Das ist ein Bagel. Nur mal so am Rande. »Da hätten wir den Salat mit Hähnchenstreifen für Sie.« I E G E Z N A Das musste man sich manchmal anhören, wenn man im Restaurant etwas ohne Fleisch bestellte. Früher. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Immer öfter kann man einfach so in ein ganz »normales« Restaurant gehen und hat eine große fleischlose, gerne auch vegane Auswahl, während die Fleischgerichte die Nische bilden. Außerdem wächst die Zahl an Lokalen in Leipzig, deren Angebot aus schließlich vegetarisch oder vegan ist – oder eben vegetarisch und vegan. Das um fasst die ganze Bandbreite vom Imbiss über das Café oder die Ganztagsgastrono mie bis zum FineDiningRestaurant. Für unseren Testteil haben wir uns deshalb von der Rubrik Vegetarisch / Vegan verabschiedet, denn diese große, gleichzeitig sehr vielgestaltige Schublade mit rund dreißig Adressen böte keine Orientierung mehr. Stattdessen sind die vegetarischen und veganen Lokale auf die bekannten Rubriken aufgeteilt – etwa Café, International, Modern Cooking – und dort signa lisiert ein VeggieIcon die fleischlose Karte. Folgen Sie einfach den grünen Blättern! Erfreulich ist, dass es einige neue Namen in der Stadt gibt und somit auch in diesem Heft: immerhin knapp ein Achtel der 209 Lokale, die wir in diesem Jahr getestet haben. Das sind übrigens die 209 besten Adressen dieser Stadt. Zu ver geben hatten wir wieder je ein bis fünf kreuzerSchiffchen in den Kategorien Essen, Trinken und Service – ein Schiffchen für verbesserungswürdig, fünf Schiffchen für ausgezeichnet. Logischerweise spielen Kneipen, Pubs und Bars, die keine Speisen anbieten, in der Kategorie Essen nicht mit. Für sie liegt also die Höchstschiffchen zahl bei zehn, für Lokale mit Speisen bei fünfzehn. Diese »Höchstpunktzahl« er hielten Mala (erstmalig!), Frieda, Rorschach und Stadtpfeiffer. Ebenfalls sehr gut sind, in alphabetischer Reihenfolge, C’est la vie, Drogerie, Épicerie Petite Marieke, Fela, Helmut, Imperii, Kuultivo, Max Enk, Michaelis, Münsters, Shady, Stallwache, Vodkaria, Weinkostbar und Zest. Es ist wichtiger denn je, im Restaurant zu reservieren, so stellten unsere siebzig Testerinnen und Tester fest. Das wollen wir mal als gutes Zeichen für die Gastro Branche deuten. Dann nicht zu erscheinen, ein sogenanntes No Show, ist für die Restaurants hingegen überhaupt nicht gut. Sozusagen ein NoGo. Davon erzählt KuultivoBetreiber Michael Bauß im Interview. Andere Texte in unserem Magazinteil drehen sich unter anderem um das frisch erschienene LeipzigKochbuch, um tourende Hühner, Gin aus Weimar oder Safran aus dem Altenburger Land. Sie geben Weinempfehlungen für dieses Jahr, berichten von urigen Kneipen in Leipzig oder davon, welche Innovationen aus biologischen Abfallprodukten entstehen können. Über die ClubKultur zwischen den Neunzigern und heute spricht der Gründer und Geschäftsführer von Ilses Erika. Ein aktueller Trend sind PopupDinner, Abend gesellschaften also, die mehr oder weniger regelmäßig an bestimmten Orten veranstaltet werden. An einem dieser Orte, in den Pittlerwerken, entstand unser Titelbild. Dort, im Wuest, bewirten Linn Griesbach (l.) und Frederic Steinhagen die Gäste. Gehen Sie ruhig mal wieder aus! Viel Vergnügen dabei wünscht FRANZISKA REIF Leitende Redakteurin Leipzig Tag & Nacht TITELBILD Linn Griesbach interessierte sich schon als Kind für gute Küche. Diese Leidenschaft führte sie vom Château 9 über das Macis, die erfolgreiche Teilnahme an Wett bewerben sowie Aufenthalte in Nord wie Süddeutschland und der Schweiz bis zu den klaren, handwerklich guten und mutigen Tellern im Wuest (s. kreuzer 12/2023). In der Patisserie Hart & Herzlich lernt sie außerdem, Desserts zu verfeinern. Frederic Steinhagen kam in Australien zum Kochen und hatte dann Stationen in Halle und Leipzig, Holland und Bayern, unter anderem im Westin, im Macis, auf Volksfesten und nun im Wuest. MAGAZIN 3