Leipzig. Subjektiv. Selektiv. 0621 3,30 EURO k r e u z e r - l i i e p z g d e . Was Leipzig nach der Pandemie besser machen kann Zukunft Wie Omas gegen die Klimakrise kämpfen Herkunft Nora Pester über DDR und jüdisches Leben Auskunft Wo man abends hingehen kann

EDITORIAL Yeah yeah yeah! Gehen wir mal froh gelaunt in diesen Monat. Denn die Zeichen stehen auf Hoff nung, die Corona-Zahlen gehen herunter, das Leben normalisiert sich lang- sam wieder. Wenn jetzt auch noch das Wet- ter gut wird, kann das wirklich der von Karl Lauterbach angekündigte »gute Sommer« werden, in dem wir mit mehr als nur einer unserer Freundinnen abhängen können und vielleicht sogar so verrückte Sachen machen wie frisch gezapft es Bier trinken, ins Freiluft -Kino oder auf Open-Air-Kon- zerte gehen. Das kann man doppelt geimpft oder negativ getestet auch mal feiern. Mit Anstoßen und Partyhut. Dass aber nun wirklich alles gut wird, davon ist leider nicht auszugehen, zu krank ist doch diese Welt. Das kann man ganz wörtlich verstehen, denn während wir hier in die Impf-Hallen rammeln, um danach ein fröhliches Selfi e mit Pfl aster auf dem Arm zu posten, steigen die Todeszahlen in eini- gen nicht-westlichen Ländern, in denen es kaum Impfstoff gibt, rasant. Die Pandemie hat eines der großen gesellschaft lichen Pro- bleme noch verschärft : Die Reichen wurden reicher, die Armen ärmer. Das ist weltweit zu beobachten, wo Jeff Bezos Milliarde um Milliarde dazuverdient, aber auch hierzu- lande, wo Corona die ärmere Bevölkerung öft er und härter trifft . Überhaupt hat die Pandemie viele Defi zite verdeutlicht – ob das nun die harten Arbeitsbedingungen in der Pfl ege sind oder die ungerechte Vertei- lung der Care-Arbeit im Privaten. Dennoch gab es auch positive Nebenerscheinungen: weniger Verkehr, fl exiblere Arbeitszeiten und, na ja, leidenschaft liches Spazieren- gehen. Vor einem Jahr schrieb Kollege Tobias in seinem Kommentar: »Die Denkanstöße sollten nicht verpuff en, sondern dabei hel- fen, dem guten Zusammenleben näherzu- kommen.« Und jetzt, wo ein Ende der Pan- demie in Sicht ist, sollten wir diese Anstöße weiterdenken: Wie wollen wir leben in Leip- zig? Was kann man aus den Erfahrungen der letzten Monate lernen? Ein paar Ideen haben wir in unserer Titelgeschichte zu- sammengesucht. Denn man glaube zwar, dass die Stadt voll sei und es wenig Platz gebe, sagt der Zukunft sforscher Michael Carl im Interview auf Seite 25. Aber: »Das genaue Gegenteil ist der Fall. Wir nutzen ihn nur nicht richtig.« Lassen Sie den Partyhut bitt e noch auf, denn Sie halten hier eine Jubiläumsausga- be in der Hand! Vor genau 30 Jahren er- schien der erste kreuzer, der nämlich seit Juni 1991 nicht mehr Connewitzer Kreuzer, sondern nur noch Kreuzer heißt. Und wenn man so durch die alten Heft e blätt ert, ist es erstaunlich, wie aktuell manche Themen heute noch sind. So ging es schon in der ersten Ausgabe um Makler aus dem Wes- ten, die hier Häuser aufk aufen, um Geld damit zu machen. Seit 1991 also begleitet, beschreibt und kritisiert der kreuzer, was in Leipzig abgeht – egal ob in der Politik oder im Club. Da er dadurch zu einem interes- santen Dokument der Zeitgeschichte wird, werden wir auch in den nächsten Heft en immer wieder einen Blick in die alten Aus- gaben werfen. Bis dahin lesen Sie erst einmal dieses Heft , denn da werden Ihnen interessante Men- schen begegnen: eine Oma, die demons- trieren geht, ein amerikanischer Football- Trainer, der Motivationsreden schwingt, oder eine Schrift stellerin, die auf dem Weg der Freundschaft wanderte. Suchen auch Sie Wege der Freundschaft und bleiben Sie optimistisch! JULIANE STREICH chefredaktion@kreuzer-leipzig.de A N Z E G E I KREUZER 0621 3

FILM 42 Intimes Porträt: Ein Dokfilm über Trans-Identität und Kindesmissbrauch 43 Endlich: Die Open-Air-Saison startet 44 Filmrezensionen SPIEL 46 Mit Lerneffekt: Ein Game-Studio ent- wickelt Spiele, die Wissenschaft erklärbar machen | Periskop: Tötet den Noob! 47 Rezensionen: »New Pokémon Snap« und »Returnal« | Der Klassiker: »Turok: Dinosaur Hunter« (1997) MUSIK 48 Die Partyinstanz: Eine Doppelspitze vermittelt ab Herbst zwischen Nacht-Akteurinnen, Stadt und Anwohnern 49 Enormer Imageschaden: Sachsen- Anhalt hat dem Impuls-Festival für Neue Musik die Förderung gestrichen 50 Almost Famous: Humans As Ornaments 50 Musikrezensionen THEATER 52 Gruselvorstellung: Die gestreamte »Grä- fin Mariza« fiel bei unserem Kritiker durch 53 Raucherpause: Herrschaftstheater | Gesellschaftsideen: Das Farn-Collective lotet den Ärger des Kommenden aus LITERATUR 54 Auf dem Weg: Rebecca Salentin hat ein Buch über ihre Wanderung geschrieben 55 Bildungsreise – Folge fünf: Radikale Empathie | Vermächtnis: Ausstellung und Buch zu jüdischen Verlegern in Leipzig 56 Rezensionen zu Wally Koval, Lorenz Just, Pascale Osterwalder … 57 … Dietmar Sous, Georg Trakl und Flora S. Mahler KUNST 58 Blick fürs Absurde: Nachruf auf den Leipziger Fotokünstler Erasmus Schröter 59 Sphärisch: Das Werkleitz-Festival untersucht die Zukunft | Kunstorte, Teil 4: Atelier Carpe Plumbum 60 Talenteshow: Ingmar Björn Nolting | Digitale(s) Wunder(n): Das 9. Foto-Festival F-Stop widmet sich dem Vertrauen 61 Ausstellungsüberblick KINDER & FAMILIE 62 Ernstes Anliegen: Ein Stück des TdJW erzählt von häuslicher Gewalt 63 Mitbestimmung: Die Reggio-Pädagogik bestärkt Kinder darin, sich auszuprobieren INHALTSVERZEICHNIS ESSEN & TRINKEN 64 Gemeinschaftlich: Das Kesselkollektiv vereint acht kulinarische Manufakturen 65 Pilskultur: Düsen unterstützt Leipziger Klubs und Kneipen mit Spenden aus dem Bierverkauf | Fünf Kurze 66 Mit Jugendstil: Le Plaisir Marocain bietet orientalische Küche | Schoko und Torte: Süße Kunst bei Passion Patissier 67 Coole Sache: Eisfuchs sorgt für die Würfel im Glas | Gechillt: Das Pretty Please holt Kalifornien nach Leipzig AUSFLUG & REISE 68 Geometrisch: Oranienbaum beweist, dass Konstruiertheit ihren Reiz hat 69 Dreierlei Wendelstein: Warum nicht mal Renaissance-Treppen begutachten? 70 Ein Tag in …: Bautzen 71 Oller Gustav: Lützen gedenkt des Schwedenkönigs | Radtour mit Gemäuer: Ab Delitzsch lassen sich Burgen und Schlösser gut per Pedal erreichen LETZTE SEITE 90 Aufbau Ost: Rahmen fürs Grün SERVICE 72 VERANSTALTUNGSKALENDER 84 VERANSTALTUNGSORTE & ADRESSEN 86 KLEINANZEIGEN 88 LESERSERVICE 89 IMPRESSUM Das kreuzer-ePaper wird unterstützt von 1000°. www.1000grad.de 0621 3,30 EURO e g.d i z p i e l - b g h w w w . r h U 8 1 r h U 8 1 b a . , . 6 6 . . 4 1 2 0 2 i n u 3 . r g a F & J t . . s 4 r 6 . / e 3 Leipzig. Subjektiv. Selektiv. . n . 3 n o g o D k r e u z e r - l i i e p z g d e . Was Leipzig nach der Pandemie besser machen kann Zukunft Wie Omas gegen die Klimakrise kämpfen Herkunft Nora Pester über DDR und jüdisches Leben Auskunft Wo man abends hingehen kann Foto: Christiane Gundlach Gestaltung: Falk Schwalbe n D a : m g g m d n i a n n r u e g R p o r o r e l P l a - a t e t i v i g i g i L i d D A N Z E G E I KREUZER 0621 5 HGB Hochschule für Grafik und Buchkunst Academy of Fine Arts Leipzig Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

F O T O : R O B E R T V O S S LITERATUR »Uns eint die Liebe zum Buch« Seit dem 18. Jahrhundert zählt Leipzig zu den bedeutendsten Messe- und Verlags- städten Deutschlands. Bei der Führung durch die Studioausstellung »Uns eint die Liebe zum Buch. Jüdische Verleger in Leip- zig. 1815–1938« führt Dr. Andrea Lorz in einen oft vergessenen Teil der Buchstadt ein: Ab Mitte des 19. Jahrhunderts waren auch jüdische Verleger, Autoren und Künstler Teil der Erfolgsgeschichte. Im An- schluss stellen die Herausgeberin, Autorin- nen und Autoren das Buch zur Ausstellung vor. Moderation von Dr. Johanna Sänger. ■ 29.6., 15 Uhr, Stadtgeschichtliches Museum/Neubau F O T O : S G M L E P Z G I I THEATER »Showcase« Lotteriespiel: Was es wie geben wird, wer- den wir erst dann sehen. Aber der West- flügel wird in irgendeiner Form seine Geburtstagsparty nachholen. Mit an der Tafel sitzen Charles Baudelaire, Carl Maria von Weber und Christina Rossetti. Dämo- nen werden aufspielen, zwischendurch Maria verehrt, es geht ins Wunderland und in gehobene Positionen. Viele alte Freunde werden zu sehen sein. Hoffen wir das Beste – und feiern feste. ■ 3.–6.6., Lindenfels Westflügel Zwölf für 30 Die Veranstaltungstipps im Juni LITERATUR »Hineingeboren – herausge- schrieben«. Literatur in und nach der DDR F O T O : Über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung stellt sich zunehmend die Frage, was von der Literatur bleibt, die in der DDR ge- schrieben wurde, und welche Bedeutung der Mauerfall für die deutsche Literatur- geschichte hat. In zwei Podiumsrunden dis- kutierten Schriftstellerinnen und Schrift- steller im Rahmen der ersten Ausgabe der »Leipziger Debatte über Literatur« die Fra- gestellungen »Der Mauerfall: Zäsur, Zeiten- wende, Zwischenstopp?« und »Gibt es eine ›Post Ost‹-Poetik?« Mit dabei: Friedrich Dieckmann, Katja Lange-Müller, Irina Liebmann, Kathrin Schmidt, Ingo Schulze, Lutz Seiler, Thorsten Ahrend und Frieder von Ammon. Die Aufzeichnung der Veran- staltung ist kostenlos zugänglich. ■ auf dem Youtube-Kanal des Literaturhauses Leipzig I K R S T E N B E C K E R THEATER »The Shape of Trouble to Come – ein posthumanes Ritual« Sandra Hüller is back – maybe! Das Farn-Collective sucht nach Zukunftsszena- rien, die über den Theaterraum hinausge- hen. Was wäre, wenn der Mensch aus dem Zentrum rückt und den Kapitalismus hin- ter sich lässt? Geht das nur mit Verzicht oder gerade mit mehr Technik, die in einen Posthumanismus führt? Oder sind das bei- des Sackgassen? Basierend auf Texten von Donna Haraway und Heiner Müller stellen Sandra Hüller und Christoph Müller diesen Fragen mit Antworten nach. ■ 18.6., 19.30 Uhr (Premiere), www.schauspiel-leipzig.de TIPPS DES MONATS F O T O : I F R A N Z S K A H O L S T E N I KUNST »Franziska Holstein« Weiß-blaue Flächen wechseln einander ab. Sie geben in sich und an sich neue Formen preis. In der Einzelausstellung von Franziska Holstein in der Galerie Aspn zeigt die Malerin neue Anordnungen ihrer seriellen Formalphabete. Seit 2009 entsteht als Fol- ge von ihr aufgestellter Regeln ein neues Spiel von Systemen, die zu neuen Formen und Anordnungen führen. Kaleidoskop- artig erscheinen die Tableaus, die nicht zu einer anderen Geschlossenheit, sondern stattdessen die Leerstellen zum Motiv füh- ren. In der Ausstellung sind neue, streng gerahmte Siebdruck-Tableaus neben einem Wandbild zu sehen. Hinzu kommen Fal- tungen, die Holstein nun auch dreidimen- sional im Raum anordnet. ■ ab 19.6., Galerie Aspn F O T O : H A L L E 1 4 | B Ü R O F Ü R F O T O G R A F E I KUNST »Win/Win 2021« Im letzten Jahr gab es nicht allzu viele Ausstellungen, um sich zeitgenössische Arbeiten anzuschauen. Da bietet die An- kaufsschau in der Halle 14 eine sehr gute Gelegenheit, zeitgenössische Kunstpro- duktion auf einen Blick in Augenschein nehmen zu können. Seit 2005 kauft die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Kunstwerke für den Freistaat, die dann Ein- gang in die Sammlung des Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlung in Dresden finden. Kulturministerin Barbara Klepsch war voriges Jahr schon ganz gespannt, was im Lockdown produziert wird. Lassen wir uns überraschen, ob es nicht nur eine Nabelschau wird. ■ ab 26.6., Halle 14 KREUZER 0621 7

Post an den keuze Betrifft : :logbuch-Editorial von Linn Penelope Micklitz und Benjamin Heine, kreuzer-Beilage 05/2021 Gerade schlage ich das Heft auf: Ein ganz tolles Editorial haben Sie da geschrieben – eins der besten für mich überhaupt! Es ist pfi ffi g, sympathisch und macht Lust zu blättern. Das durchgestrichene Gastland ist eine schöne Idee, und das P.S. spiegelt ge- nau meine Meinung wider. CLAudIA voN FReYBeRG (via E-Mail) Betrifft : »Die schöne deutsche Sprache« Es tut mir leid, aber als ehemaligem Päda- gogen, der das muttersprachliche Prinzip beachten musste, fällt es mir schwer, Ihren kreuzer, z. B. Heft 4/21, zu lesen. Dies hat vor allem zwei Gründe: 1. Sie »vergessen« die halbe Menschheit. Es gibt bei Ihnen keine Ministerpräsiden- ten, keine Sexarbeiter, Schrebergärtnerin- nen, Lieferando-Essenauslieferinnen, Pan- demie-Profi teurinnen, Gastronominnen, weiter z. B. keine Anrainerinnen, Partei- kolleginnen, Vermieter, Eigentümer, we- der Turnerinnen-Denkmale, Spießerinnen, Hipsterinnen noch Zeuginnen und Journa- listinnen, nicht mal Leipzigerinnen, Archi- tekten u.s.w. Soll ich diesen Schwachsinn fortsetzen? Gibt es eigentlich auch weib- liche Nazis? Sind es vielleicht »Nazinnen«? (...) Das grammatische Geschlecht verwech- seln Sie einfach mit dem genetischen, und es kommt eine »Gendersprache« heraus, die mich echt Ihr Heft zuklappen lässt. Es gilt immer noch das generische Maskuli- num (im Folgenden kurz: g.M.), siehe Du- den. 2. Unsere schönen Substantive, die die be- sonderen Eigenschaft en eines Menschen näher beschreiben, ersetzen Sie, wie leider viele Zeitgenossen (g.M.), durch das ent- sprechende Partizip Präsens bzw. Präte- ritum. Das will ich an einigen Beispielen verdeutlichen: Ein »Flüchtender« rennt gerade davon, allgemein ist er jedoch ein Flüchtling (g.M.). Ein »Gefl üchteter« ist in der Vergangenheit davon gerannt, auch er ist natürlich allgemein ein Flüchtling, so- gar sein Leben lang. (…) Fazit: Wenn Sie sich Ihr Heft mal genau ansehen, kommen Sie sprachlich und inhaltlich »in des Teu- fels Küche«! Sie »Gendern«, »Feminisie- ren« und »Partizipieren«, wie es Ihnen und Ihren Kollegen (g.M.) passt. Warum gibt es bei Ihnen keine Lehrer, Studenten usw. mehr? Wenn Sie wollen, schicke ich Ihnen mein Exemplar zu, in dem ich mal alles, was aus meiner Sicht nicht stimmig ist, gekennzeichnet habe. Es tut mir leid, fest- zustellen: Ihre Zeitschrift gibt sich einen modernen, intellektuellen Habitus, dem jedoch das »geschriebene Deutsch« und da- mit das »Gedankliche« in keiner Weise ent- spricht. dR. eCKHARd SoMMeR (via E-Mail) Antwort: Wir benutzen tatsächlich oft das generische Femininum. Männer sind mitgemeint. JuLIANe STReICH Betrifft : »Entweder weiß oder männlich« von Sibel Schick, kreuzer-leipzig.de, 23.4.2021 Es geht doch dabei um ästhetische krite- rien! ein dogma zu irgendeiner diversität macht da überhaupt keinen sinn! notfalls müssen die romane oder erzählungsbände nur anhand der darin enthaltenen texte beurteilt werden, nicht aufgrund der vita, hautfarbe oder geschlechts des autors, der autorin. haltet die kunst hoch und über- treibt es nicht mit diesen unsinnigen forde- rungen. nächstes jahr kann da wieder ganz anderes sein, was nominiert sein wird, es gibt diesen preis (und andere) jahr für jahr, also wird es sich alles selbst regulieren … CLeMeNS MeYeR (via Kommentar) »In der deutschsprachigen Literatur sind nicht-weiße Menschen unterrepräsentiert.« Könnte das daran liegen, dass es sich um deutschsprachige Literatur handelt und nur wenige Nicht-Weiße deutsch sprechen? Und die, die es können, sprechen zwar deutsch, schreiben aber nicht auf Literatur- Niveau? Überraschend ist das nicht, es zeigt nur, dass die Goethe-Institute noch viel Arbeit vor sich haben. Warten wir das gelassen ab. MALTe (via Kommentar) KREUZFAHRT Betrifft : »Das Verbrechen der Vergangen- heit« von Britt Schlehahn, kreuzer-leipzig.de, 28.4.2021 »Leipzig wurde befreit« ist schon eine ku- riose Formulierung für »endgültig besiegt in einem Krieg, den Deutschland begann«. Befreit wurden die Opfer des Nationalsozia- lismus. Und das waren nicht die armen deutschen nationalsozialistischen Bürger Leipzigs. KATZwALd (via Twitter) Post aus dem keuze Betrifft : Aus dem Maschinenraum Nichts geht über Statistik. Um unser Trans- parenzversprechen zu halten, gibt es wie- der exakte Zahlen rund um den kreuzer! Bezahlte Abonnements Print: 3.275 Unterstützerabos: 353 In diesem Heft verzeichnete Veranstaltungen: 917 Auf kreuzer-leipzig.de verzeichnete Veranstaltungen für Mai: 648 Meistgeklickter Beitrag auf kreuzer-leipzig.de im April 2021: »Neue Allgemeinverfügung für Leipzig« von Anna Hoff meister mit 630 Aufrufen ANZEIGE Martha, Franz, Malte, das Gewandhausorchester und die Sparkasse gratulieren mit einem digitalen Erlebniskonzert zum Internationalen Kindertag! Präsentiert von 01. JUN 2021 19 Uhr | gewandhausorchester.de/stream KREUZER 0621 9

KREUZFAHRT ein Makler: »Eigentlich müßten die Möbel- wagen hier schon tagaus, tagein durch die Straßen rollen.« In Bonn versuchte die Bun- desregierung gegenzusteuern, hilfl os, mei- nen die Autoren: »Großzügig werden pau- schale Wohngelder auf die soziale Wunde gelegt und Mietpreisbindungen verordnet. Diese sollen sich nach den Qualitäten der Wohnungen richten. Allerdings konnte bislang noch kein Vermieter in Erfahrung bringen, welche Kriterien zu welchen Ein- stufungen führen sollen und wer diese Ein- stufungen überhaupt vornehmen soll.« Überhaupt sei rechtlich vieles un- klar: »Und so beginnt ein verwirrendes Spiel, dessen Inhalt der Poker um eine Defi - nition ist: Was ist eine Instandsetzung, was eine Modernisierung, und an welchem Punkte überschneiden sich beide. Und letztlich: Wer zahlt den Schnitt?« Die Antwort auf diese Frage liegt auf der Hand: »Die fi nanziellen Nöte der Hausbesitzer werden auf jeden Fall bei der nächstmöglichen Gelegenheit auf die Mie- ter durchschlagen. Im vergangenen Jahr und im ersten Quartal 1991 wurden die Vermieter noch mit 100 bis 180 DM pro Wohnung vom Staat unterstützt. […] Wer sich verkalkuliert, kann bald die Klingel an seiner Türe läuten hören: Makler war- ten schon sehnsüchtig auf die Bankrott- erklärung hiesiger Hauseigentümer. Und im Westen Deutschlands stehen zahlungs- kräft igere Kunden zur Übernahme der Häu- ser bereit.« Was das für die Mieter heißt, machen die drei kreuzer-Journalisten un- missverständlich klar: »Mit den ersten Räu- mungsklagen ist im Oktober dieses Jahres zu rechnen. Ob diese durch die Instanzen kommen, ist off en. Wie auch die Frage, wo die rausgeklagten Mieter dann wohnen sollen. Ins Rathaus können sie nicht alle ziehen.« KREUZER 0621 11 ZuSAMMeNGeSTeLLT voN FRANZISKA ReIF uNd ToBIAS PRÜweR »Mieter, Makler, Hausbesitzer« Mieter, Makler, Hausbesitzer«: Unter Die Frage nach Wohnraum beschäft igte den keuze schon in seiner ersten Ausgabe diesem Namen erschien die allererste kreuzer-Titelgeschichte im Juni 1991. Fast prophetisch, könnte man meinen, was Carsten Heller, Stefan Schwarz und Lutz Stordel aufgeschrieben haben. »Etwa 400 Immobilienmakler be- treiben in Leipzig ihr Geschäft . Sie stam- men aus Deutschland West und Ost, sie arbeiten für große Firmen oder als Ein- Mann-Unternehmen. […] Der Gesetzgeber macht es ihnen leicht: Die Maklerei erfor- dert keine besondere Qualifi kation, jeder kann sich vom Gewerbeamt gegen ein ge- ringes Entgelt registrieren lassen und fort- an das große Geld im Immobiliengeschäft einsammeln. Diese Art der Gewerbezulas- sung hat das Maklerwesen in Deutschland zu einer der unseriösesten Vermittlungen werden lassen. Dazu in einem der sozial am sensibelsten reagierenden Bereiche, dem Wohnungsmarkt.« Das Geschäft mit Wohnraum setzte schnell ein. Und es lohnte sich: »Für einige von ihnen hat sich der Marktplatz Leipzig bereits ausgezahlt. Kurz nach der Mauer- öff nung tauchten in der Stadt die ersten Makler aus dem Westen auf, um sich die lukrativsten Geschäft e zu sichern. Eine alte Dame beispielsweise wollte ihr bebautes Grundstück im Leipziger Norden verkau- fen. Der erstbeste Makler bot ihr 100.000 Mark. Nur wenige Tage später lagen dem Makler bereits Angebote für das Objekt vor. Verhandlungsbasis: 400.000 DM.« »Doch der Markt wird von seinen eigenen Kräft en beherrscht. Dort zählen die Empfehlungen des Makler-Verbandes nicht mehr. Zum Richtpreis ist in Leipzi- ger Top-Lagen kaum noch etwas zu haben. Der Quadratmeter wird inzwischen bis zu 12.000 DM gehandelt. In der Innenstadt gelegene Einkaufsstraßen haben den West- berliner Kudamm, wo ›nur‹ 8.000 DM zu zahlen sind, bereits überholt.« Auch das klingt fast prophetisch an- gesichts der Leipziger Immobilienblase, die nur einige Jahre später platzen sollte. Die Lage der Leipziger Hausbesitzer, die gegen die miese Bausubstanz ihres Eigentums zu DDR-Zeiten wenig ausrichten konnten, be- schreiben die Autoren als bescheiden. »Wie sollen sie, größtenteils mit Altschulden be- lastet, dem Ansturm neuer Preise und Kos- ten betriebswirtschaft lich trotzen?« Schon Notreparaturen zehrten die Monatsmiet- einnahmen eines ganzen Hauses auf. Eine zitierte Eigentümerin: »Das, was wir vierzig Jahre durchgerettet haben, machen die uns jetzt kaputt!« Auch für die Mieter sei die Situation schwierig. In der City werde es in wenigen Jahren gar keine Wohnung mehr geben. Fürs Waldstraßenviertel prognostizierte

F O T O : I I C H R S T A N E G U N D L A C H Fragen an die Geschichte, Frauen und Politik: Elisa Ueberschär (li.) und Tanja Krone (re.) Erstaunlich für Krone und Ueber- schär war vor allem die Aktualität der Texte auch heute noch. Ganz zu Beginn stand der Text der damaligen Ost-Berliner Ethno- login Ina Merkel »Ohne Frauen ist kein Staat zu machen«. Darin fordert sie unter anderem: »Wir müssen darauf bestehen, dass Frauenfragen keine gesellschaftlichen Randprobleme sind, sondern existentielle Grundfragen.« Eine »richtige« Gleichbe- rechtigung schwebte den Frauen vor, keine, die per Gesetzestext wie in der DDR auf dem Papier existierte. Damals – 1989/90 – machte sich eine große Hoffnung breit, dass nicht alles automatisch wie in der alten Bundesrepublik sein würde. Was ist in den letzten 30 Jahren passiert? Wie empfinden die Zeitzeugin- nen von damals die Entwicklung bis jetzt? Die 30-stündige Veranstaltung nähert sich diesen Fragen und möchte, dass die Men- schen ins Gespräch miteinander kommen. Wichtig ist daher auch der öffentliche Raum, in dem darüber gesprochen wird mit Menschen, die zufällig vorbeikommen und ebenso zufällig auf das Thema stoßen. BRITT SCHLeHAHN ■ »30 Stunden Runder Tisch«: 25.6., ab 18 Uhr, Marktplatz, www.30stundenrundertisch.net Vogel des Monats voN ALexANdRA HuTH Der Gartenbaumläufer Wen es dieser Tage auf die kleine, von Obstbäumen gesäumte Wiese zwischen Thomaskirche und Marktplatz verschlägt, der sieht vielleicht, wie sich ein kleiner Vogel mit spitzem Schnabel und Baumrindengefieder geschäftig von Stamm zu Stamm bewegt. Gestatten: der Garten- baumläufer. 12 bis 13 Zentimeter wird er groß, würde in einem Disneyfilm also wun- derbar auf die zarte Hand der Prinzessin passen. Tatsächlich hätte der unterseits weiß, oberseits grau-braun gefärbte Vogel für solche Sperenzchen aber wahrschein- lich gar keine Zeit. Sein Tagwerk besteht zu einem großen Teil darin, Bäume mit möglichst grober Rinde nach Insekten abzusuchen, die sich in den Zwischenräumen verber- gen. Dazu sucht er sich einen Baum aus und fängt meist in Bodennähe an, spiral- förmig am Stamm emporzuklettern, wo- bei ihm seine langen, feinen Krallen gute Dienste leisten. Für zusätzliche Stabili- tät sorgt der Schwanz, mit dem sich der Gartenbaumläufer in Specht-Manier am Baum abstützt. Seine geschickten, schnel- len Sprünge haben ihm volkstümliche Namen wie Baumrutscher, Rindenkleber oder Baumklette eingebracht (sehr kreativ, unsere Vorfahren). Den langen, leicht gebo- genen Schnabel nutzt er als feine Pinzette, um Insekten und kleine Spinnen aus ihren Verstecken zu angeln. Ist ein Baum »abge- erntet«, fliegt der Gartenbaumläufer zum nächsten und das Spiel beginnt von vorn. Auf diese Weise kann er an einem Tag um die 300 Bäume abarbeiten. Eichen, Eschen und Ulmen steuert er besonders gern an, aber auch Obstbäume sind beliebt – Haupt- sache, die Rinde ist ordentlich zerfurcht. Daher kann man dem fleißigen Winzling in Laub- und Mischwäldern, aber eben auch in Parks, Gärten, auf Streuobstwiesen so- wie innerstädtischen Miniaturgrünflächen begegnen. Will man den Gartenbaumläufer bestimmen, sieht man sich einer gewissen Schwierigkeit gegenüber: Er hat in Europa nämlich einen Doppelgänger, oder um es wissenschaftlich korrekter auszudrücken, einen sehr nahen Verwandten: den Wald- baumläufer. Man kann sich schon zu- sammenreimen, dass die beiden in einem ähnlichen Gewerbe tätig sind. Dass der Waldbaumläufer einen deutlicheren wei- ßen Streifen über dem Auge und eine län- gere Hinterzehe hat, hilft dem Laien wenig weiter. Daher sollte man vor allem die Oh- ren spitzen, denn am besten lassen sich die beiden Baumläufer an der Stimme unter- scheiden. Die ist beim Gartenbaumläufer KREUZFAHRT laut, klar und durchdringend – meist gibt er in kurzen Abständen ein fröhliches »Tüt-e-tit!« von sich. Der Waldbaumläufer ist da zurückhaltender und lässt eher einen hohen, fein pfeifenden Ruf ertönen. Die Brutzeit des Gartenbaumläu- fers beginnt im März und dauert bis in den Juli. Innerhalb einer Woche errichten die Altvögel gemeinsam ein Nest in Baumspal- ten, hinter losen Rindenstücken oder auch mal in Mauerritzen. Aus Zweigen, Moos, Gräsern, Wurzeln, Federn und Wolle ent- steht ein weicher Napf, in den das Weib- chen fünf bis sieben rot gesprenkelte Eier legt. Gewicht pro Ei: etwa ein Gramm. Zwei Wochen lang brütet das Weibchen allein. Nachdem die Jungen geschlüpft sind, füt- tern die Eltern gemeinsam. War die erste Brut erfolgreich, legt das Weibchen im sel- ben Nest noch mal Eier. Das ist allerdings mit einem hohen Risiko verbunden, denn je länger ein Nest genutzt wird, desto mehr Eichhörnchen, Marder und Spechte wer- den darauf aufmerksam. I L L U S T R A T O N I : A N D R E A R A U S C H Im Winter bleiben die Gartenbaum- läufer hier, ernähren sich von Flechten und tauchen auch schon mal am Futter- häuschen auf. In kalten Nächten kuscheln sich mitunter 20 Vögel in einer Baumhöhle zusammen, stecken die Köpfe in die Mitte und plustern ihr Gefieder auf. Dieses Ver- halten ist auch bei Jungvögeln, die das Nest verlassen haben, noch lange zu beobachten. Wer Gartenbaumläufer bei sich im Garten entdeckt, kann sich glücklich schätzen. Abgesehen davon, dass es eine reine Freude ist, die kleinen Vögel beim Herumturnen zu beobachten, befreien sie Bäume zuverlässig von Borkenkäfern und gefräßigen Raupen. KREUZER 0621 13

Damit der Abstimmung nicht zu viel Zeit vorausgeht, bat OBM Jung darum, die inhaltliche Debatte an anderer Stelle fort- zuführen, bevor er mit einem »Bitte kurz, Kuno« noch einmal an Thomas Kumbernuß übergab. »Im öff entlichen Raum bitte Herr Kumbernuß«, antwortete der scherzend und zeigte sich bereit, an anderer Stelle weiterzudiskutieren. Danach entwickelte sich ein kurzer Schlagabtausch zwischen Juliane Nagel (Linke) und Karsten Albrecht (CDU). Während Nagel betonte, dass nicht alle Menschen in der DDR die Einheit mit der Bundesrepublik wollten, fi el ihr Albrecht ins Wort: »Doch, wollten sie.« Nagel blieb dabei, dass es sehr wohl Men- schen gegeben habe, die sich einen demo- kratischen Sozialismus wünschten und »zum Opfer von schwarz-rot-goldenen Fahnenträgern geworden sind«. Dem CDU-Stadtrat gab sie außerdem eine Stil- kritik mit: »Es kotzt mich an, dass Sie mir hier dazwischenquatschen.« Als letzter Redner zog Marco Götze (Linke) das Fazit, dass es noch viel zu tun gebe »in der Selbstbetrachtung und Aufarbeitung«. Das Leipziger Kulturamt prüft derweil bis spätestens Ende 2021 die Bewerbung als UNESCO-Welterbe, denn so hat es ihm der Stadtrat schließlich mit großer Mehrheit aufgetragen. MICHAEL KEES Ein Jüdisches Museum fü r Leipzig Weitere Erinnerungspolitik wurde mit dem Antrag für ein Jüdisches Muse- um in Leipzig diskutiert. Eingebracht von Bert Sander (Grüne) und Andrea Niermann (CDU), wurde gefordert, dass »Stadtrat und Oberbürgermeister sich gemeinsam für ein Museum zur Kultur und Geschichte des jüdischen Lebens mit Standort Leip- zig einsetzen«. Es solle eine Institution mit überregionaler Wirkung werden. »Die Bewerbung Leipzigs als Standort für ein Museum zur Kultur und Geschichte jü- dischen Lebens in Mitteldeutschland ist ein Muss«, erklärte Sander. Leipzigs Stel- lung als Messestadt, Handelsmetropole, Buchstadt und Musikstadt sei ohne jüdi- sche Kultur unvorstellbar, unterstrich er sein Anliegen. Die Bewerbung eine Pfl icht und alles andere wäre »mehr als befremd- lich.« Jörg Kühne (AfD) brachte den Ände- rungsantrag seiner Fraktion ein. Er sah vor, dass Leipzigs israelische Partnerstadt in die Standortsuche und Konzeption mit einge- bunden wird. Dies veranlasste wiederum Niermann, hauptberufl ich Richterin am Amtsgericht Leipzig, zu einem Kommentar in Richtung AfD: »Einerseits freue ich mich darüber, dass Sie in dieser Sache einen Änderungsantrag stellen, denn das zeigt ja, dass Sie sich off enbar von der Gruppe Ihrer Parteikollegen distanzieren wol- len, die immer noch mit der Verbreitung antisemitischen Gedankenguts auff allen.« Andererseits sei der Antrag »überfl üssig« und »ärgerlich«, wie auch Sander zuvor schon betonte, denn es sei selbstverständ- lich, dass Herzliya mit einbezogen werden müsse. Dies geschehe bereits durch die Verwaltung. Was sie wiederum aber nicht daran hindern werde, dem Änderungs- antrag zuzustimmen: »Denn wir erinnern uns mal, wie viele Anträge sind hier schon abgestimmt worden, die eigentlich schon Verwaltungshandeln waren.« Niermann war es wichtig, dies noch einmal klarzustel- len. Christian Kriegel (AfD) betonte darauf, dass es ihn freue, dass Niermanns »Abstim- STADTPOLITIK mungsverhalten von Vernunft geprägt ist«, ehe er dazu überging, die ursprüngliche Genese des Antrags als ein Gesamtwerk des Kulturausschusses zu charakterisie- ren, an dem auch die AfD beteiligt gewesen sei. Allerdings sei der zurückgezogen und dann von den Antragstellerinnen noch ein- mal neu eingebracht worden. Ehe Sander erklären konnte, dass »Eile geboten war«, die Grüne, Linke und CDU zur angewand- ten Verfahrensweise veranlasste, Details zur Formulierung unter sich zu klären, meldete sich AfD-Stadtrat Droese mit einer eher bemerkenswerten Aussage: »Es gibt in der AfD keinen Antisemitismus. Wenn der juristisch festgestellt würde, würden wir das mit den Möglichkeiten des Parteiengeset- zes und Ordnungsrechtes unserer Partei re- geln. In der AfD gibt es keinen Antisemitis- mus, wir sind frei davon.« Michael Weickert (CDU) unterstrich, dass »kein konspirativer Vorgang der Kartellparteien vonstatten gegangen« sei. Wenn ein Ausschuss einen Antrag einreichen will, müssen alle Antrags- steller dem Antragstext zustimmen. »Dies war hier meiner Kenntnis nach nicht der Fall.« Und er möchte nicht, dass hier »eine Legende entsteht«. Der AfD-Änderungsan- trag wurde trotz zahlreicher Stimmen aus der CDU mit 19 zu 39 bei vier Enthaltungen abgelehnt. Techniküberforderung: Roland Ulbrich stimmte für den Änderungsantrag seiner Fraktion. Allerdings war seine »virtu- elle Hand« auch bei den Gegenstimmen sowie bei den Enthaltungen oben. Auch als OBM Jung der Einfachheit halber nach den Gegenstimmen für den Hauptantrag fragte, war sie noch oben. Erst ein Hinweis seines Parteikollegen Droese, als die Abstimmung schon abgeschlossen war, wies auf den Um- stand. Deswegen wurde der Antrag letztlich einstimmig angenommen. 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OPEN AIR SOMMER IM GRASSI Von Mai bis September 2021 EINTRITT FREI für viele Veranstaltungen Erlebe Musik, Theater, Lesungen, Kino, Hörspiele, Workshops u.v.m. Programm und Infos unter: www.grassimuseum.de STADTPOLITIK gibt er sich liberal, er wolle ein Land, »in dem sich Unternehmer frei entfalten können«, sagt er zur Welt. Er ist selbst Hotelkaufmann, sein Restaurant in der Leipziger Innenstadt wurde jedoch 2013 insolvent – seine Schulden lagen nach eigenen Angaben bei 300.000 Euro. Kernthema seiner Politik ist Europa, er sitzt im Bundestagsausschuss für EU-Angelegenheiten. Seine Haltung zur EU hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Hielt er sie 2018 noch für reformierbar, ob- wohl er die Bürgernähe fehle, erklärt er dem kreuzer jetzt: »Eine Haft ungs- und Schuldenunion kann nicht in unserem Interesse liegen, daher plädiere ich für einen Neustart.« Vor Kurzem entpuppte sich Droese als China-Fan: »Von China lernen heißt siegen lernen!«, schrieb er auf dem Blog der Jungen Alternative. »Für Deutschland könnten faire und enge Beziehungen zu China in Zukunft ein Mehr an Souveränität bedeuten. Ein Aufgehen Deutschlands im ›Superstaat EU‹ ist jedenfalls die schlechtere Alternative.« Der Umgang mit der China-Politik ist innerhalb der AfD umstritten. Droeses Ziel bei einer Wiederwahl sei es, »noch mehr Menschen über die Missstände in der EU und die mangelnde Reformierbarkeit dieses Konstrukts aufzu- klären«. Aufk lärung – anscheinend sieht er darin die Grenzen seines Mandats. Die reellen Einfl ussmöglich- keiten, die ihm als »Mitglied der einzigen echten Oppo- sitionsfraktion zugestanden werden«, beschreibt er als »ernüchternd«. SOPHIE GOLDAU, MITARBEIT: MICHAEL KEES der Neumann beim Interview begleitet, die Strategie »Anbindung Lausitzer Seenland«. In diesem Zusam- menhang kommt Neumann auf den »Elster-Saale- Kanal« zu sprechen, die Idee, Leipzig mit anderen Was- serstraßen zu verbinden: »Aus Leipzig mit dem Boot nach Paris, Prag, Warschau, Budapest bis zum Donau- delta fahren. Den Traum habe ich.« Da sei er fest dran. Auch im Stadtrat werde das Thema von einer sehr hochrangigen Person befürwortet – er dürfe keine Namen nennen. Im Bundestag hat Neumann bisher nur eine einzige Rede gehalten. Dafür scheint er umso mehr zu reisen. Nicht nur für den Tourismus, sondern auch als OSZE-Wahlbeobachter. Er war unter anderem in der Ukraine und in den USA, wo die Wahlen jeweils »nach unseren demokratischen Vorstellungen« abgelaufen seien: »Man kann in den USA keine Wahlen beschei- ßen, auf Deutsch gesagt«, erklärt er. Weißrussland sei hingegen etwas »tricky« gewesen. Da seien die Wahl- scheine wie durch ein Wunder schon vorher in die Urne gewandert. In Aserbaidschan sei nicht ausgezählt wor- den. Wahlbeobachter zu sein, bereite ihm Spaß, auch weil er »andere Denkweisen kennenlerne, wie Demo- kratie gelebt werde«, und lässt ihn zu dem Schluss kom- men: »Nicht unsere Demokratie ist das Nonplusultra.« Es gebe auch andere Demokratien, erklärt Neumann, die anders herangehen, aber für ihre Bevölkerung gut funktionieren würden. Ob diese Systeme für die Länder immer erfolgreich seien, wäre eine andere Frage, aber man müsse das akzeptieren. EDGAR LOPEZ A N Z E G E I KREUZER 0621 17

F O T O : I I C H R S T A N E G U N D L A C H TITEL TITEL Live-Erlebnis. Deshalb gilt es, alles dafür zu tun, dass das wieder möglich wird; auch innen. Die Häuser und Spielstätten brauchen finanzielle Hilfen für Investi- tionen in Hygieneeinrichtungen. Das ist obendrein nachhaltig, weil Luftfilter zum Beispiel auch gegen Grippe- und andere Viren helfen. Die Einrichtung der Open-Air-Bühne auf der Festwiese durch die Stadt war eine hervorragende Idee, die der Wiederholung harrt. Vielleicht muss es in den nächsten Jahren auch eine Verlagerung mehr auf den Sommer hin geben? Dann sollten mehr temporäre Open-Air-Möglichkeiten ge- schaffen und gegebenenfalls Sonderregeln aufgestellt werden, die Lärm erlauben. Zu loben ist die Bereit- schaft des Gewandhauses, der Freien Szene Räumlich- keiten für Auftritte zur Verfügung zu stellen. Langfris- tig muss der Virus in den Griff bekommen werden, da führt leider kein Weg dran vorbei. Kultur ist prekär. Viele Selbstständige konnten in den letzten Jahren nur mit einer massiven Überpro- duktion überleben. Das war vielen Produktionen auch anzumerken. Da gab es gute Ideen, die ungut umge- setzt wurden. Zum Teil wurde zu sehr auf Erfolg hin gearbeitet, aufs Publikum geschaut, statt gute Kunst zu machen. Oder es fehlte einfach die Zeit. Da könn- te eine flexiblere und langfristigere Kulturförderung gegensätzliche Akzente setzen. Natürlich muss sich Kultur in einem kapitalistischen System auch verkau- fen, aber gerade Förderung sollte eine gewisse Unab- hängigkeit von Marktregeln ermöglichen. Dazu zählt selbstverständlich auch, dass die Projekte selbst auch Mindestlöhne zahlen. Statt kurzatmiger Unterfangen, die inhaltlich dünn bleiben, wäre die Unterstützung langfristigerer Projekte wünschenswert. Die Solidarität in der Kulturszene hat sich als groß erwiesen und auch das Publikum hat die Kul- tur gestützt. Crowdfunding und andere individuelle, maßgeschneiderte direkte Finanzierungsmodelle wa- ren erfolgreich. Daran wird anzuknüpfen sein, ohne Gefahr zu laufen, dass die Projekte, die am markt- schreierischsten beworben werden, die meiste Kohle einsacken. Die Künstlersozialkasse muss für Pandemie- zeiten Ausnahmeregeln kennen. Wenn Künstlerin- nen nicht auftreten, nicht arbeiten können und daher gezwungen sind, Not-Jobs wie Regaleeinräumen zu übernehmen, darf das nicht zu ihrem Nachteil wer- den. Das ist aber aktuell passiert, dass Künstlerinnen aus diesem Grund von der Kasse ausgeschlossen wer- den. Das muss reformiert werden. Hartz IV ist keine Grundsicherung – für nie- manden. Kein Mensch darf darauf angewiesen sein. Daher muss das Arbeitslosengeld II und das mit ihm verbundene Zwangsregime aus Fordern und Drohen ausgesetzt und durch eine wirkliche Grundsicherung ersetzt werden. Diese Forderung war vor Corona be- rechtigt, aber wird durch die Pandemie nicht weniger gültig. Und solange es kein bedingungsloses Grund- einkommen gibt, wird die pragmatische Hoffnung für alle in der Kultur Tätigen wohl jene auf eine Fest- anstellung sein. Schließlich, machen wir uns nichts vor: Auch die kommenden Jahre werden für die Kultur schwierig. Sie wird wieder die Erste sein, wenn etwas geopfert werden muss, damit der Restmarkt weiter schnurrt. Denn Kultur hat keine Lobby. ToBIAS PRüwER Abends ausgehen ohne Anstecken Impfen, Filter, Grundeinkommen: Welche (mäßigen) Möglichkeiten die Kultur jetzt hat Die erste Lehre, die man ziehen muss aus der Krise: Kultur hat keine Lobby. Während besonders das produzierende Gewerbe weitgehend unbehelligt Autos zusammenschrauben und anderes herstellen konn- te, stand die Kultur größtenteils still. Ein paar Filme durften noch gedreht werden – mehr nicht. Die Kul- tur wurde pauschal dichtgemacht, auch wenn Hygie- nemaßnahmen wie Hochleistungslüftung und luftige Gänge existieren. Die Wege seien das Problem, hieß es – auf dem Weg zur Arbeit darf man sich anstecken, beim Gang ins Theater aber nicht. Es gilt also, sich eine Lobby zu schaffen; allerdings wird das ein stei- niger Weg. Das gilt auch für die Kunst der Bewegung, also den Sport jenseits des Profifußballs und einiger anderer Sportarten. Hier müsste man auf lokaler Ebene die Kulturbürgermeisterin in die Verantwor- tung nehmen. Analog ist besser: Sicher, in einigen Berei- chen mögen digitale Angebote fast wie ein Ersatz ge- wirkt haben, aber das Gros der Kultur ist einfach ein i L e p z i g s o l l t e a u s d e n D e fi z i t e n d e r C o r o n a - Z e i t l e r n e n – e g a l o b i P o s t - P a n d e m e - P ä n e i l m P a r k , b e i d e r D g i t a i l i s i e r u n g o d e r i m V e r k e h r KREUZER 0621 19

Vernetzen ohne Funkloch »Smart City«: Wie die Defizite in der Digitalisierung behoben werden sollen Der Bildschirm des Computers sieht aus wie in einem alten Gameboy-Spiel: Eine kleine Figur mit großen Augen steht vor einem grauen Backsteinhaus, rote Pfei- le deuten auf den Eingang. Es ist der virtu- elle Treffpunkt des Vereins Dezentrale Leipzig, ein sogenannter Hackspace. Hier können sich Menschen Hilfe bei Technik- problemen holen oder auch an Workshops zum Thema Programmieren teilnehmen. Anfang letzten Jahres entwickelte der Verein Hardware for Future, ein Pro- jekt, das alte Laptops und Computer wie- der betriebsfähig macht und Menschen zur Verfügung stellt, die sie dringend brau- chen. Wie viele das sind, zeigte die Pande- mie: Durch das Homeschooling stieg die Nachfrage rasant an, über 2.200 Anfragen erhielt der Verein insgesamt. Mittlerweile konnte der Verein insgesamt 1.000 Laptops bereitstellen, mit denen man problemlos Dateien öffnen, Dokumente ausfüllen und Videos gucken kann. Es ist ein kleiner Fortschritt in Rich- tung Digitalisierung, »aber da ist noch viel Luft nach oben«, weiß auch Vereins- mitglied Tim Hofmann. Immer noch gebe es zu viele Probleme bei der Qualität der technischen Ausrüstung in Schulen, an- gefangen bei den Taschenrechnern bis hin zur Software. »Wir sind auf dem Weg«, sagt Beate Ginzel, fragt man sie nach dem Stand der Digitalisierung in Leipzig. Sie ist Lei- terin des Referats Digitale Stadt, das vor zwei Jahren gegründet wurde. Hardware for Future ist nur ein Beispiel für die Projekte, die in Zusammenarbeit mit dem Referat entstanden sind. Gemeinsam mit ihrem Team arbeitet Ginzel daran, die Digitali- sierung in der Stadtgesellschaft voranzu- treiben. Indem sie Projekte zum Thema fördert und Akteure vernetzt, wie sie sagt. Einen großen Schritt habe die Stadt in Richtung Entwicklung und künftiger Nutzung einer Datenplattform gemacht. Die Datenplattform soll die Ver- waltung in die Lage versetzen, derzeitig und künftig erhobene Daten im Stadt- raum besser nutzen zu können, auch in Richtung Stadtentwicklungsplanung. Bei- spielsweise, um Abläufe im öffentlichen Nahverkehr besser zu planen und effizien- ter auch in Hinblick auf den Energiever- brauch zu machen. Das Projekt ist Teil des F O T O : I I C H R S T A N E G U N D L A C H TITEL TITEL Konzepts einer sogenannten Smart City, einer cleveren Stadt, die Digitalisierung nutzt, um nachhaltiger und besser ver- netzt zu werden. Europaweit werden hier- zu Projekte entwickelt, die auch auf andere Städte übertragbar sein sollen. Das Referat Digitale Stadt arbeitet intern gerade an einer gesamtstädtischen Digitalstrategie, in die sich die Leipziger ab Herbst 2021 einbringen können sollen. Ein Aspekt, der bei der Digitalisierung der Stadt Leipzig im Fokus liegen soll, ist der Klimaschutz, was ein aktuelles Modellprojekt im Duncker- viertel und auf der Baumwollspinnerei im Leipziger Westen zeigt. Das Ziel: möglichst klimaneutrale Quartiere herstellen. Durch eine App sollen die Mieter in der Lage sein, ihren persönlichen Energieverbrauch zu kontrollieren und zu steuern, wie viel Energie sie wirklich brauchen. Die Erhe- bung der Daten soll es möglich machen, Energiebedarf und Energieerzeugung bes- ser in Einklang zu bringen und so aufein- ander abzustimmen. Doch ob das gelingt, ist auch eine Frage der digitalen Kompetenz, gibt Projektleiterin Nadja Riedel zu. »Die Men- schen müssen befähigt werden, die App zu verstehen und zu benutzen«, erklärt sie. Möglich sei dies nur, indem man die Ergebnisse in den Kontext der Klima- und Energiewende setzt. »Wir versuchen das zu erreichen, indem wir Vergleiche anstellen: Wie viel CO2 verbrauche ich? Ist das viel oder wenig?« Die Hoffnung: eine grund- legende Reduzierung des eigenen Ver- brauchs. Und das, obwohl Digitalisierung ihren Teil zum Energieverbrauch beiträgt: »Das ist ein Dilemma der Digitalisierung: Einerseits können durch eine bessere Steu- erung von Daten Ressourcen geschont wer- den. Andererseits braucht es jedoch auch Maßnahmen, dem steigenden Energiever- brauch durch die Digitalisierung zu begeg- nen«, macht Ginzel deutlich. Digitalisierung soll viele Dinge effizienter und am Ende vielleicht auch klimafreundlicher machen. Doch können auch alle Menschen gleichermaßen von ihr profitieren? »Wir wollen Daseinsvor- sorge und öffentliche Dienstleistungen in einer sich digitalisierenden Welt nah bei den Menschen anbieten«, erläutert Leip- zigs Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning. Nicht alles muss digital ablau- fen: »Aus dem Bürger-Service-Amt wollen wir diese Dienste persönlich, digital und telefonisch aus einer Hand anbieten«, ver- sichert Hörning. Aber auch hier könnte der Verein Dezentrale einen Ausweg bieten: Während Hardware for Future die Schule stark in den Fokus gerückt hat, will der Verein in Zukunft auch mehr mit Senioren zusammenarbeiten. Vereinsmitglied Hof- mann glaubt: »Da gibt es viele, die noch kein Endgerät haben oder sich noch nicht damit beschäftigen.« ANNA HoFFMEISTER KREUZER 0621 21

Wien – mit unterschiedlichen Regeln. Mal bekommen die Interessenten keinen Miet- vertrag, solange sie ein Auto besitzen, mal stellt die Stadt fahrerlose E-Busse zur Ver- fügung. Die Bewohner machen einen glück- lichen Eindruck. Doch ein genauer Blick macht die Ursache ihres Glücks klar: Geld. In Vauban in Freiburg befinde sich der bes- te Bioladen der Stadt, berichtete ein Person im Deutschlandfunk, auch die Mietpreise sind dort überdurchschnittlich hoch. Laut Badischer Zeitung stiegen sie seit 2000 um 90 Prozent. Wenn die Mietpreise steigen, sobald mehr Lebensqualität erreicht wird, werden arme Menschen in andere Stadt- teile vertrieben. Für sie ändert sich also nichts, das Problem wird nicht gelöst, son- dern verschoben. Die Nachteile des Stadtverkehrs be- kommen bisher vor allem arme Menschen ab, weil sie in Stadtteilen mit mehr Auto- verkehr leben, obwohl sie weniger Auto fahren. Sie sind stärker von Luftverschmut- zung und Lärmemissionen und deren ge- sundheitlichen Folgen betroffen, werden dadurch häufiger krank, leben kürzer und können schlechter schlafen. Auch wenn es nur darum geht, Menschen für ÖPNV und Radfahren zu begeistern, bestehen weitere Fragen. Zum Beispiel, wie plausibel es ist, mehr Radwege zu bauen, ohne motorisiertem Verkehr den Straßenraum wegzunehmen. Oder: Wie kann der ÖPNV ausgebaut, taktverdichtet und besser vernetzt werden und bezahlbar bleiben? Leipzig führt zwar das 365-Euro- Ticket ein, allerdings nicht für alle. »Erst wenn alle das günstige Abo für Bus und Bahn kaufen können, wird es die gewünsch- te positive Wirkung für Klima, Umwelt, Mobilitätswende und lokale Wirtschaft entfalten«, sagt Tino Supplies, der verkehrs- politische Sprecher des Leipziger Umwelt- schutzvereins Ökolöwe, der mit einer Peti- tion das 365-Euro-Ticket für alle forderte. Während sich viele das Ticket problemlos leisten könnten, dürfte der Preis von etwa 30 Euro im Monat für arme Menschen eine hohe Summe darstellen. Könnte es für Geringverdiener durch Steuergelder finan- ziert werden, gäbe es ein Problem weniger. Eine der aktuellen Problemlagen in Bezug auf ÖPNV in Leipzig stellen die Barrieren dar. Es gibt zwar Menschen, die aufgrund von Behinderungen nicht auf ein eigenes Auto verzichten können. Anderer- seits gibt es auch jene, die ihn zwar nut- zen können, aber dabei mit Hindernissen konfrontiert werden. In Leipzig sind nicht alle Haltestellen barrierefrei. Zudem wür- den defekte Aufzüge teilweise erst Wochen TITEL später repariert, beklagt Gunther Jähnig, Geschäftsführer des Behindertenverbands Leipzig. Fahrgäste würden während der Fahrt nicht auf die Barrieren hingewiesen, was dazu führe, dass Menschen nicht von der Haltestelle wegkommen. In der Um- weltschutzdebatte sei die Mobilitätsfrage behinderter Menschen zurückgedrängt, beklagt Jähnig. »Auch die Ladestationen für E-Autos sind selten barrierefrei.« Jegliche Grenzüberschreitungen im ÖPNV stellen eine Problemlage dar. Seit 2016 häufen sich Berichte in den sozialen Netzwerken über rassistische Übergriffe, seit Anfang der Pandemie warnen Opfer- beratungsstellen vor Angriffen insbeson- dere antiasiatischer Art. Laut dem Verein Frauen gegen Gewalt kommt es in öffentli- chen Verkehrsmitteln auch oft zu sexuellen Übergriffen. Verkehrspolitik hat also viele Über- schneidungen mit anderen Bereichen. Um den Verkehr für alle zugänglich und sicher gestalten zu können, muss die Stadt auch mit zivilgesellschaftlichen Akteuren, die sich gegen Diskriminierung einsetzen, zu- sammenarbeiten und ihre Erfahrungen in die Verkehrspolitik einfließen lassen. Die zivilgesellschaftliche Expertise scheint un- verzichtbar für die Entwicklung der Stadt der Zukunft. SIBEL SCHICK ANZEIGE ਮ

Arbeitgeber haben das verstanden und bereiten sich darauf vor. Auch alles, was mit Messe zu tun hat, wird sich ändern. Das ist für Leipzig als Messestadt relevant. Die großen klassischen Messen, in der Form, wie wir sie vor Corona hatten, wer- den nicht zurückkommen. kreuzer: Wie sieht die Stadt der Zukun aus? Carl: Die klassische Auft eilung der Städte in unterschiedliche funktionale Zonen – Wohnen, Arbeiten, Einkaufen – war vor Corona schon keine besonders gute, zu- kunft sfähige Idee. Auf einmal arbeiten Men- schen dort, wo sie wohnen. Das unmit- telbare Umfeld, die Quartiere sind viel wichtiger geworden. Wir brauchen resilien- tere Quartiere. Das heißt: Je weniger ich im normalen Alltag mein Quartier verlassen muss und je mehr ich dort alles kriege, was ich brauche, desto resilienter und an- passungsfähiger ist ein Quartier. Die Stadt nach Corona wird eine Stadt der Quar- tiere sein. Damit steigt die Leistungs- fähigkeit der ganzen Stadt. Wir haben ge- lernt zu glauben, dass die Stadt voll ist und es wenig Platz gibt. Das genaue Gegen- teil ist der Fall. Wir nutzen ihn nur nicht richtig. Muss etwas, das morgens zwischen sechs und neun Uhr eine Straße ist, auch den Rest des Tages Straße sein? Nein, es gibt keinen Grund dafür. Was können wir mit öff entlichem Raum anfangen, wenn wir den Platz für geparkte Autos ersatzlos streichen? Natürlich ist es bequem für Autofahrer. Aber wenn wir überlegen, wie eine lebenswerte Stadt aussehen kann, können wir mit dem Platz ganz viel anfangen. kreuzer: Vor welchen Problemen steht Leipzig? Carl: Wir müssen uns von der Vorstellung der klassischen Innenstadt verabschieden, in der sich eine Kette an die andere reiht. Das kriege ich alles schneller von Amazon vor die Tür gestellt. Wie kriegen wir statt- dessen dort eine Einheit von Wohnen, Arbei- ten und Einkaufen hin? Beim Thema Mobilität könnten wir mit vergleichsweise überschaubarem Aufwand sehr große Eff ekte erzielen. Um aus Leipzig eine Fahr- radstadt zu machen, müsste man nur ei- nen Eimer Farbe in die Hand nehmen und anfangen, Fahrradstreifen zu malen. Das ist alles ganz leicht, man muss es nur tun. Ich sehe es aber nicht, oder in Teilen nur sehr mühsam. Leipzig hat als wachsende, junge Stadt eine gute Ausgangsposition, sich zu einer zukunft sfähigen Stadt zu ent- wickeln. Aber dafür müssten wir sehr viel schneller agieren. TITEL F O T O : C A R L I N S T I T U T E F O R H U M A N F U T U R E Zukunft sforscher Michael Carl kritisiert OBM Jung ANZEIGE itten im Chaos Mit MDR AKTUELL. Deine Straße ist unser Programm. Mitten in Deutschland. Mitten im Leben.

MAGAZIN F O T O : I I C H R S T A N E G U N D L A C H Neues aus der Welt des Shopping Ton im Wandel Das Studio Papaya zeigt, dass Töpfern süchtig machen kann Wir fühlen uns geehrt, weil wir die Keramiktradition an diesem Ort weiterführen können.« Dieser Ort: Das ist die ehemalige Galerie Terra Rossa am Roß- platz, und »wir«, das sind Johanna Lotz und Verena Deist. Die beiden Frauen haben die Räume ihrer Vorgängerin im Septem- ber 2020 übernommen und dort ihr Studio Papaya eingerichtet. Das Angebot ist das gleiche – Keramik –, doch der Stil ein ganz anderer, wie schon ein Blick ins Schaufens- ter zeigt. Wo vorher Töpferware so seriös wie eine Ausstellung präsentiert wurde, herrscht nun fröhlich-buntes Chaos. Der unkonventionelle Zugang zur Materie liegt in der Art, wie Lotz und Deist zu ihrem Handwerk gekommen sind. Beide studierten zuerst Psychologie, unabhängig voneinander fi ngen sie in ihrer Freizeit mit dem Töpfern an und konnten nicht mehr aufh ören. »Töpfern ist wie eine Sucht«, sagt Deist, und beide lachen. Sie merkten bald, dass sie nicht nur die Leidenschaft für Ton Bald startet der nächste Countdown: Johanna Lotz (l.) und Verena Deist mit einem Schwung neuer Tassen teilten, sondern auch gut zusammenarbei- ten konnten. Der Plan für ein gemeinsames Atelier entstand. Zu dieser Zeit nutzten sie bereits die Werkstatt der Terra Rossa und als die Galerie beschloss, auszuziehen, war den beiden der nächste Schritt klar: Sie übernahmen die Räume. Inzwischen erin- nert nur noch wenig an die Vormieter; al- les ist luft ig eingerichtet, Topfpfl anzen und eine Sitzecke aus alten, gemütlichen Sofas verleihen dem Studio eine wohnliche At- mosphäre. Die beiden Keramikerinnen erle- digen von der Herstellung bis zu Vertrieb und Verkauf alles selbst. Gemeinsam ent- wickeln sie die Prototypen und teilen sich in die Arbeit, nur die Glasur verantwortet Verena Deist allein. Schnell stellten sie fest, dass es leichter ist, den Onlineshop ledig- lich alle drei Monate neu zu befüllen, dann über Social Media eine Aktion mit Count- down zu starten und abzuverkaufen, bevor sie wieder etwas Neues entwickeln. Ungewöhnlich ist auch ihr Arbeits- platz: Die Töpferscheiben haben Lotz und Deist direkt hinter einem der großen Schaufenster platziert, so dass Vorüberge- hende ihnen zusehen können. Damit he- ben sie die sonst übliche räumliche Tren- nung von kreativem Prozess und Verkauf auf. Das Transparente, Fließende, Nicht- festgelegte zieht sich wie ein unsichtbarer Faden durch das Studio und prägt den Stil der Handwerkerinnen: Ihren Gefäßen sieht man an, dass sie gern experimentieren. »Es ist gerade viel im Wandel«, so Lotz. »Prin- zipiell mögen wir es schlicht, klar, minima- listisch mit zurückhaltenden Mustern und neuerdings auch farbig.« Die traditionellen Töpfermärkte ha- ben Lotz und Deist übrigens auch im Blick, nach der Pandemie möchten sie auf dem Platz vor dem Laden selbst einen veranstal- ten. Ein weiterer Plan für die Zukunft sind Workshops und feste Kurse, für den sich die Räume gut eignen. Ein großer Tisch wartet bereits auf Teilnehmende. aNdrea kathriN kraus ■ Studio Papaya, hello@studiopapaya.de, www.instagram.com/hellostudiopapaya ANZEIGE MÜNCHENER FREIHEIT MATTHIAS REIM 09.07.21 23.07.21 SILLY & GÄSTE 13.08.21 CHRIS NORMAN 14.08.21 NATURTHEATER BAD ELSTER HIGHLIGHTS 2021 GREGOR MEYLE 06.08.21 TRUCK STOP 07.08.21 MAX MUTZKE 21.08.21 THOMAS ANDERS 04.09.21 i INFOS & TICKETS: +49 (0) 3 74 37 / 53 900 · www.naturtheater-badelster.de

wahrgenommen werden. Ich bin Unter- nehmerin und hadere manchmal mit Verle- gerkollegen, die sagen: »Ich tu das nur, weil ich das Buch so liebe.« Natürlich ist das die Voraussetzung für alles. Aber es muss halt auch funktionieren und die Be- dingungen sind nicht leichter geworden. kreuzer: Inwiefern? Wie ist es generell um die Verlagslandschaft in Deutschland bestellt? Pester: Dieser Konzentrationsprozess in der Branche, vor allem auf der Buch- handelsseite und bei den Großhändlern, oktroyiert uns unabhängigen Verlagen Konditionen auf, die dazu führen, dass der Erlös für uns selbst bei gut verkauf- ten Titeln kaum noch kostendeckend ist. Da haben sich so große Player zusam- mengeschlossen, dass die Position der Ver- lage sehr, sehr schwach geworden ist. Allerdings möchte ich uns nicht aus der Verantwortung nehmen. Wir haben, fin- de ich, keinen sehr starken Interessen- verband, und das wird einfach perspekti- visch dazu führen, dass Verlage immer mehr auf Förderung unterschiedlichster Art angewiesen sind, weil dieses Han- delssystem so absurd geworden ist, dass diejenigen, die in keine Vorleistung ge- hen und kein Risiko tragen, die größte Mar- ge am verkauften Buch einbehalten. kreuzer: Sie haben in Leipzig und Wien Hispanistik, Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre studiert. Wie kam es zu dieser ungewöhnlichen Kombination? Pester: Ursprünglich wollte ich Germa- nistik studieren und hab ganz spät, kurz vor Studienbeginn, festgestellt, dass ich eigentlich spanischsprachige Autorinnen und Autoren besonders schätze. Ich bin dann schnell umgeswitcht und habe das nie bereut, weil wir hier in Leipzig eine wunderbar interdisziplinäre Ausbildung hatten. Das war eigentlich mehr Kultur- wissenschafts- und Politikstudium. Alfonso de Toro, ein chilenischer Professor, hat uns ein wirklich breites Spektrum eröffnet. Da merkte ich, dass mein persönlicher Schwerpunkt doch noch sehr viel mehr in der Politikwissenschaft liegt, und habe mich deshalb nach dem Studium dazu ent- schlossen, in diesem Fach zu promovie- ren. Und die Volkswirtschaftslehre … ja, da sage ich heute rückblickend: Eigentlich bin ich im Herzen eine Unternehmerin. Stünde ich noch mal vor der Entschei- dung, ich glaube tatsächlich, ich würde Wirtschaft studieren, das macht mir hier in meiner Verlagsarbeit viel Spaß. Ich kalkuliere gerne und bin wirklich gern selbstständig. kreuzer: Unter welchen Umständen haben Sie dann das Unternehmen Hentrich & Hentrich übernommen? Pester: 2009 war Gerhard Hentrich 85 Jahre alt und hatte schon einiges unternommen, seinen Verlag in gute Hände abzugeben, aber das ist alles gescheitert. Ich kannte Hentrich nicht, aber wir hatten einen ge- meinsamen Freund, der mich eines Tages angerufen und gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, das zu übernehmen. Ich hab dann trotz oder vielleicht gerade we- gen meiner ausgiebigen Verlagserfahrung (u. a. Passagen, Matthes & Seitz, Anm. d. Red.) nicht gleich »Ja!!!« geschrien. Mir war schon klar, was das bedeutete, und trotzdem muss ich im Nachhinein sagen, dass ich es noch unterschätzt habe. Der Verlag ist seit elf Jahren ein Sieben-Tage- die-Woche-Job ohne Urlaub, außer mal einer Dienstreise oder so. Das ist wirklich wie ein Kind, das nur irgendwie nicht flügge wird. kreuzer: Wer war Gerhard Hentrich? Pester: Angefangen hat er als Drucker. Gemeinsam mit seinem Vater besaß er in Westberlin eine große und sehr angese- hene Druckerei. Zum Verleger ist er per Zu- fall geworden, als er Mitte der 1980er von zwei Lehrern angesprochen wurde, die ein Buch über Gedenkorte in Westberlin machen wollten, aber keinen Verleger fan- den. Die waren sehr frustriert und dach- ten sich: Dann gehen wir einfach zu einem anerkannten Drucker und bitten ihn, das für uns herzustellen. Das war die Geburts- stunde der Edition Hentrich und für ihn, glaube ich, auch wirklich noch so eine Ge- nugtuung, sich mit Mitte 60 den Themen »Die Verbindlichkeit des Buches ist ein Wert, der für sich steht.« widmen zu können, die ihn menschlich so viele Jahrzehnte bewegt und aufgestört hatten. Er wollte, dass die Deutschen sich mit ihrer NS-Vergangenheit auseinan- dersetzen. kreuzer: Sie haben in den letzten Jahren den Verlag zunehmend auch politisch ausgerichtet. Wie wichtig ist Ihnen die- ser Aspekt Ihrer Arbeit? Pester: Das ist eine wichtige Frage, die ich als Verlegerin erst erstaunlich spät für mich beantwortet habe, nämlich 2017/2018. Bis dato war der Verlag sehr stark auf Geschichte, Biografien, Kultur, Religion spezialisiert und 2017 kam der erste politische Titel zu mir. Ich habe das nicht aktiv gesucht, der Herausgeber Stephan Grigat trat mit dem Sammelband »Iran – Israel – Deutschland« an mich heran. Atomprogramm, Außenhandel, Antisemi- tismus sind die Eckpfeiler dieses Buches, und ich fand das wahnsinnig interessant, habe aber auch einen Moment gezögert, weil ich dachte: Mache ich jetzt dieses Feld mit dem Verlag auf? Ich habe mich da- zu entschieden und es nicht bereut – es ist jetzt ein fester Bestandteil unserer Verlagsidentität. MAGAZIN kreuzer: Welchen Bezug haben Sie als Verlegerin zu Israel? Pester: Wenn man einen Verlag für jüdi- sche Kultur und Zeitgeschichte macht, kommt man um Israel nicht herum – und das ist auch gut so. Ich bin tatsächlich zum ersten Mal durch meine Arbeit nach Israel gefahren, das war 2011, und ich war im Guten wie im Schlechten überwäl- tigt von diesem Land. Im Guten, weil ich auf einer so kleinen Fläche eine solch unglaubliche Vielfalt an Kultur, Geschich- te, Wissenschaft, Unternehmergeist, Inno- vation, an Menschen und Herkünften kennengelernt habe, wie man es sich, wenn man noch nie da war, vielleicht gar nicht vorstellen kann. Ich war aber auch in einer gewissen Weise erschüttert, weil mir bewusst wurde, unter welchen besonderen Bedingungen dieses Land existiert, äußerlich bedroht, innerlich gespalten. kreuzer: Hat sich dieser erste Eindruck dann über die Jahre verfestigt? Pester: Man gewöhnt sich an diese Ausnah- mesituation. Irgendwann ist es normal, dass man junge Menschen in Armeeuni- form sieht, die offen ihre Waffen tragen. Vor Corona war ich mindestens einmal im Jahr in Israel, und auch Jerusalem liebe ich mittlerweile mindestens so sehr wie Tel Aviv – ich finde die Stadt heute pro- gressiver und offener und kann mich in- zwischen auch auf die Vielfalt der Reli- gionen dort einlassen. Am Anfang hat es mich als atheistischer Mensch nur irri- tiert. Ich vermisse es gerade sehr, das muss ich wirklich sagen. kreuzer: In den letzten Jahren sind zu- nehmend Zeitzeugenberichte in Buch- form erschienen, gleichzeitig sterben die letzten Überlebenden des Holocausts. Macht Ihnen das für die Beschäftigung mit der Geschichte Sorgen? Pester: Ich würde das gerne mal aus einer etwas anderen Perspektive betrachten: nämlich aus der der nichtjüdischen Deut- schen auf diese Zeit. Auch deren Zeit- zeugenschaft endet natürlich, aber ich glaube, es gibt noch genug Dokumente und Erzählungen, die einer Aufarbeitung, Bearbeitung und Veröffentlichung har- ren. Um mal ein etwas profanes Beispiel zu geben: Ich schaue mir wahnsinnig gerne die Sendung »Bares für Rares« an, und da wird unglaublich viel an Schmuck und Gemälden angeschleppt, wo ich mir tat- sächlich öfter mal die ehrlich gestellte Frage wünschen würde: Woher haben die Oma oder der Uropa diese Wertgegen- stände eigentlich? Ich kann jetzt nicht mit virtuellen Realitäten und so etwas anfangen, natürlich gibt es unendlich viele Medien, Vermittlungs- und Repräsen- tationsformen, aber gerade Corona hat uns auch mal wieder gezeigt, wie Krisen- und Pandemie-tauglich und letztendlich ewig das Buch ist. Ich frage mich, ob unsere KREUZER 0621 29

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VON tiLL WiMMer Rechter Rand Seit drei Jahren kämpft der Verein SAfT gegen eine rechte Raumnahme in Taucha. Die Kam- pagne #SolidarischesTaucha soll nun auch die Stadtverwaltung zum Handeln bewegen. Gleichzeitig beunruhigt der Zuzug eines rechten Kampfsportzentrums viele Akteure vor Ort Fährt man mit der S-Bahn von Leipzig Richtung Torgau, ist die neue Trai- ningsstätte des Imperium Fight Gyms kurz vor Taucha gut zu sehen. In dem lachs- farbenen Flachbau herrscht mittlerweile reges Treiben. Benjamin Brinsa alias »The Hooligan« postet häufig Fotos vom Trai- ning vor Ort. Brinsa ist ein bekannter und gut vernetzter Neonazi, Stadtrat in Wurzen und Trainer des Imperium Fight Teams, das sich in Mixed Martial Arts übt, einem Vollkontakt-Kampfsport, der bei Rechten immer beliebter wird. Dass nun ausgerech- net Taucha die neue Heimat des rechten Kampfsportzentrums geworden ist, reiht sich ein in eine dort drei Jahre andauernde Raumnahme von rechts. entfernt, auf dem ein Vorstandsmitglied als ›Linksterrorist‹ bezeichnet und mit Namen und Adresse genannt wurde.« In der Initia- tive organisieren sich seit 2019 Betroffene und deren Unterstützerinnen, um auf die Verbreitung von rechtem Gedankengut in Taucha aufmerksam zu machen. Denn in der Stadt ist eine rechte Subkultur seit Langem präsent. Schülerinnen berichten von »Sieg Heil«-Rufen und Hitlergrüßen im Klassenzimmer und auf Stadtfesten. Graffiti mit rechter Propaganda sowie »NS-Zone« und »Taucha bleibt rechts«-Aufkleber sind immer wieder in der Stadt zu sehen. Auf offe- ner Straße werden Menschen, die ihrem Aussehen nach nicht in das Weltbild der Rechten passen, bedroht und beschimpft. F O T O : M A R C O B R A S D O S S A N T O S Antifaschistischer Protest vor dem Kampfsportzentrum in Taucha Dabei ist die Kleinstadt am nord- östlichen Rand von Leipzig ein beschauli- cher Ort. Es gibt einen schönen Altstadt- kern, viel Grün und einen bunt besprühten Jugendclub, an dem die Parthe entlangfließt – doch verbreitet sich rechtes Gedankengut bei Jugendlichen hier seit einigen Jahren rasant. »Es gibt keine Entwarnung«, sagt Dani von der Initiative SAfT – Solidarische Alternativen für Taucha. »In letzter Zeit haben wieder vermehrt rechte Pöbeleien stattgefunden und zu Himmelfahrt haben wir im ganzen Stadtgebiet verklebte Zettel »Wir sehen hier eine Verstetigung der Vorfälle mit rechtem Hintergrund«, sagt Steven Hummel von Chronik.LE – eine Initiative aus Leipzig, die rechte Vorfälle auf ihrer Internetseite dokumentiert. »Die Ansiedlung eines rechten Kampfsportzen- trums wird die Lage noch verschärfen.« Den Zuzug betrachtet auch Emily Meister mit großer Sorge. Sie ist Sprecherin des Jugendparlaments der Parthestadt. »Bei uns gibt es leider bereits jetzt viele Men- schen, die rechtes Gedankengut befürwor- ten.« Deshalb initiierte SAfT bereits 2019 MAGAZIN den Runden Tisch Taucha, an dem neben dem Jugendparlament auch das Kulturbüro Sachsen und Sozialarbeiterinnen aus den Schulen und dem Jugendclub teilnahmen und Handlungsempfehlungen für die Ver- waltung entwickelten. Doch die reagiert nur schleppend. Zwar gibt es mittlerweile einen kommunalen Präventionsrat und der Stadt- rat positionierte sich öffentlich »für Viel- falt, Toleranz und Demokratie«. Doch steht in dem Positionspapier explizit nichts von rechten Ideologien und auf die konkreten Vorfälle in Taucha wird nicht Bezug ge- nommen. Stattdessen heißt es: »Extremis- tischen Haltungen wollen wir entschlossen entgegentreten.« Mitunterzeichner ist auch die AfD-Fraktion. »Das Positionspapier war anfangs noch umfangreicher«, sagt Steffi Jentho, Stadträtin der Grünen. »Um es auf breite Schultern zu stellen, mussten wir aber Kompromisse eingehen.« Auf Extremismus auf beiden Seiten des politischen Spektrums verweist auch Emily Meister. »Dennoch ist es wichtig, Maßnahmen gegen die rechte Ideologie zu ergreifen«, betont sie. Am Geschwister- Scholl-Gymnasium in Taucha gebe es schon Projekte zu diesem Thema, an der Oberschule jedoch nicht. Drei Jahre lang sei dort zudem der Geschichtsunterricht wegen Lehrermangels ausgefallen. »Kein Wunder, dass es dort an Wissen zu dem Thema mangelt«, sagt Meister. »Da sollte auf jeden Fall nachgebessert werden.« Im Mai wurde vom SAfT die Kam- pagne #SolidarischesTaucha ins Leben gerufen. Unter dem Slogan verbünden sich ähnliche Akteure wie bereits beim Runden Tisch Taucha. Zusätzlich können sich alle, die sich für ein offenes und antirassisti- sches Taucha engagieren wollen, dahinter versammeln. »Wir planen eine Plakatkam- pagne, verteilen Sticker und wollen lang- fristig auch wieder Aktionstage veranstal- ten, um einen gemeinsamen Bezugspunkt zu schaffen«, sagt Dani. »Nachdem der eher formelle Weg zu wenig Konkretem geführt hat, wollen wir so auch in Richtung Verwal- tung signalisieren, dass wir bei dem Thema nicht lockerlassen werden.« Denn auch wenn es in urbanen Blasen schwer vorstellbar erscheint, die Neonazi-Szene ist vielerorts wieder zu einer florierenden subkulturellen Bewe- gung avanciert. Dabei helfen auch rechte Fight Gyms, die bundesweit einen Boom erleben und Jugendlichen vermeintliche Idole und Abwechslung bieten. Auch das Imperium Fight Team rund um »The Hooli- gan« Brinsa erfreut sich einer immer größe- ren Beliebtheit. All das stimmt zwar fatalis- tisch, doch lohnt ein Blick nach Bautzen. Dort hat sich der Bürgermeister zusam- men mit der Stadtgesellschaft entschieden gegen den Zuzug eines rechten Treffpunkts gewehrt – mit Erfolg. KREUZER 0621 33

eiN iNterVieW VON Lucia BauMaNN »Wir stehen fü r Exzess« Das Party-Kollektiv Sachsentrance feiert jetzt in der Virtual Reality Neonfarben, 150 BPM und viel Spaß – die Leute von Sachsentrance sind echte Rave-Vorbilder. Das Kollektiv bereichert Leipzig seit über drei Jahren um eskalative Trance-Partys und -Sets. Im März erschien die erste Platte unter ihrem Label. Wir tref- fen Pico Warmt und Lea Gerlach aus dem vierköpfi gen DJ-Team beim Abbau ihres Virtual-Reality-Drehs auf dem Gelände der Pittlerwerke in Wahren. kreuzer: Warum eigentlich Sachsentrance? LEA GERLACH: Zuerst wollten wir einfach mal eine Trance-Party machen. Das war zufällig am Tag der Sachsen – da stand der Name fest. Die nächste Party war in Berlin. Inzwischen gibts ja mehr trancige Veranstal- tungen, aber zu dem Zeitpunkt war das eine Lücke, die wir gefüllt haben. PICO WARMT: Bevor das losging, hab ich auch einige Neunziger-Techno-Partys gemacht. Es war schnell klar: Das ist genau die Schiene, in die es gehen soll. kreuzer: Was macht eure Veranstal- tungen aus? WARMT: Feiern bedeutet für mich in erster Linie Spaß. Wenn man auf diese ernsthaft en Techno-Partys geht, ist davon manchmal nicht mehr so viel übrig. Ich will mit einem breiten Grinsen über den Dancefl oor springen. GERLACH: Wir stehen für Exzess. Das kommt manchmal gut an und manchmal nicht, aber die Leute wissen, was sie bu- chen. Wir haben auch alle denselben Hu- mor und die gleiche Vorstellung, wie wir Veranstaltungen umsetzen wollen: inklusiv und nicht ohne eine gewisse Selbstironie. kreuzer: Was macht ein Partykollektiv in der Pandemie? WARMT: Gestern haben wir hier für einen Virtual-Reality-Stream aufgelegt und ge- fi lmt. Wenn man sich das anschaut, steht man mitten auf dem Dancefl oor vorm DJ-Pult. Wir wollen mit dem VR-Laden Fsociety auf der Karli zusammenarbei- ten, dort kann man das ausprobieren. Es wird auch als 360-Grad-Video auf unse- rem Youtube-Kanal zu sehen sein. GERLACH: Die Idee dahinter ist, auch in G R O ß E B Ü H N E ———————————————————————————————————————— MAGAZIN Coronazeiten einen Rave zu ermöglichen. Ich fi nde, die Streams an sich haben sich ausgestreamt. Das ist viel Aufwand für wenig Resonanz. Die Platte entstand auch pandemiebedingt. Am Ende waren wir überrascht, wie viele Bestellungen aus der ganzen Welt kamen. Außerdem produzie- ren wir eine Podcastreihe auf Soundcloud. WARMT: Seit Kurzem sind wir Teil des Vak (Initiative Leipziger Veranstaltungs- kollektive, Anm. d. Red.). Die treten für Kul- turförderung von Kollektiven und Open-Air-Konzepte ein. Das unterstützen wir natürlich. Die nächste Platte ist auch schon geplant. ■ www.soundcloud.com/sachsentrance Freundinnen elektronischer Tanzmusik: Lea und Pico (links) mit der Kerncrew F O T O : I M A R T N L O V E K O S I ANZEIGE Schauspiel ———————————————————————————————————————— —————————————————————————————————————— EIN RITUAL U R A U F F Ü H R U N G POSTHUMANES Leipzıg THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE THE SHAPE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE OF TROUBLE R E G I E . . . . . . . . . . . . . T O M S C H N E I D E R B Ü H N E . . . . M I C H A E L G R A E S S N E R KO S T Ü M E . . . . . . . . . . K AT H I M AU R E R M U S I K . . . . . . . . M O R I T Z B O S S M A N N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S A N D R O TA J O U R I D R A M AT U R G I E . . . T O B I A S S TA A B M I T . . . . . . . . . . . . . . S A N D R A H Ü L L E R & . . . . . . . . . . . . . . . . . C H R I S T O P H M Ü L L E R 18. 6. 21 von FARN. collective P R E M I E R E ———————————————————————————————————————— ———————————————————————————————————————— ———————————————————————————————————————— GROßE BÜHNE & DIGITAL ———————————————————————————————————————— I N F O S ....................... 03 41 12 68 168 W W W. S C H AU S PI E L - L E I P Z IG . D E TO COME TO TO TO TO TO TO TO TO TO TO TO TO TO TO COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME COME

MAGAZIN F O T O : A R A B A L E A R S »Sieg Heil« und gute Laune: Johannes H., einer der Täter VON Pia sieMer Geld statt Haft Hooligans II: Nach ihrem Angriff auf einen Türsteher auf Mallorca wurden zwei Leipziger zu Bewährungs- strafen verurteilt, außerdem sollten sie 150.000 Euro Schmerzensgeld zahlen – und überwiesen sofort Weil sie einen aus dem Senegal stammenden Tür- steher in Palma de Mallorca zusammengeschla- gen und dabei sehr schwer verletzt haben, wurden nun die Hooligans Robert F. und Johannes H. von einem spanischen Gericht zu zwei Jahren Gefängnisstrafe verurteilt – die Haft wird für fünf Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Auf die balearische Urlaubsinsel reisen mussten die beiden Männer aus dem Umfeld der Hooli- ganszene des FC Lokomotive Leipzig für den Prozess allerdings nicht. Nach Angaben der deutschsprachigen Mallorca Zeitung wurden sie digital aus Deutschland zugeschaltet. Die zwei Verurteilten werden die Insel wohl auch in den nächsten fünf Jahren nicht betreten – denn die Aussetzung der Haftstrafe zur Bewährung ist Teil einer außergerichtlichen Einigung. Nachdem die An- klage zunächst 13 Jahre Haft für die beiden Deutschen gefordert hatte, einigten sich beide Parteien nun auf eine im Vergleich dazu niedrig erscheinende einmalige Zahlung von 150.000 Euro Schmerzensgeld an den Tür- steher sowie ein Kontaktverbot. Sollten sich die zwei Männer über das Einreiseverbot hinwegsetzen, droht ihnen eine zweijährige Haftstrafe. Das Kontaktverbot gilt rückwirkend seit dem Angriff für zwölf Jahre, von denen jetzt noch zehn ausstehen. Während dieser Zeit dürfen sie sich dem Geschädigten weder auf 500 Me- ter nähern noch ihn kontaktieren. Der Türsteher selbst wollte sich nach der Verkündung nicht mehr äußern. Er wolle mit der Sache nun abschließen, sagte er gegen- über der Mallorca Zeitung. Die zum damaligen Zeitpunkt 20 und 21 Jahre alten Deutschen aus dem Raum Leipzig hatten im Juni 2019 mit einer 70-köpfigen Reisegruppe aus rech- ten Hooligans, vorwiegend des 1. FC Lokomotive Leipzig, die Mittelmeerinsel besucht und in der bei internationalen Touristinnen beliebten Diskothek »Megapark« südlich der Hauptstadt Palma de Mallorca gefeiert. Während eines Konzerts des Sängers Marc Terenzi erklomm eine Person aus der Leip- ziger Reisegruppe die Bühne, woraufhin der damali- ge Türsteher des Clubs ihn aufgefordert haben soll, diese wieder zu verlassen. Danach sollen Robert F. und Johannes H. den Mann unvermittelt angegrif- fen haben. Laut Zeugenaussagen traten die beiden auch dann noch auf ihn ein und riefen dabei rassis- tische Beleidigungen, als dieser bereits bewusstlos am Boden lag. Der zum damaligen Zeitpunkt 44-jäh- rige Türsteher erlitt während der Attacke schwe- re Verletzungen und ist, nachdem spanische Ärzte zunächst eine dauerhafte Querschnittslähmung befürchteten, bis heute linksseitig gelähmt. Seinen Be- ruf kann er nicht mehr ausüben. Robert F. und Johannes H. verbrachten nach der Tat mehrere Monate auf Mallorca in Untersuchungs- haft. Bei den Ermittlungen fanden spanische Polizisten rechtsradikale Symbole und Bilder des rassistischen Klu-Klux-Klans auf ihren Telefonen. Derweil kursier- ten in den sozialen Netzwerken schon kurz nach der Tat Aufrufe, welche die beiden Männer als »Opfer der spanischen Justiz« darstellten. Zudem tauchten im Leipziger Stadtgebiet immer wieder Sticker mit der Aufschrift »Troublemakers Mallorca« aus der Fan- szene des 1. FC Lokomotive auf, mit denen zur Un- terstützung der beiden Männer aufgerufen wird. Per- sonen aus dem Umfeld der Täter organisierten unter dem Motto »Solidarität ist eine Waffe« im Sommer 2019 Veranstaltungen, bei denen Geld für die An- waltskosten der beiden gesammelt werden sollte. Ob auf diese Weise auch die Summe von 150.000 Euro zusammenkam, ist nicht bekannt. Jedenfalls sol- len F. und H. das geforderte Schmerzensgeld laut Angaben der Mallorca Zeitung sofort überwiesen haben. Ebenfalls unklar bleibt, ob die beiden nach ihrer Rückkehr aus der spanischen Untersuchungshaft nach Deutschland eine Läuterung erfahren haben. Laut An- gaben aus Polizeikreisen werde aktuell gegen Robert F. ermittelt, weil er nach seiner Entlassung aus der spa- nischen Haft an sogenannten Drittort-Auseinanderset- zungen teilgenommen habe, bei denen sich Personen aus der Hooligan-Szene zum Kräftemessen treffen. KREUZER 0621 37

F O T O S ( 2 ) : I J U L A B A R T S C H Arbeitswohnung der Sexarbeiterin Lydia mehr Augen gibt es auf die Sexarbeit«, appelliert Apsel. Dazu muss vor allem poli- tisch etwas passieren. Im aktuellen Doppelhaushalt sind für Fachberatungsstellen zur Sexarbeit in Sachsen pro Jahr lediglich 150.000 Euro ge- plant. Für Leipzig, Chemnitz und Dresden jeweils 50.000 Euro. Das sind nur drei der sechs Städte, in denen Sexarbeit offi ziell erlaubt ist. 50.000 Euro reichen kaum für den Aufb au einer Beratungsstruktur. In Dresden wurde das Geld deshalb nicht einmal abgerufen. Kein Träger traute sich mit dem knappen Budget zu arbeiten. In Leipzig funktioniert die Arbeit nur durch die Aidshilfe als größerer Träger. Neben der personellen Aufstockung in Beratungsstel- len, der Finanzierung von Sprachmittlung und niedrigschwelligen Netzwerkangebo- ten für verschiedene Zielgruppen sowie der Stärkung der aufsuchenden Arbeit muss sich auch die Kommunikation mit Sexar- beitenden ändern. Um das Stigma, das auf der Arbeitsgruppe lastet, abzubauen, könn- ten Sensibilisierungs-Workshops für öff ent- liche Ämter stattfi nden. Im Januar fand auf Antrag der Linksfraktion eine Anhörung im Sächsi- schen Landtag zum Thema Sexarbeit statt. Die Partei forderte mehr Mittel für die Be- ratung von Sexarbeitenden, schrittweise Öff nung der Prostitutionsstätten, sofortige Coronahilfen und einen runden Tisch für Gespräche mit Expertinnen zu langfris- tigen Verbesserungen der Arbeits- und Lebensbedingungen von Sexarbeitenden. MAGAZIN Dabei gehe es um die Gleichstellung der Sexarbeit mit anderen Berufen, so Tamara Solidor. Sarah Buddeberg, gleichstellungs- politische Sprecherin der Fraktion Die Linke, sieht das Problem darin, dass die Sexarbeit einerseits steuerrechtlich und arbeitsrechtlich wie andere Berufe behan- delt wird, andererseits ihre gesetzlichen Regelungen an einer moralischen Debatte entlang getroff en werden. Die Vermittlung an den Arbeitsmarkt durch zusätzliche Programme sei unbedingt nötig: »Entweder sie haben eine Lücke im Lebenslauf, die sie nicht erklären können, oder sie sagen, dass sie in der Sexarbeit tätig waren, und werden dann wahrscheinlich nicht eingestellt.« Das könne nur durch ein gezieltes Vorgehen gegen Stigmatisierung geändert werden. Lucie Hammecke, gleichstellungs- politische Sprecherin der Fraktion Die Grünen, wurde durch die Anhörung auf das Thema aufmerksam. Auch sie fordert eine bessere Beratungsstruktur in Sach- sen. Das habe, laut Hammecke, fraktions- übergreifend den anwesenden Mitgliedern des Sozialausschusses die Augen geöff net. Hammecke sieht den Sächsischen Landtag als Haushaltsgeber in der Verantwortung, die fi nanziellen Mittel für eine bessere Beratung zur Verfügung zu stellen. In den Verhandlungen zum Doppelhaushalt wur- de im April der Antrag zwar abgelehnt. Dennoch will die Koalition jetzt mehr Geld im Haushalt für die gesundheitliche und soziale Beratung von Sexarbeitenden bereitstellen. »Das ist natürlich schön, aber wo kommt das Geld hin?«, kommentiert Tamara Solidor frustriert. »Es sind schlicht keine Strukturen da, weder in Großstädten wie Dresden und Chemnitz noch in länd- lichen Gebieten.« ANZEIGE 2CL SOMMER KINO AUF CONNE ISLAND HIER SPIELT DIE MUSIK ! IM JUNI, JULI & AUGUST DI ⁄ DO ⁄ SO 21:30 Diese Institution wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grund lage des von den Abgeordneten des Sächsischen Land- tags beschlossenen Haushaltes. Tickets für alle Vorstellungen sind ausschließlich im Online-VVK erhältlich. Tagesaktuelle Infos zu Besuch und Filmprogramm unter: www.cinematheque-leipzig.de

MAGAZIN KREUZER 0621 41 Doch ich bin auch Journalist, Und als solcher Aktivist. Bin ich allein mit diesem Scheiß? Ich sage Ihnen, was ich weiß: Da draußen gibt es Pizzafahrer, Päckchenbringer, Pflegerinnen, Leiharbeiter Und so weiter: Haareschneider, Bäckerinnen, Spargelstecher, Zeilenschrubber, Straßensänger, Lager-Fritzen … Da gedeihen in den Ritzen Die kleinen und die großen Wüte. Früher oder später räuchern Die Euch mal den Laden aus. Denn jeder radikalen Tat Geht Demütigung voraus. DAS FALLMANAGEMENT: Jetzt machen Sie kein Drama draus. Wir fördern und wir fordern hier. Für des Glückes Unterpfand Gibts vorderhand nur Förderband. Beim Shanty-Chorplenum auf der »Fitz- carraldo« erhoben sich auch kritische Stimmen. Warum denn bitte DAS die letzte Strophe sei? »Wo bleibt der positive Ausblick?« Kies Oblomow, der Dichter, bat noch um etwas Geduld. Immerhin hatte er ja diesen Beruf ergriffen, weil ihm die besten Antworten stets erst hinter- her einfielen.

»Wir haben uns Hilfe bei einer Trau- matherapeutin gesucht«, erzählt Matthes, »wir wollten von ihr wissen, wie wir als Fil- memacher im Arbeitsprozess verantwort- lich mit einem traumatisierten Menschen umgehen können.« Caros Wunsch war es, die Kamera mit zu ihren ersten Therapiesit- zungen zu nehmen, ein weiterer Beweis für das Vertrauen, das über die Zeit zwischen allen Beteiligten entstanden war. »Wenn so etwas passiert, dann bist du vor allem als Mensch gefragt«, sagt Klotzsch, »wir haben uns frühzeitig dafür entschieden, dass wir das Ende des Films nicht in der Drehpha- se erdenken können, sondern dass wir uns einfach auf die Interaktion einlassen, wert- schätzend und ohne eine Einfl ussnahme.« Das Ergebnis dieser beobachtenden Arbeitsweise zeigt sich in »Und ruhig fl ießt der Rhein«, der nicht nur ein intimes Porträt von Caro zeichnet, sondern auch den Men- schen in ihrem Umfeld sehr nah kommt. Zweieinhalb Jahre begleiteten Klotzsch und Matthes Caro mit der Kamera, am Ende hatten sie über zweihundert Stunden Roh- material, aus dem sie die fertige Schnittfas- sung erarbeiteten. Keine leichte Aufgabe, zumal während des gesamten Prozesses kaum fi nanzielle Mittel vorhanden waren. Die einzige institutionelle Förderung, die die beiden Leipziger erhielten, kam von der Kulturstift ung Sachsen und betrug rund 15.800 Euro. Den Rest steuerten ein guter Freund von Klotzsch, eine Crowdfunding- Kampagne und die Filmemacher selbst bei, die Technik konnten sie sich dank eines Stipendiums vom »Werkleitz«-Verein in Halle kostenlos leihen. Anträge für weitere Gelder wurden allesamt abgelehnt, nicht selten auch mit dem Hinweis, wie schwer es sei, ein Thema wie Kindesmissbrauch im Programm unterzubringen. Eine para- doxe Situation, besteht das Anliegen des Films und seiner Protagonistin Caro doch gerade darin, für das Thema zu sensibilisie- ren. Darauf aufmerksam zu machen, dass Fälle wie der von Caro immer noch stattfi n- den und wie häufi g gerade die Betroff enen von der Gesellschaft übersehen oder nicht ausreichend unterstützt werden. Im Zuge ihrer Bemühungen um Förderung haben Klotzsch und Matthes bereits 2018 Root- fi lms gegründet. In ihrer Firma arbeiten sie nun auch an weiteren Projekten, wie einer Dokumentation über den Reformpädago- gen Otto Herz. Außerdem reichen sie »Und ruhig fl ießt der Rhein« bei Festivals ein und bemühen sich um Plattformen, damit möglichst viele Menschen die Gelegenheit bekommen, Caros Geschichte zu sehen. Aktuell planen sie etwa eine Filmtour mit Betroffenenverbänden. »Momentan sind wir noch zu zweit«, sagt Klotzsch, »aber natürlich möchten wir perspektivisch mehr Menschen für unsere Art des Storytellings gewinnen.« JOSEF BRAUN ■ www.caroline.rootfi lms.de Die Rückkehr der Kinoritt er Endlich wieder Kino unterm Sternenhimmel Wenn im Juni die Open-Air-Kinos endlich ihre Stühle aufstellen und die Leinwand aufh ängen, ist das Aufat- men in diesem Jahr durch die ganze Stadt zu hören. Endlich wieder Kino – nicht nur die Betreiber freuen sich darauf. So wartet auch Miriam Pfeiff er von der Kinobar Pra- ger Frühling nur auf den Startschuss, um das beliebte Kino auf der Feinkost wieder einzurichten. Zu sehen gibt es traditionell die Highlights der letzten Filmsaison. Auch wenn die schon fast zwei Jahre zurückliegt, freuen wir uns auf alles, was fl immert. Das 2cl-Sommerkino bietet dagegen wieder eine anspruchsvolle Mischung dis- kussionswürdiger Dokus und Publikums- favoriten aus der Filmgeschichte – wie gewohnt im Original und im lauschigen Garten des Conne Island. Die Schaubühne Lindenfels fl immert in diesem Jahr an der Plagwitzer Markthalle immer mittwochs bis samstags. Daneben wird auch das Luru wieder Filme auf die Leinwand an der FILM F O T O : I C N E M A T H E Q U E Eine Leinwand im Wald: Das lauschige 2cl-Kino auf Conne Island Spinnerei werfen, das Autokino auf der Alten Messe ist seit Mitte Mai am Start und auf dem Porschegelände gibts Kultklassiker wahlweise im eigenen Auto oder direkt in der Luxuskarosse ab Werk. LARS TUNÇAY ANZEIGE NDNDNDNDNDNDNDNDNDNDNDNDNDNDNDNDNDND AUFAUFAUF UNSER JUNI-PROGRAMM ONLINE ODER OPEN AIR WW SCHAUBUEHN COM KREUZER 0621 43

FILM REZENSIONEN 5 Schwimmen Heimliche Aufnahmen D 2018, R: Luzie Loose, D: Stephanie Amarell, Lisa Vicari, Jonathan Berlin, 101 min, UCM.one, ab 4. Juni auf DVD erhältlich Die 15-jährige Elisa hat es nicht leicht. Ihre Eltern haben sich gerade getrennt, das Ver- hältnis zwischen Mutter und Tochter ist angespannt. Zudem wird Elisa immer wie- der urplötzlich ohnmächtig. Von ihren Mit- schülern wird sie deshalb gemobbt und an einem Tag nutzen sie die Situation aus und filmen mit dem bewusstlosen Mädchen in der Schwimmbad-Dusche geschmack- lose Aufnahmen. Anthea, die Neue in der Klasse, schlägt sich als Einzige auf die Sei- te der Außenseiterin und hat die Idee, mit denselben Mitteln zurückzuschlagen. Nach und nach drehen die neuen Freundinnen von den Übeltätern selbst kompromittie- rende Videoclips, die an der Schule schnell die Runde machen und dem Ansehen der coolen Clique schaden. Luzie Loose hat sich in ihrem Langfilmdebüt »Schwim- men« mit dem nach wie vor brandaktuellen Thema des Cybermobbings auseinanderge- setzt. Anschaulich zeigt sie, wie Opfer in die Täterrolle geraten und ein Racheakt aus dem Ruder läuft. Insgesamt ist ihr Film the- matisch leider etwas überfrachtet, zumal es auch um die zerrütteten Elternhäuser der beiden Mädchen und den Drogenkonsum von Antheas Bruder geht. So fehlt den ein- zelnen Szenen immer mal wieder ein klarer Fokus. Doch Looses Inszenierungstalent ist gerade in den minimalistischer gestalteten Sequenzen offensichtlich, und die Jungdar- steller können durchweg begeistern. Frank Brenner 6 Shiva Baby Fluchtgefühle USA/CDN 2020, R: Emma Seligman, D: Rachel Sennott, Molly Gordon, Polly Draper, 77 min, ab 11.6. bei Mubi Die Autorin und Regisseurin Emma Selig- man hat eine Menge zu verarbeiten. Zu- mindest bekommt man den Eindruck, wenn man sich ihr wunderbar quirliges Langfilmdebüt »Shiva Baby« anschaut. Und das sei absolut empfohlen, ist sie doch eine ganz hervorragende Beobachterin ihres jüdischen Umfelds. Bei einer »Shi- va«, einer jüdischen Trauerfeier, kommt die ganze Familie zusammen – vor allem, um zu futtern und sich das Maul über die Verwandtschaft zu zerreißen. Danielle weiß nicht einmal, wer gestorben ist. Sie ist nur hier, weil ihre Eltern sie hergeschleppt haben. Doch die Feier birgt zwei unerwar- tete Begegnungen: Zum einen trifft sie unverhofft auf Max, mit dem sie eine lukra- tive Liaison führt und der mit Frau und Baby zur Shiva erscheint. Zum anderen be- gegnet sie ihrer Jugendfreundin Maya, der sie längst nicht mehr all ihre Geheimnisse anvertrauen kann. So stolpert Danielle von einer Notlüge ins nächste Fettnäpfchen und das familiäre Aufeinandertreffen wird für sie zunehmend zur persönlichen Hölle. Den Gefühlszustand der jungen Protago- nistin verdeutlicht Seligman vor allem auf der Tonebene, wo sich inhaltsleere Dialoge mit einer schrillen Geräuschkulisse über- lagern. Hauptdarstellerin Rachel Sennott ist die Panik ins Gesicht geschrieben und wir sehen hilflos mit an, wie Danielle sich immer tiefer in ihrer Lebenslüge verrennt. Das ist fordernd, aber sehr pointiert und von entwaffnender Ehrlichkeit. Lars Tunçay 7 The United States vs. Billie Holiday Seltsame Frucht USA 2021, R: Lee Daniels, D: Andra Day, Trevante Rhodes, Garrett Hedlund, 130 min, Capelight, ab 14.5. auf DVD und Blu-ray erhältlich 1947 ist die Jazz-Ikone Billie Holiday auf der Höhe ihres Erfolgs und hat nicht nur in der schwarzen Community viele An- hänger, es hören auch immer mehr weiße Musikfans in den USA ihre Platten. Den Behörden ist sie aber ein Dorn im Auge, insbesondere wegen ihres 1939 veröffent- lichten Durchbruchsongs »Strange Fruit«, der lyrisch und plastisch Lynchmorde an Schwarzen beschreibt und längst zur stillen Hymne der aufkeimenden Bürgerrechts- bewegung geworden ist. Um die Sängerin mundtot zu machen, will man sie wegen ihres Drogenkonsums hinter Gitter brin- gen, wozu man sich ihres schlechten Män- nergeschmacks bedient und außerdem den Undercover-Agenten Jimmy Fletcher auf sie ansetzt, der sich jedoch in sie verliebt. Mit »Precious – Das Leben ist kostbar« und »Der Butler«, die sich ebenfalls schwarzen Themen widmeten, konnte Regisseur Lee Daniels weitestgehend überzeugen. Sein erster neuer Film seit acht Jahren zerfasert aber leider in zu viele und nur selten kunst- voll oder schlüssig miteinander verbun- dene Einzelsegmente. Absolut sehenswert ist allerdings das überragende Schauspiel- debüt von Soul-Sängerin Andra Day, die Billie Holiday mit einnehmender Präsenz und atemberaubend authentisch verkör- pert und dafür zu Recht eine Oscarnomi- nierung erhielt. PeTer HocH 8 Woman Mut machen F 2019, R: Anastasia Mikova, Yann Arthus-Bertrand, 105 min, Mindjazz, ab 21.5. auf DVD und Blu-ray, ab 18.6. als VoD erhältlich Bei der Arbeit an ihrem Film »Human«, für den sie Geschichten sammelten, die das menschliche Dasein in all seinen Facetten versinnbildlichen sollten, waren die Jour- nalistin Anastasia Mikova und der Fotograf und Filmemacher Yann Arthus-Bertrand überrascht, wie offen vor allem Frauen überall in der Welt vor der Kamera ihre Lebensgeschichten erzählten. Die Idee, ihnen eine Stimme zu geben und einen Dokumentarfilm allein den Frauen zu wid- men, war geboren. In vielen Jahren kamen so 2.000 Gespräche mit Frauen aus 50 ver- schiedenen Ländern zusammen. Sie erzäh- len von ihrer Vergangenheit, dem, was sie ausmacht, und Hoffnungen und Wünschen für die Zukunft. Hunderte Geschichten kamen zusammen, von Staatschefinnen und Bäuerinnen, von Schönheitskönigin- nen und Busfahrerinnen, Geschichten von Frauen aus den abgeschiedensten Regio- nen der Welt und aus den modernsten Metropolen. So entstand ein vielfältiges Kaleidoskop des weiblichen Wesens, eine Geschichtensammlung, die oft ein tragi- sches, aber auch Mut machendes Bild der Situation von Frauen rund um die Welt zeichnet. Egal ob in Bangladesch, Mexiko, dem Libanon oder Frankreich – Themen wie Unterdrückung, Sexualität und Gewalt spiegeln sich überall wider. Es ist höchs- te Zeit, den Frauen zuzuhören und daran etwas zu ändern. Lars Tunçay KREUZER 0621 45

SPIEL Wissenscha lich belet: Pichu und Chimpep, BFFs Im Weltaum höt dich niemand fl uchen: »Retunal« New Pokémon Snap We hat den eschmissen? Entwickle: Bandai Namco / Publishe: Nintendo / Plattfom: Switch / Peis: 50 € Retunal Bockschwe Entwickle: Housemaque / Publishe: Sony / Plattfom: PS5 / Peis: 80 € Es sieht so aus und spielt sich so, als wäre es von einer Fokus- gruppe echter Vorschulkinder bestellt worden: Ich fahre durch einen Wald voller Pokémon und die Pokémon sind lieb und ich wer- fe ihnen Äpfel zu und dann winken sie und ich mache ganz viele Fotos. Im neu aufgelegten Pokémon-Spin-off werden junge Natur- forscher vom väterlichen Professor Mirror auf immer neue Foto- pokésafaris geschickt. Sie fahren in der Ich-Perspektive durch ein belebtes Pokédiorama, schießen möglichst aufschlussreiche Fotos, die dann mit Sternchen versehen, im Fotodex katalogisiert und auf Wunsch mit Dekostickern ins Fotoalbum gesteckt werden. Alles an dieser Welt ist süß. Sie ist perfekt für Menschen geeignet, die Pokémon mögen, sie aber nicht fangen und in Schau- kämpfen aufeinanderhetzen wollen. In »Snap« ist alles dermaßen nett, dass sogar die Äpfel, mit denen Tiere beworfen werden kön- nen, eigentlich »Samtäpfel« heißen, weil sie weich und leicht sind und bestimmt nicht wehtun, wenn sie dem schlafenden Kleoparda an den Kopf geballert werden. Anfangs wirkt das Spiel klein. Es besteht nur aus Pokéfoto- touren. Aber die Touren sind zahlreich und verändern sich. Kin- der können hier zwar nichts falsch machen, aber das Richtige ist schwierig. Es geht um geduldiges Beobachten und gutes Timing – wenn Eltern ihren Kindern das mit dem Apfelwerfen noch einmal erklären, geht es als pädagogisch wertvoll durch. Selene sendet einen letzten Notruf, bevor die Helios auf dem dicht bewachsenen Planeten Atropos notlandet. Die Astronautin untersucht ein mysteriöses Signal, das von der Planetenoberfl äche kommt. Und mit ihrem Raumschiff in Trümmern bleibt ihr nur, dem Leuchten auf ihrem Display zu folgen. Bald stößt sie auf eine halb- verweste Leiche, die ihren Raumanzug trägt. Und wenn sie kurz darauf ihre erste Bekanntscha mit den feindseligen Planeten- bewohnern macht und ins Gras beißt – nur um unversehens wieder am Wrack ihres Shuttles zu landen –, wissen wir: Selene ist in ei- ner Zeitschleife gefangen, aus der sie sich den Weg heraus mühevoll erkämpfen muss. In einer Mischung aus gnadenlosem Rogue-like und moti- vierendem Metroidvania erforscht man die fremde Fauna, entdeckt Schwachpunkte im Gegnerverhalten und entwickelt Taktiken zum Überleben – nur, um an der nächste Ecke wieder das Zeitliche zu segnen. Mit jedem der hundertfachen Respawns verliert man mühevoll erkämp e Perks und Artefakte. Der kleine Strohhalm, im sicheren Refugium des Raum- schiff s die Energie zumindest zum Teil wieder auff üllen zu können, wurde soeben rausgepatcht. Die Entwickler wollen es so. Deshalb bleibt nur ein Schwierigkeitsgrad – nämlich bockschwer. Die fan- tastische Alien-Atmosphäre, die tolle Präsentation und eine unge- wöhnliche weibliche Protagonistin werden Spielern vorenthalten, die nicht über ein stählernes Nervenkostüm verfügen. Kompromiss. In Deutschland erschien »Tu- rok« nur in einer zensierten Form, in der alle menschlichen Gegner durch Roboter ersetzt wurden. Zumindest hierzulande war das Spiel dann doch etwas familienfreund- licher als im Ausland. Raptoren und Dämonen in ihre Einzeltei- le. »Turok: Dinosaur Evolution« sollte zei- gen, was Nintendos neue Konsole grafi sch so alles drau at, und die Verkaufszahlen ankurbeln. Zwar gab es auch schon vor »Turok« vereinzelt Ego-Shooter auf 16-Bit- Konsolen, doch erst der Dschungelshooter etablierte das Genre auf der Konsole. Das lag auch am neuen Analogstick, der anders als auf dem PC Spieler auch vertikal zielen ließ. Dazu waren die Levels in »Turok« viel off ener angelegt als bei den Genre-Kollegen »Doom« und »Quake«. Der Spieler sprang, kletterte oder schwamm und erkundete so den lebendigen 3-D-Dschungel. Bei den Partikel-Eff ekten war der N64-Prozessor sogar dem PC überlegen. Weil alle Daten auf ein 8-MB-Cartridge passen mussten, war der Nebel in den Levels ein technischer Tuok: Dinosau Hunte (1997) Dschunel ohne Knuddeltiee Als das Nintendo 64 im März 1997 end- lich auch in den europäischen Kauf- häusern stand, erschien fast gleichzeitig ein Titel, der so gar nicht in den familien- freundlichen Kanon des japanischen Video- spielkonzerns passte. Darin reisten Spieler in fremde Dschungelwelten und zerlegten KREUZER 47

MUSIK leipzig • agra messepark Kein Impuls mehr Kurz vor der Landtagswahl: Düstere Szenarien für Kulturpolitik in Sachsen-Anhalt Viele freiberufliche Musiker, Ensembles und Festi- vals bangen derzeit um ihre Zukunft. Die jüngsten Entwicklungen um das Festival Impuls für Neue Musik in Sachsen-Anhalt sind ein Beispiel dafür, dass diese Sorge berechtigt ist. Sie sind gleichzeitig eine War- nung, in welche Richtung sich Kulturpolitik entwickeln könnte und wie sich derzeit ein beklemmend unkriti- sches und destruktives Kulturverständnis weiter Bahn brechen kann. Impuls wurde für die laufende Saison die Landesförderung gestrichen, so der Bescheid aus dem Landesverwaltungsamt vom 16. April. Impuls besteht seit 2008, der Dirigent, Kompo- nist und Intendant des Festivals Hans Rotman brach- te damals die sechs Orchester Sachsen-Anhalts, das MDR-Sinfonieorchester, den MDR-Rundfunkchor, eine Komponisten- und Dirigierwerkstatt für ein neues Festival zusammen. Inzwischen kann Impuls auf über- regionale Strahlkraft verweisen, mit internationalen Kooperationen und konsequenter Nachwuchsförde- rung, zuletzt mit dem Format seiner außergewöhnli- chen Masterclass, einem Musiklabor für junge Kompo- nistinnen und Interpretinnen. Die Fördermittelstreichung hat sofort viel Pro- test hervorgerufen, in der Musikwelt, aber auch von den Landtagsfraktionen der Grünen und SPD, die selbst in der Regierung sitzen, und der Linken in Sachsen- Anhalt. »Wieder einmal trifft das Ministerium für Kul- tur eine Entscheidung nach Gutsherrenart. Vertrauen bei den Kulturschaffenden wird verspielt. Der Image- schaden für das Land, national und international, ist enorm«, sagt Wolfgang Aldag, kulturpolitischer Spre- cher der grünen Landtagsfraktion. Das Festival findet ganz typisch auf Basis jähr- lich neu zu beantragender Projektfinanzierung statt, ist kein Selbstläufer. Eine Planungssicherheit aufgrund langjähriger Kontinuität gibt es daher nicht. Bemer- kenswert, dass das Projekt zwar vom Bund und der Siemens Kulturstiftung für förderwürdig gehalten und damit gewürdigt wird, nicht aber vor Ort. »Was Corona nicht geschafft hat, schafft nun die Kulturpolitik«, resü- miert Annette Schlünz, Komponistin und Leiterin der Masterclass des Impuls-Festivals. Die Begründung für die Streichung der Förder- mittel überzeugt kaum. Bedingung sei ausgerechnet die »Entwicklung des zeitgenössischen künstlerischen Die Gruppe Slagwerk Den Haag bei der Eröffnung von »Impuls« 2020 Schaffens sowie die Eröffnung von Entwicklungspers- pektiven für künstlerischen Nachwuchs«. Doch seit 2015 treffen sich jährlich junge Komponistinnen aus verschiedensten Ländern in der Masterclass Komposi- tion. Darunter auch einige, die entweder aus Sachsen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt stammen oder dort studieren, leben und arbeiten. Kurz gesagt trägt das Festival dazu bei, »Sach- sen-Anhalt attraktiv zu machen, um hier zu arbeiten und nicht wie Händel und Telemann das Land zu ver- lassen, weil damals überall anders die Bedingungen besser waren …«, so Intendant Hans Rotman. Unmittelbar vor den Landtagswahlen am 6. Juni schärft nun die AfD in Sachsen-Anhalt auch noch ein- mal genau nach, wann Kultur in ihren Augen förder- würdig ist, und hält im Wahlprogramm explizit fest: »Die Kunstfreiheit ist kein Anspruch, jeden Schund gefördert zu bekommen. Deshalb will die AfD mit Staats- und Steuergeld nur noch solche Kunst fördern, die ihrer eigenen deutschen Kultur und Kunst grund- sätzlich bejahend gegenübersteht. (…) Wir wollen die Förderung des ›Impuls-Festivals für Neue Musik‹ kom- plett streichen und die Landesförderung für die Thea- ter mindestens halbieren.« Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur in Sachsen-Anhalt Rainer Robra (CDU), der öffentlich die Fördermittelstreichung für Impuls vertritt, erklärt in einem MDR-Interview, dieses AfD-Wahlprogramm nicht zu kennen. Dennoch fällt es schwer, diese in- haltliche »Überschneidung«, in deren Ergebnis die Ab- schaffung eines wichtigen Neue-Musik-Festivals steht, sei sie auch durch verschiedene Motivationen ausge- löst, als Zufall abzutun. Der Zusammenhang besteht hier im Zeitgeist. Respekt und hohe Aufmerksamkeit sind für Kultur- schaffende zurzeit dringend geboten. Aufgabe der Kul- turförderung und auch das Interesse einer Demokra- tie sollte es sein, in der Kunst neben »Werterhaltung« die Vielfalt von Neuem und damit Selbstreflexion der Gesellschaft zu ermöglichen. Es ist das Gebot der Stun- de, Arbeitsmöglichkeiten für Künstler zu schützen, um eine potenziell kritische Gegenwartskultur überhaupt zu ermöglichen. Für die Musik bedeutet das: Weich- gespülte Neoklassik und die Vermarktung glamourö- ser Imageträger kann man zwar als Gegenwartskultur, Selbstbeweihräucherung oder Vernebelung, nicht aber unter der Förderung von »kritischem Zeitgeist« verbu- chen. Das Festival Impuls wird es so aufgrund von Pla- nungsunsicherheit nicht weiter geben. Die Selbstvermarktung des Bundeslandes Sachsen-Anhalt steht übrigens seit 2018 unter dem Motto »Sachsen Anhalt #moderndenken«. aNJa KLeiNMicheL F O T O : P E T E R A D A M K I proVinz 15.07. ANTILOPEN GANG 16.07. deine freunde 17.07. giant rooks 18.07. leoniden 22.07. meute 23.07. gentleman 24.07. A N Z E G E I von wegen lisbeth 25.07. KREUZER 0621 49 ALLE INFOS & TICKETS UNTER WWW.PICKNICK-KONZERTE.DE

3 4 5 Opener auf die Kraft und emotionale Ge- walt der kommenden Stücke ein. Emotio- nal deshalb, weil dem, was gerade da ist, maximal Platz eingeräumt wird: Schon beim zweiten Stück »A different kind of love« ist die Stimme da, wo sie ist, maximal ergreifend und opulent. Sind die Streicher da, wo sie einsetzen, maximal erhaben. Selbst das Schlagzeug, das zunächst so unbeholfen zu holpern scheint, muss genau so sein, um die Dramatik zu bre- chen und damit zu betonen. In »Plans we make« übernimmt der Drumcomputer kompromisslos die Führung und nur ab und zu grätscht Kadhja Monets Stimme liebevoll, aber bestimmt dazwischen und trotzt dem Stück etwas Menschliches ab. Bis dann der Background-Chor und die Streicher über sie hereinbrechen. Dabei geht es nicht nur um orchestrale Instru- mentierung. Streicher und Piano werden mit allem kontrastiert und elektrifiziert, was Synthesizer und Drumcomputer herge- ben, bis hin zum Trip-Hop. Im ersten Teil von »Tomorrows« versuchen Ryan Lott, Rafiq Bhatia und Ian Chang noch, die trau- rige Seite menschlicher Emotionen zu analysieren. Im zweiten Teil scheint die Akzeptanz zu dominieren, dass man sich ihrer nicht erwehren kann und sich ih- nen hingeben muss. Jetzt im dritten Teil »Tomorrows III« klingt die verwirrende Schönheit menschlicher Emotionen an. Die Ehrfurcht vor ihrer Gewalt. Davon sprechen die elf Stücke, die kaum leise Töne kennen, nur maximale Opulenz. Elf Stücke, die sich aus Versatzstücken zusammensetzen, die so vielfältig sind wie eben die menschliche Gefühlswelt auch. KerStiN PeterMaNN 3 Japanese Breakfast Jubilee Dead Oceans Dream-Pop Japanese Breakfast ist das Projekt von Michelle Zauner, die kürzlich von Phila- delphia nach Brooklyn gezogen ist. Neben ihrer Arbeit als Musikerin ist sie gefragte Regisseurin von Musik-Videos für Künst- ler wie Conor Oberst und Phoebe Bridgers. Die ersten beiden Alben, die sie unter ihrem Alias Japanese Breakfast veröffent- lichte, waren schon feinster Dream-Pop. Auch wenn hier und da ordentlich auf die Pauke gehauen wurde, siegte doch oft die Melancholie. Zauners drittes Werk »Jubilee« hingegen macht seinem Namen alle Ehre und feiert ausgiebig das Leben. Der Wille zur Party ist unüberhörbar. Die übersprudelnd gute Laune füllt zwar nicht das gesamte Album, ist aber doch der vorherrschende Ton. Zauner setzt diesen Ansatz überzeugend mit opulenten Syn- thie-Sounds und zuckersüßer Stimme um. In ihrem Frühwerk verarbeitete sie unter anderem die Krebserkrankung und den Tod ihrer Mutter. »Jubilee« erweist sich als probates Mittel, den Schmerz der Vergan- genheit abzuschütteln. »Jubilee« pendelt angenehm zwischen Dream-Pop, Indie-Pop und großer Verbeugung vor den Achtzi- gern. Und trifft mit viel Spielfreude mit- ten ins Herz. Wer etwas für Prefab Sprout, Blonde Redhead und Kate Bush übrig hat, sollte Japanese Breakfast die Tür öffnen. Kay eNgeLhardt 4 Ensemble Nobiles Made in Germany – Vollxlied Discors A cappella Der eine wirbt mit »Deutschen Liedern« und zieht sich so den Zorn der Kulturszene zu. Die anderen nehmen unter dem ortho- grafisch mutigen Titel »Vollxlied« (der sich auch konsequent durch das fundierte Bei- heft zieht!) für ein Kleinlabel eine vielschich- tige Scheibe mit 22 Volksliedern auf und die Szene jubelt. Denn »die anderen« – das ist das Leipziger Ensemble Nobiles, eine von vielen A-cappella-Formationen, die dem Umfeld des Thomanerchores entstammen. Nicht nur der eigenwillige Name zeigt, dass hier jeder Deutschtümelei-Verdacht fehl am Platze ist. Im Gegenteil: So kompromisslos mutig und erfrischend respektlos hat sich selten eine Vokalgruppe der hiesigen Volks- musik genähert. Das beginnt schon bei den Arrangements, in denen etwa »Mein Lieb- chen war aus Leipzig« mit Bizets »Carmen« verbunden wird und Silchers »Loreley« zu- nächst in der sächsischen Lene-Voigt-Ver- sion daherkommt. Doch auch der an- spruchsvolle Gesang kommt nicht zu kurz, denn im Kern kreist diese Scheibe um einige wirklich hörenswerte Liedperlen, die dann auch ganz schlicht und unverstellt präsentiert werden. hageN KuNze MUSIK REZENSIONEN 5 Alexej Gerassimez Starry Night Berlin Classics Crossover Wer sind wir? Was machen wir hier? Wo gehen wir hin? Ein Blick in den Sternen- himmel wirft so einige Fragen auf, die sich der Schlagzeuger Alexej Gerassimez auf seiner neuen CD »Starry Night« stellt. Was schon auf den ersten Blick passt, denn schließlich haben gleich mehrfach Kompo- nisten recht berühmte Musiken für Schlag- werk geschrieben, die in irgendeiner Form das Universum thematisieren. Doch Geras- simez geht eben nicht diesen geradlinigen Weg und stellt die x-te Version von Xenakis’ »Pleiades« vor. Vielmehr hat er auch das Signum Saxophone Quartett zur Aufnah- me gebeten und bietet nun für die außer- gewöhnliche Kombination aus Schlagzeug und Saxofonen Kompositionen wie sein »Rebirth«, aber auch Bearbeitungen altbe- kannter Klassiker. Das sind vor allem die drei Sätze »Uranus«, »Venus« und »Jupiter« aus Gustav Holsts Suite »Die Planeten«, die hier endlich einmal vom Wunschkon- zert-Habitus erlöst werden. Denn natürlich ist es wundervoll surreal, wenn das Vibra- fon gemeinsam mit dem vielschichtigen Saxofon-Ensemble Klänge aus den Fernen des Weltalls ins heimische Wohnzimmer zaubert. hageN KuNze KREUZER 0621 51

THEATER es sind diese, die Machtmissbrauch för- dern? Das Magazin Nachtkritik hatte da eine gute Idee und befragte einen Anarchis- musforscher. »Das Theaterwesen sollte in Selbst- verwaltung übergehen«, auf diese prägnan- te Formel bringt der befragte Helge Döring seine Überlegungen. Analog zum Rätemo- dell sollten alle Theaterbeschä igten einen Rat bilden oder – je nach Hausgröße – Dele- gierte dorthin wählen. Der Rat ist das obers- te, entscheidende Gremium. Hier wird der geschä sführende Ausschuss gewählt. Ein- heitslohn, gemeinsame Zielvereinbarungen und eine angestrebte Unabhängigkeit von staatlichen Zuschüssen kämen hinzu. Von Detailfragen mal abgesehen, ist das ein Denkanstoß. Wenn man diesen Vorschlag sogleich ablehnen mag – »utopisch«, »unre- alistisch« –, muss man die Frage beantwor- ten: Wie denn sonst? Die überkommenen Strukturen reichen nicht aus, das zeigen die vielen negativen Ereignisse. Sie reichten nie aus. Missbrauch wird heute nur weniger geduldet. Neu ist auch diese Frage nicht. So ist im Westen das Figurentheater als das »Andere Theater« aus der Abgrenzung vom Institutionentheater hervorgegangen. In der Freien Szene wird seit langer Zeit im- mer wieder nach Formen des Zusammen- arbeitens gesucht, die relativ herrscha s- frei funktionieren. Hier verstehen sich viele Gruppen als Kollektive, wo alle mitentscheiden. Dass ein solches Vorgehen nicht zu schlechter Kunst führt, zeigen sie dabei auch. Bei den Stadttheatern müssten sol- che Prozesse von innen heraus geschehen – wozu die Strukturen selbstverständlich nicht gemacht sind. Dennoch könnten hier Stimmen laut werden und man zusammen mit dem Publikum an der Machtnivellie- rung arbeiten. Denn diesem müsste ja auch an fairen Arbeitsbedingungen in den Thea- tern gelegen sein. Dass sollten uns alle Beteiligten wert sein. Hescha stheate Machtkritik drängt sich geradezu auf angesichts der jüngsten Vorfälle am Düsseldorfer Schauspielhaus, an der Volks- bühne und dem Gorki-Theater in Berlin. Auch an Theaterhäusern, die es anders, ja: richtig machen wollen, haben Missbrauch und Diskriminierung leichtes Spiel. Dass die nicht nur von Männern ausgeht, wuss- ten wir vorher, aber auch das wurde noch einmal bestätigt. Die Fälle sollen hier nicht weiter ausgerollt werden, sie geben aber zu denken. Wie kann Theater ohne Herr- scha sstrukturen organisiert sein – denn Fan entwi die Fom kün ie Äenisse Übe Moen Bleiben wir realistisch, glauben wir ans Stattfi n- den dieses Abends. Mit »The Shape of Trouble to Come« sucht das Farn-Collective nach Zukun sszena- rien, die über den Theaterraum hinausgehen. Es geht ums Utopische: Was wäre, wenn der Mensch aus dem Zentrum allen Denkens rückt und den Kapitalismus hinter sich lässt? Geht das nur mit Verzicht oder gerade mit mehr Technik, die in einen Posthumanismus führt? Oder sind das beides Sackgassen? Basierend auf Texten von Donna Haraway und Heiner Müller stellen Sandra Hüller und Christoph Müller diesen Fragen mit Ant- worten nach. Finden sie eine Idee von Gesellscha , die mehr auf das Verbindende denn auf Konkurrenz und Konfrontation setzt? Oder bedeutet Zukun nur neuen Ärger? Vielleicht, mit etwas Glück, werden beide ganz live und ohne technische Prothesen zu erleben sein. ■ »The Shape of Touble to Come – ein posthumanes Ritual«: 18.6. (diital), 19.30 Uh (Pemiee), www.schauspiel-leipzi.de F O T O : R O L F A R N O L D ANZEIGE Nachfühlen: Wie wid sich die Gesellschaft entwickeln? DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DIE LEIDEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN DES JUNGEN AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK AZZLACK

LITERATUR sie solle sich, wie sie selbst, in ihr Schicksal fügen. Doch dann wird Asni von der allseits geächteten Konjit vor Kassahuns Übergriff gerettet. »Du bist so mutig!«, sagt Asni, als sie erfährt, dass Konjit ebenfalls verheiratet werden sollte, sich jedoch bis zum bitteren Ende wehrte und entkam. Mit dieser Ge- schichte im Herzen flieht Asni allen Schlä- gen, Hyänen und der Angst zum Trotz, bis sie Addis Abeba erreicht, wo sie vor allem wieder zur Schule gehen will. Erneut er- fährt sie Demütigung und Gewalt, diesmal von einem Cousin ihrer Mutter und des- sen Frau, aber in den Straßen der Haupt- stadt, im Viertel Merkato, hat sie in dem gleichaltrigen Elphaz und anderen Rand- seitern längst Verbündete gefunden. Noch mehr Hyänen, der ständige Regen und das allgegenwärtige Chat können aufkeimende Freundschaften und viele Funken der Soli- darität nicht zum Erlöschen bringen. Kaum hat der heilige Regen des dreizehn- ten Monats Asnis Erinnerung an all die Patriarchen weggespült und ihren Beschluss gefestigt, endlich zu Hause anzurufen, da muss sie dorthin zurück, woher sie floh: Kassahun fordert ihre kleine Schwester als Ersatz für Asni. Am Busbahnhof trifft sie Konjit wieder. Gegen Zwangsheirat wollen sie fortan gemeinsam kämpfen. Nasrin Siege hat in »Asni« einen Ton gefunden, der radikal empathisch, aber nie mitleidig wirkt, so dass dieser Roman ein Glücksfall ist. ALEXAnDrA ivAnovA ■ Nasrin Siege: Asni. Roßdorf bei Darmstadt: Ulrike Helmer Verlag 2020. 143 S., 15 € Bücher aus Leipzigs Partnerstädten: Addis Abeba, Folge 5: Radikale Empathie Asnis Kindheit endet mit dreizehn Jah- ren, als der reiche Chat-Farmer Kassa- hun beschließt, sie zu seiner Zweitfrau zu machen. Chat, das sind die ständig gekau- ten Blätter eines Strauches mit berauschen- der Wirkung, die die Männer in Asnis Welt noch aggressiver werden lässt, als die Väter, potenziellen Ehemänner und auch Priester ohnehin schon sind. Asni ist die Hauptfigur in dem gleichnamigen Roman der Jugendbuch- Autorin Nasrin Siege, die hier eine erfolg- reiche Emanzipationsgeschichte erzählt. Denn fernab ihrer Mutter und der Geschwister, nach der schmerzhaften Ver- frachtung in das neue Dorf ihres unfreiwil- ligen Zukünftigen, schützen Asni zunächst die Frauen – und versuchen ihr einzureden, Jüdisches Vermächtnis »Uns eint die Liebe zum Buch« erinnert an jüdische Verleger in Leipzig Dass Leipzig seit dem 18. Jahrhundert zu den be- deutendsten Verlagsstandorten in Deutschland gehörte, dürfte hinlänglich bekannt sein. Viele Ent- wicklungen in der Buchbranche nahmen in der Messe- stadt ihren Anfang, so dass zum Ende des 19. Jahr- hunderts beinahe jedes fünfte in Deutschland verlegte Buch hier erschien. Zu dem Erfolg trugen auch jüdi- sche Buchhändler, Verleger und Drucker bei, einige von ihnen würdigt ab dem 1. Juni eine Sonderausstel- lung im Stadtgeschichtlichen Museum unter dem Titel »Uns eint die Liebe zum Buch«. Das Begleitbuch dazu erscheint im Hentrich & Hentrich-Verlag (siehe S. 30). Darin werden verschiedene jüdische Antiquariate und Verlage vorgestellt, wie der von M. W. Kaufmann. Die Firma der Kaufmanns wurde 1828 vom Vater in Ham- burg gegründet, doch schon den Sohn zog es nach Leip- zig. 1861 beantragte er die Bürgerrechte, die er ein Jahr später bewilligt bekam. Im Anschluss baute er seine Firma aus, die hundert Jahre nach ihrer Gründung die älteste jüdische Buchhandlung der Stadt war. Kluge Entscheidungen, ein Blick für das Buch, seine Ent- wicklung und Verbreitung zeichnen auch die anderen Verlegergeschichten in Ausstellung und Begleitbuch aus. Häufig engagierten sich die jüdischen Verleger in der Stadt zudem als Mäzene. Etwa Henri Hinrichsen, langjähriger Kopf des Musikverlags C. F. Peters, der die Gründung der ersten deutschen Frauenhochschule in Leipzig sowie die »erste öffentliche und für die Benut- zer kostenlose Musikbibliothek in Deutschland« för- derte. »Uns eint die Liebe zum Buch« versteht sich als Ausgangspunkt für eine neue Beschäftigung mit dem Wirken jüdischer Verleger in Leipzig, deren Vermächt- nis in den meisten Fällen durch die Nazis zerstört wur- de. Der akribischen Recherche der Ausstellungsmacher ist es zu verdanken, dass ihre Geschichten nun endlich erzählt werden können. JoSEF BrAUn ■ Sonderausstellung »Uns eint die Liebe zum Buch«: ab 1.6., Stadtgeschichtliches Museum ■ Andrea Lorz, Anselm Hartinger und Johanna Sänger (Hrsg.): Uns eint die Liebe zum Buch. Jüdische Verleger in Leipzig (1815–1938). Leipzig: Hentrich & Hentrich 2021. 164 S., 17,90 € KREUZER 0621 55

Keine Pille, keine Bundesliga Dietmar Sous: Witz und Rock’n’Roll am Bodensee Im Haus der deutschen Geschichte ist hiermit das Extrazimmer »BRD 1962« eröffnet. Es riecht nach Nikotin, Leder, Braten, Kölnisch Wasser. Man liest Landserheftchen oder Illustrierte, das Radio läuft im- mer, der Fernseher hat nur ein Programm. Mit dabei sind: Adenauer, die Amihose, eine Dampflok, das Frol- lein, Gastarbeiter, Kriegerwitwen, eine Kuckucksuhr, die Musikbox, die Ostzone, das Taschenmesser. Es gibt noch keine Pille, keine Bundesliga. Wer nicht spurt, fängt sich eine, egal ob Schüler oder Frau. Ein Fernge- spräch kostet so viel wie die erotische Handreichung der Nachbarstochter. Gesoffen wird planmäßig und ausdauernd – in der Eckkneipe »Pilstreff« oder am Büd- chen, das nicht zufällig »Trinkhalle« genannt wird. Ort des Geschehens ist eine kleine »verrostete Stadt« tief im katholischen Westen: Gott sieht alles. Beziehungs- weise Dietmar Sous, der ein begnadeter Requisiteur Der große Melanchonist Eine neue Werkausgabe versammelt Georg Trakls Gedichte, Briefe und Fragmente Wer Georg Trakls Dichtungen liest, könnte mei- nen, der österreichische Expressionist habe die Melancholie erfunden, während er unter vom Herbst- nebel beschwerten Bäumen durch die Abenddämme- rung schritt. Trakls kurzes Leben war von Verzweiflung, Orientierungslosigkeit, Alkohol- und Drogensucht ge- prägt. Aber seine Gedichte bestehen nicht nur aus läh- mender Traurigkeit, sondern zelebrieren die düsteren Stimmungen des Lebens, wobei der Schilderung von Farben eine große Bedeutung zukommt. Im letzten Jahr ist eine neue Gesamtausgabe der Werke Trakls im Otto-Müller-Verlag erschienen, die neben den klassi- schen Dichtungen, die Trakl nach seinem Tod berühmt machten, auch unbekannte Texte enthält. Da ist Trakls allererstes bekanntes Gedicht, das er als lebenshung- riger 20-Jähriger in einer Matura-Zeitung veröffentlich- te; da sind Rezensionen und journalistische Arbeiten, LITERATUR REZENSIONEN ist und sowieso ein Alleskönner. »Bodensee« heißt sein x-ter schmaler Roman voller Zeitgeist, flinkem Witz und Rock’n’Roll. Der 15-jährige Ich-Erzähler hat es mit sadistischen Paukern, dem cholerischen Vater und nicht nur geistiger Armut zu tun. Er will keinen »Kra- wattenjob«, sondern Lebensretter werden, ein Held, dem Ruhm und weibliche Gunst winken. Beim Onkel- besuch im Süden lernt er eine luxuriöse, snobistische Gegenwelt kennen – plus Eva, die ersehnte Kussgebe- rin. Während sie eine traumhafte Nixe bleibt, treten andere Figuren denkwürdig hervor: Leni, die schöne Mutter, Christel, die erste Versuchung, Havenstein, der zähe Prügelknabe. Was passte außerdem in dieses Jahr 1962? Kölns Fußballmeister, ein Vatermord, ein Tanzkurs, ein Brief von Eva. Was sie schreibt, wird nicht verraten: ein gemeiner Cliffhanger! Nun bitte, es wäre noch Platz für ein Zimmer »1963« im Haus der Geschichte. SvEn CrEFELD ■ Dietmar Sous: Bodensee. Berlin: Transit Verlag 2020. 144 S., 18 € die einen Blick in Trakls literarische Gedankenwelt erlauben, sowie Briefe an Familienmitglieder, Freun- de und Persönlichkeiten wie den Philosophen Ludwig Wittgenstein. Einige Entwürfe zeigen, dass Trakl sich auch als Dramatiker und Romancier versucht hat. So macht es das Buch möglich, den verschiedenen Facet- ten eines jungen Mannes näherzukommen, der schon für seine Zeitgenossen schwer greifbar war – und ver- mutlich auch für sich selbst. Diese Distanz zu überwin- den – auch dabei half ihm das Schreiben. So gestand Trakl in einem Brief an den Architekten Adolf Loos: »ist mir doch zu Mute, als lernte ich in unsäglicher Mühsal langsam das reden, was die Seele will.« Trakl-Freunde finden hier eine ansprechend gestaltete, umfangreiche Werkausgabe mit einigen Überraschun- gen vor. In einem kompakten, aufschlussreichen Nach- wort gibt der Herausgeber zudem Auskunft über die Auswahl und Anordnung der Texte. ALEXAnDrA HUtH ■ Georg Trakl: Dichtungen und Briefe. Herausgegeben von Hans Weichselbaum. Salzburg: Otto Müller 2020. 620 S., 39 € Ein weiblicher Gatsby Das Debüt einer Künstlerin über den Kunstbetrieb Die Geschehnisse rund um die rätselhafte junge Künstlerin Julie Leyroux sind fesselnd von der ers- ten Seite an – obwohl der Großteil der Charaktere von Flora S. Mahlers erstem Roman nicht besonders sym- pathisch ist. Die Wiener Autorin und bildende Künst- lerin Mahler lässt drei Personen aus Julies Umfeld zu Wort kommen, durch deren Augen wir die erfolgreiche Konzeptkünstlerin betrachten: ihre einstige Liebhabe- rin Mona, ihre Galeristin Ann und ihren Halbbruder Robert. In drei aufeinanderfolgenden Teilen schildern sie ihre Erlebnisse mit Julie, wobei sich nach und nach ein Gesamtbild ergibt, da die Autorin ihre Handlungs- fäden in entscheidenden Momenten verknüpft. Für Mona, Ann und Robert macht Julies Anwesenheit das Leben erst lebenswert und alle drei gehen an der wortwörtlichen Unfassbarkeit Julies zugrunde. Diese entzieht sich dem Leser wie ein weiblicher Gatsby und schlüpft betont ungerührt durch die enger werdenden Lücken eines Netzes, das sie selbst knüpft, indem sie Menschen für kurze Zeit an sich zieht, um sie gleich wieder in die Mittelmäßigkeit zu entlassen. Eine Mittel- mäßigkeit, an der alle zu leiden scheinen, die ihr eige- nes Leben mit sich schleppen wie einen unerwünschten Fremdkörper, immer auf der verzweifelten Suche nach der fluoreszierenden Substanz, aus der Menschen wie Julie Leyroux zu bestehen scheinen. Die Leyroux – ein Mythos, eine Marke, ein Konzept. Die Frage, wer Julie wirklich ist und was sie will, interessiert irgendwann kaum noch, bleibt sie doch zu sehr hinter Exklusivität und Verführung verborgen. Vielmehr fühlt man den an- deren Charakteren hinterher, die sich auf ihrer Irrfahrt durch Julies Umlaufbahnen allmählich verlieren. Dabei bietet Flora S. Mahler in klarer und dennoch atmosphä- rischer Sprache einen Blick in die moderne Kunstszene mit ihren Versprechungen, Leidenschaften und Kli- schees. ALEXAnDrA HUtH ■ Flora S. Mahler: Julie Leyroux. Salzburg: Müry Salzmann 2021. 240 S., 24 € KREUZER 0621 57

Mögliche Perspektiven Das Werkleitz-Festival lädt Ende Juni zu neuen Sphären In welcher Welt möchten wir zukünft ig leben?« Diese sehr schwierige Frage hat sich das Werkleitz-Fes- tival in Halle auf die Fahnen geschrieben, das mit einem Konferenz- und Diskursprogramm die vielfälti- gen Aspekte von »move to … sociosphere, ecosphere, bodydatasphere« analysiert. Gestartet wird mit den Veränderungen in der »Sociosphere«. Die letzten Monate haben allen schon sehr eindrücklich gezeigt, welche Herausforderungen in der umfassenden Digitalisierung auf uns warten. Eingeladen sind unter anderem der Autor und Instal- lationskünstler James Bridle, die Berliner Radio- künstlerin Kate Donovan sowie die Soziologin Caro- lin Wiedemann. Ebenfalls auf dem Programm stehen Performances – wie eine kritische Tour durch das Computerspiel »Red Redemption 2« vom Künstler- kollektiv Total Refusal sowie Filmvorführungen. Gestreamt wird das Programm aus der ehemaligen Zentrale der Staatssicherheit. Wie wirkt der Mensch auf die Ökosphäre? Am zweiten Festivalwochenende Ende Juni kann der Audio Walk vom Hamburger Me- dien- und Performance-Kollektiv Ligna erlebt werden. Das Programm »Ulysses 2.0« führt die Teilnehmenden KUNST F O T O : I K O L L E K T V T O T A L R E F U S A L Marxistische Klassenanalyse: Das Kollektiv Total Refusal bei Werkleitz an der frischen Luft durch die Welt von Zufällen. An- fang Juli dreht sich alles um den Körper, der in den letzten Jahrzehnten im Kunstfeld sehr genau unter der Lupe stand – von Posthuman bis Connected. Was passiert nun mit der Schwarmintelligenz von Robotern und wie reagieren wir auf ein Social-Distancing-Expe- riment, welches das Kuss-Verhalten in der Pandemie untersucht? Der zweite Teil des Festivals fi ndet anlässlich der Ars Electronica – Festival für Kunst, Technologie, Gesellschaft – im Herbst statt. Dabei tritt Werkleitz als Korrespondenzstandort auf und präsentiert 44 künst- lerische Positionen im virtuellen Garden der Ars Elec- tronica. BRITT SCHLEHAHN ■ Werkleitz-Festival: 18.6.–4.7., Halle ■ www.moveto.de der Linotype-Setzmaschine im Bleisatz. Nachdem Christoph Ruckhäberle 2005 mit einer Linolplatte in der Tür stand, ar- beiten sie gemeinsam. Dabei kamen unter anderem die originalgrafi schen Bücher des Lubok-Verlags heraus. In der Zwischen- zeit hat sich das Interesse am Grafi schen stark verändert: Nachdem die Neuheit des Digitaldrucks etwas verfl ogen ist, ist der Wunsch vieler Kreativer nach etwas Haptischem besonders groß. Neben den Werken Kunstschaff ender – wie Katharina Immekus, Jirka Pfahl oder Franziska Neu- bert – entstehen hier ebenso Visitenkarten, Buchumschläge oder Bögen für Bücher. Ge- meinsam mit zwei anderen künstlerischen Druckwerkstätten organisiert Plumbum den Workshop »Let’s print in Leipzig« mit dem Museum für Druckkunst, bei dem ausgewählte Künstlerinnen an den histori- schen Museumspressen arbeiten können. Aber auch die eigene Arbeit kommt nicht zu kurz. Unter dem Titel Printjam druckt Siemon gemeinsam mit anderen Künstlern. Sie mischen dabei ihre Druckstöcke, so dass ganz neue Formsprachen entstehen. Seit 2016 arbeitet Julienne Jattiot in der Druckwerkstatt, deren neues Buch »Maskerade« gerade aus dem Druck kam. BRITT SCHLEHAHN ■ www.carpe-plumbum.de Carpe Plumbum: Julienne Jattiot und Thomas Siemon vor Präsident F O T O : I I C H R S T A N E G U N D L A C H Wo entsteht Kunst in der Stadt? Teil 4: Carpe Plumbum Gleich am Eingang der Druckereiwerk- statt Carpe Plumbum steht die Zylin- derpresse Präsident von 1958. Sie stammt aus Hamburg und wirkt riesig in dem Raum auf der Spinnerei, in dem Thomas Siemon vor fast 20 Jahren mit der Druckerei be- gann. Seit den 1990er Jahren sammelte er Maschinen, die für den Druck notwen- dig sind, und rettete Bleisatzschrift en vor dem Schrottplatz. Siemon, der nach einer Buchhändlerausbildung in Kassel Visuelle Kommunikation studiert hatte, startete hier 2002 mit der Literaturzeitschrift Plum- bum, die Lyrik sowie Prosa mit Grafi k und Gestaltung verband. Bis 2009 entstanden zehn Ausgaben, die ersten sechs davon auf KREUZER 0621 59

Museen Bach-Museum Leben und Wirken Johann Sebastian Bachs und seiner Familie in einer interaktiven und multimedialen Ausstellung – u. a. Schatzkam- mer mit originalen Bach-Handschriften, klei- nem Lustgarten, Hörkabinett und Museums- café ■ 04109, Thomaskirchhof 16, Tel. 9 13 72 07, Di-So 10-18 Uhr, www.bach-leipzig.de Deutsches Buch- und Schriftmuseum/ Deutsche Nationalbibliothek »Übersetzen – von Babylon bis DeepL«, bis 30.1.2022 »Störenfriede. Kunst, Protest und das Ende der DDR«, bis 30.12. »Zeichen – Bücher – Netze: Von der Keil- schrift zum Binärcode« (Dauerausstellung) NEU: Foyerpräsentation anlässlich der Verlei- hung des Gutenberg-Preises der Stadt Leip- zig, 23.6. bis 30.1.2022 ■ 04103, Deutscher Platz 1, Tel. 2 27 13 24, Di/Mi/Fr-So 10-18, Do 10-20 Uhr, www.d-nb.de Deutsches Kleingärtnermuseum Dauerausstellung: Deutschlands Kleingärt- ner vom 19. bis zum 21. Jahrhundert ■ 04109, Aachener Str. 7, Di-Do 10-16, Juni-August Sa/So 10-16 Uhr, www.kleingarten-museum.de Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen, ehem. Deutsche Zentralbücherei für Blinde Dauerausstellung in Erinnerung an die ehe- malige Carlebachschule, das spätere Sam- mellager für die Deportation der Juden in Leipzig ■ 04105, Gustav-Adolf-Str. 7, Tel. 71 13-0, Mo-Do 9-12, 13-15.30, Fr 9-12, 13-14 Uhr, www.dzblesen.de Galerie für Zeitgenössische Kunst NEU: »Appointment X – Verabredungen unter besonderen Bedingungen«, 26.6. bis 17.10. NEU: Sung Tieu, »Not Yet Titled«, 12.6. bis 3.10. »Vom Haben und Teilen – Wem gehört die Sammlung?«, bis 27.2.2022 ■ 04107, Karl-Tauchnitz-Str. 11, Tel. 14 08 10, Di-Fr 14-19, Sa/So 12-18 Uhr, www.gfzk.de Gedenkstätte für Zwangsarbeit »Im Provisorium. NS-Zwangsarbeit in Leipzig und beim Rüstungskonzern HASAG« ■ 04318, Permoserstr. 15, Di-Do 10-18 Uhr, www.zwangsarbeit-in-leipzig.de Grassi-Museum für Angewandte Kunst NEU: »Cultural Affairs – Kunst ohne Gren- zen«, 10.6. bis 3.10. NEU: »Stühle für Kinder«, 10.6. bis 3.10. »Murano. Farbe, Licht, Feuer«, bis 15.8. Dauerausstellungen: »Antike bis Historis- mus«, »Asiatische Kunst« und »Jugendstil bis Gegenwart« ■ 04103, Johannisplatz 5-11, Tel. 2 22 91 00, Di-So/Feiert. 10-18 Uhr, www.grassimak.de Mendelssohn-Haus Wohnung Felix Mendelssohn Bartholdys im Stil des Biedermeier, Musiksalon ■ 04103, Goldschmidtstr. 12, Tel. 1 27 02 94, Mo-Sa 10- 18, So 13-18 Uhr, www.mendelssohn-stiftung.de Museum der bildenden Künste Leipzig Martin Kippenberger, bis 15.8. Connect Leipzig: Johanna Terhechte, bis 6.6. Andreas Gursky, bis 22.8. »1950-1980. Fotografie aus Leipzig«, bis 4.7. ■ 04109, Katharinenstr. 10, Tel. 21 69 90, Di/Do-So 10- 18, Mi 12-20 Uhr, www.mdbk.de Museum für Druckkunst NEU: »Revier_Wechsel«, 26.6. bis 12.9. TIPP »Zeit zu drucken« – Ergebnisse des Artists in Residence Programms der Giesecke+Devrient Stiftung 2020/21, bis 13.6. »100 Sächsische Grafiken – Störenfriede«, bis 13.6. Ständige Ausstellung »Zwischen Technik und Kunst. Schriftguss-, Satz- und Druckverfah- ren an historischen Maschinen erleben« ■ 04229, Nonnenstr. 38, Tel. 23 16 20, Mo-Fr 10-17, So 11-17 Uhr, www.druckkunst-museum.de Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig, im Grassi Ständige Ausstellung »Die Suche nach dem vollkommenen Klang« ■ 04103, Johannisplatz 5-11, Tel. 9 73 07 50, Di-So 10-18 Uhr, mfm.uni-leipzig.de Naturkundemuseum Dauerausstellung ■ 04105, Lortzingstr. 3, Tel. 98 22 10, Di-So 9-18 Uhr, www.naturkundemuseum.leipzig.de Reclam-Museum Leipzig Über die Vorgeschichte und die Geschichte von Reclams Universal-Bibliothek von deren Gründung 1867 bis heute ■ 04103, Kreuzstr. 12, Di/Do 15-18 Uhr, www.reclam-museum.de Schillerhaus Originalschauplatz von Schillers Aufenthalt 1785 und einzigartiges Kulturdenkmal der Region ■ 04155, Menckestr. 42, Tel. 5 66 21 70, Apr.-Okt. Di-So 10-17, Nov.-März Mi-So 11-16 Uhr Schumann-Haus Dauerausstellung »Zu Leben und Werk von Robert und Clara Schumann in Leipzig« ■ 04103, Inselstr. 18, Tel. 39 39 21 91, Mo-Fr 14-18, Sa/So 10-18 Uhr, www.schumann-verein.de www.galerie-sued.de Stadtgeschichtliches Museum, Altes Rathaus Moderne Zeiten. Von der Industrialisierung bis zur Gegenwart Umbruch-Stücke und Wende-Momente Ständige Ausstellung: »Leipzig original. Von der Frühzeit bis zur Völkerschlacht« ■ 04109, Markt 1, Tel. 96 51 30, Di-So/Feiert. 10-18 Uhr, www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de Stadtgeschichtliches Museum, Neubau NEU: »Kennzeichen L. Eine Stadt stellt sich aus«, 16.6. bis 26.9. NEU: »Uns eint die Liebe zum Buch« Jüdische Verleger in Leipzig 1815-1938, 1.6. bis 25.7. ■ 04109, Böttchergäßchen 3, Tel. 96 51 30, Di-So/Feiert. 10-18 Uhr, www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de Völkerschlachtdenkmal Zur Geschichte der Völkerschlacht ■ 04299, Prager Str. 210, Tel. 8 78 04 71, tägl. 10-18 Uhr, www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de Zeitgeschichtliches Forum Immer ich. Faszination Selfie Dauerausstellung: Unsere Geschichte. Dikta- tur und Demokratie nach 1945 ■ 04109, Grimmaische Str. 6, Tel. 2 22 00, Di-Fr 9-18, Sa/So 10-18 Uhr, www.hdg.de Kunsträume 4D – Projektort des BBK Leipzig, Tapetenwerk NEU: Enne Haehnle, »mit links«, 1.6. bis 15.6. NEU: Kay Yoon, »Paratextual Skin«, 24.6. bis 22.7. ■ 04177, Lützner Str. 91, Di 13-17, Mi-Do 14-18 Uhr, www.tapetenwerk.de Alte Nikolaischule Dauerausstellung »Der junge Richard Wagner 1813 bis 1834« ■ 04109, Nikolaikirchhof 2, Tel. 2 11 85 18, Di-Do/Sa/So 12-17 Uhr, www.kulturstiftungleipzig.de G2 Kunsthalle NEU: Norbert Bisky, »Disinfotainment«, 4.6. bis 26.9. Dauerpräsentation Sammlung Hildebrand ■ 04109, Dittrichring 13, Mi 15-20 Uhr, Führungen: Mo 10, Do-So 15 Uhr, www.g2-leipzig.de Gemeindezentrum der Christlich-Sozialen Dienste TOS Leipzig NEU: »Nie wieder schweigen! Gemeinsam gegen Antisemitismus«, 30.6. bis 2.7. ■ 04229, Nonnenstr. 17 A, Tel. 2 15 67 19, Mi-Fr 15-19 Uhr, office@tos-leipzig.de Halle 14 TIPP NEU: »Win Win 2021« Ankäufe des Freistaates, 26.6. bis 25.7. ■ 04179, Spinnereistr. 7, Tel. 4 92 42 02, Di-So 11-18 Uhr, www.halle14.org Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig NEU: Rundgang, 3.6. bis 4.6. »Broken Relations: Infrastruktur und Unter- brechung II, Kunst unter pandemischen Be- dingungen«, bis 29.6. ■ 04107, Wächterstr. 11, Tel. 2 13 51 49, Di-Fr 14-18, Sa 12-16 Uhr, www.hgb-leipzig.de KV – Verein für zeitgenössische Kunst Leipzig »Baroque Topologies« – Gruppenausstellung, 5.6. bis 14.8. ■ 04109, Kolonnadenstr. 6, Mi 14-18, Fr-Sa 16-20 Uhr, www.kunstverein-leipzig.de Tapetenwerk, Haus A, Atelier Lorenz Peter Paul Lorenz, »Boot_Lack« – Fotografie, bis 30.8. ■ 04177, Lützner Str. 91, n. V. Villa Najork TIPP NEU: »Villa Najork – Heim und Praxis von Dr. Chamizer«, 28.6. bis 2.7. ■ 04109, Ferdinand-Lassalle-Str. 22, Mo-Fr 8-17 Uhr Völkerfreundschaft TIPP NEU: »November 1938 – eine Spuren- suche in Leipzig«, 27.6. bis 2.7. ■ 04209, Stuttgarter Allee 9, Mo-Do 14-20, Fr 13-20 Uhr, oft_voelkerfreundschaft@leipzig.de Galerien ASPN_Galerie NEU: Franziska Holstein, 19.6. bis 24.7. ■ 04179, Spinnereistr. 7, Halle 10, Tel. 9 60 00 31, Di-Fr 12-18, Sa 11-16 Uhr, www.ASPNgalerie.de Charter-Projektgalerie Petra Schuppenhauer, »Terra incognita« ■ 04177, Merseburger Str. 37, Di-Sa 14-18 Uhr, www.charter-jungekunst.de D21 Kunstraum Leipzig TIPP NEU: Katarina Dubovskás, »(response_ ability)«, 17.6. bis 25.7. ■ 04177, Demmeringstr. 21, Fr-So 15-19 Uhr, www.d21-leipzig.de Galerie b2_ Katharina Immekus, »Silvester«, bis 15.5. ■ 04179, Spinnereistr. 7, Gebäude 20, Tel. 01 63/7 63 78 60, Mi-Fr 14-18, Sa 11-16 Uhr, www.galerie-b2.de Galerie Eigen + Art NEU: Melora Kuhn, »Tales form the dark«, 5.6. bis 10.7. ■ 04179, Spinnereistr. 7, Halle 5, Tel. 9 60 78 86, Di-Sa 11-18 Uhr, www.eigen-art.com Galerie Intershop, Baumwollspinnerei, Halle 10 G Enne Haehnle, »Never odd or even« – Skulp- turen und Papierarbeiten, bis 26.6. ■ 04179, Spinnereistr. 7, Tel. 87 06 17 34, Do-Sa 11-18 Uhr, www.galerie-intershop.de Galerie Jochen Hempel NEU: Esther Perbrandt, ab 5.6. ■ 04179, Spinnereistr. 7, Tel. 9 60 00 54, Do-Sa 11-17 Uhr, www.jochenhempel.com Galerie Kleindienst NEU: Kerstin Flake, 12.6. bis 24.7. Anett Stuth, »Time Loops and Remains«, bis 5.6. ■ 04179, Spinnereistr. 7, Tel. 4 77 45 53, Di-Fr 13-18, Sa 11-15 Uhr, www.galeriekleindienst.de Galerie Koenitz, ehemaliges Karstadt Martin Voigt & Soojie Kang, »Zwischen- welten«, bis 30.6. ■ 04103, Petersstr. 33-35 Galerie Schwind Sammlung Fritz P. Mayer – Leipziger Schule ■ 04105, Springerstr. 5, Tel. 2 53 98 80, Di-Fr 10-18, Sa 10-14 Uhr, www.galerie-schwind.de Hochdruckpartner, Galerie + Werkstatt NEU: »Revier_Wechsel«, 26.6. bis 12.9. ■ 04177, Galerie und Werkstatt für Holzschnitt und Hochdruck, Lützner Str. 85, Tel. 01 63/3 41 06 61, Mi-Fr 14-18, Sa 12-17 Uhr, www.hoch-und-partner.com KUNST A–Z Josef Filipp Galerie NEU: John Berry, 5.6. bis 17.7. NEU: Peter Hock, »Stoff«, 5.6. bis 17.7. ■ 04179, Spinnereistr. 7, Haus 20, Mi-Fr 13-18, Sa 11-18 Uhr, www.filipp-galerie.com Mädler Art Forum »Und sie malten doch! Malerinnen des Expressionistischen Realismus«, bis 13.11. ■ 04109, Grimmaische Str. 2-4, Do-So 14-18 Uhr, www.maedlerartforum.com Neu Deli TIPP NEU: Stefan Schwarzer, »Börde Barock«, ab 12.6. ■ 04107, Sebastian-Bach-Str. 23, Tel. 01 70/8 63 46 78, Mi/Sa 16-18 Uhr, www.neudeli-leipzig.com SPINNEREI archiv massiv Ramona Schacht, »(Fem.) Ownership«, bis 11.9. ■ 04179, Spinnereistr. 7, Halle 20, Eingang 20/A, Tel. 4 78 41 41, Di-Sa 11-18 Uhr, www.spinnerei.de Stadtarchiv Leipzig »Von der Depesche bis zum Tweet?« – virtu- elle Ausstellung ■ 04105, Str. des 18. Oktober 42, Mo 12-18, Di-Do 9-18 Uhr, www.leipzig.de/stadtarchiv The Grass is Greener Barbara Navi & Sigrid von Linting, »Element«, bis 26.6. ■ 04179, Halle 10, Spinnereistr. 7, Di-Fr 13-18, Sa 11-18 Uhr, www.thegrassisgreener.de Tobias Naehring, Spinnerei Stefan Fuchs, »Goodbye Tristesse, oder die Rückkehr der begabten Gärtnerin«, bis 19.6. ■ 04179, Spinnereistr. 7, Mi-Fr 13-18, Sa 11-18 Uhr, www.tobiasnaehring.de Umland Kunsthaus Dresden TIPP »1000° Zeitgenössische Kunst zu al- ten und neuen Techniken des Keramischen«, bis 9.6. ■ 01097 Dresden, Rähnitzgasse 8, Tel. 03 51/8 04 14 56, Di-Do 14-19, Fr-So 11-19 Uhr, www.kunsthausdresden.de Kunstmuseum Moritzburg Halle, Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt ■ 06108 Halle, Friedemann-Bach-Platz 5, Tel. 03 45/21 25 90, Mo/Di/Do-So 10-13, 14-18 Uhr, www.kunstmuse- um-moritzburg.de Kunstsammlungen Chemnitz TIPP »simson.diamant, erika. Formgestal- tung von Karl Clauss Dietel«, 27.6. bis 3.10. »... Lorenzetti, Perugino, Botticelli ... Italie- nische Meister aus dem Lindenau Museum Altenburg«, bis 13.6. »Tu BiShvat – Fest der Bäume«, bis 29.8. ■ 09111 Chemnitz, Theaterplatz 1, Tel. 03 71/4 88 44 00, Di/Do-So 11-18, Mi 14-21 Uhr, www.kunstsammlungen-chemnitz.de Lehmhaus Galerie NEU: Andreas Mocker, »Natur in Variationen« – Malerei, 19.6. bis 30.7. ■ 04442 Zwenkau, Leipziger Str. 14, Do-Sa 14-18 Uhr, www.lehmhaus-galerie.de Neue Sächsische Galerie Chemnitz TIPP Osmar Osten – Afrika ist für alle da, bis 20.6. ■ 09111 Chemnitz, Moritzstr. 20, Do-Mo 11-17, Di 11-19 Uhr, neue-saechsische-galerie.de move WERKLEITZ FESTIVAL 2021 ANZEIGE LIVESTREAMS moveto.werkleitz.de sociosphere ecosphere bodydatasphere KONFERENZ new world dis/order 18. Juni–4. Juli 2021 Halle (Saale) KREUZER 0621 61

Begleiten statt erziehen Die Leipziger Tarsius-Kita arbeitet jetzt offiziell Reggio-inspiriert Sabine Lucks ist die Begeisterung deut- lich anzuhören, wenn sie über ihre erste Begegnung mit der Reggio-Pädago- gik spricht. »Das war während meines Studiums in Dresden«, erinnert sich die Pädagogin, die beim Leipziger Bildungs- träger Rahn Education für die Umsetzung von Reggio zuständig ist. »Damals habe ich eine Kita besucht, wo so gearbeitet wurde, wie das in meinem Kopf immer drin war«, erzählt sie. Die Reggio-Pädagogik stammt aus der norditalienischen Stadt Reggio Emilia. Während Erziehung zu Beginn des 20. Jahr- hunderts in Italien überwiegend in kirch- licher Hand lag, bildeten sich dort früh kommunale Kindergärten heraus, die ab Mitte der vierziger Jahre maßgeblich durch die »Unione Donne Italiane« (Italieni- sche Frauenvereinigung) und andere anti- faschistische Vereine organisiert wurden. Die eigentliche Reggio-Pädagogik entstand in den sechziger Jahren, wo sich unter der Anleitung des Pädagogen Loris Malaguzzi verschiedene Akteure in Reggio Emilia zu- sammenfanden und in der täglichen Arbeit mit den Kindern ihre Ideen entwickelten. »Reggio ist kein festes Konzept, sondern eher eine Philosophie, eine Art zu denken und zu handeln«, erklärt Lucks. Beeinflusst durch Maria Montessori und Wissenschaftler wie den Spieltheoretiker Donald Winnicott und den Biologen und Entwicklungspsychologen Jean Piaget, stellt Reggio das Kind als Konstrukteur seiner eigenen Entwicklung in den Mittelpunkt. »Das Besondere ist, dass wir nicht Erzieherinnen sind«, erklärt Sabine Lucks, »wir erziehen die Kinder nicht, sondern sind deren Begleiter. Wir geben Impulse oder stellen Fragen, aber die Kinder sind es, die sich ihre Ziele selbst setzen.« Jeden Morgen treffen sich die Kin- der in der Leipziger Tarsius-Kita, die Lucks von der Gründung an begleitet hat, zum Morgenkreis, wo sie einander erzählen, was sie gerade beschäftigt. Aus den Fragen der Kinder entwickeln sich Projekte, die für die Reggio-Pädagogik von zentraler Bedeutung sind. »Neulich hatten wir die Situation, dass die Kinder ständig das Wort Scheiße verwendet haben«, erinnert sich Lucks. »Da haben wir die Kinder gefragt, okay, aber was ist denn Scheiße, wo kommt das KINDER UND FAMILIE denn her? Daraufhin sind dann einige auf die Idee gekommen, dass das im Körper produziert wird. Also haben wir uns mit dem Verdauungstrakt beschäftigt, von dort sind wir dann bei anderen Körperteilen gelandet, haben über gesunde Ernährung gesprochen und über Muskeln.« Wenn möglich, versucht Lucks die Eltern in die Projekte der Kinder mit einzubauen. »Bei dem Körperthema etwa haben wir einen Vater eingeladen, der Arzt ist, und eine Mutter, die im Fitnessstudio arbeitet und sich mit Muskelaufbau auskennt«, erzählt sie. Die Eigenverantwortlichkeit der Kinder zeigt sich in der Tarsius-Kita nicht nur in den Projekten, sondern auch im Kinderrat. Jeden September wird der gewählt und hat weitgehende Mitbestimmungsrechte, etwa bei den Fragen, welche Geräte angeschafft werden, wie Feste gestaltet werden oder was es zu essen gibt. nach die Reggio-Fortbildung besuchen kön- nen«, sagt Lucks. Des Weiteren wünscht sie sich, dass auch die anderen Kitas ihres Trägers langfristig das Reggio-Zertifikat er- halten. Bis es so weit ist, muss sie sowohl bei Kollegen als auch bei Eltern weiter Überzeugungsarbeit leisten. Im Gespräch mit dem kreuzer erzählt sie von Eltern, die enttäuscht seien, wenn die Kinder zum Muttertag oder zu Weihnachten keine gebastelten Geschenke mit nach Hause bringen. Für Lucks ist das der falsche An- satz, zwar muss auch sie die Inhalte des sächsischen Bildungsplans vermitteln, doch zentral ist für sie nicht das Ergebnis, sondern der Prozess, in dem die Kinder sich ausprobieren und lernen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. »Die ersten Kinder haben jetzt sechs Jahre Reggio im Kitaalltag genießen dürfen und wir haben schon festgestellt, die tragen F O T O : P E G G Y G R L L E I Reggio als Philosophie: Kitaleiterin Sabine Lucks Seit der Gründung der Tarsius-Kita vor fünf Jahren haben Sabine Lucks und ihr Team kontinuierlich daran gearbeitet, ihre Arbeit an den Leitlinien der Reggio-Pädago- gik auszurichten. Anfang des Jahres haben sie dafür den Titel »Reggio-inspirierte Kita« des Incontro-Vereins erhalten. »Wir haben uns vorgenommen, dass alle Kollegen in den Rahn-Kitas nach und ihren Kopf höher und sind selbstbewusster in dem, was sie wollen«, erzählt Lucks, »die Herausforderung daran ist, dass die Kinder gelernt haben, selbst zu denken und auch nachzufragen, wenn ihnen etwas nicht passt – was an den Grundschulen nicht überall gut ankommt, wo noch viel nach Mustern und Schablonen gearbeitet wird.« JOSEF BRAUN KREUZER 0621 63

»Unser Bier ist Kunstverstärker« Georg Kerstan von Düsen über Trinken und Spenden für das brachliegende Nachtleben Das Pils von Düsen ist süffig und unkompliziert, so, wie ein Bier beim Feiern sein sollte. Solange die Clubs geschlossen und Kneipen nur eingeschränkt be- suchbar sind, lässt sich damit immerhin ein solidari- scher Beitrag zur Leipziger Nachtkultur leisten. Einer der Köpfe dahinter erklärt die Idee. kreuzer: Bier trinken und dabei Gutes tun: Wie kam es zur Initiative, bei der mit jeder kleinen Flasche Bier 10 Cent an Clubs und Kneipen gespendet werden? Georg Kerstan: Schon im ersten Lockdown dachten wir darüber nach, mit einem Soli-Bier die Gastronomie zu unterstützen. Zuerst haben wir sechs Bars in verschiedenen Leipziger Stadtteilen unterstützt. Seit Sommer konnten wir das ein bisschen größer auf- ziehen und Nachtclubs mit reinholen – als die Bars teilweise wieder aufhatten, aber die Clubs zu blie- ben. Mit dem Livekommbinat starteten wir im März die Kampagne »Du hast es in der Hand«, zu dem kulturpolitischen Verein gehören elf Läden. Warum nicht eine Molle mehr trinken? Georg Kerstan mit Düsen-Bier F O T O : I I C H R S T A N E G U N D L A C H ESSEN UND TRINKEN kreuzer: Wie ist denn der Spendenstand? Kerstan: Die Spenden kommen über drei Wege rein: über Veranstaltungen wie letztes Jahr beim Kulturgar- ten in den Pittlerwerken, über den Bierverkauf, und drittens sind auch direkte Spenden über die Webseite möglich, also ohne Biertrinken. Im ersten Jahr sind wir über 10.000 Euro gekommen, »Du hast es in der Hand« brachte in den ersten zwei Monaten mehr als 9.000 Euro an direkten Spenden ein und noch einmal knapp 1.000 Euro per Bierverkauf. »Du hast es in der Hand« hat unsere Erwartungen definitiv übertroffen. kreuzer: Die Direktspenden scheinen recht beliebt zu sein … Kerstan: Darauf sind wir gekommen, weil öfter Leu- te fragten, ob wir nicht etwas Alkoholfreies anbieten. Man muss also kein Bier trinken, um zu spenden. kreuzer: Sie liefern das Bier auch aus. Gehen dafür nicht Mittel verloren, die an die Clubs gehen könnten? Kerstan: Laut Steuerrecht darf man ohnehin nur zehn Prozent des Umsatzes als Spenden deklarieren. So ist die Symbiose aus Privatverkäufen – hauptsächlich Spä- tis und einige Kneipen – und der Lieferung entstan- den. Und so kommen wir auf den Betrag von 30 Cent pro Liter. Der Spendenbetrag darf auch deshalb nicht zu hoch sein, weil wir langfristig ein Bier sein wollen, das Kunst und Kultur verstärkt. kreuzer: Mal angenommen, das Leben ist eines Tages wieder so wie früher, jedenfalls was Ausgehen und Feiern angeht. Wollen Sie dann die Idee des solidarischen Biertrinkens weiterführen? Kerstan: Selbstverständlich, wir wollen nicht nur kurz- fristig unterstützen. In unserem sozial ausgerichte- ten Geschäftsmodell können wir mit Veranstaltungen als Kulturverstärker tätig sein. Wir sehen uns selber in den Clubs und auf Festivals, um kleine Kunst- und Kulturvereine unterstützen zu können. ■ Dabei sind über den Verein Livekommbinat Distillery, Institut für Zukunft, Noch Besser Leben, Moritzbastei, Ilses Erika, Mjut, TV-Club, Elipamanoke, UT Connewitz, Conne Island und Werk 2. ■ www.duhastesinderhand.de ■ trink-duesen.de Fünf Kurze 21 Jahre lang residierte die Salumeria Ita- liana in der Stockstraße in Gohlis-Süd. Im Frühjahr ist sie in die ungefähr einen Kilometer entfernte Prellerstraße gezogen, genauer in die alte Horn-Spirituosen-Fa- brik. Dort gibt es wie gehabt italienische Feinkost und ein Bistroangebot, außerdem frische Pizza und einen Freisitz. Die Vespa mit Picknickkorb, die für einen Tag ausge- liehen werden kann, gehört ebenfalls nach wie vor zum Programm. ■ Salumeria Italiana, Prellerstr. 54b, 04155 Leipzig, Mo/Di 10–19, Mi/Do 10–20, Fr 10–22, Sa 10–15 Uhr, Tel. 5 64 48 33, www.salumi.de Die Spirituosen aus dem heutigen Hause Horn haben mal wieder Zuwachs erhal- ten. Mit Vodka Podolski, ein laut Selbst- beschreibung »super-sanftes Wässerchen aus den Weiten Polens«, wird an den Brennmeister Paul Podolski erinnert, der vor hundert Jahren für Firmengründer Wilhelm Horn feine Destillate austüftelte und somit seinen Beitrag zum Aufstieg des Alkoholika-Imperiums leistete. ■ www. wilhelm-horn.com Zuwachs gab es auch bei der Leipziger Spirituosen-Manufaktur. Die Köpfe da- hinter zeigten unter anderem schon mit Minz °9, dem Pfeffi mit der überraschend natürlichen Farbe, und anderen stilvollen Destillaten und Likören, dass sie sich mit hartem Stoff auskennen. Seit diesem Früh- jahr ist der Wermut wieder erhältlich. Ziem- lich neu ist der Cocuyo genannte weiße Rum, der braune erhielt beim diesjährigen Nordic Spirit Award die Goldmedaille und noch zwei Sonderpreise. Die Sprit-Familie wurde außerdem dank einer Kooperation mit Weiße-Elster-Biere um die Reform-Rei- he erweitert: Reform-Gin, Reform-Weizen und Reform-Kräuter. Erhältlich sind sämt- liche Produkte zum Beispiel in Feinkost- geschäften und gut sortierten Spätis. ■ www.reform-spirituosen.de, www.leipziger-spirituosen-manufaktur.de Die Marktschwärmereien auf dem Fein- kostgelände im Süden und im HAL-Haus im Osten sind längst etabliert. Die Kund- schaft kann regionale Lebensmittel von kleinen Erzeugerinnen online bestellen und am wöchentlichen Markttag abholen. Das ist wie Online-Shopping, nur mit per- sönlichem Plausch auf dem Bauernmarkt und ohne lange Wege für die Lebensmittel. Im Westwerk in Plagwitz und im West- bad in Lindenau öffneten kürzlich zwei neue Marktschwärmereien, zwei weitere in Connewitz und Gohlis sind in Planung. Interessierte können sich ganz ohne Bestel- lung am Markttag umschauen. ■ www.marktschwaermer.de Die Nepomuk-Bar wird zur Nicediele: Betreiber Lukas Adolphi – eigentlich auf stilvolle Mixgetränke spezialisiert – ver- kauft über den Sommer Eis aus der Plag- witzer Manusso-Manufaktur. ■ Nepomuk, Zschochersche Str. 57, 04229 Leipzig, vorerst tägl. 14–18 Uhr (bei gutem Wetter), www.nepomuk-leipzig.de KREUZER 0621 65

F O T O : M A R C U S K O R Z E R Expertin für Volleiswürfel: Sarah-Dinah Mattes Hübsch im Drink Eiswürfel sind eigentlich nichts Beson- deres. Bei Eisfuchs sehen sie das anders Die Betreiberinnen von Eisfuchs halten Eiswürfel für unterschätzt. Manch Gast findet dagegen Eiswürfel eher über- Lollipop Das Pretty Please in Plagwitz ist von der kalifornischen Küche inspiriert Liegestühle in Pink und Blau und Pal- men im Außenbereich bilden am süd- lichen Ende der Zschocherschen Straße einen Blickfang. Die gechillt-farbenfrohe Stimmung, die sich in Kalifornien sicher dem meist sonnigen Wetter verdankt, setzt sich in den Innenräumen des Pretty Please fort, helle Holztische warten zwischen Grünpflanzen und bunten Leuchtelemen- ten auf Gäste. Die können bei unserem Be- such Anfang Mai noch nicht Platz nehmen, sich aber Getränke und Speisen mitgeben lassen – mit einer Auswahl an Burritos, Quesadillas und Bowls ist die Karte extra aufs Take-away-Geschäft zugeschnitten. Eine Tafel vor dem Eingang verheißt die »besten Burritos der Stadt«. Nach der Ge- schmacksprobe lässt sich festhalten, dass dieser Superlativ der Eigenwerbung kaum übertrieben ist. Der Ventura Chicken be- weist formvollendet, dass Limette und über Stunden bei Niedrigtemperatur ge- gartes Huhn eine hervorragende Symbiose eingehen, der Malibu Beef mit Pulled Beef vereint süße und herzhafte Noten mit leich- ter Schärfe. Beide Gerichte sind intelligent kombiniert, stimmig abgeschmeckt und abwechslungsreich; hier muss nicht eine schätzt, dann nämlich, wenn die dritte Kirschsaftschorle in Folge – »Ohne Eis bitte« – mit einer Handvoll gefrorenen Leitungswassers gestreckt an den Tisch kommt. Nun trinkt kaum jemand drei Schorlen nacheinander und im Bereich des ambitioniert-gediegenen Trinkens sind Eis- würfel tatsächlich notwendig. Dort, wo der Service Sonderwünsche niemals überhört, fallen sie kaum auf. Umso mehr fällt es auf, wenn sie fehlen. »Eiswürfel sind dann nicht mehr unscheinbar, wenn sie falsch eingesetzt werden, etwa die Getränke ver- längern sollen«, weiß auch Sarah-Dinah Mattes. Als sie selbst noch in Cocktailbars tätig war, konnte sie außerdem beobachten, dass Eiswürfel ziemlich gern vergessen wer- den. »Kurz vor einer Veranstaltung war al- les fertig, alles perfekt. Dann merkten wir: Die Eiswürfel fehlen. Mein Vorschlag war, dass wir einfach jemanden anrufen, um uns schnell eine größere Menge liefern zu las- sen. Das gab es aber nicht.« So stieg Sarah-Dinah Mattes 2019 – nicht lange vor dem ersten Lockdown – ins Business namens Eisfuchs ein, zu- sammen mit Aline Lutz, die ebenfalls aus der Gastronomie stammt und dort Be- trachtungen zum Gefrorenen im Getränk anstellen konnte. Das Geschäft besteht in der Lieferung von Crushed Ice und selbst F O T O : M A R C U S K O R Z E R Füllung für alle Posten herhalten, die jeweils um eine Zutat variiert wird. Von Teriyaki, Ziegenkäse, Lachs über Apfel-Chutney, Granatapfelkerne, Jackfrucht bis zu Gemü- se-Quinoa, Süßkartoffel und gebackene Banane wird tief in die Kiste der mittel- bis lateinamerikanischen Kulinarik gegriffen. Mag die Pandemie-Karte auch mit ange- zogener Handbremse fahren, wird doch offensichtlich, dass für dieses Konzept eine Weile in der Küche getüftelt wurde. Ge- schäftsführer Carlo Grommisch freut sich schon auf das baldige Ende der Ära Take- away: »Die eigentliche Karte ist nicht so Tex-Mex-lastig und geht mit Salaten, Sup- pen, Pastrami-Sandwich und Chicken Lolli- pop viel mehr in die Breite.« Bei Chicken Lollipop handelt es sich um marinierte Hühnerbeine. Noch ein Wort zum Dessert: Das üppige Stück Cheesecake ist schön fest und vollmundig und hat keksigen Boden, es wird von fruchtiger Erdbeersauce begleitet. Ebenfalls hausgemacht sind die Limona- den in den Geschmacksrichtungen Ananas, Basilikum oder Erdbeere, Letztere von zar- tem Rosa und nicht zu süß, also angenehm erfrischend. Erfrischend wird sicher auch das Beinebaumeln auf einem Liegestuhl im Zeichen sommerlicher Sorglosigkeit. Franziska reiF ■ Pretty Please, Zschochersche Str. 82b, 04229 Leipzig, voraussichtlich Mi–So 12–21 Uhr, Tel. 47 84 99 98, www.eatprettyplease.com, Hauptgerichte ab ca. 9 € ESSEN UND TRINKEN produzierten Eiswürfeln, die Mattes als qualitativ hochwertig beschreibt: »Wir stel- len Volleiswürfel mit einer Kantenlänge von 32 Millimetern her. Da sie massiv sind und kein Loch haben, muss man nicht so viele Eiswürfel auf einmal verwenden und der Drink verwässert nicht sofort. Zum Shaken eignen sie sich besser, weil sie nicht so schnell zerbrechen.« Zusätzlich sehen diese Volleiswürfel im Drink gut aus. Die Eisfuchs-Maschine in der Wollkämmerei in Schönefeld kann 500 Kilo am Tag produ- zieren. Mattes rechnet vor, dass Barbetrei- berinnen für die Anschaffung einer guten Eismaschine schon mal einen vierstelligen Betrag hinlegen müssen, Wartung und Reinigung kommen hinzu. Platz dafür sei übrigens nicht in jedem Laden. Eisfuchs beliefert in Zehn-Kilo-Tüten, und zwar neben Gastronomie und Caterings auch zu privaten Feiern. Wem die Mindestbe- stellmenge von 30 Kilo zu viel erscheint, der kann kleinere Mengen selbst abholen. In der Lieferung enthalten sind Thermo- boxen, in denen sich die Massivblöckchen bis zu 24 Stunden halten – wenn die Party mal wieder länger geht. Franziska reiF ■ Eisfuchs, Volbedingstr. 2, 04357 Leipzig, Tel. 01 57/38 30 72 68, www.eisfuchs-leipzig.de ■ Crowdfunding zur Kompensation der mit den Lockdowns verunmöglichten Markpositionierung: www.startnext.com/weil-aufgeben-keine-option-ist Satte Farben: Die ausgefeilten Gerichte des Pretty Please KREUZER 0621 67

nicht sofort. Denn der Turm fügt sich kom- plett ein ins 1571 errichtete Ensemble mit mehreren Vorbauten. Erst beim genauen Hinschauen zeigt dieser Wendelstein sei- ne Schönheit. Passend zur aufsteigenden Treppe sind die Fensterbänder arrangiert – ein dezentes Schmuckelement. Treppauf, treppab Wendelsteine schrauben sich elegant in die Höhe – drei Empfehlungen Ihr Ursprung liegt in Oberitalien. Dort entstanden die markanten Treppentür- me der Renaissance zuerst, doch beson- ders beliebt waren die auch Wendelsteine genannten Treppen dann besonders in den deutschsprachigen Landen. In der hiesigen Region gibt es drei sehr prächtige Exem- plare, die alle im Auftrag der wettinischen Herrscherdynastie entstanden. Voll witziger Details: Der Torgauer Wendelstein AUSFLUG UND REISE Prächtig Auf Schloss Hartenfels in Torgau steht der imposanteste Wendelstein (1533–37) die- ser Auswahl. Er orientiert sich am Meißner Vorbild – und stellt doch eine eigenstän- dige architektonische Lösung dar. Denn die Treppenspirale ist freitragend, kommt ohne Mittelsäule aus. Das ist nicht nur elegant, sondern verleiht dem Aufstieg ein luftig-freieres Gefühl. Der Wendel- stein springt sofort ins Auge, wenn man den Schlosshof betritt, und das soll der 20 Meter hohe Turm auch. Er ist purer Aus- druck herrschaftlicher Repräsentation. Das erkennt man auch an der farbenfrohen Gestaltung der Wappen und den religiösen Reliefs mit Löwenbezwinger Samson und Goliathschlächter David. Der oberste Trep- penabsatz bietet eine famose Aussicht auf den Hof des Schlosses. Tobias Prüwer ANZEIGE Mehr Licht: Wasserspeier in Meißen Vorbildlich Der berühmteste Wendelstein ist der Trep- penaufgang in der Meißner Albrechts- burg – er wird ganz unbescheiden »Großer Wendelstein« genannt. Die 1471 in Auftrag gegebene Burg markiert den Übergang von der Spätgotik zur Renaissance, was die re- präsentative Haupttreppe verdeutlicht. Sie steht dem Bau sichtbar vor. Die geschwun- genen Stufen winden sich um eine filigran aufgelöste Spindel in der Mitte. Das sich im Innern nach oben schraubende Trep- penhaus sieht wie ein Schneckenhaus aus. Diese Kunst im Bau ist eine beeindrucken- de Leistung von Arnold von Westphalen, dem Landesbaumeister der Wettiner. Sein Meisterwerk fand viele Nachahmer. F O T O : P H O T O - T E M P E L , N A U M B U R G Bescheiden: Treppenhaus in Schulpforte Dezent Leicht zu übersehen ist der Wendelstein in Schulpforte bei Bad Kösen. Dort prägen das Gotische Haus und die Kirche mit Kreuz- gang das Bild auf dem ehemaligen Kloster- gelände. Und selbst der Blick auf das oran- ge Fürstenhaus enthüllt den Wendelstein HERZLICH WILLKOMMEN IN UNSEREN FÜNF MUSEEN ! Tauchen Sie ein in die spannende Welt von Martin Luther und Philipp Melanchthon! Mit unseren Angeboten für die ganze Familie machen wir die aufregende Zeit der Reformation erlebbar. Reformation erlebbar. Lutherhaus Luthers Elternhaus Mansfeld Museum aktiv ! Erfahren Sie Neues aus der Reformationszeit und werden Sie kreativ. »Auf Spurensuche !« Martins Hund Tölpel nimmt Sie mit durch das Lutherhaus und lädt Sie auf eine spannende Entdeckertour zum Mitmachen ein. Wittenberg Melanchthonhaus Luthers Sterbehaus Luthers Geburtshaus »Raus mit der Sprache !« In der interaktiven Mitmachausstellung lernen Sie »Sprache« ganz neu kennen. Eisleben WWW.MARTINLUTHER.DE KREUZER 0621 69

AUSFLUG UND REISE Anerkennung, schließlich hatte er die gleiche Konfes- sion und zog dafür auch nicht zu knapp in den Krieg. 1932 und 1982 wurden zwei schwedische Holz- häuser aus der Region Dalarna hinzugefügt, in einem davon befindet sich ein kleines Museum. Zu DDR-Zei- ten fanden teils bis zu 40.000 Besucher jährlich den Weg an die Gustav-Adolf-Gedenkstätte. Heute kommt Lützen samt seinen Sehenswürdigkeiten definitiv ru- higer rüber, hat mit dem netten Schloss im Stadtkern aber noch ein weiteres Ass im Ärmel. Tipp für Tier- freunde: das Gehege im Martzschpark an der B 87. Marc bohländer Letzte Schlacht: Gustav II. Adolf stirbt bei Lützen (Gemälde von Carl Wahlbom) Alter Schwede Wer Lützen besucht, kommt an Gustav Adolf nicht vorbei Den Mann adeligen Geschlechts kennen alle aus dem Effeff, die eine Flasche Ur-Krostitzer-Bier schon mal genauer betrachtet haben. Den Schweden-Herr- scher Gustav II. Adolf verschlug es im 17. Jahrhundert während des Dreißigjährigen Krieges in die Region um Leipzig – und hier fand der König aus dem Hause Wasa auch sein Ende. Genauer gesagt auf einem Schlachtfeld nahe Lützen, das heute direkt hinter der Landesgrenze im sachsen-anhaltischen Burgenlandkreis liegt. Am 16. November 1632 geriet er wohl auch aufgrund seiner Kurzsichtigkeit mit einem Regiment Småländern im Nebel hinter die feindlichen Linien und wurde prompt von seinem Schimmel geschossen. Der König stürzte aus dem Sattel und wurde daraufhin – mit einem Fuß im Steigbügel hängend – von seinem Pferd mitgeschleift. Die feindlichen Soldaten wussten allerdings gar nicht, wen sie da gerade gemeuchelt hat- ten, so dass seine Truppen ihn schließlich mausetot nach Stockholm überführen konnten. Heute erinnert an dieser Stelle eine Gedenkstätte an den König, die einen Besuch in Lützen durchaus lohnenswert macht. Ursprünglich bestand das Ganze nur aus einem Granit-Findling, der seit 1837 aber von einem guss- eisernen Baldachin aus der Hand von Karl Friedrich Schinkel bedeckt wird. Die Gedenkstätte wurde zu- dem 1907 um eine Kapelle ergänzt. Warum aber nun der ganze Bohei um einen skandinavischen Gustav Adolf? Der König genoss in den protestantisch aus- gerichteten Ländern Brandenburg und Sachsen hohe Schlösser und Seen Ab Delitzsch gibt es verschiedene Wege für eine Radtour ins Grüne Radfreundinnen können mit der S-Bahn die Station Delitzsch unterer Bahn- hof von Leipzig aus in einer guten Viertel- stunde erreichen. Der Tritt in die Pedale auf dem Raiffeisen-Schulze-Delitzsch-Rad- wanderweg nach Bad Düben beginnt in der Innenstadt. Östlich geht es aus der Stadt Gepflegtes Barockidyll: Schloss Delitzsch mit Schlosspark hinaus Richtung Beerendorf und Spröda. Wer sich in Delitzsch ein wenig umschauen will, dem sei das im 14. Jahrhundert erbau- te Schloss samt Garten empfohlen. Vollen- det wurde der Bau in der Zeit des Barocks. Ein kurzer Stopp lohnt sich in Beeren- dorf, wo das ehemalige Rittergut zu einer Seniorenresidenz umgebaut wurde. Sehens- wert ist die Parkanlage des Gutes. Weitere ehemalige Rittergüter lassen sich in Bad- rina, Tiefensee und Schnaditz erkunden. Nach ungefähr 33 Kilometern im Sattel ist Bad Düben erreicht. In der Burg Düben, die wie der Park besichtigt werden kann, befin- det sich das Landschaftsmuseum Dübener Heide, unterhalb liegt die Bergschiffmühle (s. kreuzer 5/2021). Durch Delitzsch führt die Route Kohle, Dampf, Licht, die die Braunkohle- reviere Leipzig und Bitterfeld verbindet. In nördlicher Richtung geht es ab Delitzsch nach Benndorf. Zwischen dem Seelhause- ner und dem Döberner See wird nach 18 Kilometern Pouch mit seinem Ausblick vom Roten Turm aus dem 13. Jahrhundert erreicht und, falls eine längere Tour geplant ist, der Anschluss an den Mulderadweg. Über Beerendorf in Richtung Wölkau führt eine rund 28 Kilometer lange Tour nach Eilenburg. Das Schloss Schönwölkau ist in keinem guten Zustand und steht leer. Es hat sich den schlechten Zeiten zum Trotz seinen architektonischen Charme erhal- ten. Durch Wölkau verläuft die Via Imperii, die über Krippehna, Noitzsch und Hohen- prießnitz ebenfalls Anschluss an den Mul- deradweg bietet. Nach Eilenburg geht es ab Wölkau weiter über Naundorf, Pressen und Kospa. Am Ziel angekommen, belohnt die Ilburg den Ausflügler mit einem herrlichen Blick in die Landschaft. In Eilenburg gibt es die Möglichkeit, mit dem Zug zurück nach Leipzig zu fahren. Übrigens: Die Radwan- derwege ab Delitzsch weisen, egal in welche Richtung, keine nennenswerten Steigun- gen auf. nadJa naUMann KREUZER 0621 71

VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Frauenkultur 19.00 Feministisch (wett-) kämpfen? – Referentin: Corinna Schmechel – ggf. online www.frauenkultur-leipzig.de LOKALE RADIOS Digitaler Raum 20.00 Vincent Meißner Trio – im Rahmen der Reihe »Leipzig lebt« – Radio Free Horns auf dem Facebook-Kanal des Horns Erben im Livestream Sphere Radio 20.00 Vomens Bar digitale 21.00 Femmesplaining Podcast 22.00 Human Life Form Radio / HLF Radio UMLAND art Kapella Schkeuditz RoomBoom Festival No. 2 – Streetart- und Kulturfestival 5 Juni Samstag SERVICE TERMINE 6 Juni Sonntag R E H C A B U E N O L I H T : O T O F TAGESTIPP Showcase Was an diesem nachgeholten Geburtstagswochenende genau passiert, was stattfinden kann und was nicht, ist zeitnah auf der Website des Westflügels nachzulesen. Sicher ist: Das Figuren- theater möchte sein 15-jähriges Bestehen mit einigen sehens- werten Stücken feiern. ■ 3.–6.6.,Westflügel oder online 4 Juni Freitag TAGESTIPP Feministisch (wett)kämpfen »Auf Bäume klettern ist politisch«, hieß es in der feministischen Bewegungskultur der 1980er Jahre. Corinna Schmechel studierte Gender Studies, promovierte zu queerer Sportkultur und referiert heute über feministische Kämpfe in Sport- und Freizeiträumen. ■ 19 Uhr, Frauenkultur oder online FILM KINDER & FAMILIE Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de Verschiedene Orte 21.00 Electric Cinema – Film- projektionen im öffentlichen Raum – alle Infos unter www.schaubuehne.com THEATER Budde-Haus 20.00 Der Heiratsantrag & andere komische Einakter (Theater Eumeniden) Sommertheater im Skulpturengarten Der Heiratsantrag & andere komische Einakter mit dem theater eumeniden Fr/Sa 4. + 5. Juni, 20.00 Uhr So, 6. Juni, 16.00 Uhr www.budde-haus.de Lindenfels Westflügel Showcase – 15 Jahre Westflügel – alle Infos zum Programm unter www.westfluegel.de Lofft 20.00 What’s left? MUSIK Alte Handelsbörse 12.30 Klangpause – Mittags- konzert in der Alten Börse mit Studierenden der Hochschule für Musik und Theater, Fach- richtung Klavier/Dirigieren - Voranmeldung unter 9 65 13 40 NATUR & UMWELT Hinweis: Weitere Termine finden Sie im Umweltkalender: www.nachhaltiges-leipzig.de Apothekergarten 17.00 Mit der Kräuterhexe im Friedenspark unterwegs – mit Grit Nitzsche Ölmühle Leipzig 14.00 Offene Ölmühle – Zapf- tag (bis 18 Uhr) Digitaler Raum 16.00 Jetzt bestimme ich – ab 6 J. – im Rahmen von »Turbo – Inklusives Tanz- und Theater- festival für junges Publikum« – www.tdjw.de 16.00 Uhr JETZT BESTIMME ICH! [6 plus] Gastspiel Meine Damen und Herren Hamburg Auch am 5.6., 16.00 Uhr e d . w d t . j w w w 18.00 DIY-Ableton-Challenge für FLINTA*-Personen – www.villa-leipzig.de ETC. Markthalle Plagwitz 14.00 Freitagsmarkt (bis 18 Uhr) – regionaler Wochenmarkt FREITAG S MARKT jeden Freitag 14–18 Uhr Markranstädter Str. 8 Museum für Druckkunst Leipzig 19.00 »Typo Play« Eröffnung der Typotage play – im Rah- men der KUNST KV – Verein für zeit- genössische Kunst Leipzig 15.00 »Baroque Topologies« – Auftakt der Programmreihe »Of Things Baroque« – Ausstellungseröffnung e d . g i z g n a g p 1 i d 2 e n 0 l - u 2 b i R g n r h u . e l J w a . t 4 w i / g . w i 3 D H G B TAGESTIPP Theaterfestival »Turbo« Das Theater der Jungen Welt versucht mit dieser ersten Ausga- be seines Festivals, einen möglichst barrierearmen Raum für junge Menschen zu schaffen. Vorerst digital werden internatio- nale Gastspiele, ein neues Stück und Ergebnisse der Turbo- Werkstatt gezeigt. ■ 3.–6.6, www.tdjw.de FILM Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de THEATER Budde-Haus 20.00 Der Heiratsantrag & andere komische Einakter (Theater Eumeniden) Lindenfels Westflügel Showcase – 15 Jahre Westflü- gel – alle Infos zum Programm unter www.westfluegel.de Lofft 20.00 What’s left? (Overhead Project) Schillerhaus 16.00, 20.00 Freilufttheater: »Kabale und Liebe« VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Frauenkultur 11.00 Storytelling – Die Kraft der Geschichten (bis 17 Uhr) – Referentin: Amelie Mahlstedt – ggf. online www.frauenkultur-leipzig.de KINDER & FAMILIE Digitaler Raum 16.00 Jetzt bestimme ich – ab 6 J. – im Rahmen von »Turbo – Inklusives Tanz- und Theater- festival für junges Publikum« 19.30 Every Body Electric – ab 14 J. – im Rahmen von »Turbo – Inklusives Tanz- und Thea- terfestival für junges Publi- kum« – www.tdjw.de 19.30 Uhr EVERY BODY ELECTRIC Gastspiel Doris Uhlich e d . w d t . j w w w Stadtgeschichtliches Museum – Kindermuseum 13.00 Da geht doch was! Kin- der-Aktionstag zur Wiederer- öffnung des Kindermuseums (bis 18 Uhr) – Anmeldung erforderlich stadtmuseum@ leipzig.de / 9 65 13 40 ETC. Markthalle Plagwitz 9.00 Samstagsmarkt (bis 14 Uhr) – regionaler Wochen- markt Museum für Druckkunst Leipzig 10.00 26. Leipziger Typotage – www.typotage.de LOKALE RADIOS Digitaler Raum 20.00 Love the twain – Radio Free Horns auf dem Face- book-Kanal des Horns Erben im Livestream UMLAND art Kapella Schkeuditz RoomBoom Festival No. 2 – Streetart- und Kulturfestival 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Haltestelle Wasserwerk Windorf 10.00 Auf den Spuren des Eis- vogels – Infos unter www.natur-abenteuer-leipzig.de KINDER & FAMILIE Digitaler Raum 11.00 Inklusiver Kids Club – ab 6 J. – im Rahmen von »Turbo – Inklusives Tanz- und Theater- festival für junges Publikum« – www.tdjw.de 14.30 Club Melo – ab 12 J. – im Rahmen von »Turbo – Inklu- sives Tanz- und Theaterfesti- val für junges Publikum« – www.tdjw.de 16.00 Wie das Eichhörnchen zu seinen Flügeln kam – ab 4 J. – im Rahmen von »Turbo – Inklusives Tanz- und Theater- festival für junges Publikum« – www.tdjw.de e d . w d t . j w w w 16.00 Uhr WIE DAS EICHHÖRNCHEN ZU SEINEN FLÜGELN KAM [4 plus] FILM Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de Conne Island 21.30 2cl Sommerkino »Hier spielt die Musik!« – tagesaktuelle Infos unter www.cinematheque-leipzig.de Verschiedene Orte 21.00 Electric Cinema – Film- projektionen im öffentlichen Raum – alle Infos unter www.schaubuehne.com THEATER Budde-Haus 16.00 Der Heiratsantrag & an- dere komische Einakter (Theater Eumeniden) Lindenfels Westflügel Showcase – 15 Jahre Westflü- gel – alle Infos zum Programm unter www.westfluegel.de Lofft 18.00 What’s left? (Overhead Project) Schillerhaus 16.00 Freilufttheater im Garten des Schillerhauses: »Kabale und Liebe« (Theaterpack) – Anmeldung erforderlich 5 66 21 70 MUSIK Völkerschlachtdenkmal 17.00 Liebscher plays Bach – Bachs Cellosuiten für Saxofon Welches Instrument passt zu mir? Jetzt für die “Klingenden Samstage” anmelden, Wunschinstrumente erleben und Antworten finden. www.musikschule-leipzig.de VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Frauenkultur 11.00 Mit dem jüdischen Ka- lender – Referentin: Esther Jonas-Märtin – Werkstattreihe Jüdische Feiertage – ggf. online www.frauenkultur-leipzig.de NATUR & UMWELT Hinweis: Weitere Termine finden Sie im Umweltkalender: www.nachhaltiges-leipzig.de Auwaldstation Leipzig 10.00 Waldbaden Richard-Wagner-Hain 16.00 König Drosselbart (Kaninchenkatze: Die eheähn- liche Theatergemeinschaft) – ab 4 J. Villa 14.00 Offener Kinder- und Jugendtreff ETC. Stadtgeschichtliches Museum/Altes Rathaus 16.30 Bürgermeister Hierony- mus Lotter erzählt Krimis aus seinem Leben. Unterhaltsamer Stadtspaziergang – Anmel- dung erforderlich 9 65 13 40 KREUZER 0621 73

10 Juni Donnerstag 11 Juni Freitag R E D I E N H C S M M I : O T O F L E G E I R T L E A H C M I : O T O F TAGESTIPP Shiny Happy People Zum 100. Geburtstag der US-amerikanischen Schrift stellerin Patricia Highsmith greifen die Cammerspiele die Inhalte ihrer Romane wieder auf. Ein dokumentarisches Theaterprojekt über alternative Fakten, Egoismus und Isolation in Zeiten der Pandemie. ■ 20 Uhr, Cammerspiele TAGESTIPP Bachfest 2021 Das digitale Bachfest Leipzig 2021 steht unter dem Mott o »Erlö- sung«. Vier Bach-Kantaten sind als Auft akt heute Abend mit dem Amsterdam Baroque Orchestra & Choir in der Nikolaikirche zu erleben. Bei entsprechenden Inzidenzwerten wird das Konzert fü r Publikum geöff net. ■ 20 Uhr, www.bachfestleipzig.de SERVICE TERMINE LOKALE RADIOS Digitaler Raum 20.00 Horst Hansen Trio – im Rahmen der Reihe »Leipzig lebt« – Radio Free Horns auf dem Facebook-Kanal des Horns Erben im Livestream Radio Blau 7.00 Morgenmagazin 12.00 Mittagspause 13.00 S.O.S. das Mittagsma- gazin 16.00 Democracy Now! 17.00 Literaturkabinett 18.00 kulturrelevant 19.00 Aktuell 20.00 Linksdrehendes Radio 21.00 Dubnight Radioshow 23.00 Maximum Rocknroll Radio Sphere Radio 21.00 Old Dirty Laundry 22.00 Sorradio Porsche Werk Leipzig 10.00 Co-Pilot Special Motor- sportlegenden – Mitfahrt in ei- nem 911 GT2 RS Clubsport oder dem 918 Spyder, Anmel- dung erforderlich 10.00 Pilot Onroad Intensiv – Selbstfahrt im Porsche Cayenne onroad, Anmeldung erforderlich 11.45 Pilot Onroad – Selbst- fahrt im Porsche Ihrer Wahl inkl. Werksbesichtigung, An- meldung erforderlich 15.00 Co-Pilot 911 – Mitfahrt mit einem motorsporterfahre- nen Instrukteur in einem Por- sche 911 inkl. Werksbesichti- gung, Anmeldung erforderlich GASTRO-EVENTS Porsche Werk Leipzig 12.30 Carrera Lunch – Exklusives 3-Gang-Menü inkl. Werksbesichtigung, An- meldung erforderlich 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 FILM Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de Conne Island 21.30 2cl Sommerkino »Hier spielt die Musik!« – tagesaktuelle Infos unter www.cinematheque-leipzig.de Verschiedene Orte 21.00 Electric Cinema – Film- projektionen im öffentlichen Raum – alle Infos unter www.schaubuehne.com THEATER Cammerspiele 20.00 Shiny Happy People – Ein Patricia-Highsmith-Projekt – Premiere Digitaler Raum 20.00 Lisanne Goodhue / Ildi- kó Tóth: Passed Present Per- fect – Premiere – interdiszipli- näres Performance-Projekt – www.schaubuehne.com KUNST Digitaler Raum 17.00 Alte Meister: Kunst des 16. bis 19. Jahrhunderts – Virtuelle Führung – www.kunstmuseum- moritzburg.de VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Frauenkultur 19.00 Frei, fair und lebendig – Die Macht der Commons – Referentin: Silke Helfrich – ggf. online www.frauenkultur- leipzig.de NATUR & UMWELT Hinweis: Weitere Termine finden Sie im Umweltkalender: www.nachhaltiges-leipzig.de Dölitzer Schacht 15.30 Leipzigs Kohle. Aus Mondlandschaft wird Neu- seenland – Infos unter www.natur-abenteuer-leipzig.de NABU-Naturschutzstation Leipzig 15.30 Workshop »Insekten- sommer« – Zählen was zählt – Anmeldung erforderlich info@nabu-leipzig.de KINDER & FAMILIE Digitaler Raum 10.00 Lieder für die Kleinsten – Anmeldung an franziska.el- makhloufi@muetterzentrum- leipzig.de 16.00 Jugendtheaterwerkstatt digital – ab 14 J. – www.villa- leipzig.de Jeden Monat neu ins Haus! kreuzer Abocoupon mit vielen Prämien auf Seite 31! Leipzig. Subjektiv. Selektiv. Villa 14.00 Offener Kinder- und Jugendtreff Wilde 11 16.00 Welcome to Aquaria – Theaterprojekt zum Mitma- chen – Voranmeldung unter kontakt@kommhaus.de ETC. Villa 9.30 Tanz für Junggebliebene LOKALE RADIOS Radio Blau 7.00 Morgenmagazin 12.00 Mittagspause 13.00 S.O.S. das Mittags- magazin 16.00 Democracy Now! 17.00 Allmähliche Zerkrüme- lung 18.00 jung & blau 19.00 Aktuell 20.00 Back N Forth Radio Show 21.00 Die Musik der letzten 4 Wochen 22.00 Ding Dong Sphere Radio 18.30 Sags uns! aus dem Pögehaus 19.00 Bon Appétit 20.30 Soundgalerie FILM Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de Verschiedene Orte 21.00 Electric Cinema – Film- projektionen im öffentlichen Raum – alle Infos unter www.schaubuehne.com THEATER Cammerspiele 20.00 Shiny Happy People – Ein Patricia-Highsmith-Projekt Digitaler Raum 21.00 Lisanne Goodhue / Ildi- kó Tóth: Passed Present Per- fect – Premiere – interdiszipli- näres Performance-Projekt – www.schaubuehne.com Lofft 20.00 Wir / Joy (Forward Dance Company) Mühlstraße 14 20.00 Der Heiratsantrag & an- dere komische Einakter (Theater Eumeniden) fr 11.06. 20 Uhr SOMMERTHEATER DER EUMENIDEN PREMIERE 4 1 E S S A R T S L H Ü M Tel. 9 90 36 00 · www.muehlstrasse.de MUSIK Alte Handelsbörse 12.30 Klangpause – Mittags- konzert in der Alten Börse mit Studierenden der Hochschule für Musik und Theater, Fach- richtung Klavier/Dirigieren - Voranmeldung unter 9 65 13 40 Budde-Haus 20.00 Duo Atsind – traditio- neller Klezmer mit Alina Bauer und Nicolaas Cottenie Digitaler Raum 20.00 Verheißung – Stream im Rahmen des Online-Zyklus von »Bachs Messias« Felsenkeller 18.00 A Night of Cold Bliss Philippuskirche 20.00 Gewandhaus-Jugend- chor und Thonkunst in concert KUNST Galerie für Zeitgenössische Kunst 19.00 »Not Yet Titled« – Eröff- nung Galerie Sued 19.00 »Ableitungen. Grafik und Künstlerbücher« – Gespräch mit Bettina Haller und Lesung von Ralph Grüneberger – Anmeldung an mail@galerie-sued.de 12 Juni Samstag R E Y O H R E H T S E : O T O F TAGESTIPP Keramikmarkt Im Innenhof der Grassi-Museen fi ndet an diesem Wochenende wie- der der Keramikmarkt statt . Liebhaberinnen werden an über 55 Ständen von Produzenten aus dem deutschsprachigen Raum fü ndig. Von minimalistischem Design bis hin zu keramischen Skulpturen. ■ 10 Uhr, Grassi-Museum für Angewandte Kunst FILM Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de THEATER Cammerspiele 20.00 Shiny Happy People – Ein Patricia-Highsmith-Projekt Digitaler Raum 20.00 Die Leiden des jungen Azzlack – www.schauspiel-leipzig.de Digitaler Raum 21.00 Lisanne Goodhue / Ildi- kó Tóth: Passed Present Per- fect – Premiere – interdiszipli- näres Performance-Projekt – www.schaubuehne.com Lofft 20.00 Wir / Joy (Forward Dance Company) Mühlstraße 14 20.00 Der Heiratsantrag & andere komische Einakter (Theater Eumeniden) Schillerhaus 16.00, 20.00 Freilufttheater im Garten des Schillerhauses: »Kabale und Liebe« (Theaterpack) – Anmeldung erforderlich 5 66 21 70 MUSIK Digitaler Raum 18.00, 20.30 Geburt – Stream im Rahmen des Online-Zyklus von »Bachs Messias« KUNST Grassi-Museum für Angewandte Kunst 10.00 Keramikmarkt Leipzig Neu Deli 14.00 »Börde Barock« (bis 20 Uhr) – Zeichnungen von Ste- fan Schwarzer – Soft Opening NATUR & UMWELT Hinweis: Weitere Termine finden Sie im Umweltkalender: www.nachhaltiges-leipzig.de KINDER & FAMILIE Digitaler Raum 15.30 Filmklub Junior – ab 10 J. – www.villa-leipzig.de 17.00 Gamedesign & Spielkul- tur: Spiellabor – ab 12 J. – www.villa-leipzig.de 17.30 Filmklub der Medien- werkstatt – www.villa-leipzig. de 18.00 DIY-Ableton-Challenge für FLINTA*-Personen – www.villa-leipzig.de Villa 14.00 Offener Kinder- und Jugendtreff ETC. Frauenkultur 19.00 Lesben-Café: Offener Treff – nur in Präsenz möglich Markthalle Plagwitz 14.00 Freitagsmarkt (bis 18 Uhr) – regionaler Wochenmarkt FREITAG S MARKT jeden Freitag 14–18 Uhr Markranstädter Str. 8 grassi Kunstverein KREUZER 0621 75

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 SERVICE TERMINE 15 Juni Dienstag 16 Juni Mittwoch 17 Juni Donnerstag F O H U E N N I T R A M : O T O F M U E S U M S E H C I L T H C I H C S E G T D A T S : E T R A K T S O P N N A M F F O H S È N G A : O T O F TAGESTIPP »Heimat Ostdeutschland?« Welche Rolle spielt die ostdeutsche Herkunft für junge Genera- tionen heute? Und welche Potenziale birgt sie? Im Livestream spricht die Journalistin und Schriftstellerin Greta Taubert mit der Autorin Nhi Le über neue Perspektiven. ■ 19 Uhr, Youtube-Kanal der Stiftung Haus der Geschichte TAGESTIPP »Kennzeichen L« »Eine Stadt stellt sich aus«: Das heutige Soft Opening bildet den Auftakt zur Sonderausstellung, die sich den Eigen- und Be- sonderheiten der Leipziger Mentalität nähert. Im Rahmen der Eröffnung ist eine Intervention von HGB-Studierenden geplant. ■ 10–18 Uhr, Stadtgeschichtliches Museum/Neubau TAGESTIPP »Wer hier ist« Die Anthologie des Leipziger Hochroth-Verlags versammelt die Stimmen Leipziger Schreibender mit migrantischem Hintergrund. Politische und persönliche Gedichte und Prosa werden in einer Release-Lesung von der Schaubühne open air präsentiert. ■ 19 Uhr, Markthalle Plagwitz KINDER & FAMILIE Digitaler Raum 16.00 Klavier Grundlagen – www.villa-leipzig.de Villa 14.00 Offener Kinder- und Jugendtreff Wilde 11 15.00 Bewegungsnachmittag: Offener Kinder- und Jugend- treff ETC. Digitaler Raum 10.30 Virtuelle Führung durch die Deutsche Nationalbiblio- thek in Frankfurt am Main – www.dnb.de 17.00 Virtuelle Führung durch die Deutsche Nationalbiblio- thek in Leipzig – www.dnb.de Kulturhaus Sonne Schkeuditz 10.00 Tanz für Junggebliebene Stadtgeschichtliches Museum/Neubau 10.00 Kennzeichen L. Eine Stadt stellt sich aus (bis 18 Uhr) – Soft Opening – Anmel- dung erforderlich stadtmuse- um@leipzig.de / 9 65 13 40 LOKALE RADIOS Digitaler Raum 20.00 Clemens Christian Poetzsch Trio – Radio Free Horns auf dem Facebook-Ka- nal des Horns Erben im Livestream Radio Blau 7.00 Morgenmagazin 10.00 Extrablau Wiederholung 12.00 Mittagspause 16.00 Democracy Now! 19.00 Aktuell 20.00 StuRadio 21.00 Zonic Radio Show 23.00 Aufgelauscht Sphere Radio 21.00 Notiz für die Welt da- nach 23.00 KRKRKR UMLAND Kulturhaus Sonne Schkeuditz 10.00 Tanz für Junggebliebene FILM Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de Verschiedene Orte 21.00 Electric Cinema – Film- projektionen im öffentlichen Raum – alle Infos unter www.schaubuehne.com THEATER Cammerspiele 20.00 Dead Whore – Premiere Digitaler Raum 11.00 Il gran teatro della vita: Theater und Theatralität bei Federico Fellini – internationa- le Fachtagung – www.schaubuehne.com KUNST Alter Karstadt 18.00 Martin Voigt & Soojie Kang, »Zwischenwelten« – Vernissage Galerie Koenitz D21 Kunstraum 19.00 »response_ability« – Eröffnung Digitaler Raum 17.00 Wege der Moderne: Kunst in der SBZ/DDR 1945– 1990 – Virtuelle Führung – www.kunstmuseum-moritz- burg.de LITERATUR Haus des Buches 19.00 Magnus Brechtken, »Der Wert der Geschichte« Markthalle Plagwitz 19.00 Wer hier ist – Release- Lesung und Gespräch des Hochroth-Verlag Leipzig Pittler Halle-H 20.30 Staun & Schauder VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Ariowitsch-Haus 19.00 Günther Höhnemann: Moritz/Moses Lazarus – ggf. online unter www.ariowitsch- haus.de NATUR & UMWELT Hinweis: Weitere Termine finden Sie im Umweltkalender: www.nachhaltiges-leipzig.de KINDER & FAMILIE Digitaler Raum 16.00 Jugendtheaterwerkstatt digital – ab 14 J. – www.villa-leipzig.de Wilde 11 16.00 Welcome to Aquaria – Theaterprojekt zum Mitma- chen – Voranmeldung unter kontakt@kommhaus.de ETC. Berlitz Center Leipzig 17.45 Kostenlose Probestun- den bei Berlitz – Englisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch und weitere Sprachen – An- meldung an 2 11 48 17 oder leipzig@berlitz.de Frauenkultur 18.00 Fairsicherung – Kosten- lose Beratung für alle Arten von Versicherungen – Anmel- dung bis 16.6. unter www.frauenkultur-leipzig.de Stadtgeschichtliches Muse- um/Altes Rathaus 19.00 Museum after Work – Coffe Baum goes Altes Rat- haus JETZT BESTELLEN! DAUERKARTE 2021/22 www.chemie-leipzig.de FILM NATUR & UMWELT FILM Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de Conne Island 21.30 2cl Sommerkino »Hier spielt die Musik!« – tagesaktuelle Infos unter www.cinematheque-leipzig.de MUSIK Anker 20.00 Klinge & Kulle Digitaler Raum 15.00 Ostern – Stream im Rahmen des Online-Zyklus von »Bachs Messias« 17.00 Abschied von den Jün- gern – Stream im Rahmen des Online-Zyklus von »Bachs Messias« 20.00 Himmelfahrt und Pfingsten – Stream im Rah- men des Online-Zyklus von »Bachs Messias« Kulturhof Gohlis 19.30 Olga Reznichenko Trio LITERATUR Ariowitsch-Haus 19.00 Mit der Familie Men- delssohn durch die Schweiz. Eine literarisch-musikalische Reise – Lesung und Konzert Haus des Buches 19.30 Federico Fellini, »Das Buch der Träume« VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Digitaler Raum 17.00 »Mit uns zieht ...« Zum Marschieren in sozialen Bewe- gungen im langen 20. Jahr- hundert – im Rahmen der Ringvorlesung »Märsche der Moderne« des Lehrstuhls für Geschichte (Universität Leip- zig) – auf dem Youtube-Kanal des ZMK 19.00 Heimat Ostdeutsch- land? Junge Perspektiven – mit Greta Taubert und Nhi Le – auf dem Youtube-Kanal der Stiftung Haus der Geschichte Hinweis: Weitere Termine finden Sie im Umweltkalender: www.nachhaltiges-leipzig.de KINDER & FAMILIE Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de THEATER Digitaler Raum 13.00 Tool Talk – digitale Tools zur (internationalen) Jugend- arbeit – www.villa-leipzig.de 15.00 Gesang Grundkurs – www.villa-leipzig.de 16.30 Improtheater digital – für Kinder zwischen 10 und 16 J. – www.villa-leipzig.de Familienzentrum »Treffpunkt Linde« 15.00 Mitmach-Dienstag Villa 14.00 Offener Kinder- und Jugendtreff Wilde 11 16.30 Lego League Explore – für Kinder zwischen 6 und 11 J. – Voranmeldung unter kontakt@kommhaus.de ETC. Villa 14.00 Tanz für Junggebliebene LOKALE RADIOS Digitaler Raum 20.00 HMT-Abschluss-Konzert Anna-Lena Panten – Radio Free Horns auf dem Face- book-Kanal des Horns Erben im Livestream Radio Blau 7.00 Morgenmagazin 12.00 Mittagspause 13.00 S.O.S. das Mittagsma- gazin 16.00 Democracy Now! 18.00 Zwischenraum 19.00 Aktuell 20.00 Mrs. Pepsteins World 22.00 Sex*Work*Sonstiges Digitaler Raum 11.00 Il gran teatro della vita: Theater und Theatralität bei Federico Fellini – internationa- le Fachtagung – www.schaubuehne.com 20.00 Virtueller Stammtisch – Allianz internationaler Produk- tionszentren für Figurenthea- ter – www.westfluegel.de KUNST Digitaler Raum 17.00 Sonderausstellung »La Bohème« – Virtuelle Führung – www.kunstmuseum-moritz- burg.de Stadtgeschichtliches Museum/Neubau Aktionsfläche: Beyond the L. Part I – Intervention des Semi- nars der Hochschule für Grafik und Buchkunst LITERATUR Digitaler Raum 20.00 Nerea Vöing – Arbeit und Melancholie – www.thomasius-club.de Haus des Buches 19.30 Bénédicte Savoy in Lesung und Gespräch mit Léontine Meijer-van Mensch Moritzbastei 20.00 Rebecca Salentin, »Klub Drushba. Zu Fuß auf dem Weg der Freundschaft von Eise- nach bis Budapest« – Buchpremiere – ggf. online www.voland-quist.de/verlags- blog VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Ariowitsch-Haus 18.00 #beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst – 6. Thema: Schabbat | Sonntag – ggf. online unter www.ariowitsch- haus.de NATUR & UMWELT Hinweis: Weitere Termine finden Sie im Umweltkalender: www.nachhaltiges-leipzig.de Digitaler Raum 17.15 Der andere Wald – im Rahmen der Ringvorlesung »Wald unter Klimastress und Nutzungsdruck« – Zugang un- ter www.htwk-leipzig.de/live KREUZER 0621 77

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 20 Juni Sonntag 21 Juni Montag 22 Juni Dienstag R E Y O H R E H T S E : O T O F Y H P A R G O T O H P E N A L O V : O T O F R E G E O R K E J T N A : O T O F SERVICE TERMINE TAGESTIPP »Stühle. Nur für Kinder« Das Grassi-Museum wendet sich einem bisher eher ignorierten Objekt zu – Stühlen für Kinder. Gisela Neuwald sammelte über 400 Exemplare, die nun gezeigt werden. Von Thonet, die seit 1860 für die Kleinen produzierten, bis zur kleinen Ausgabe von Verner Panton. ■ 10–18 Uhr, Grassi-Museum für Angewandte Kunst TAGESTIPP Fête de la Musique Wie jedes Jahr lädt der kalendarische Sommeranfang im Juni zur Musik im Freien ein. Gute Rahmenbedingungen im Corona-Alltag. Unter anderem legt die DJ Judith van Waterkant im Eingangsbe- reich des Stadtgeschichtlichen Museums auf, die Alte Schlosserei plant ein Hofkonzert. ■ ganztägig, verschiedene Orte TAGESTIPP Gwen Kyrg & The Waves Inspiriert vom experimentellen Roman »The Waves« präsentiert der Kulturhof Gohlis eine Mischung aus Performance, Installation, Hörspiel und Musik. Die Regisseurin und Musikerin Kyrg wird bei dieser Aufführung von der Band AUA AUA feat. Lukas Rabe unterstützt. ■ 19.30 Uhr, Kulturhof Gohlis FILM KINDER & FAMILIE FILM Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de Conne Island 21.30 2cl Sommerkino »Hier spielt die Musik!« – tagesaktuelle Infos unter www.cinematheque-leipzig.de Verschiedene Orte 21.00 Electric Cinema – Film- projektionen im öffentlichen Raum – alle Infos unter www.schaubuehne.com THEATER Cammerspiele 20.00 Dead Whore Lofft Spookai (Post Theater) – ver- schiedene Uhrzeiten siehe www.lofft.de Mühlstraße 14 16.00 Der Heiratsantrag & an- dere komische Einakter (Theater Eumeniden) MUSIK Philippuskirche 15.00 Der Himmel der Tiere – Familienkonzert Schille 20.00 Stax – im Rahmen des 25. Leipjazzig-Festivals – www.leipjazzig.de 21.00 Drastischer Frühling – im Rahmen des 25. Leipjazzig- Festivals – www.leipjazzig.de Schillerhaus 15.00 Sommermusik im Garten des Schillerhauses – Anmeldung erforderlich 5 66 21 70 NATUR & UMWELT Hinweis: Weitere Termine finden Sie im Umweltkalender: www.nachhaltiges-leipzig.de Koburger Straße 12a, Haupt- eingang Wildpark 11.00 Mit der Kräuterhexe im Wildpark unterwegs – mit Grit Nitzsche KOMM-Haus 15.00 Bella Grünau (bis 20 Uhr) – Rahmenprogramm aus Musik, Vorträgen & Diskussionen und Workshops Richard-Wagner-Hain 16.00 Des Kaisers neue Klei- der (Kaninchenkatze: Die eheähnliche Theatergemein- schaft) – ab 5 J. Villa 14.00 Offener Kinder- und Jugendtreff ETC. Klingerhain 17.00 Hoopjam Sunday – Hula Hoop für Alle – aktuelle Infos www.mamaulita.de/termine Stadtgeschichtliches Muse- um/Altes Rathaus 16.30 Bürgermeister Hierony- mus Lotter erzählt Krimis aus seinem Leben. Unterhaltsamer Stadtspaziergang – Anmel- dung erforderlich 9 65 13 40 Stadtgeschichtliches Museum/Neubau 11.00 Erinnern – Unser Leip- zig-Gedächtnis? – Stadtspa- ziergang zu Orten Leipziger Erinnerungskultur GASTRO-EVENTS Porsche Werk Leipzig 10.00 Pole Position Brunch – Brunch inkl. Werksbesichti- gung, Anmeldung erforderlich LOKALE RADIOS Radio Blau 12.00 Conexion Glokal Yanga 16.00 Lyrix Delirium 17.00 Nightfall 19.00 Sunday Groove 20.00 Werkstatt für Improvisation 22.00 No exotik! No turistik! Sphere Radio 18.00 La Revuelta 18.30 Schellack von A bis Z 19.30 Frothed Nucleons Squiggly Tunes 20.30 Neue Reize Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de MUSIK Alte Schlosserei 18.00 Fête de la Musique 2021: Schüller Hofkonzert Budde-Haus 16.00 Fête de la musique – Open Flair im Kunstgarten UT Connewitz 20.00 Spielvereinigung Sued & Heidi Bayer & Malte Schiller – im Rahmen des 25. Leip- jazzig-Festivals – www.leipjazzig.de Zeitgeschichtliches Forum 14.00 Fête de la Musique – mit Judith van Waterkant KUNST Ariowitsch-Haus 18.00 Rap Against Hate! Deine Strasse – Dein Rap – Deine Kunst – Vernissage mit Pro- jektpräsentation und Musik – im Rahmen der Jüdischen Woche 2021 LITERATUR Haus des Buches 19.00 Leipzig als Unesco- Welthauptstadt des Buches? – Podiumsdiskussion mit Oliver Zille, Skadi Jennicke, Kathari- na Krefft, Clemens Meyer und Verena Metze-Mangold VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Digitaler Raum 18.00 100 Jahre KPCh: Xi Jinpings Vision von moderner Regierungsführung – www. konfuziusinstitut-leipzig.de NATUR & UMWELT Hinweis: Weitere Termine finden Sie im Umweltkalender: www.nachhaltiges-leipzig.de KINDER & FAMILIE Digitaler Raum 13.00 OpenStage meets Lazy Lama – Digital Session – www.villa-leipzig.de KOMM-Haus 15.00 Bella Grünau (bis 20 Uhr) – Rahmenprogramm aus Musik, Vorträgen & Diskussionen und Workshops Villa 14.00 Offener Kinder- und Jugendtreff NATUR & UMWELT Hinweis: Weitere Termine finden Sie im Umweltkalender: www.nachhaltiges-leipzig.de KINDER & FAMILIE Digitaler Raum 13.00 Tool Talk – digitale Tools zur (internationalen) Jugend- arbeit – www.villa-leipzig.de 15.00 Gesang Grundkurs – www.villa-leipzig.de 16.30 Improtheater digital – für Kinder zwischen 10 und 16 J. – www.villa-leipzig.de KOMM-Haus 15.00 Bella Grünau (bis 20 Uhr) – Rahmenprogramm aus Musik, Vorträgen & Diskussionen und Workshops Villa 14.00 Offener Kinder- und Jugendtreff Wilde 11 16.30 Lego League Explore – für Kinder zwischen 6 und 11 J. – Voranmeldung unter kontakt@kommhaus.de ETC. Digitaler Raum 16.30 Benutzungseinführung der Deutschen Nationalbiblio- thek virtuell – www.dnb.de Stadtgeschichtliches Muse- um/Altes Rathaus 16.30 Clara Schumann im Auf- bruch zur Moderne – Anmel- dung erforderlich 9 65 13 40 Stadtgeschichtliches Museum/Neubau 18.00 L-Topie I – Wie weltoffen ist Leipzig? – Podiumsge- spräch – Anmeldung erforder- lich stadtmuseum@leipzig.de / 9 65 13 40 Villa 14.00 Tanz für Junggebliebene LOKALE RADIOS Radio Blau 7.00 Morgenmagazin 12.00 Mittagspause 13.00 S.O.S. das Mittags- magazin 16.00 Democracy Now! 19.00 Aktuell 21.00 Italorama 22.00 Sex*Work*Sonstiges 23.00 Mrs. Pepsteins World FILM Hinweis: Kinos mit kurzfristiger Filmplanung: siehe www.kreuzer-leipzig.de Conne Island 21.30 2cl Sommerkino »Hier spielt die Musik!« – tagesaktuelle Infos unter www.cinematheque-leipzig.de THEATER Wilde 11 16.30 Lego League Explore – für Kinder zwischen 6 und 11 J. – Voranmeldung unter kon- takt@kommhaus.de ETC. Begegnungszentrum Wiederitzsch 14.00 Tanz für Junggebliebene Digitaler Raum Tag der Musik des Deutschen Musikrates: Eröffnung der vir- tuellen Ausstellung des Deutschen Musikarchivs – www.dnb.de Grassi-Museum 15.00 Fête du vélo – Fahrrad- tour mit dem ADFC Leipzig zur Fête de la musique Porsche Werk Leipzig 9.30, 18.00 Pilot Onroad – Selbstfahrt im Porsche Ihrer Wahl inkl. Werksbesichtigung, Anmeldung erforderlich Stadtgeschichtliches Museum/Neubau 17.00 Vielfalt oder Uneinig- keit? Leipzigs Erinnerungsthe- men – Thematischer Stadtspa- ziergang LOKALE RADIOS Radio Blau 7.00 Morgenmagazin 12.00 Mittagspause 13.00 S.O.S. das Mittags- magazin 16.00 Democracy Now! 18.00 jung & blau 19.00 Aktuell 20.00 Extrablau 22.00 Future Classics Sphere Radio 18.00 Sound Ideas 19.00 bauhaus.fm Horns Erben 20.00 Adolf Südknecht macht rüber! – Anno 1961: Das ver- sprochene Fenster – später auf dem Youtube-Kanal Adolf Südknecht Kulturhof Gohlis 19.30 Gwen Kyrg & The Waves – Audiotheater MUSIK Anker 20.00 Joe F. UT Connewitz 20.00 Leipjazzig-Orkester – im Rahmen des 25. Leipjazzig- Festivals – www.leipjazzig.de KUNST Galerie KUB 19.00 Christina Clemm, »Akteneinsicht« – Lesung LITERATUR Haus des Buches 19.30 Elmar Schenkel, »Unter- wegs nach Xanadu. Begeg- nungen zwischen Ost und West« VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Digitaler Raum 17.00 Märsche als Mittel ge- waltfreien Widerstands. Am Beispiel von Gandhis Salz- marsch und Martin Luther Kings Marsch auf Washington – im Rahmen der Ringvorle- sung »Märsche der Moderne« des Lehrstuhls für Geschichte (Universität Leipzig) – auf dem Youtube-Kanal des ZMK KREUZER 0621 79

Juni Feita U X U Y N A U G : O T O F Haltestelle Cospudene See Nodstand 15.30 Stop Cospuden – Team- abeit am Taebau – Infos un- te www.natu-abenteue-leip- zi.de KINDER & FAMILIE nem 911 GT2 RS Clubspot ode dem 918 Spyde, Anmel- dun efodelich 15.00 Co-Pilot 911 – Mitfaht mit einem motospotefahe- nen Instukteu in einem Po- sche 911 inkl. Weksbesichti- un, Anmeldun efodelich ebe! ebe! L Ab jetzt sind private Kontaktanzeigen im kreuzer kostenlos* www.kreuzer-leipzig.de/ kleinanzeige-aufgeben * Gilt für eine Textlänge bis 225 Zeichen inkl. Leerzeichen GASTROEVENTS Posche Wek Leipzi 10.00 Caea Lunch – Exklusives 3-Gan-Menü inkl. Weksbesichtiun, An- meldun efodelich 17.00 Caea Dinne – 4-Gan-Menü à la Posche inkl. Weksbesichtiun, An- meldun efodelich LOKALE RADIOS Radio Blau 7.00 Moenmaazin 12.00 Mittaspause 13.00 S.O.S. das Mittasma- azin 16.00 Democacy Now! 17.00 Liteatukabinett 18.00 kultuelevant 19.00 Aktuell 20.00 Linksdehendes Radio 21.00 Dubniht Radioshow 23.00 Maximum Rocknoll Radio Sphee Radio 12.00 Radio Supe Zoom 20.00 Hoodepot LE 21.00 Old Dity Laundy 22.00 Mind Contolled Rectifie UMLAND Hallesche Dom 19.00 Stadtsinecho zu Halle – Musikfest »Unehötes Mit- teldeutschland« Diitale Raum 15.30 Filmklub Junio – ab 10 J. – www.villa-leipzi.de 17.00 Gamedesin & Spielkul- tu: Spiellabo – ab 12 J. – www.villa-leipzi.de 17.30 Filmklub de Medien- wekstatt – www.villa-leipzi. de 18.00 DIY-Ableton-Challene fü FLINTA*-Pesonen – www.villa-leipzi.de KOMM-Haus 15.00 Bella Günau (bis 20 Uh) – Rahmenpoamm aus Musik, Votäen & Diskussionen und Wokshops Theate de Junen Welt Club Fusion – Festival de Theatespielclubs von Schau- spiel Leipzi, TdJW und June Ope – aktuelle Infos unte www.tdjw.de Villa 14.00 Offene Kinde- und Juendteff ETC. Diitale Raum 18.00 Wokshop Chinesische Kalliafie – www.konfuziusin- Chinesische Kalligrafie 25. JUN•18 Uhr stitut-leipzi.de书 书书Workshop 法 online, 24€/18€ erm. konfuziusinstitut-leipzig.de Makthalle Plawitz 14.00 Feitasmakt (bis 18 Uh) – eionale Wochen- makt FREITAG S MARKT jeden Freitag 14–18 Uhr Markranstädter Str. 8 Posche Wek Leipzi 10.00 Co-Pilot Taycan – Mit- faht mit einem motospote- fahenen Instukteu in einem Posche Taycan inkl. Weksbe- sichtiun, Anmeldun efo- delich 11.30, 18.30 Pilot Onoad – Selbstfaht im Posche Ihe Wahl inkl. Weksbesichtiun, Anmeldun efodelich 14.00 Co-Pilot Special Moto- spotleenden – Mitfaht in ei- TAGESTIPP F-Stop Das . Festival fü Fotoafie eöffnet unte dem Titel »Tust/Ve- tauen«. So lautet auch das Motto de intenationalen Hauptaus- stellun in de Wekschauhalle, kuatiet von Susan Biht und Nina Stand. De Kunstaum D und die ODP-Galeie laden ebenfalls zu Ausstellunen. ■ Uh, Spinneei, Wekschauhalle FILM MUSIK Hinweis: Kinos mit kuzfistie Filmplanun: siehe www.keuze-leipzi.de Veschiedene Ote 21.00 Electic Cinema – Film- pojektionen im öffentlichen Raum – alle Infos unte www.schaubuehne.com THEATER Diitale Raum 20.00 Keine Ausnahmen – dystopisches Höspiel – www.cammespiele.de Kleinatenveein D. Schebe 20.00 Tanztheate »Sche- be160« (uban collective) Lofft 20.00 De Hamstekäfi (Das Planetenpaty Pinzip) Maktplatz 18.00 30 Stunden Runde Tisch – Lesunen von Texten de Fauenbeweun 1989/90 – bis 26. Juni 24 Uh Mühlstaße 14 20.00 De Heiatsanta & an- dee komische Einakte (Theate Eumeniden) Pittle Halle-H 20.30 Pension Schölle (Theatepack) Schillehaus 17.00 Kabaett De fischelan- den Gaffeedanden: »Reisefie- be« – Anmeldun efodelich 5 66 21 70 Alte Handelsböse 12.30 Klanpause – Mittas- konzet in de Alten Böse mit Studieenden de Hochschule fü Musik und Theate, Fach- ichtun Klavie/Diiieen – Voanmeldun unte 9 65 13 40 KUNST Galeie fü Zeitenössische Kunst 19.00 »Appointment X – Ve- abedunen unte besondeen Bedinunen« – Eöffnun Museum fü Duckkunst Leipzi 17.00 »Revie_Wechsel. Tina- tionale Hochduck-Ausstel- lun« (bis 20 Uh) – Soft Ope- nin – Anmeldun unte info@duckkunst-museum.de LITERATUR Haus des Buches »De eteilte Himmel. 60 Jah- e Mauebau« – Liteatuta- un mit Kut Dawet, Jana Hensel, Kestin Hensel, Katja Lane-Mülle, Hatmut Lane, Lutz Rathenow, Pete Schneide, Hela Schütz u. v. a. – Infos unte www.liteatu- haus-leipzi.de VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Moitzbastei 14.30 We veantwotet was? Vetäe fü Musike:innen NATUR & UMWELT Hinweis: Weitee Temine finden Sie im Umweltkalende: www.nachhalties-leipzi.de Diitale Raum 17.00 Slow Fashion Tou Pla- witz – Voanmeldun pe Mail an ulike.bille@ leipzi-handelt-fai.de TAG DER ARCHITEKTUR 26./27. JUNI 2021 SERVICE TERMINE Juni Samsta H C A L D N U G E N A I T S I R H C : O T O F TAGESTIPP Stunden Runde Tisch Die Theateschaffenden Elisa Uebeschä und Tanja Kone planen eine 30-stündie pefomative Auseinandesetzun mit Texten de ostdeutschen Fauenbeweun um 1989. Bis 24 Uh sind die Be- teiliten vo Ot, um mit Passanten ins Gespäch zu kommen. ■ anztäi, Maktplatz FILM KUNST Hinweis: Kinos mit kuzfistie Filmplanun: siehe www.keuze-leipzi.de Veschiedene Ote 21.00 Electic Cinema – Film- pojektionen im öffentlichen Raum – alle Infos unte www.schaubuehne.com THEATER Kleinatenveein D. Schebe 20.00 Tanztheate »Sche- be160« (uban collective) Lofft 20.00 De Hamstekäfi (Das Planetenpaty Pinzip) HAMSTERKÄFIG www.loff t.de Mühlstaße 14 20.00 De Heiatsanta & an- dee komische Einakte (Theate Eumeniden) Pittle Halle-H 20.30 Pension Schölle (Theatepack) Schillehaus 17.00 Kabaett De fischelan- den Gaffeedanden: »Reisefie- be« – Anmeldun efodelich 5 66 21 70 MUSIK Gatentheate Abtnaundof 20.00 Schülle & Band Leipzi Diitale Raum 17.00 Sondeausstellun »La Bohème« – Vituelle Fühun – www.kunstmuseum-moitz- bu.de Leipzie Baumwollspinneei 19.00 Eöffnun des F-Stop – Festival fü Fotoafie Leipzi 25.6.— 4.7.2021 Spinnerei & f-stop-leipzig.de VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Diitale Raum 18.00 Das koptische Makus- evanelium. Eine Handschift wid eettet – www.thomasius-club.de LEIPZIG TAG & NACHT Das E-Paper finden Sie auf www.kreuzer-leipzig.de ANZEIGE ARCHITEKTUR GESTALTET ZUKUNFT Programm unter: tda.aksachsen.org KREUZER 81

Juni Diensta Juni Mittwoch G R E B N E T R A W N A F E T S : O T O F R E Y O H _ N A F E T S : O T O F TAGESTIPP »Loe Matadoe ...« »... spielt das Buch de Rekode«: De leckeste Kuchen, die ein- ducksvollste Gedichtezitation, die bestoanisiete Beediun: Die Clownin Loe widmet sich in diese Poduktion eine humo- istischen Auseinandesetzun mit Selbstoptimieunszwänen. ■ 20 Uh, Lofft TAGESTIPP Readin The Bid Das einfühlsame Stück von Nitzan Cohen handelt von Hannah, bei de das Aspee-Syndom dianostiziet wude. Die Pota- onistin wid häufi missvestanden. Doch Hannah hat einen Plan, um ihe Mitmenschen aufzukläen. ■ 11 Uh, www.tdjw.de SERVICE TERMINE NATUR & UMWELT Hinweis: Weitee Temine finden Sie im Umweltkalende: www.nachhalties-leipzi.de Diitale Raum 17.15 Ökosystem Leipzie Au- wald – Besondeheiten aus Floa und Fauna – im Rahmen de Rinvolesun »Wald unte Klimastess und Nutzuns- duck« – Zuan unte www.htwk-leipzi.de/live Richad-Lehmann-St. Pakplatz am Waldeinan 15.30 Von wilden Käuten und alten Eichen – Elebnistou duch den südlichen Auwald bis auf den Fockebe KINDER & FAMILIE Diitale Raum 11.00 Readin the Bid – ab 13 J. – www.tdjw.de FILM NATUR & UMWELT FILM Hinweis: Kinos mit kuzfistie Filmplanun: siehe www.keuze-leipzi.de OFT Völkefeundschaft 19.00 Fau Sten (D 2019) – im Rahmen de Jüdischen Woche Leipzi audiovisuelles Konzet zu Fei- e von 1.700 J. jüdischen Le- bens in Deutschland – im Rahmen de Jüdischen Woche 2021 LITERATUR Aiowitsch-Haus 20.00 Ein Abend fü Fiedel Theater der Jungen Welt 11.00 Uhr REGARDING THE BIRD [13 plus] e d . w d t . j w w w 16.00 Klavie Gundlaen – www.villa-leipzi.de Theate de Junen Welt Club Fusion – Festival de Theatespielclubs von Schau- spiel Leipzi, TdJW und June Ope – aktuelle Infos unte www.tdjw.de Villa 14.00 Offene Kinde- und Juendteff Wilde 11 15.00 Beweunsnachmitta: Offene Kinde- und Juend- teff ETC. Diitale Raum 9.00 Seious Games zum The- ma Holocaust (bis 18 Uh) – im Rahmen de Jüdischen Wo- che Leipzi – Anmeldun unte info@actio-studio.de LOKALE RADIOS Diitale Raum 20.00 Reinald Bedelin Quintett – im Rahmen de Rei- he »Leipzi lebt« – Radio Fee Hons auf dem Facebook- Kanal des Hons Eben im Livesteam Radio Blau 10.00 Extablau Wiedeholun 12.00 Mittaspause 16.00 Democacy Now! 19.00 Aktuell 20.00 StuRadio 21.00 Zonic Radio Show 23.00 Aufelauscht Sphee Radio 17.30 Liedekiste 21.00 Notiz fü die Welt da- nach UMLAND Kultuhaus Sonne Schkeuditz 10.00 Tanz fü Junebliebene Hinweis: Kinos mit kuzfistie Filmplanun: siehe www.keuze-leipzi.de Conne Island 21.30 2cl Sommekino »Hie spielt die Musik!« – taesaktuelle Infos unte www.cinematheque-leipzi.de Diitale Raum 19.00 Schnee von esten (D/ ISR 2013, Dok; OmU) – an- schließend Publikumse- späch – im Rahmen de Jüdi- schen Woche Leipzi – www.cinematheque-leipzi.de THEATER Leipzie Cental Kabaett 20.00 Heimat. Eine emotionale Sandeschichte (Sandtheate Leipzi) – im Rahmen de Jü- dischen Woche Leipzi Lofft 20.00 Loe Matadoe spielt das Buch de Rekode (Teato Deepest Octopus) MUSIK Anke 20.00 Southside L.E. LITERATUR Haus des Buches 19.30 »Die Gabstätten meine Väte« – Lesun und Vota von Tim Cobett übe die jüdi- schen Fiedhöfe in Wien Mendelssohn-Haus 19.00 Hen Lublins Laden und weitee Ote jüdische Ge- schichten – musikalische Le- sun im Rahmen de Jüdi- schen Woche Leipzi Stadteschichtliches Museum/Neubau 15.00 »Uns eint die Liebe zum Buch« Jüdische Velee in Leipzi – Kuzfühun und Buchvostellun – im Rahmen de Jüdischen Woche Leipzi Hinweis: Weitee Temine finden Sie im Umweltkalende: www.nachhalties-leipzi.de KINDER & FAMILIE Diitale Raum 13.00 Tool Talk – diitale Tools zu (intenationalen) Juend- abeit – www.villa-leipzi.de 15.00 Gesan Gundkus – www.villa-leipzi.de 16.30 Impotheate diital – fü Kinde zwischen 10 und 16 J. – www.villa-leipzi.de Theate de Junen Welt Club Fusion – Festival de Theatespielclubs von Schau- spiel Leipzi, TdJW und June Ope – aktuelle Infos unte www.tdjw.de Villa 14.00 Offene Kinde- und Juendteff ETC. Diitale Raum 9.00 Seious Games zum The- ma Holocaust (bis 18 Uh) – im Rahmen de Jüdischen Wo- che Leipzi – Anmeldun unte info@actio-studio.de Veschiedene Ote 10.00 Veleun neue Stol- pesteine – Einneunsvean- staltun im Rahmen de Jüdi- schen Woche Leipzi – Infos unte www.stolpesteine-leip- zi.de Villa 14.00 Tanz fü Junebliebene LOKALE RADIOS Radio Blau 7.00 Moenmaazin 12.00 Mittaspause 13.00 S.O.S. das Mittasma- azin 16.00 Democacy Now! 18.00 Zwischenaum 19.00 Aktuell 20.00 Stammtisch He Kause 22.00 De Plan ist ... Vol. 3 Sphee Radio 19.00 adio.faments (HGB- Radio) LEIPZIG TAG & NACHT Das E-Paper finden Sie auf www.kreuzer-leipzig.de THEATER Lofft 20.00 Loe Matadoe spielt das Buch de Rekode (Teato Deepest Octopus) Pittle Halle-H 20.30 Pespektabel (Theatepack) – Pemiee MUSIK Äyptisches Museum de Univesität Leipzi 18.15 Genzäne. Jüdische Wissenschaftle, Täume und Abenteue – im Rahmen de Jüdischen Woche Leipzi Jeden Monat neu ins Haus! kreuzer Abocoupon mit vielen Prämien auf Seite ! Leipzig. Subjektiv. Selektiv. KUNST Diitale Raum 17.00 Sondeausstellun »La Bohème« – Vituelle Fühun – www.kunstmuseum-moitz- bu.de 17.00 Residenz. Ruine. Muse- um – Vituelle Fühun – www. kunstmuseum-moitzbu.de Kunstkaftwek 20.00 L’Chaim, Lechajim ode Lachaim – Auf das Leben – Sten – Isaels bekannteste Kaikatuistin aus Leipzi – im Rahmen de Jüdischen Woche 2021 Diitale Raum 16.00 Rückkeh nach Leipzi. Ein Nachmitta mit Familie Fein – enlischspachie Ve- anstaltun – auf dem Youtube-Kanal de Jüdischen Woche Leipzi Haus des Buches 19.30 »Licht und Schatten« Victo Klempees Kinotae- buch 1929–1945 Schillehaus 18.00 »Shakespeaes Stumpf und Schilles Weste« – Anmel- dun efodelich 5 66 21 70 VORTRÄGE & DISKUSSIONEN Diitale Raum 9.00 Sexismus in de Kinde- und Juendabeit – Online- Fotbildunswekstatt – www.fauenkultu-leipzi.de Schaubühne Lindenfels 18.00 Meetin Bno – Das be- sondee Kultu- und Einne- unsfestival – Podiumse- späch mit den Veanstaltenden – im Rahmen de Jüdischen Woche Leipzi Jüdische Woche Leipzig 27.6.— 4.7. 21 A N Z E G E I KREUZER 83

Freie Kunstakademie Leipzig Gießerstr. 75, 04229, Tel. 12 59 33 75, www.fk-leipzig.de Freiwilligen-Agentur Leipzig e.V. Beratung zum Ehrenamt, Dorotheen- platz 2, 04109, Tel. 1 49 47 28, www.freiwilligen-agentur-leipzig.de Freunde und Förderer des Forum Zeitgenössischer Musik e. V. Naumburger Str. 28 / Haus C, 04229, Tel. 2 46 93 45, www.foerderverein.fzml.de Freundes- und Förderkreis des Zoologischen Gartens Leipzig e. V. c/o Zoologischer Garten Leipzig, Pfaffendorfer Str. 29, 04105, Tel. 5 93 33 47, www.zoo-leipzig.de Freundeskreis Science Fiction Leipzig e. V. Gebrüder-Weber-Weg 7, 04289, www.fksfl.de Friendly Fire Theater- und Performancegruppe- friendlyfire-friendlyfire.blogspot.com Gästeführungen Leipzig Umland e. V. c/o Leipzig Erleben, Katharinenstr. 8, 04109, Tel. 7 10 42 30 Galerie KUB Forum für zeitbasierte Kunst und politische Kultur, Kantstr. 18, 04275, www.galeriekub.de Haus der Demokratie e. V. Bernhard-Göring-Str. 152, 04277, Tel. 3 06 51 00, www.hddl.de, Mo-Do 8-16, Fr 8-14 Uhr Haus Steinstraße e. V. Verein für Kultur, Bildung und Kontakte, Steinstr. 18, 04275, Tel. 30 32 88 89, www.haus-steinstrasse.de Haus- und WagenRat e. V. Verein für selbstorganisierte Räume in und um Leipzig, Georg-Schwarz-Str. 19, 04177, Tel. 39 29 85 43, www.hwr-leipzig.org HausHalten e. V. Lützner Str. 39, 04177, Tel. 2 41 98 79, www.haushalten.org Kinder-Revue »petit souci« Tanzstudio, Engerstr. 10, 04177, Tel. 4 80 77 77, kinderrevue.de Kneipp-Verein Region Leipzig e. V. Gr. Fleischergasse 15/17, 04109, Tel. 2 67 25 00 Konfuzius-Institut Leipzig e. V. Otto-Schill-Str. 1, 04109, Tel. 9 73 03 90, www.konfuziusinstitut-leipzig.de Kontaktstelle Kreativwirtschaft IT-, Medien- & Kreativwirtschaft Leipzig, Martin-Luther-Ring 4-6, 04109, Tel. 1 23 58 24, www.kreativwirtschaft-leipzig.de Kulturamt der Stadt Leipzig Thomasiusstr. 1, 04109, Tel. 1 23 42 80, www.leipzig.de/kultur Leipzig Tourist Service e. V. Richard-Wagner-Str. 1, 04109, Tel. 7 10 42 60 Leipziger Städtische Bibliotheken Wilhelm-Leuschner-Platz 10/11, 04107, Tel. 1 23 53 09, www.stadtbibliothek.leipzig.de Leipziger Synagogalchor e. V. c/o Haus des Buches, Gerichtsweg 28, 04103, Tel. 9 95 44 07, www.synagogalchor-leipzig.de Leipziger Syrienhilfe e. V. im Werk 2, Kochstr. 132, 04277, Tel. 3 06 19 05, www.leipzigersyrienhilfe.de Leipziger Tanztheater e. V. Spinnereistraße 7, Halle 7, 04179, Tel. 3 38 55 30, www.leipzigertanztheater.de Lene-Voigt-Gesellschaft e. V. Diakonissenstr. 1, 04177, Tel. 3 30 60 12, www.lene-voigt-gesellschaft.de Louise-Otto-Peters-Archiv Gerichtsweg 28, 04103, Tel. 58 15 15 22, www.louiseottopeters-gesellschaft.de, Di, Do 13-17 Uhr Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V. c/o Louise-Otto-Peters-Archiv, Ge- richtsweg 28, 04103, Tel. 58 15 15 22, www.louiseottopeters-gesellschaft.de Medienwerkstatt Leipzig im Soziokulturellem Zentrum »Die Villa Leipzig«, Lessingstr. 7, 04109, Tel. 35 52 04 30, www.medienwerkstatt-leipzig.de Mehrweg e. V. Mitmenschen auf dem Weg, Friedhofs- weg 10, 04299, www.mehrweg-ev.de Modern Music School Leipzig Vibra School of DJing Leipzig, An der Verfassungslinde 7, 04103, Tel. 2 60 34 59, www.modernmusicschool.com Mosaik Leipzig e. V. Migrationsberatung für Erwachsene (MBE), Psychosoziales Zentrum für Geflüchtete (PSZ Leipzig), Energiebera- tung (KEB), Peterssteinweg 3, 04107, Tel. 60 47 99 07, www.mosaik-leipzig.de MS »Cospuden«/MS »Neuseenland«, Markkleeberg Cospudener See, Hafen Zörbigker, 04416, Tel. 48 72 22 70, www.cospuden.de MS »Weltfrieden« Abfahrt Karl-Heine-Kanal/Stelzen- haus/Höhe Industirestr. 85, Tel. 0 15 25/3 36 30 58, www.ms-weltfrieden.de, Sa/So, Feier- tage 11, 12.30, 14, 15.30, 17, 18.30 Uhr (Apr-Okt) Mühlstraße 14 e.V. Mühlstr. 14, 04317, Tel. 9 90 36 00, www.muehlstrasse.de Müzik-Stüdyo.74 Musikstudio mit Bandproberäumen für junge Bands, Torgauer Str. 74, 04347, villakeller.de Nachbarschaftsgärten e. V. Josephstr. 27, 04177, www.nachbarschaftsgaerten.de Nato e. V. Karl-Liebknecht-Str. 48, 04275, Tel. 3 01 43 97, www.nato-leipzig.de Opernball Leipzig GmbH Käthe-Kollwitz-Str. 1, 04105, Tel. 2 15 69 77, leipziger-opernball.com Phyllodrom e. V. Museum und Institut für Regenwald- ökologie Phyllodrom e.V., Delitzscher Landstr. 38, 04158, Tel. 5 25 77 57, www.phyllodrom.de, Mo-Sa 10-17 Uhr und n.V. Pöge-Haus e. V. Hedwigstr. 20, 04315, Tel. 26 55 80 45, verein.pöge-haus.de Pro Leipzig e. V. Publikationen, Stadtforschung, Bür- gerbeteiligung, im Haus der Demokra- tie, Bernhard-Göring-Str. 152, 04277, Tel. 9 80 18 04, www.proleipzig.eu Puppentheater Rosi Lampe Tournee- und Gastspielbühne, Harbigweg 23, 04319, Tel. 6 88 87 36, www.puppentheater-lampe.de Quetzal. Leipziger Lateinamerika- Verein e. V. Waldstr. 6, 04105, Tel. 2 51 60 89, www.quetzal-leipzig.de Radio-Verein Leipzig e. V. (RVL) Radio Blau, Paul-Gruner-Str. 62, 04107, Tel. 30 10 0 06, www.radioblau.de Raumstation Coworkingspace, Lützner Str. 91, Haus K, Obergeschoss, 04177, Tel. 47 83 98 72, www.raumstation-coworking.de Runder Tisch Leipziger unabhängiger Studentenclubs e. V. Nürnbergerstr. 42, 04103, www.rutilust.de Sächsischer Literaturrat e. V. im Haus des Buches, Gerichtsweg 28, 04103, Tel. 3 50 59 60, www.saechsischer-literaturrat.de Sächsisches Spielezentrum – Ludothek Leipzig Freizeithäuser e. V., Klingenthaler Str. 14, 04349, Tel. 01 75/2 22 00 16, www.ludothek.de Sächsisches Staatsarchiv Schongauer Str. 1, 04329, Tel. 2 55 55 00, www.archiv.sachsen.de Sächsisches Wirtschaftsarchiv e. V. Industriestr. 85-95, 04229, Tel. 91 99 20, www.swa-leipzig.de Samba Pintada e. V. Proberaum, Saarländer Str. 7, 04179, www.samba-pintada.net Schumann-Verein Leipzig e. V. Inselstr. 18, 04103, Tel. 39 39 21 91, www.schumann-verein.de Sinfonischer Musikverein Leipzig e. V., Gerichshain Mariannenweg 15, 04827, www. sinfonischer-musikverein-leipzig.de Slow Food Deutschland e. V. Convivium Leipzig-Halle, www.slowfood.de Spector Books Harkortstr. 10, 04107, Tel. 26 45 10 12, www.spectorbooks.com Stiftung Bürger für Leipzig Dorotheenplatz 2, 04109, Tel. 9 60 15 30, www.buergerfuerleipzig.de Straßenmusikfestival Leipzig e. V., Erfurt c/o Jazzclub Leipzig, Rubianusstr. 15, 99084, Tel. 01 63/3 94 88 09 Sudaca e. V. Lateinamerikanische Tage, Karl-Heine- Str. 108, 04229, sudaca.de Taichi-Studio Xiao Peng Schule für Taichi, Qi Gong, Wushu, Ecksteinstr. 30, 04277, Tel. 01 78/8 55 06 02, www.xiao-peng.de Tanzarchiv Leipzig e. V. Ritterstr. 9-13, 04109, Tel. 9 73 04 22, www.tanzarchiv-leipzig.de Theater im Globus Schlößchenweg 1, 04155, Tel. 9 12 20 11, www.theatreart.de Theaterkompanie Leipzig Göschenstr. 12, 04317, Tel. 9 60 26 54, www.theaterkompanie.de TheaterTurbine Hardenbergstr. 38, 04275, Tel. 2 31 94 39, www.theaterturbine.de Thomanerbund e. V. c/o Thomasschule, Hillerstr. 7, 04109, Tel. 2 13 24 77, www.thomanerbund.de TRABI-erleben Saxonia Touristik International GmbH, Kietzstr. 19, 04179, Tel. 14 09 09 22, www.trabi-stadtrundfahrten.de UT Connewitz e. V. Wolfgang-Heinze-Str. 12a, 04277, Tel. 4 62 67 76, www.utconnewitz.de Verband Wohneigentum Sachsen e. V. Interessenvertretung selbstnutzender Wohneigentümer, Seelestraße 27a, 04349, Tel. 9 61 62 56, www.verband- wohneigentum.de/sachsen Verein der Freunde und Förderer des Wildparks Leipzig e. V. Geschäftsstelle, Bernhard-Göring- Str. 161, 04277, Tel. 26 49 60 04, www.wildparkverein-leipzig.de Verein deutscher Sprache e. V. Regionalgruppe Leipzig, www.vds-ev.de Verein zur Förderung der Leipziger Stadtbibliothek e. V. c/o Leipziger Städtische Bibliotheken, PF 100927, 04009, Tel. 1 23 53 09 Vereinigung der ausländischen Mit- bürger im Freistaat Sachsen e. V. Bernhard-Göring-Str. 152, 04277, Tel. 3 06 51 50 Vier Fährten Kunstpädagogik und Wildnispädagogik in Leipzig, Tel. 01 57/76 08 85 08, www.vierfaehrten.de Wasser-Stadt-Leipzig e. V. Förderverein für den Durchstich des Karl-Heine-Kanals an den Elster- Saale-Kanal, Industriestr. 72, 04229, Tel. 4 92 40 24, www.wasser-stadt-leipzig.de Werk 2 – Kulturfabrik Leipzig e. V. Kochstr. 132, 04277, Tel. 3 08 01 40, www.werk-2.de Yin Yang-Zentrum Georg-Schumann-Str. 79, 04155, Tel. 9 11 40 53, www.yinyangzentrum.de zu Hause e. V. Verein zur gesellschaftlichen Integra- tionvon Zuwanderern, Hohe Straße 9-13, 04107, Tel. 52 91 72 48, www.zuhause-ev.de Kinder/Eltern Amt für Jugend, Familie und Bildung Streetwork Stadt Leipzig (Team Mitte), weitere Beratungsstellen: Team Ost, Eisenbahnstr. 11, 04315, Tel. 6 88 81 89, Team Nord, Georg-Schumann-Straße 118, 04155, Tel. 2 15 38 21, Roßplatz 5/6, 04103, Tel. 96 27 89 24, www.streetwork.leipzig.de BGSV Plagwitz e.V. Bewegungs- und Gesundheitssport- verein, Karl-Heine-Str. 41, 04229, Tel. 2 41 96 55, www.bgsv-plagwitz.de Buchkinder Leipzig e. V. Endersstr. 3, 04177, Tel. 2 25 37 42, www.buchkinder.de Die Insel Kinder- und Jugendzentrum, Butter- gasse 9, 04249, Tel. 4 29 02 17, www.kv-leipzig.de, Di-Do 14-20, Fr 14-22, Sa 14-19 Uhr Drahtseil Diakonisches Werk Innere Mission Leipzig e. V., Projektarbeit zu den The- men Medien, Sucht und Gewalt für alle Schulformen und Altersklassen, Ritterstr. 5 (3. OG), 04109, Tel. 22 52 98 05, www.projekt-drahtseil.de ElternPortal Platz-Suche in Kitas und Tagespflege der Stadt Leipzig www.meinkitaplatz-leipzig.de Euro Akademie Leipzig Euro-Schulen-Organisation GmbH, Zweigniederlassung Leipzig, Rosa- Luxemburg-Str. 23, 04103, Tel. 35 05 35 30, www.euroakademie.de FAIRbund e. V. Hilfen zur Erziehung (Tagesgruppe, Wohngruppe, Ambulante Familienhil- fen), Erziehungs- und Familienbera- tung, Angebote der Familienbildung, Soziokultur (Budde-Haus) u. v. m., Rückertstr. 10, 04157, Tel. 90 98 06 61, www.verein-fairbund.de, Mo-Fr 9-15 Uhr Falken Leipzig Selbstorganisierter Kinder- und Jugendverband, Gruppentreffen, Seminare, Ferienfreizeite, Rosa- Luxemburg-Str. 19, 04103, Tel. 14 99 02 29, www.falken-leipzig.de Familien- und Erziehungsberatung Wegweiser e. V. Böhlen, Böhlen Hauptsitz, weitere Beratungsstellen in Leipzig-Engelsdorf und Markleeberg Krisentelefon Leipzig: 6 58 68 57 (Mo/ Mi 10-12, Do 14-16 Uhr), Platz des Frie- dens 10, 04564, Tel. 03 42 06/7 58 25, www.wegweiser-boehlen.de Familienzentrum Thekla Kinderbetreuung, Angebote für Kinder, Klingenthaler Str. 14, 04349, Tel. 9 21 75 62, muetterzentrum-leipzig.de, Mo, Mi 9-13, Di, Do 9-13, 15-18 Uhr Familienzentrum »Treffpunkt Linde« Elternbegleitung, Kurse, Doula-Café, Walter-Heinze-Str. 22/Innenhof, 04229, Tel. 4 77 24 62, muetterzentrum-leipzig.de, Mo 11-18, Di/Do 9-13.30, Mi 9-18 Uhr Freizeittreff Rabet Eisenbahnstr. 54, 04315 GaraGe-Technologiezentrum Technische Bildung, schulbegleitende Angebote, Berufs- und Studienorien- tierung, Karl-Heine-Str. 97, 04229, Tel. 87 08 60, www.g-a-r-a-g-e.com GfZK für Dich in der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Regelmäßige Veranstaltungen im Rahmen der aktuellen Ausstellungen, Kurse für Kinder im Bereich Kunst und Animationsfilm, Karl-Tauchnitz-Str. 9-11, 04107, Tel. 1 40 81 17, www.gfzk.de/foryou Halle 5 e. V. Kinder- und Jugendzentrum, Offener Treff und Kursangebote, Windscheid- str. 51, 04277, Tel. 3 05 58 60, www.halle5.de, Offener Treff: Mo-Fr 13-20 Uhr Hörfunkwerkstatt für Kinder und Jugendliche Hörfunk- und Projektwerkstatt Leipzig e. V., Paul-Gruner-Str. 62, 04107, Tel. 3 01 00 97, www.hup-le.de, Mo 10-18, Di 12-16, Do 10-18, Fr 10-13 Uhr Jugendberatungsstelle Jukon des Jugendhaus Leipzig e. V., August- Bebel-Str. 5, 04275, Tel. 99 85 75 55, www.jugendhaus-leipzig.de, Mo/Mi 10-16, Di 10-18, Do 10-14 Uhr Kunstvermittlung – Art Education Program der Halle 14 Baumwollspinnerei, Gebäude 24 B, Spinnereistr. 7, 04179, Tel. 4 92 42, www.halle14.org Leipziger Tanztheater e. V. Spinnereistraße 7, Halle 7, 04179, Tel. 3 38 55 30, www.leipzigertanztheater.de LeseLust Leipzig e.V. Lessingstr. 7, 04109, Tel. 35 52 04 52, www.leselustleipzig.de Medienpädagogisches Zentrum Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig, Kurt-Günther-Str. 5a, 04317, Tel. 14 93 63 28, www.mpz-leipzig.de Mühlstraße 14 e. V. Soziokulturelles Stadtteilzentrum Reudnitz/Thonberg, Familien- und Ju- gentreff, Tanz- und Bewegungskurse, Mühlstr. 14, 04317, Tel. 9 90 36 00, www.muehlstrasse.de Natur- und Wildnisschule Leipzig GbR Ecksteinstr. 54, 04277, www.natur-wildnisschule-leipzig.de Plan L Schulsozialarbeit, Erziehungs- und Familienberatung, Angerstr. 44, 04177, Tel. 24 19 60 00, planl-leipzig.de Print4Kids Stoffe – Schnittmuster – Nähkurse, Kregelstr. 6, 04317, Tel. 99 39 56 60, print4kids.info Schola Cantorum Kinder- und Jugenchöre der Stadt Leipzig, Kurse in musikalischer Früherziehung, Kurse in musikalischer Früherziehung, Musiktheorie, Instru- ment, Schauspiel & Tanz, Gesangs- unterricht (ab dem Grundschulalter), Manetstr. 8, 04109, Tel. 2 13 21 16, www.schola-cantorum.de Sefa Leipzig e. V. Vermittlung aktiver Wunschgroßeltern, Wittenberger Str. 15, 04129, Tel. 56 10 93 16, www.sefa-leipzig.de Selbsthilfegruppen Alleinerziehender (SHIA) e. V. Lobbyvertretung Alleinerziehender und dessen Kinder in Politik und Gesellschaft, Beratung, offene Treffs, Sasstr. 2, 04155, Tel. 9 83 28 06, shia-sachsen.de, Mo-Do 10-15 Uhr, Beratungszeiten: n. V. Mo-Sa 6-20 Uhr Spielplatz an der Russischen Botschaft Rosental ehem. Holzspielplatz, Herrenallee, 04105 Sprachschule »Nachhilfe First Class« Nachhilfe in Mathematik, Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Biologie, Chemie, Physik, Englisch-, Französisch-, Spanisch- und Deutsch- kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Business-Englisch für Erwachsene, Englisch für Senioren, Inselstr. 15, 04103, Tel. 3 08 17 48, www.sprachschule-nachhilfe- firstclass.de, Mo-Fr 12-20 Uhr Springmäuschen KinderBewegungsLand (für Kinder 0-6 Jahren), Kregelstr. 6, 04317, Tel. 8 77 50 17, www.springmaeuschen.de Stadtelternrat – Ohne Grenzen e. V. Projekte und Lobbyarbeit in und im Umfeld von Leipziger Kindertagesstät- ten, Vermittlung von Tagesmüttern und Elternberatung, www.stadtelternrat-leipzig.de Stadtjugendring Leipzig e. V. Dachverband der Kinder- und Jugend- arbeit in Leipzig, Stiftsstr. 7, 04317, Tel. 6 89 48 59, www.stadtjugendring-leipzig.de Stadtteilzentrum Messemagistrale Offener Kinder- und Jugendtreff, Str. des 18. Oktober 10a, 04103, Tel. 2 12 62 11, www.bv-messemagistrale.de Suedpol Mobile Jugendarbeit, Bornaische Str. 49, 04277, Tel. 30 69 07 69, www.jugendhaus-leipzig.de Tante Hedwig Offener Treff für Kinder und Jugendli- che, Hedwigstr. 7, 04315, Tel. 6 88 46 96, www.internationaler-bund.de Theatrium großstadtKINDER e. V., Alte Salzstr. 59, 04209, Tel. 9 41 36 40, www.theatrium-leipzig.de Thomanerchor Leipzig Büro, Hillerstr. 8, 04109, Tel. 9 84 42 11, www.thomanerchor.de Unikatum Kindermuseum Zschochersche Str. 26, 04229, Tel. 3 06 19 86, www.kindermuseum-unikatum.de Väteraufbruch für Kinder Leipzig e. V. Postfach 10 17 35, 04016, Tel. 07 00/30 04 00 77, www.vafk-leipzig.de Verein für Internationle Jugendarbeit Landesverein Mitteldeutschland e. V. Beratungsstelle Leipzig, Au-pair-Bera- tung und Begleitung, Au-pair-Café und Club International, Kurse, Seminare, Trufanowstr. 33, 04105, Tel. 9 10 71 73, www.vij-leipzig.de Wiesenknopf private Kinderbetreuung und Ver- mittlung von Babysittern, Arndtstr. 11, 04275, Tel. 01 76/21 10 26 29, www.wiesenknopf-leipzig.de Winterspielplatz Volkmarsdorf Ev. Kirchgemeinde Sellerhausen, Juliusstr. 5, 04315, Tel. 2 33 46 14, Nov.-März: Do 15.30-17.30 Uhr Öko-/Fairer Handel Annalinde Urbane Landwirtschaft im Leipziger Westen, Lützner Str. 108, 04177, www.annalinde-leipzig.de Batzen-Tauschring Leipzig e. V. 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Keine Emäßiun? Ih Coupon steht auf S. 31 Bael Bothes Fisch zubeeitete Baels, heliche Salate, fisch epesste Sä e und selbst eöstete Kaff ee passen ut in jede Mi aspause (wie auch eine de oßen Cookies). Kann alles aus den Filialen in de Nikolaistaße und de Kali eliefet weden. Wert des Gutscheins: 5 € (Nur solange der Vorrat reicht!) Café Süßwäts Unse alle Aktionsadius ist dezeit klein – da ist es doch schön, dass in de Zschocheschen Staße 38 eine »süße Reise um die Welt« winkt: mit Pastel de Nata, Halawet et Jibn, Mochi … und intenationalem Fühstück am Wochenende. Wert des Gutscheins: 5 € (Nur solange der Vorrat reicht!) Saltofl oale So manche Blumenladen bezeichnet sich als Oase, diese abe ist es wiklich: mi en in de Innenstadt und doch anz uhi, fast vesteckt im pi oesken Hof des Feehauses. Und was man da heliche Blumenstäuße heaustaen kann! Wert des Gutscheins: 5 € (Nur solange der Vorrat reicht!) Ich bin Auszubildende, Rentne ode Student und zahle nu 25 € ... * ... und ehalte zwölf Ausaben und eine Pämie. ... meine Studienbescheiniun eiche ich auch jedes Semeste ein. ... meinen Rentneausweis lee ich in Kopie bei. Meine Adesse (Bi e in jedem Fall aus llen) Abo de luxe … nu 4 Euo meh ehalte ich auch die nächste Ausabe Leipzi Ta & Nacht 2019/2020 dazu Name, Voname: PLZ/Ot: Tel: E-Mail: Staße: Ich veschenke ein keuze-Abonnement* an die Adesse: Name, Voname: PLZ/Ot: Tel: E-Mail: Staße: Zahlunsweise: Ich zahle pe Rechnun. Ich eteile ein Lastschi mandat: einmali Kontoinhabe: Geldinstitut: IBAN: Datum: BIC: Unteschi : *Abobedinunen: Es elten die Allemeinen Geschä sbedinunen des Velas Abonne- ments, einzusehen unte www.keuze-leipzi.de ode biefl ich, pe E-Mail ode Fax beim Vela anzufoden. Das keuze-Abonnement ilt ab de nächsten liefebaen Ausabe. De Peis 12 Ausaben po Jah betät 35 €, Auszubildende, Rentne & Studieende 25 €, inkl. Meh- wetsteue. De Peis das Abo deluxe (12 Ausaben keuze und 1 Ausabe Leipzi Ta & Nacht) betät 40 €, Auszubildende, Rentne & Studi eende 29 €, inkl. Mehwetsteue. Das Abo velänet sich um ein weitees Jah, wenn nicht sechs Wochen vo Ablauf des Bezus- zeitaums ekündit wid. Dies ilt nicht Geschenkabos. Bei Umzu bi e unbedint die Adessändeun melden, da Zeitschi en nicht duch Nachsendeau äe de Post weiteeleitet weden.

Die Beraterin, die tickt wie Sie. Julia ist viel unterwegs, wenn sie nicht gerade in der Filiale Kunden berät. Ihr Hund hält sie immer auf Trab, zum Beispiel beim Wandern in den Bergen. Sie sind auch Tierlieb- haber? Dann könnte es ja passen. Welche Beraterin oder welcher Berater so drauf ist wie Sie, erfahren Sie unter: berater.sparkasse-leipzig.de