»Wir Frauen fordern: Keine Gewalt in Leipzig« heißt das Motto einer Demo, die für Sonntag angemeldet ist. Ein Motto also, gegen das nur sehr wenige Menschen etwas haben dürften. Wer ist schon für Gewalt gegen Frauen? Dass es dennoch eine Gegendemo mit dem provokant-witzigen Titel »Feminismus oder Schlägerei« geben wird, liegt daran, dass die Veranstalterinnen der «Keine Gewalt«-Demo dem Umfeld der Legida-Bewegung zugeordnet werden. Und daran, dass sich auch eine ominöse deutsche Biker-Gang auf den Weg machen wird.
»Bikers for womens« (womens!) nennt sich die Initiative, die beim Ordnungsamt einen Motorradaufzug von der Neuen Messe bis zur Frauen-Demo angemeldet hat. Unterstützung bekommen sie von der Gruppe »Biker für Deutschland – Sachsen – Dresden«, die mit ihren Maschinen aus der Landeshauptstadt anreisen wollen. »Einigkeit & Recht & Freiheit« steht auf ihren Aufnähern.
Wen oder was die Frauen und deutschen Biker mit der Demo erreichen wollen, ist nicht klar. »Teilnehmen kann JEDER, der gegen Gewalt an uns Frauen und Mädchen und für mehr Sicherheit und Miteinander ist!« heißt es auf der Facebookseite, die für die Veranstaltung mit einer Friedenstaube wirbt: »Euch erwarten einige interessante Reden dazu.« Die Diskussion auf der Facebookseite von »Frauen fordern« lässt zumindest vermuten, dass unter den Beteiligten Legida-Sympathisanten und Frauen sind, die bereits auf anderen rechten Demos auffielen.
»Lasst uns schauen, wer die so groß angekündigten Redner*innen sind«, sagt das Aktionsbündnis Leipzig nimmt Platz, das mit einer überschaubaren Beteiligung rechnet und zu einer »kritischen Begleitung« mit Eis oder kaltem Getränk lädt. Denn es will vor allem eins deutlich machen: »Feminismus bleibt anti-rassistisch.«