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Stadtleben

Wie Kinder lernen

Eine Internetplattform verbindet Spiel und Wissenschaft

  Wie Kinder lernen | Eine Internetplattform verbindet Spiel und Wissenschaft

Das Max-Planck-Institut hat, gemeinsam mit mehreren Partnern eine Internetplattform ins Leben gerufen. »Kinder schaffen Wissen« bietet Forschenden die Gelegenheit ihre Studien online durchzuführen. Wie funktioniert das? Und was haben Kinder und Eltern davon? Unser Familienredakteur hat sich das Angebot genauer angesehen.

Auch die Wissenschaft bekommt die Corona-Folgen zu spüren. Während Studenten meist von zuhause aus Seminare besuchen, stehen viele Forscher vor einem Problem. Wie sollen sie ihre Experimente durchführen, wenn sie ihre Probanden nicht mehr treffen dürfen? Gerade in der Entwicklungspsychologie ist dieses Problem akut. Dort erforschen Wissenschaftler die menschliche Entwicklung anhand von Experimenten, häufig mit Kindern und Jugendlichen.

»Kinder schaffen Wissen« heißt eine Plattform, die seit kurzem online zugänglich ist. Hauptverantwortlich dafür sind die Max-Planck-Gesellschaft und das Max-Planck-Institut in Leipzig. Sie bieten mit der Website einen Raum, in dem Experimente online stattfinden können. Und sie sind nicht die einzigen, die diesen Raum nutzen. Universitäten und Institute aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligen sich an dem Projekt. Entsprechend vielfältig sind die Studienthemen auf »Kinder schaffen Wissen.« Wie lernen Kinder laufen? Wann beginnen sie das Konzept von Besitz zu begreifen? Wie prägt Zusammenarbeit das Verständnis unter Menschen? Wie lernen wir neue Wörter? Wie entspannen wir uns? Und: wie lustig bist du? Solchen und vielen weiteren Fragen wollen die Wissenschaftler auf den Grund gehen. Ihre Plattform lädt Familien ein, sich zu beteiligen.

Die Voraussetzungen dafür sind relativ niedrigschwellig. Meist reichen ein Internetzugang und etwas Zeit. Für manche Experimente benötigt man zusätzlich eine Webcam. Grob lassen sich die Studien in solche trennen, in denen die Kinder allein Aufgaben erfüllen und solche in denen sie dabei mit einem Wissenschaftler interagieren. Was für welche Studie benötigt wird, zeigt die Website an. Dort kann man die Angebote auch nach Alter des Kindes oder Dauer des Experimentes durchsuchen. Tut man das, stößt man etwa für das Grundschulalter auf eine Studie der Universität Göttingen zur Fähigkeit von Kindern sich in andere hineinzuversetzen. Dafür sehen sich die jungen Probanden kurze Videos an und beantworten im Anschluss Fragen zum Gesehenen. Videos, Fragebögen, Mini-Spiele oder Erzählungen – bei der Vorbereitung ihrer Experimente haben sich die Forscher große Mühe gegeben, alles kindgerecht zu gestalten. Entsprechend bietet »Kinder schaffen Wissen« die Möglichkeit zum Rätseln, Beobachten und Spielen. Und ist zugleich eine Chance die Wissenschaft zu unterstützen, in ihren Versuchen Heranwachsende besser zu verstehen.


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