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Filmkritik

Wilde Mähnen und Slapstick-Ferien

Trotz sommerlicher Temperaturen ist auf Leipziger Leinwänden einiges los

  Wilde Mähnen und Slapstick-Ferien | Trotz sommerlicher Temperaturen ist auf Leipziger Leinwänden einiges los

Wenn Sie wissen wollen, wie man Slapstick-Ferien am Meer macht, warum der Haussegen im schottischen Königshaus schiefhängt oder warum der Vorname für ein ungeborenes Kind einen ganzen Freundeskreis in Aufruhr bringen kann, dann sollten Sie die Kinostarts dieser Woche nicht an sich vorüberziehen lassen.

Merida will weder ein braves Mädchen noch eine liebe Prinzessin sein. Stattdessen zieht sie lieber mit Pfeil und Bogen durch die Wälder. Als sie dann auch noch als Erstgeborene schnellstens unter die Haube gebracht werden soll, hängt im schottischen Königshaus der Haussegen gewaltig schief. Pixars erster Prinzessinnenfilm ist eine wunderbare Coming-of-Age-Geschichte mit einer sympathischen kleinen Heldin. Eine Besprechung zu »Merida – Legende der Highlands«, der heute im CineStar und Regina Leipzig anläuft, finden Sie im aktuellen kreuzer.

Kemp (Johnny Depp) ist neu beim puerto-ricanischem Lokalblatt The San Juan Star, wo er hauptsächlich über Bowling spielende Amerikaner berichtet, die nie das Hotel verlassen. Zum Glück haben seine Kollegen und Mitbewohner ein ähnlich starkes Alkoholproblem wie er auch und damit ein gutes Mittel gegen Langweile. »The Rum Diary« ist die Verfilmung des ersten Romans des damals noch 20-jährigen Hunter S. Thompson, in dem Johnny Depp erneut dessen Alter Ego gibt. Depp war viele Jahre mit dem Gonzo-Journalisten befreundet, seine Rolle des Raoul Duke im Kultfilm »Fear and Loathing in Las Vegas« ist legendär. Wenngleich »Rum Diary« um einiges weniger abgefahren ist und nicht über einen netten Unterhaltungsfilm hinauskommt. Die ausführliche Kritik finden Sie im aktuellen kreuzer. Der Film läuft im CineStar.

In Frankreich lockte die französische Sommerkomödie »Der Vorname« über fünf Freunde, deren gemütliches Abendessen in einer hitzigen Diskussion endet, bereits über drei Millionen Zuschauer ins Kino. Vincent (Patrick Bruel), Pierre (Charles Berling), Élisabeth (Valérie Benguigui) und Claude (Guillaume de Tonquédec) kennen sich seit ihrer Kindheit. Élisabeth und Pierre haben inzwischen geheiratet und zwei Kinder. Vincents Freundin Anna (Judith El Zein) ist im fünften Monat schwanger. Als Vincent beim gemeinsamen Abendessen seinen Freunden eröffnet, welchen Namen er seinem ungeborenen Kind geben möchte, löst das ein eifriges Wortgefecht aus. Bald schon geht es nicht mehr nur um den Vornamen, sondern um unausgesprochene Konflikte unter den Freunden. »Der Vorname« ist ab heute in den Passage Kinos, der Schauburg und im CineStar zu sehen.

Ein weiteres französisches Humorhäppchen liefert der Comic-Zeichner Pascal Rabaté. In seinem Film »Holidays By The Sea« schickt er seine Helden in eine Welt, die Jacques Tati vor über 50 Kinojahren bereits liebevoll etablierte. Da lässt ein Mann einen Drachen am Meer steigen, da geht die Halskette einer Frau verloren, ein campendes Ehepaar sorgt sich um seine Teenietöchter, im Nudistencamp sorgt der Drache für Verwunderung und ein Geschäftsmann wird von einer Domina hereingelegt. Gesprochen wird dabei eigentlich nicht, dafür aber wild gestikuliert. Die schrullige Komödie läuft in der Schauburg.

Etwas schwerere Kost ist das Filmessay »Global Viral – Die Virus Metapher« über Viren in all ihren Formen, das heute in der Cinémathèque in der naTo den Weg auf die Leinwand findet. Es geht um virale Strategien, Codes und Metaphern. »Die filmische Reise führt vom Seuchendiskurs, der aus der großen Pest des 14. Jahrhunderts resultiert, staatlichen >Hygieneprogrammen< und der medizinischen Erforschung von Krankheitserregern über Cyberterrorismus und Datenkontamination zu ansteckenden Ideen, Gedanken und Worten – in Religion, Werbung und den Medien.«

Ein sprechender, saufender und koksender Teddy? So etwas gibt es? Ja, und er hat sogar einen Namen: Ted. Dass mit diesem Zeitgenossen das Erwachsenwerden nicht unbedingt leichter wird, ist klar. Im Falle von John Bennett (Mark Wahlberg) wird es zur größtmöglichen Herausforderung. Welche Abenteuer die beiden erleben und wie der einstige Plüschfreund jedwede Niedlichkeit in den Kinderschuhen stecken lässt, zeigt auf sympathisch-trashige Weise der amerikanische Regisseur Seth MacFarlane in seinem Film »Ted«, der heute im CineStar und Regina Leipzig anläuft.

Und zu guter Letzt noch eine französische Komödie: In dem Film »Das Schwein von Gaza« geht einem palästinensischen Fischer ein Schwein ins Netz und sorgt damit für allerhand Aufregung. Unser Autor Martin Schwickert hat sich für uns den Film von Sylvain Estébal angesehen.

Weitere Filme finden Sie auf unserer Onlineseite und im aktuellen kreuzer.

Viel Spaß im Kino!


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