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Kultur

Von Drachen und Monden

Das GRASSI Museum für Völkerkunde zeigt koreanische Kunst und Kultur

  Von Drachen und Monden | Das GRASSI Museum für Völkerkunde zeigt koreanische Kunst und Kultur

Die Wanderausstellung »Entdeckung Korea! – Schätze aus deutschen Museen« ist bis Ende Mai zu Besuch im GRASSI Museum für Völkerkunde.

Ein prächtiger Magnolienbaum mit weiß schimmernden Blüten und leuchtend grünen Blättern, der auf einem rosafarbenen Felsen thront - dieses Motiv aus kostbaren Perlmutt- und Malachiteinlagen ziert einen hellbraunen Pinselbecher aus Holz, der höchstwahrscheinlich am Königshof der koreanischen Choseon-Dynastie im 19. Jahrhundert Verwendung fand. Er wird im Rahmen der Wanderausstellung »Entdeckung Korea! – Schätze  aus deutschen Museen« noch bis zum 27. Mai 2012 im GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig gezeigt. Die Ausstellung wurde von der südkoreanischen Korea Foundation, die mit dem deutschen Goethe-Institut vergleichbar ist, initiiert und mit organisiert. Um der deutschen Bevölkerung die koreanische Kultur und Geschichte näher zu bringen, zeigt sie erstmals koreanische Kunst- und Kulturobjekte aus den Beständen zehn deutscher Museen. Von 2011 bis 2013 wandern die rund 115 Exponate durch insgesamt vier Museen in Köln, Leipzig, Frankfurt am Main und Stuttgart.

Die Ausstellung umfasst die Zeit der drei großen koreanischen Dynastien mit Objekten aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. bis zum Beginn der japanischen Kolonialzeit 1910. Sie zeigt Malereien, Keramik, Holz- und Textilarbeiten sowie Schriften. Zu den bedeutendsten Exponaten zählen die sogenannte Kölner »Wasser-Mond-Avalokitesvara«, eine Seidenmalerei mit dem Motiv einer buddhistischen Gottheit aus dem 14. Jahrhundert sowie ein Bronzespiegel mit dem Motiv »Drache, Baum und Pavillion« aus dem 11. Jahrhundert.

Jedes der vier Museen setzt in seiner Ausstellung einen eigenen Schwerpunkt. In Leipzig steht die Vermittlung der geistigen, sozialen und ästhetischen Aspekte der traditionellen koreanischen Kunst im Mittelpunkt. „Die Ausstellung zeigt neben der koreanischen Dynastiegeschichte auch die Kunst der drei großen Religionen Koreas: des Schamanismus, des Buddhismus und des Konfuzianismus“, so Kurator Dietmar Grundmann. Die Leipziger Sammlung koreanischer Kunst vereint vor allem Exponate der Choseon-Dynastie vom Ende des 19. Jahrhunderts. Ihre rund 2.200 Objekte zeigen größtenteils das höfische Leben dieser letzten koreanischen Dynastie sowie die Militärgeschichte Koreas. Als besondere Schätze sind neben dem dekorierten Pinselbecher auch kostbare Anhänger aus Bernstein zu sehen.


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