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Stadtleben

Treffen der schnellen Zweiradboten

Die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Fahrradkuriere finden in Leipzig statt

  Treffen der schnellen Zweiradboten | Die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Fahrradkuriere finden in Leipzig statt

Berufsgruppentreffen oder Sportwettkampf? Bei der Veranstaltung mit dem schönen Namen Kurierfahrermeisterschaften kommt beides zusammen. Und Party natürlich auch.

René „Litte“ Littmann saß letztes Jahr bei den deutschen Kurierfahrermeisterschaften in Bremen beim Bier, es war nicht sein erstes. In dieser Laune hat er versprochen, die nächsten Wettkämpfe dieser Art in Leipzig auszurichten – und so kam es auch. »Ziel ist es, Leute mit gleichen Interessen zusammenkommen zu lassen«, erklärt Mitorganisator Erik John. Beide arbeiten als Kuriere und betonen die eigene Kultur dieses Berufsstands, die auch Nicht-Kuriere anzieht. Am Tag kann ein Kurier 100 bis 120 Kilometer zurücklegen, weniger ist es freilich, wenn sich die Touren nur im Zentrum bewegen.

So wird man auf jeden Fall fit. John und Littmann betonen aber, dass Fitness und ein teures Rad nicht zwingend sind, um auf den vorderen Plätzen zu landen: »Es geht auch um die richtige Strategie bei den Disziplinen.« Beim Alleycat, einer Art Schnitzeljagd, werden verschiedene, in einem sogenannten Manifest vorher festgelegte Punkte abgefahren. Hier gibt es schon mal Hindernisse wie Glasscherben, Treppen oder falsche Adressen – Kurieralltag eben. Der Goldsprint ist dagegen eher die Party-Disziplin, weil er auf einer Bühne und mit Publikum stattfinden kann: Mehrere Fahrer treten gegeneinander an, ohne sich fortzubewegen. Denn das Hinterrad steht auf Rollen, sie sich je nach Tritt-Geschwindigkeit schneller oder langsamer drehen. Weitere Möglichkeiten, sich zu messen, gibt es bei Lastenradrennen, bei Sprints oder beim Radpolo.

Bundesweit organisierte Kuriermeisterschaften finden seit 1995 statt. Kuriere und Interessierte einer Stadt oder aus benachbarten Städten treffen sich, in Leipzig werden etwa 150 Teilnehmer erwartet, außerdem Publikum, das sich nicht explizit am Wettbewerb beteiligt. »Es gibt einige Städte, die nicht weit von Leipzig entfernt sind, es kann also sein, dass mancher sich spontan entscheidet, herzukommen«, meint Littmann. Zu gewinnen gibt es neben Ruhm und Ehre auch Sachpreise. Es ist sicher nicht überraschend, dass diese mit dem Kurierfahren in Zusammenhang stehen: Mützen, Taschen oder Fahrradteile kann man da schließlich immer gebrauchen.


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