EDITORIAL Hauptpartner INHALTSVERZEICHNIS KREUZFAHRT »Up in the sky, we’ve demand to supply I am necessity, base of the recipe I am the rain, am the rain I am the rain, who’s held in disdain The truth is I’m ruthless, I can’t be contained« Peter Doherty, am 3.5. im Täubchenthal i e r t p r ä s e n t Waren Sie schon mal beim letzten Kon- zert einer Band? Also nicht auf der Ab- schiedstour, die in anderen Städten, Län- dern oder gar Kontinenten fortgesetzt wird (S. 42), sondern beim letzten Konzert, dem allerletzten. Ich hatt e dieses zweifelhaft e Vergnügen vor einem reichlichen Jahr erst- mals, noch dazu bei jener Band, die ich öf- ter live gesehen habe als jede andere, weil ich sie vor langer Zeit mit dem Tourbus durchs Land kutschiert habe, in Metropo- len wie Bad Hersfeld oder Kassel, wo ich dann Merchandise verkauft e und wenn es sie mal gab, Hotelschlüssel holte, verteilte und wieder einsammelte. Über die Jahre hatt e ich die Band dann aber aus den Au- gen verloren, zuletzt war sie auch gar nicht mehr aktiv. Entsprechend vorfreudig und traurig zugleich war ich, als ich vom anste- henden Abschiedskonzert hörte. Bus musste diesmal keiner gefahren wer- den, in die Nato (S. 11) schafft en es alle selbst. Aber ich würde noch ein letztes Mal CDs verkaufen (die Jüngeren unter Ihnen fragen bitt e ihre Eltern, was das ist), jah- relang ungenutzte Songkenntnisse in mir wiederentdecken, vor allem aber: vertrau- te Menschen wiedersehen. Wobei – logi- scherweise, nach der langen Zeit – einige Namen in der Ankündigung fehlten. Zum Beispiel der der Sängerin von damals. Auch sie hatt e ich aus den Augen verloren, natürlich nicht ganz, immerhin stehen Musikerinnen und Musiker ja auf Büh- nen, nehmen Platt en auf, gehen zu Kon- zerten, teilen sich in den sozialen Medien mit. Aus letzteren wusste ich (über Bande natürlich!), dass sie infolge von Corona an ME/CFS erkrankt war, einem chronischen Erschöpfungssyndrom. Aus meinem kreu- zer-Postf ach wiederum wusste ich, dass die erste Liegenddemo für Menschen mit Long Covid, Post-Vac und ME/CFS in Leip- zig auf den Tag des Abschiedskonzerts fal- len würde, den 9. März 2024. Als ich dann in die Nato schlenderte, hofft e ich, die Sängerin zumindest im Publikum zu sehen. Vielleicht würde sie ja zur Zuga- be sogar einen Song singen? – Sie war nicht da, nicht im Publikum und nicht zur Zu- gabe auf der Bühne. Die Band spielte zum Schluss aber einen Song von ihr, die Zeile »When you are around the pulse of the wor- ld slows down« gefi el mir früher schon sehr, jetzt hatt en alle im Saal einen Kloß im Hals, der … ja … der … sagen wir mal: ganz Thü- ringen gesätt igt hätt e. Mehr als drei Monate dauerte es dann noch bis zu meiner Mail an die Sängerin. »Un- professionelle Vermischung von Privatem und Dienstlichem« tippte ich in den Be- treff , sagte dann im Wesentlichen »Hallo« und »Du hast gefehlt«, fragte: »Wie geht’s?« und »Was hieltest du davon, im kreuzer ein Interview mit dir zu lesen?« (alles aus dem Kopf zitiert). Eine Sängerin, die nicht mehr auf die Bühne kann, dieses Erschöpfungs- syndrom und das Gesundheitssystem, Bür- gergeld, Beruf und Berufung: Das ergibt ja, objektiv betrachtet, eine sehr interessante Konstellation, dachte ich. Die Antwort kam nach zwei Wochen. Acht Mails und einige Telefonate sowie ein Por- trät im Heft über den Bandbassisten (kreu- zer 10/2024), ein Interview des Monats und ein Cover mit dem Sänger der Band (kreuzer 9/2024 u. 3/2025) oder kurz: acht Monate später hat Maike Lindemann meine Kol- leginnen Maika Schmitt und Pauline Fell nun zum Interview des Monats empfangen (S. 28). Das ich sehr gern gelesen habe. AMARCORD PROFETI DELLA QUINTA DIE ECHTEN TRIO JOEL FREDERIKSEN CALENS VOCALENSEMBLE VAN CANTO RAJATON THE MAGNETS BENJAMIN HEINE chefredaktion@kreuzer-leipzig.de a-cappella-festival.de #acfl #accl PS: Wer den Namen der Band errät, kann eine Tasse schwarzen Kaff ee in der kreu- zer-Redaktion gewinnen. A N Z E G E I Förderer KREUZER 0525 3 Kulturpartner KREUZER 0525 KREUZER 0525 Medienpartner 3 3