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Kultur

Zukunftsansichten

Das Schulmuseum bleibt auf dem Matthäikirchhof verortet

  Zukunftsansichten | Das Schulmuseum bleibt auf dem Matthäikirchhof verortet

Im März dieses Jahres stellte die CDU einen Antrag, der einen Standortwechsel für das Schulmuseum vorsah. Nun hat das Kulturamt seinen Standpunkt dargelegt. Der macht der CDU-Fraktion einen Strich durch die Rechnung.

Mitten in den Vorbereitungen zur Entwicklung des Matthäikirchhofs hin zu einem Forum für Freiheit und Bürgerrechte stellte die CDU-Fraktion im März 2021 einen Antrag. Die Überschrift lautete »Das Schulmuseum als moderner Ort für lebendiges Lernen – evaluieren, fördern, entwickeln«. Dahinter steckte der Versuch, dass das Schulmuseum aus seinen bisherigen Räumen im Saalbau am Martin-Luther-Ring, also auch vom Areal des Matthäikirchhofs, wegziehen sollte. Ganz offensichtlich sollte Platz für andere Institutionen im neuen Forum geschaffen werden.

Konflikte zwischen dem Schulmuseum mit der Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke bestanden schon in der Vergangenheit, so beanspruchte die Gedenkstätte mehr Platz für ihre Sammlung und Ausstellung. Die CDU empfahl im Antrag letztlich eine Evaluation der Arbeit des Schulmuseums. Der Oberbürgermeister sollte bis zum Ende des vierten Quartals 2021 »die Möglichkeit eines neuen, erweiterten Standortes« prüfen.

Der Antrag ging nun die gewohnte Tippteltappeltour im Stadtrat. Der Verwaltungsstandpunkt des Kulturamtes ist dabei klar: Der Antrag der CDU sei ganz offensichtlich kenntnislos formuliert gewesen. So hätte die CDU laut Kulturamt wissen können, dass die Arbeit des Schulmuseums längst ein wissenschaftlicher Beirat mit den Kooperationspartner Universität Leipzig und HTWK begleitet und die Arbeit des Museums evaluiert wird. Ebenso wird klar formuliert, dass das Museum »dauerhaft auf dem Areal des Matthäikirchhofs« verortet wird. Allerdings könnte ein neuer Standort – etwa in einem Neubau – auch eine zukünftige Option darstellen, denn »im Zuge der Entwicklung des Gesamtareals werden Möglichkeiten der räumlichen Veränderung« angestrebt.

»Insbesondere als gesuchter außerschulischer Lernort sowie mit Blick auf die umfangreichen schulgeschichtlichen Sammlungen ist das Schulmuseum ein relevanter städtischer Akteur im Kontext der rund um den Matthäikirchhof gegenwärtig vorhandenen Institutionen der Erinnerungskultur und Demokratiebildung«, heißt es in der Stellungnahme zum Antrag. Vor allem die unmittelbare Nachbarschaft mit der Gedenkstätte habe sich »im Sinne der Erreichbarkeit und thematischen Verknüpfbarkeit von Besuchserlebnissen bewährt.« Der CDU wurde damit letztlich ein großer Strich durch die Rechnung gemacht, das Schulmuseum aus dem Areal zu entfernen, denn: Es »bleibt entscheidender Baustein jeder tragfähigen Konzeption des Forums für Freiheits- und Bürgerrechte.«

Wie das Forum aussehen könnte und wie die Öffentlichkeit auch Anteil nehmen kann, sollen die Aktionstage vom 19. bis 22. September verdeutlichen. Architekturstudierende der HTWK zeigen in der Ausstellung »Demokratie bauen: Die Zukunft des Matthäikirchhofs« ihre Entwürfe zum Forum in der Großen Fleischgasse. Der Verein Frauenkultur organisiert eine Schau auf den weiblichen Alltag im Herbst 1989. Das Jugendparlament debattiert was aus seiner Perspektive wichtig für ein zukünftiges Forum wäre wie Begehungen auf dem Gelände die Geschichten vermitteln. Ein digitaler Planungstisch auf dem Richard-Wagner-Platz bietet Platz für die eigene Meinung.


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