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Kultur

Sternenhimmel und Bienenhonig

Die Zeltwiese Löbejün ist ein Geheimtipp für Kletterer, Wanderer und Müßiggänger

  Sternenhimmel und Bienenhonig | Die Zeltwiese Löbejün ist ein Geheimtipp für Kletterer, Wanderer und Müßiggänger

Ob im gemütlichen Wagen mit Ofen oder der nächtlichen Kälte trotzend im eigenen Zelt: Wer Ruhe sucht, findet sie auf der Zeltwiese Löbejün. Mitten im Klettergebiet gelegen, gibt es außer Natur nicht viel zu sehen. Aber dafür Obstbäume, ganz viele Sterne und mit Glück ein paar niedliche Katzenkinder. Ein Text aus der kreuzer-Ausgabe 09/20.

Die Katze, die über die Zeltwiese regiert, hat erst vor zwei Tagen Junge bekommen. Sämtliche Kinder, die vorübergehend auf dem Areal ihr Lager aufgeschlagen haben, schauen regelmäßig mit leiser Aufregung im Unterschlupf der jungen Familie nach, ob es dem Nachwuchs auch gut geht. Blicke gehen hier sonst zum Beispiel auf das im Tal liegende Löbejün, das weit genug weg liegt, um lediglich durch den markanten Turm der Petrikirche erkennbar zu sein. In der anderen Richtung ist außer Landschaft eigentlich nichts zu sehen, hier und da blitzt der Fernsehturm auf dem Petersberg nordöstlich von Halle durch die Bäume.

Das heißt nun überhaupt nicht, dass der Aufenthalt auf der Zeltwiese Löbejün gänzlich ohne Höhepunkte auskommen muss, wenn nicht gerade niedliche Jungtiere am Start sind. Abgesehen davon, dass es an sich schon spektakulär genug ist, quasi im Nichts am Rande der sogenannten Metropolregion auf einem Naturzeltplatz zwischen Obstbäumen, Lerchen und Feldsperlingen zu landen und nachts ganz viele Sterne sehen zu können. Der Zeltplatz liegt nämlich im Klettergebiet. Hier wurde Porphyr abgebaut, wie die rötlich-trutzigen Kirchen der umliegenden Dörfer beweisen. Die ehemaligen Steinbrüche haben hohe, steile, tiefrote Wände, deren vielfältige Oberflächen Kletterer loben. Der größte und bekannteste von ihnen ist der Aktienbruch, der nur 500 Meter vom Zeltplatz entfernt liegt.

Dort kommen auch Wanderer oder Reisende auf dem Saaleradweg unter, manch einer will einfach ländlich nur die Seele baumeln lassen. Die Hühner auf dem Gelände liefern die Eier für das Frühstück, die Bienen den Honig, Betreiber Michael Silbereisen bringt frischen Kaffee und warme Brötchen. Ach so, wer Zelten nicht mag oder im Herbst zu frisch findet, kann im Wagen mit Ofen oder in einem richtigen Zimmer mit Bett unterkommen.


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