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Stadtleben

Ab in die Luft

Leipziger Start-Up bietet Drohnenrennen zum Ausprobieren an

  Ab in die Luft | Leipziger Start-Up bietet Drohnenrennen zum Ausprobieren an

Drohnen, die um die Wette fliegen. Menschen, die sie mit Brillen im Gesicht und der Fernbedienung in der Hand steuern. Am Wochenende findet in Leipzig ein Drohnenrennen statt. Außerhalb von Spielhallen sind sie dagegen nicht so lustig.

Es hört sich wie ein Schwarm wütender Hornissen an, wenn die kleinen Flitzer mit bis zu 100 Kilometer pro Stunde durch die Luft rauschen, Hindernisse überfliegen und sich gegenseitig auf waghalsigen Rennstrecken messen. Die Rede ist von Quadrocopter-Drohnen, kleinen ferngesteuerten Flugmaschinen mit vier anliegenden Rotoren. Für viele sind die Rennen der unbemannten Flugobjekte die Sportart der Zukunft. Während herkömmliche Rennsportarten wie die Formel 1 sichtlich schwächeln, gar um den Erhalt ihrer Fans bangen müssen, erfreut sich das Drohnen-Racing immer größerer Beliebtheit. Schon jetzt fliegen Drohnen in Dubai für ein Preisgeld in Höhe von einer Million Euro um die Wette und auch in den USA hat sich 2015 mit der »Drone Racing League« ein wettbewerbsorientiertes Ligasystem gegründet, in dem die Piloten mit einer Virtual Reality-, kurz VR-Brille auf der Nase um den ersten Platz kämpfen.

Ja, überall wird in die kleinen Flieger investiert. Das Geschäft brummt – oder besser summt – also ordentlich und ist mittlerweile auch in Leipzig angekommen. Hier wollen die Gründer Alex und Dima mit ihrem Start-Up Oxofly Drohnenrennen zum Ausprobieren anbieten, quasi für jedermann, dem der Spaß rund fünfzig Euro wert ist. Mit der Fernsteuerung in der Hand kann man sich dann mit drei weiteren Konkurrenten eine Stunde lang auf einer rund 600 Quadratmeter großen Parcoursstrecke messen. Am 30. April werden die Drohnen für die ersten Interessenten zu fliegen sein. Die Anmeldung dafür ist aber bereits vorbei. »Das Rennen zum Ausprobieren soll aber danach jeden Monat mindestens einmal stattfinden«, sagt Dima.

Für den ungeübten Piloten ist dabei ein Schwindelanfall oder gar eine Flugkrankheit nicht ausgeschlossen, fliegt man durch die aufgesetzte VR-Brille doch im sogenannten FPV, First Person View, und erlebt laut Internetseite eine adrenalinreiche, außerkörperliche Erfahrung. »Mit einem schwachen Magen kann leichte Übelkeit schon einmal vorkommen«, sagt Dima grinsend. »Als wir selbst es zum ersten Mal ausprobiert haben, war das zum Glück nicht der Fall.«

Abseits der Rennpisten verursachen Drohnen jedoch hin und wieder richtigen Ärger. Gerade in größeren Ballungsräumen wie Leipzig scheinen Drohnenunfälle leicht vorprogrammiert zu sein. Letztens zum Beispiel in Taucha, als eine Autofahrerin mit einer landenden Drohne zusammenstieß. Sie blieb unverletzt, die Drohne wurde dagegen komplett zerstört.

Um solche Unfälle eigentlich zu vermeiden, gab es im Sommer letzten Jahres eine Verschärfung der Luftverkehrs-Ordnung. So ist es Drohnen-Piloten zum Beispiel untersagt im 1,5 Kilometer Umkreis eines Flughafens, über Menschenmengen, Naturschutzgebieten, privatem Wohnraum und über der Grenze von dreißig Höhenmetern zu fliegen. Zudem muss sich die Drohne immer in direkter Sichtweite des Piloten befinden. Gerade der Gebrauch einer VR-Brille ist daher außerhalb einer geschlossenen Halle verboten und erfordert eine Sondergenehmigung der Landesluftfahrtbehörde.

Für den privaten Gebrauch von Drohnen hat die Landesdirektion Sachsen inzwischen einen kleinen Fragebogen online gestellt, mit dessen Hilfe man sehr schnell selbst ermitteln kann, ob man eine Erlaubnis für den Gebrauch seiner Drohne benötigt.


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