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Film

Vision und Revolution

Das Dok Leipzig definiert in diesem Jahr das Unmögliche als Ziel

  Vision und Revolution | Das Dok Leipzig definiert in diesem Jahr das Unmögliche als Ziel

Es ist ein Aufruf an alle Filmemacher: Fordert das Unmögliche! Unter diesem Motto, das nicht ohne Grund auch an einen berühmten Ausspruch Che Guevaras erinnert, startet das Dok Leipzig in sein 61. Jahr.

Es geht um Revolutionen, Umbrüche und Neuanfänge, aber auch um ihre Hintergründe und Auswirkungen. So wird beispielsweise mit der Retrospektive »68. Eine offene Partitur« ein Blick nicht nur in die Stadt, sondern vor allem in die Provinz geworfen. Was war hier noch vom großen Umbruch zu spüren?

Im Länderfokus steht diesmal Litauen, ein Land mit etwa so vielen Einwohnern wie Berlin. Vor 100 Jahren feierten die baltischen Republiken ihre politische Selbstständigkeit. Dies wird mit Filmen zur Unabhängigkeit, zu Zeiten des Krieges und zum digitalen Zeitalter gewürdigt.

In der Schaubühne Lindenfels wird auch in diesem Jahr wieder die Animations Night stattfinden. Diesmal geht es um die visuell bezaubernden Filme des irischen Animationsfilmstudios Cartoon Saloon. Gezeigt wird »The Breadwinner«, der wie schon seine Vorgänger »Secret of Kells« und »Song of the Sea« für einen Oscar nominiert wurde – die sich aber leider alle drei nicht gegen die Übermacht der Walt Disney Studios durchsetzen konnten. »The Breadwinner« erzählt die Geschichte der 12-jährigen Parvana in Afghanistan, die sich als Junge ausgibt, um arbeiten zu gehen und die Familie zu unterstützen.Groß erwartetes Highlight wird der Besuch von Werner Herzog, der sich sowohl als Spiel- wie auch als Dokumentarfilmer einen Namen gemacht hat. Seine Filme sind geprägt von der eigentlichen Unmöglichkeit – wer sonst würde auf die Idee kommen, mit Klaus Kinski im peruanischen Dschungel ein Schiff einen Berg hinaufzuziehen. Auch in seinen Dokumentarfilmen geht Werner Herzog an Orte, die für andere nicht zugänglich sind: bis zur Antarktis, in jahrtausendealte Höhlen oder in die amerikanischen Todeszellen. Seine neueste Doku »Meeting Gorbatchev« wird der Eröffnungsfilm des Festivals sein, zudem gibt es eine Hommage unter dem Motto »Ekstatische Wahrheiten«.

Eine weitere Hommage widmet sich der Regisseurin Ruth Beckermann, deren neuester Film »Waldheims Walzer« von Österreich ins Rennen um den Auslandsoscar geschickt wird. Sie behandelt darin die Waldheim-Affäre während der österreichischen Bundespräsidentenwahlen 1986.

Ein Leipziger ist zudem vom Festival nicht mehr wegzudenken: Die Reihe »Umrisse der Macht« zeigt eine Werkschau Lutz Dammbecks. Der Dokumentarfilmherbst kann beginnen – hier gehts zum Programm!


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