TIPPS DES MONATS FILM Genrefilme im Mai Der Genrefilm lebt! Zu verdanken ist das Drop-Out Cinema. Der Mannheimer Ver- leih hat seine Nische gefunden im Wald der Kinostarts und bringt in steter Regelmäßig- keit kleine Genreperlen auf den deutschen Markt, die sonst wahrscheinlich in Ver- gessenheit geraten wären. Im Mai dürfen wir uns auf den japanischen Zombie-Spaß »One Cut of the Dead« (s. auch S. 37), das französische Fantasy-Abenteuer »The Wild Boys« und den neuseeländischen Zeitreise- Quatsch »Mega Time Squad« freuen. ■ ab 2.5., Luru-Kino in der Spinnerei, Cineding, UT Connewitz I F L M : I T H E W L D B O Y S FILM Off Europa: Mapping Israel Israel steht in diesem Jahr im Mittelpunkt des Festivals Off Europa. Neben Tanz, Performance und Musik sind auch einige Filme zu sehen, die sich mit der bewegten Vergangenheit und der ungewissen Zukunft des Staates auseinandersetzen. Claude Lanzmanns »Warum Israel« ergründet die Wurzeln des Staates. »Café Ta’amon, King- George-Street, Jerusalem« und »Life in Stills« tauchen tief in die Geschichte ein, während »The Cakemaker« ein berühren- des Bild der Gegenwart zeichnet. ■ 20.–26.5., Kinobar Prager Frühling, Cinémathèque in der Nato I F L M : W A R U M I S R A E L – A B S O L U T M E D E N G M B H I CLUBBING Balance Club I F O T O : I C H R S T O P H N E U M A N N MUSIK Prada Meinhoff Christin Nichols und René Riewer ballern Post- und Dancepunk raus, als wärs 1980 und alles Schlimme danach nie passiert: Wie Annette Humpe zu Ideal-Zeiten, lange vor ihrer »Ich + Ich«-Werdung, klingt die blonde Meinhoff, nur mit mehr Soul in der Stimme. Die Songs haben nicht nur einen ordentlichen Hieb NDW intus, sondern mit den Texten auch den nötigen neuzeitlichen Swagger parat, um sich vom Epigonentum zu distanzieren: »Ich gehöre nach L.A. / und nicht in diese Kleinstadt«, damit kann nur Berlin gemeint sein. ■ 11.5., 20.30 Uhr, Nato F O T O : I I R N A R A U I Am ersten Clubabend des Balance Club/ Culture-Festivals kommt es direkt zum musikalischen Höhepunkt: Helena Hauff ist in der Stadt. Ihre Sets und Produktio- nen überzeugen einerseits durch kunstvoll ausgetüftelte Volten und Spannungsbögen, andererseits durch die ihnen eigene rotzi- ge Hinterhof- und Kellerclubattitüde. Der Bass darf bei Frau Hauff auch einfach mal bratzig nach vorn scheppern, allerdings im- mer zum genau richtigen Zeitpunkt. ■ 29.5., 23.55 Uhr, Institut für Zukunft D R A H N R E B H A R A S : O T O F CLUBBING 156 Monate Riotvan »Wider den dezimalen Zwang bei der Be- rechnung von Jubiläen« könnte das inoffi- zielle Motto dieser Party sein, und auch, ob es das Label Riotvan wirklich schon so lan- ge gibt, ist an dieser Stelle nicht so wichtig. Aber dass es das überhaupt gibt, ist eine Party wert. Die Mannschaft um Filburt, Jen- nifer Touch, Panthera Krause (im Foto) und weitere gibt sich im Institut für Zukunft die Ehre, um Leipziger Techno aus zertifizier- tem lokalen Anbau zu zelebrieren. ■ 25.5., 23.59 Uhr, Institut für Zukunft E H T O R N A T S R H C I I : O T O F MUSIK Altin Gün Diese Band kann man mit Fug und Recht als Globalisierungsphänomen bezeichnen: Altin Gün, gegründet in Amsterdam, sind ein niederländisch-türkisch-britisches Psy- che delic-Rock-Kollektiv, das sich dem Sound des türkischen Rocks der siebziger Jahre verschrieben hat. Das macht zurzeit Furore von Kanada bis Istanbul, denn ihre Songs klingen authentisch nach damals, ohne die Exotik auszuschlachten, gleich- zeitig modern, da auch Hiphop-Beats nicht verschmäht werden. Sonnig, knallig, funky: Macht glücklich. ■ 29.5., 20 Uhr, UT Connewitz 6 KREUZER 0519