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Kultur

Vom Küchentisch nach Las Vegas

Leipziger Filmkollektiv Zelleloid gewinnt mit Knetmännchenfilm den Sony Production Award

  Vom Küchentisch nach Las Vegas | Leipziger Filmkollektiv Zelleloid gewinnt mit Knetmännchenfilm den Sony Production Award

Las Vegas hat schon so manchen vom großen Erfolg träumen lassen. Die Glitzermetropole machte Elvis Presley zum King, er revanchierte sich, indem er der Stadt die Hymne »Viva Las Vegas« schrieb. Bei Steffen Zelmanski lief das Lied in den vergangenen Wochen rauf und runter. Der Grund dafür: Der 34-jährige Wahl-Leipziger hat gemeinsam mit seinem Filmkollektiv Zelleloid den Knetmännchen-Animationsfilm »Life Infusion« hergestellt und dafür aus dem Stand den ersten Preis des Sony Production Award gewonnen.

Las Vegas hat schon so manchen vom großen Erfolg träumen lassen. Die Glitzermetropole machte Elvis Presley zum King, er revanchierte sich, indem er der Stadt die Hymne »Viva Las Vegas« schrieb. Bei Steffen Zelmanski lief das Lied in den vergangenen Wochen rauf und runter. Der Grund dafür: Der 34-jährige Wahl-Leipziger hat gemeinsam mit seinem Filmkollektiv Zelleloid den Knetmännchen-Animationsfilm »Life Infusion« hergestellt und dafür aus dem Stand den ersten Preis des Sony Production Award gewonnen. Zur Preisverleihung reist die Leipziger Crew nach Las Vegas.

In ihrem liebevoll gestalteten Film durchläuft der orangefarbene Titelheld ein ganzes Leben, von der Geburt bis zum Tod. Als Sony und Hackermovies, eine Independent-Film-Plattform, den Sony Production Award im November letzten Jahres ausschrieben, hatte noch niemand aus der Gruppe eine Ahnung von Stop-Motion und Knetmännchen. Immer nach der Arbeit trafen sich Zelmanski und seine vier Zelleloid-Kollegen, sinnierten über das von Sony vorgegebene Thema »Fusion«, kneteten, bauten das Set auf und fotografierten vier Drehtage lang Bewegung für Bewegung ihrer Figur. Jede Szene musste an dem Tag fertig werden, an dem sie aufgebaut wurde: »Wir konnten das nicht über Nacht stehen lassen. Es stand ja auf dem Küchentisch.«

Zelmanski ist erstaunt über den Erfolg: »Man macht nach der Arbeit so ein Experiment, und dann sind die Leute im Nachhinein auch noch ergriffen.« Übermütig werden die Filmfreunde angesichts der Preisverleihung noch lange nicht. Am Morgen nach ihrer kleinen Siegesfeier gingen sie wieder ganz vorbildlich zur Arbeit. Halb im Spaß hoffen die Filmemacher, dass der Glanz von Las Vegas ein bisschen auf sie abfärbt: »Vielleicht treffen wir dort den großen Mäzen, der eine halbe Million zu viel in der Tasche hat und mit uns einen Film machen will«, schmunzelt Zelmanski.

Ganz ernsthaft wünscht er sich, dass es der Kurzstreifen auf die kleinen Festivals und damit zum einheimischen Publikum schafft. Auch einen neuen Film haben Zelmanski und Kollegen schon in Planung: »Dann aber auf jeden Fall ohne Knete.«


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