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Heavy Celeste

Auf fauler Haut abmatten

Das neue Werk von Lay Down Rotten

  Auf fauler Haut abmatten | Das neue Werk von Lay Down Rotten

Pünktlich zu den ersten schweißtreibenden Himmelsstrahlen legen Lay Down Rotten ein neues Stück Todesstahl vor. Warum »Mask of Malice« die Frühblüher von der Wiese blastet.

Was für Gegensätze: Das letzte Mal waren Lay Down Rotten vor ein paar Wochen in Leipzig live zu sehen. Just an jenem Februarwochenende traten sie beim Winterfest(Evil) im Bandhaus auf, als das Thermometer um die minus 15 Grad zeigte. Und nun liegt mit »Mask of Malice« eine Platte vor, die zum heißen Scheiß, der draußen gerade abgeht, wie die Panzerfaust aufs Hünenauge passt. Das betrifft nicht so sehr das Cover, das in seinem blau gehaltenen Artwork eher frostig klirrt: Vor einem dämonischen Maskentotem, um das eiskaltes Licht flirrt, schart sich eine Gruppe Kapuzenhäupter zur unheiligen Andacht. So statisch sich die Beschwörungsrunde auch ansieht, die zehn eingespielten Songs krachen umso dynamischer daher.

Die fünf Jungs aus dem hessischen Herborn und regelmäßige Gäste in Leipzig liefern zeitgleich zur Auferstehung von Flora und Fauna, Festival und Freiluftbier Death Metal aus einem Guss. Eher klassisch denn technisch gehalten, donnert das Album von Beginn an los. Mächtig sägende Gitarren, wechselhafte Wechsel, dröhnendes Schlagwerk geben ihm ordentlich Wucht und Drive und blasten die Frühblüher von der Wiese. Dazu intoniert das durchgängig kräftige, stimmgewaltige Howling Lyrics von Teufel und Tod. Die ersten Stücke geben Tempo vor, metallische Knospen sprießen, die Drumsticks schlagen aus – und das noch vor den Maifeuern. Beim Heulen mit den Wölfen wird es etwas ruhiger, nur um dann wieder an der Schnellschraube zu drehen und den Todesmetal gen Maximum zu steuern. Mit einem Outfading wie ein Frühlingshauch zieht dann »Mask of Malice« final durchs Gemüt.

Rest in Death: Zum Dösen im Grünen nimmt man die Maske des Bösen besser ab. Lay Down Rotten verlangen nach aktiverer Hingabe. Erst wenn die Hängematten reichlich gekreist haben, will man sich hier gepflegt auf die faule Haut hauen, der Hopfenkaltschale zusprechen. Und wenn man die neue verdorbene Frucht auf ewige Endlosschleife stellt, lädt sie dazu ein, jene süße Bitterkeit des März zu kosten: Noch trägt die Nacht als T-Shirt-Wetter nicht.


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1 Kommentar(e)

Vermessung des Rausches — kreuzer online 21.09.2012 | um 11:39 Uhr

[...] (Halle) drei schwarz-kokelnde Combos ins 4Rooms. Und zum »Coming Death«-Höllenritt führen Lay Down Rotten (Herborn), Voice Of Revenge (Würzburg), Discreation (Hanau) und Blooddress (Argentinien) ihre [...]