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Kultur

Der Stimme auf der Spur

Das 12. Internationale A-Cappella-Festival für Vokalmusik hat begonnen

  Der Stimme auf der Spur | Das 12. Internationale A-Cappella-Festival für Vokalmusik hat begonnen

Die Stimme kommt in die Stadt. Und damit ist nicht nur Bobby McFerrin gemeint, der liebevoll lächelnd von den Plakaten des diesjährigen A-cappella-Festivals blickt.

»Es ist großartig, dass Bobby McFerrin dabei ist. Aber er ist nicht der alleinige Sinn des Festivals«, erklärt Holger Krause, Bassist des Leipziger Vokalquintetts Amarcord, das künstlerischer Leiter des Festivals ist.

Eine Woche im Juni dreht sich wieder alles um die Pflege der Vokalmusik in all ihren im 21. Jahrhundert vorliegenden Facetten. »Das ist aber eine Pflege, ohne in Musealität zu erstarren. Wir haben einerseits die Tradition und andererseits sehen wir unsere Vermittlungsfunktion und wollen über eine bloße Repertoireschau hinausgehen.« Da die Macher die »Beschränkung« auf die Stimme als speziell genug erachten, ist ihr Ziel, die A-cappella-Programme entsprechend vielfältig zu gestalten. Das Gesungene reicht von früher Alter Musik und Renaissancemusik über Weltmusik bis hin zu jazz- und popmusikalischen Darbietungen.

Nachhaltigkeit, Gespräche und Austausch, und damit auch der Vermittlungsgedanke, sind die Säulen des Festivals und führen direkt zum Internationalen A-cappella-Wettbewerb, der nun seit bereits fünf Jahren als fester Bestandteil an das Festival angegliedert ist. Was anfangs im stillen Kämmerlein stattfand, hat damit seit 2007 eine öffentliche Bühne. »Der Wettbewerb entstand daraus, dass wir ja selbst mal in dieser Situation waren«, so Krause. »Mit allen teilnehmenden Gruppen wird ein Gespräch geführt und wir versuchen auch die Ensembles mehrjährig zu begleiten.« Nach dem Wettbewerb bietet Stephen Connolly, Ex-Bassist der King’s Singers, zusätzlich einen Workshop für die Ensembles an.

Der Gastgeber Amarcord wird diesmal Orlando di Lasso, den berühmten Renaissancekomponisten, intonieren. »Lasso ist ein Favorit für uns. Er war ein Weltbürger, und diese Offenheit lebt in seiner Musik fort – mit dieser Tiefe, Transparenz und Kraft, die universell erscheint.« Universell und zeitlos sei generell die Musik mit der Stimme, weshalb es nie schwer wäre, die Woche mit Vokalmusik verschiedenster Weltgegenden zu füllen. »Die Stimme ist das erste Instrument, und das bleibt so. Da muss nicht hinterfragt werden«, weiß Holger Krause und blickt lächelnd auf die 12. Ausgabe des Festivals, das die Stimme in die Stadt holt.


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