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Heavy Celeste

Back in Black

Grabak sei Dank: Return of Metal-Kolumne

  Back in Black | Grabak sei Dank: Return of Metal-Kolumne

Da haben leider einige Metal-und-Hard-Rock-Helden den Styx überquert, seit sich die Metal-Kolumne das letzte Mal geregt hat. R.I.P., yer all! Nein, Heavy Celeste war nie wirklich tot, schlief nur unterm Maulbeerbaum. Zuerst war ich zu faul, dann träge und schließlich ein bisschen lustlos. Und ganz am Ende traute ich mich nicht mehr raus. Aber es hilft nix, Geringer wird der liegen gebliebene Scheiß ja nie und wenn der Schreibtisch schon überquillt, dann soll wenigsten hinsichtlich der Kolumne bald mal wieder alles Reintisch sein. Also wieder in die Gänge kommen, die letzte Zeit-Scheibe wird auch noch gelobhuldelt werden, versprochen (und auf deren Gig Ende Dezember kann man sich auch schon mal freuen).

Rausgekitzelt und aus dem Wachkoma des Aufschiebens hat die Kolumne letztlich eine Band, die gern »Urgestein« der LE-Szene genannt wird. Nun sind 22 Jahre Bandaktivität eine Stange Zeit, aber da Grabak nun alles andere als Stoner machen (ja: ick weeß, das kommt eigentlich vom bekifft sein, aber lass mir mal den billigen Gag), finde ich die Bezeichnung nicht so passend. Leipzigs Black-Metal-Frühkämpen also sind zurück mit ihrem sechsten Album, dessen Release heute in der MB entfesselt wird.

»Bloodline Divine« heißt das Teil, das beim ersten Lauschversuch gefällig klingt, ohne das als Malus zu meinen. Aber es hört sich anfänglich ziemlich gleich zum Gros des Genres, nichts, was stört, aber auch nichts, was auffällt – zunächst. Wie bei vielen guten Alben, muss man die Musik sich durch Repeat-Funktion entwickeln lasen. Dann plötzlich ist ziemlicher Abwechslungsreichtum auf dieser Blutlinie zu erleben. Durchweg kommt dabei ein hoch präzises Drum akustisch gut zur Geltung, dosiert sind pure Snares, drücken dann doch immer mal wieder durch: klack, klack, klack. Die Gitarren klirren nicht gar so frostig schrill wie bei manchem nordischen BM-Wiedergänger, sondern sind ein bisschen erdiger, ohne schmusig zu sein. Jedes Tönchen ist zu hören – kein Wunder, wurde das Ding doch im Leipziger Echolux Tonstudio abgemischt.

Auf haudrauf will das Album nicht originell sein, eher fein, von innen heraus entwickeln sich dann die Feinheiten in den klar durchkomponierten Songs. Insgesamt fällt das Tempo recht schnell aus, sind die langsamen Parts etwas zurückgeschraubt. Doch immer wieder löst sich Atmosphärisches, Triumphierendes in Elipsen auf, kommen kurz unterschiedliche Tempi zur Entfaltung. Grabak müssen nichts beweisen und das macht »Bloodline Divine« zu so einer runden Sache, die man nicht einfach so abnickt, sondern -feiert. Back in Black.


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