F O T O : D A N A E R S N G I THEATER Camping Fatale! Schöne Tradition, das Westflügel-Som- merfest. Die gesperrte Hähnelstraße vorm Theater wird zur Bühne und zum Tanz- boden. Bei freiem Eintritt gibt’s viel zum Mitmachen. Ein bisschen gegruselt wird sich auch – aber nur ein bisschen. Motto ist dieses Mal Camping, weil der Trend ein- fach nicht totzubekommen ist. Und es weit mehr lustige Objekte gibt als kollabierende Campingstühle. ■ 17.8., 14 Uhr, Hähnelstraße F O T O : I F R A N K - H E N R C H M U E L L E R I THEATER »Hab keine Angst« – Stimmen des Widerstandes Schaubühne – Woyzeck-Schafott: Vor 200 Jahren wurde Johann Christian Woyzeck in Leipzig exekutiert. Diese künstlerische An- näherung an die letzte öffentliche Hinrich- tung auf dem Leipziger Markt widmet sich der aktuellen Situation von Inhaftierten weltweit. Unter Verwendung von Briefen und Berichten aus Gefängnissen verschie- dener Unrechtssysteme wird ein 6 x 7 x 4 Meter großer Kubus zum Erfahrungsraum. ■ 25.8., 18 Uhr, Eröffnung, Marktplatz; 26., 28., 29.8. 10.30 Uhr LITERATUR Clemens Meyer: »Die Projektoren« »Unerklärlicherweise ist das Buch nun fer- tig«, sagt Clemens Meyer gewohnt lapidar, als er Mitte Juni mit einem Reisebus voller Buchhändler und Journalistinnen nach Ber- lin zur Vorpremiere seines neuen Romans »Die Projektoren« düst. Jener Roman, er- schienen bei S. Fischer, ist über 1.000 Sei- ten stark. Seine Handlung führt von Leipzig bis Belgrad, von der DDR bis zur Volksre- publik Jugoslawien, vom Leinwandspekta- kel bis zum Abenteuerroman. Der Mythos der alten Winnetou-Abenteuerfilme trifft auf die Brutalität der Jugoslawienkriege, Vergangenheit und Gegenwart reichen sich in diesem Roman kontinuierlich die Hand oder versuchen es wenigstens. Der Abend wird moderiert von Thorsten Ahrend. ■ 28.8., 19.30 Uhr, Haus des Buches F O T O : G A B Y G E R S T E R Zwölf für 31 Die Veranstaltungstipps im August LITERATUR Für Wolfgang Hilbig lesen Jeden Sommer kommen im Leipziger Lite- raturhaus Autoren und Autorinnen ins Ge- spräch über Wolfgang Hilbig (1941–2007), den Autodidakten aus Meuselwitz, der 1968 als literarisches Talent entdeckt und von der DDR-Staatssicherheit als »feindlich-negativer Nachwuchsschriftsteller« eingestuft wurde und zeitweilig auch in Leipzig lebte. Dieses Jahr sind die Dichter José F. A. Oliver und Nico Bleutge zu Gast und loten ihre Bezie- hung zu Wolfgang Hilbigs Werk aus, wobei sie natürlich auch daraus lesen. ■ 30.8., 19.30 Uhr, Haus des Buches F O T O : I D R K S K B A I TIPPS DES MONATS F O T O : G A L E R E K U B I KUNST »Die verlorene Moderne« Entlang der sächsisch-tschechischen Gren- ze dokumentierte der Leipziger Fotograf Gunter Binsack Gebäude aus der Zwischen- kriegszeit im Auftrag der Stiftung Haus Schminke. Die Bauten, die zwischen den Ausbildungsstätten Dessau, Prag und Bres- lau entstanden, zeugen von Baukultur im ländlichen Raum. Zu sehen sind hier neun Bauten – wie etwa die Weberei Dressler & Marx in Berthelsdorf/Herrnhut, wo seit 1927 Bademäntel produziert wurden. Nach 1990 schloss der Betrieb und die Produkti- onsstätte verfiel. ■ Gunter Binsack, Architektenkammer Sachsen, Kammerbüro, Dorotheenplatz 3, Mo–Do 9–15, Fr 9–12 Uhr I K C A S N B R E T N U G : O T O F KUNST »»Wer ein Leben rettet« Acht Biografien von jüdischen Kindern und Jugendlichen zeigt die Ausstellung »Wer ein Leben rettet«. Sie waren im sogenann- ten letzten Transport, der im April 1945 das KZ Bergen-Belsen in Richtung KZ Theresi- enstadt verließ. Am 23. April 1945 befreite die Rote Armee die in Waggons auf offener Strecke in der Nähe von Tröbitz gefangenen Menschen. Zu sehen sind sowohl die Ge- schichten in Form von Fotografien, Zeich- nungen, Illustrationen und Videos wie auch Interviews mit den Überlebenden zu hören sind über die Zeit vor den Deportationen und die unterschiedlichen Lebenswege nach der Befreiung. ■ Galerie KUB, Mi–So 14–18 Uhr KREUZER 0824 7 I R O N . G S E V Y : O T O F