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Kultur

Tropfen im Fass

Zum vierten Mal findet das »Hippie Yeah« Fest statt

  Tropfen im Fass | Zum vierten Mal findet das »Hippie Yeah« Fest statt

Seit elf Jahren bildet die Bandcommunity Leipzig ein Netzwerk für Künstler, Veranstalter und Initiativen. 2010 eröffnete der Verein das Bandhaus als Reaktion auf den akuten Mangel an Proberäumen in Leipzig. Zur Etablierung als Veranstaltungsort fand dort vor vier Jahren das erste »Hippie Yeah« statt.

Hinter dem S-Bahnhof Plagwitz und noch hinter dem Spinnereigelände befindet sich gut geschützt durch Industrieanlage und Friedhof das Bandhaus, ein sanierter Bürokomplex. »Wir sind als Metal-Verein verschrien«, sagt Florian vom Bandhaus. Das »Hippie Yeah« soll im starken Kontrast zu diesem Ruf das familienfreundliche Image pflegen. Der musikalische Schwerpunkt ist deswegen betont fröhlich: »Alles, was animiert, gute Laune zu versprühen.« Sechs Bands spielen auf der im Hof aufgebauten Bühne. Mit Hörinfarkt ist für den obligatorisch-sommerlichen Ska-Sound gesorgt. Extranote hingegen mussten kurzfristig absagen. Rock, Pop, Funk und Blues ziehen sich durch bis zur Aftershow.

Parallel zur Live-Musik präsentieren sich ringsum Vereine und Künstlerinitiativen. Sie sind auf die ganze Familie ausgerichtet, laden die Besucher zum kreativen Mitmachen ein und unterhalten mit Feuershow und kleinen Köstlichkeiten. Das Kinderprogramm fährt mit einem Trommelworkshop und dem Basteln eigener Instrumente auf. Das Feedback der letzten Jahre dazu war positiv: Während die Kinder auf der Hüpfburg toben, können die Erwachsenen sich anderweitig vergnügen. Das im Westen etablierte Hoffest zieht jedes Jahr mehr Besucher an.

Als Treffpunkt zum Austauschen und Vernetzen will das Fest auch weiterhin auf die sich verschärfende Lage fehlender Proberäume hinweisen. »Mit der Eröffnung des Bandhauses hat sich die Situation nicht gebessert«, sagt Florian. Solche Projekte wären auch in anderen Stadtteilen wünschenswert, schließlich kommen Musiker nicht nur aus dem Westen. Florian weiß aber, dass dazu viel Glück gehört: »Sämtliche Baulücken werden bebaut und in Wohngebieten funktioniert das nicht.« Das Bandhaus selbst bemüht sich um naheliegende Objekte. Eine Petition zur Nutzung einer ehemaligen Schule als dringend benötigten Proberaum-Komplex war erfolgreich. Seit der mündlichen Zusage ist jedoch nicht viel passiert, die Stadt bleibt passiv: »Wir wissen nicht, wer unser Ansprechpartner ist und die Stadt weiß es auch nicht«, sagt Florian. Deshalb soll so schnell wie möglich ein Runder Tisch her, um Kompetenzen zuzuordnen und endlich mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Die geplante Eröffnung des zweiten Bandhauses im September muss definitiv verschoben werden.


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