichert. In der Region Totonicapán, mit rund 500.000 Einwohnern, drei Ärzten und nur einem Krankenhaus engagieren sich deshalb jetzt 15 Leipziger. Ihr Ziel: die Errichtung einer Krankenstation. Im vergangenen Sommer gründeten sie dafür den Verein Mirador – auf Deutsch: Aussichtspunkt.

Marc Hellmuth ist erst vor ein paar Wochen aus Mittelamerika zurückgekommen. Einige seiner Mitstreiter sind noch dort. »Kontakte knüpfen, die Umgebung, Grundstück und Baumaterialien sichten«, beschreibt der promovierte Bioinformatiker seine derzeitigen Aufgaben. Der Baustart für die Krankenstation ist für Februar 2012 geplant. Zusammen mit Architektur-Studenten der Hochschule Anhalt in Dessau will Hellmuth dann in drei Monaten eine kleine Klinik mit vier Räumen errichten.

Bis dahin wird noch viel Wasser den Río Grande hinunterfließen, aber es gibt auch noch genug zu tun. »Ziel ist es nicht nur, den Bau zu finanzieren, sondern auch seine Unterhaltung«, sagt Hellmuth. Denn zu den 70.000 Euro Bau- und Gerätekosten kommen noch einmal 30.000 Euro jährlich hinzu. Außerdem soll vor Ort medizinisches Personal wie Krankenschwestern oder Hebammen ausgebildet werden.

Doch damit nicht genug. Den 15 Leipzigern geht es auch um Bildungsarbeit für die Bevölkerung. »Wir werden mit den einfachsten Dingen anfangen, zum Beispiel wie wichtig regelmäßiges Händewaschen ist.« Das Geld dafür soll in erster Linie durch Spenden zusammen kommen. Ein Konzert im Westwerk und die Teilnahme am Spendenmarathon »Vision Bakery« waren erste Schritte, sagt Tobias Schlobach. Der Geisteswissenschaftler erklärt, dass um auch künftig weiterhin Gelder zu sammeln jeden Monat ein musikalisches Großereignis stattfinden soll.

Bei Mirador treffen kluge Köpfe aufeinander, Studenten und Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen. Und für die Zukunft werden noch weitere Helfer gesucht. Denn das nächste Projekt ist bereits in Planung: der Ausbau einer Schule in Nepal.


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