i i . e d g z p e l - r e z u e r k kreuzer-Sonderheft zur Leipziger Buchmesse 2020 n e s s e r d A | e t k n u p e h ö H | i e n m r e T SCHWEDISCHE GARDINEN Literatur hinter Gittern 75 Rezensionen, 5 Interviews, 1 Reportage, 12 Knastklassiker … Mehr als 1.000 Veranstaltungen im Buchmesse-Kalender

EDITORIAL | Die Bestsellerautorin aus Leipzig Daniela Krien I E G E Z N A Am 04.12.2019 um 1032 schrieb <literatur@kreuzer-leipzig.de>: Liebes Team :logbuch! Dingdingding, nächste Runde! Es ist bald wieder März, also auch bald wieder Buch- messe, das heißt: Zeit für unser Sonderheft. Wir stecken schon mitt endrin, jetzt fehlt nur noch ihr! Die Leipziger Buchmesse hat 2020 kein Gastland, dem wir im :logbuch den Schwerpunkt widmen könnten, und deshalb haben wir uns überlegt, dass wir uns (nach den böhmischen Dörfern im letzten Jahr) nun schwedische Gardinen vornehmen. Ihr wisst schon, hochwertiger Stahl aus Schweden, Gitt er statt Vorhang. Es wird also schwerpunktmäßig um Literatur gehen, die im Gefängnis entstanden ist, die Gefangenschaft thematisiert oder die ihre Verfasser und Verfasserinnen, sagen wir mal, in Schwierigkeiten gebracht hat. Stichwort: Freiheit. Kunstf reiheit, Pressefreiheit – so was. Linn schreibt eine Reportage über die Bibliothek in der JVA hier in Leipzig, Sibel interviewt Aslı Erdoğan, Katharina Hoppe erzählt von ihrer Podcastf olge über Bücherdiebstahl usw. usf. Wir planen auch ein paar Seiten über »Klassiker«: vom Graf von Monte Christo über Anne Frank und Alexander Solschenizyn bis zu Jan Philipp Reemtsma und Deniz Yücel. Ihr merkt schon, es soll nicht nur um Gefäng- nisse im engeren Sinne, sondern auch um Gefangenschaft im Allgemeinen gehen. Wer seinen persönlichen Favoriten besprechen möchte, gebe einen Wink! Natürlich sollen abseits des Themas auch wieder ALLE relevanten Bücher des Früh- jahrs besprochen werden – und damit wären wir nun bei der berühmten Tabelle (siehe Anhang), in der wir euch wie üblich das Interessanteste aus zwei Metern Verlagsvorschauen zusammengesucht haben. Wählt bitt e aus! Aber erst mal noch ein paar harte Fakten: Wir bräuchten bis . Januar (haha!) jeweils . Zeichen pro Rezension, dazu je eine schöne Überschrift und eine erklärende Unterüberschrift sowie unter dem Text alle Infos zum Buch nach diesem Schema hier: i g a l r e V s e n e g o D © / s a a H e c i r u a M : o t o F Antonio Gramsci: Gefängnishefte. Herausgegeben von Klaus Bochmann und Wolfgang Fritz Haug, 10 Bände. Hamburg: Argument-Verlag 2012. 3.184 S., 120 € Muldental Im Text seid ihr natürlich völlig frei (so lange ihr euch ans Gesetz von Herrn Duden haltet). Aber bitt e nur Chevrons als Anführungszeichen, also: »richtig«, nicht „falsch“ oder "noch falscher". Außerdem bitt e linksbündig in Helvetica . Und bitt e gebt zu jedem Buch den besten Satz an! Wenn die Bücher in der Redaktion angekommen sind, geben wir Bescheid. Es kann auch sein, dass wir erst mal wieder mit PDFs abgefrühstückt werden oder dass Titel (zu) spät kommen und dann kurzfristig besprochen werden müssen – wir hoffen da auf ein wenig Flexibilität von euch (weil selbst Tobias nur vier bis fünf Tausend-Sei- ten-Romane von heute auf morgen besprechen kann). Und da es nicht früh und nicht oft genug gesagt werden kann: Vielen, vielen Dank schon mal für euren Einsatz. Und viel Spaß beim Lesen! Schöne Grüße Linn und Benjamin PS: Letztes Jahr hat es ja leider nicht genügend Platz gegeben, aber diesmal haben wir 16 Seiten mehr, also wird es auf jeden Fall auch eine Doppelseite über unser aller Literatur-Lieblingsorte in Leipzig geben. Überlegt doch mal, was euch dazu einfällt! 240 Seiten, auch als eBook und Hörbuch Daniela Krien legt Zeugnis ab über das Schicksal einer Generation. Der Erzählband mit einer bisher unveröffentlichten Geschichte und einem Vorwort der Autorin. www.kreuzer-leipzig.de 3 Diogenes

INHALT | Cornelia Travnicek TITEL | liest in Leipzig I E G E Z N A REZENSIONEN BELLETRISTIK KUNST 40 Texte zu Olga Tokarczuk, Dietmar Krug, 64 Texte zu Julian Barnes, Sophie Calle, Verena Güntner, Eva Sichelschmidt, Oyinkan Braithwaite, Thomas Ziebula, Luca Ventura, Maren Kames, Lisel Mueller, Katharina Hacker, Kathrin Jira/Jörg Schieke (Hg.), PMS, George Eliot, Johannes V. Jensen, Jean Staff ord, Zora Neale Hurston, Yambo Ouologuem, Edna O’Brien, Mustafa Khalifa, Markus Thiele, Oleg Senzow, Regina Porter, Svetlana Lavochkina, Tanya Tagaq, Josef Haslinger, Isidora Sekulic und Knarf Rellöm SACHBUCH 54 Texte zu Rosa Luxemburg, Rehzi Malzahn (Hg.), Thomas Galli, Liao Yiwu, Nadja Tolokonnikowa, Pavel Polian, Daan Heerma van Voss, Ginett e Kolinka, David Rousset, Patrick Bauer, Marko Martin, Eike Geisel, Samuel Salzborn, Marco Helbig, Mischa Meier, Mark Sedgwick, Tom David Uhlig et al., Bernard E. Harcourt, Jutt a Ditf urth, Thomas Frenzel (Hg.), Bett ina Hesse (Hg.), Thomas Böhm/Carsten Pfeiff er (Hg.), Karl-Heinz Gött ert und Kübra Gümüşay Brigitt e Kölle/Claudia Peppel (Hg.), Hilde Barz-Malfatt i/Stefan Signer, Jan Wenzel (Hg.), Helga Paris und Angela Lammert et al. COMIC 68 Texte zu Yoshiharu Tsuge, Jérémy/ Mika, Andre Lux, Alex Raymond, Erik Kriek und Simon Roussin SPORT 72 Texte zu Ronny Blaschke, Hauptaktion (Hg.), Jens Fuge und Dietrich Schulze- Marmeling KINDER 74 Texte zu Andreas Greve/Lena Winkler, Astrid Lindgren, Katharina Hartwell, Franz Orghandl/Theresa Strozyk, Kirsten Boie, Horst Klein/Monika Osberghaus, Darcy Dobell/Becky Thorns, Benjamin Lebert, Julia Walton und Kyra Groh SERVICE 03 Editoial 04 nhaltsvezeichnis & mpessum 80 Veanstaltunen & Adessen 98 Letzte Seite Lesen nach Zahlen: Wo Möbel und Bücher aufeinandertreff en Bildredaktion: Christiane Gundlach, Tel. (0341) 2 69 80 43 Repro: Marcel Noack Anzeigen: Egbert Pietsch, Tel. (0341) 2 69 80 70, Mölly Follenius, Tel. (0341) 2 69 80 12, Rebecca Klausing, Tel. (0341) 2 69 80 10, Verena Noll, Tel. (0341) 2 69 80 10, Christian Dräger, Tel. (0341) 2 69 80 11 Vertrieb: Mike Gott fried, Tel. (0341) 2 69 80 60 Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH, Kurhessenstr. 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf, Tel. 0 61 05/9 80 09 03, www.wvd-online.de Adresse: kreuzer – Das Leipziger Stadtmagazin, Kreuzstr. 12, 04103 Leipzig, Tel. (0341) 2 69 80-0, Fax (0341) 2 69 80 88, www.kreuzer-leipzig.de kreuzer erscheint monatlich, Einzelpreis 3,30 €, Abo Inland 35 €. Es gelten die Geschäftsbedingungen des kreuzer. Das :logbuch-ePaper wird unterstützt von 1000°. www.1000grad.de www.kreuzer-leipzig.de 5 Knallhart und poetisch: Cornelia Travniceks Story von den »verlorenen Jungs«. Donnerstag, 12.3., 11.30 Uhr Literaturcafé Leipzig, Messe, Halle 5, D600 Freitag, 13.3., 12.00 Uhr Bühne die Unabhängigen Messe, Halle 5, H309 Samstag, 14.3., 15.30 Uhr Österreich-Kaffeehaus, Messe, Halle 4, D213/E210 Picus Verlag 1 Halle 4, D 212 5 5

F O T O : C H R S T I I A N E G U N D L A C H in den achtziger Jahren begonnene Privatisierung der Gefängnisse am weitesten fortgeschritten. Die Berichte über mangelhafte Unterbrin- gung, katastrophale Zustände und Sicherheitsmängel häufen sich. Da kann ein Unternehmen auch schon mal drohen, sein Gefängnis zu schließen, wenn ihm nicht binnen Monatsfrist Hunderte neue Gefan- gene zugeführt würden. Das ist tatsächlich passiert. Zwar hat die Jus- tizbehörde mittlerweile angekündigt, die Zusammenarbeit mit diesen Anbietern zu beenden, das betrifft aber nur Bundesgefängnisse. Die weitaus lukrativsten Anstalten, die Abschiebegefängnisse, bleiben von der Entscheidung unberührt. Auch mehrere deutsche Landesregierun- gen haben ihre Gefängnisse zum Teil an Investoren übertragen. Ganz abgesehen von der ethischen Frage ist die Zwischenbilanz dieser öf- fentlich-privaten Partnerschaften ernüchternd: Fast immer wurde es für den Staat teuer. Überwachung als Machtkomplex Im Gefängnis waltet das Prinzip Panopticon (etwa: alles sehend), das der Jurist und Philosoph Jeremy Bentham erdachte – fürs Gefängnis, aber auch für andere Anstalten wie Fabriken: Es gibt einen zentralen Turm, von dem aus kreisförmig angeordnete Zellen überwacht werden können. Die Eingesperrten können nicht erkennen, in welchem Mo- ment sie überwacht werden. Sie sind der Inszenierung des Blicks und der Machtsituation ausgeliefert. Das Panopticon ist als Prinzip in der Gegenwart weit über Gefängnismauern hinaus wirksam. Das System der unbemerkten, aber potenziell jederzeit erfolgenden Inspektion emble- matisch für die Überwachungs- und Kontrollgesellschaft. Es ist in der Schule wirksam, am Arbeitsplatz, im Altersheim – es ist ein Machtkom- plex. Kontrolle ist nicht das primär beabsichtigte Ziel, es ist die mögli- che Überwachung, welche die größten Effekte zeitigt: Man internalisiert den Kontrollblick, verhält sich regelkonform, weil die Mauern des Pan- opticons beständig daran erinnern. Als »durchlässige Wand« (Richard Sennett) ist das Prinzip zum außen- und innenarchitektonischen Konzept geworden, verwirklicht zum Beispiel auch in Großraumbüros mit ihrem Effizienzversprechen, wo auch die letzte Abtrennung noch aus Glas besteht. Das Lager als Symbolort für den Ausnahmezustand Ist das Gefängnis das Paradigma für den gegenwärtigen Normalzu- stand, so ist das Lager der symbolische Ort für den Ausnahmezustand. In historischer Hinsicht sind es die Konzentrationslager der National- sozialisten, an die man aufgrund ihrer systematischen Grausamkeit zuerst denkt, auch wenn es bei Weitem nicht die einzigen waren. Kon- zentrationslager, die mit der kolonialen, auf die Bevölkerung zielenden Biopolitik aufkamen, wurden zuerst um 1900 von Spaniern auf Kuba eingerichtet. Die USA internierten philippinische Guerilleros aus den von Spanien eroberten Kolonien in Lagern. Das deutsche Kaiserreich errichtete Lager für die zum Bau der Eisenbahnlinie in Namibia einge- setzten Zwangsarbeiter – 70 Prozent der arbeitenden Männer und Frauen überlebten nicht. Das Lager ist ein Mittel zur Kontrolle von Menschenmassen, es kann Noteinrichtung zur raschen Aufnahme von Geflüchteten sein, aber auch zum Festsetzen und zur Repression dienen. Oftmals ist Rechtlo- sigkeit der Status der hier Untergebrachten: Der betreffende Staat setzt das Lager mit seiner Gewalt durch und geltendes Recht außer Kraft, wo- für das US-amerikanische Lager Guantánamo das bekannteste Beispiel ist. Lager sind Orte, so Politikwissenschaftler Thomas Lemke, »in denen sich Recht und Fakt, Regel und Ausnahme ununterscheidbar überla- gern: Räume, in denen nicht Rechtssubjekte, sondern bloßes Leben an- zutreffen ist und der Ausnahmezustand auf Dauer gestellt wird«. TOBIAS PRÜWER ▶ Der Text ist ein gekürzter Auszug aus Tobias Prüwer: Welt aus Mauern. Eine Kulturgeschichte. Berlin: Wagenbach 2018. 160 S., 12,90 € TITEL | TITEL | I E G E Z N A 336 S. Geb. € 23,– ISBN 978-3-406-74775-5 «‹Robin und Lark› ist ein tief berührendes Werk. Ein poetischer Bericht über das Leben zweier Frauen, ihres Scheiterns, ihrer Hoffnungen und letztlich ihrer Befreiung.» Kirkus Reviews 414 S. Geb. € 24,– ISBN 978-3-406-74884-4 «Ich habe die letzten Seiten extrem langsam gelesen, weil ich nicht wollte, dass der Roman aufhört. Ich liebe dieses Buch!» Paula Hawkins, «The Girl on the Train» www.kreuzer-leipzig.de 7 C.H.BECK 7 WWW.CHB ECK .DE

F O T O : C H R S T I I A N E G U N D L A C H : Milena Jesenská D as Leben der Journalistin, Übersetzerin und Schriftstellerin schien lange in Schweigen geendet zu haben, waren doch aus der Zeit ihrer Haft in Dresden, Prag und dem KZ Ravensbrück nur zwei Briefe aus ihrer Hand überliefert. 2012 stieß die Bohemistin Anna Militz zufällig auf 14 weitere Briefe in ei- nem Prager Archiv. Sie legen ein bestürzendes Zeugnis von Jesenskás letzten Jahren ab. Von der Verhaftung 1939 bis zu ihrem Tod im Mai 1944 lebte sie in Gefangenschaft, die teilweise als Schutzhaft (der Vorwurf der »hochverräte- rischen Betätigung« musste fallen gelassen werden) deklariert wurde, die aber ihre psychi- sche und physische Gesundheit aufs Äußerste herausforderte und sie schlussendlich das Le- ben kostete. Sie schrieb an ihre Tochter und ihren Vater – stets bemüht, dem Kind eine tapfere Mutter zu sein: »Denke daran wenn dir schwer ums Herz ist, daß du einmal am Bahnhof stehen wirst, und ich komme an.« In den Texten an den Vater hingegen scheint sie oft selbst noch ein Kind, die Tochter, die sich nach Trost und Hilfe sehnt. Sicherlich gibt es detailliertere Aufzeichnun- gen aus den Konzentrationslagern und auch welche, die nicht durch die Zensur gingen oder deren Inhalt durch Selbstzensur, zum Schutz der Familie, eindeutigere Schilderungen be- reithalten. Und doch bilden die Briefe Milena Jesenskás eine Vervollständigung ihres stets in Worte gegossenen Lebens und sind, wenn sie sich die Schwäche erlaubt, von ungeheurer Wucht: »Irgendwie ist das Maß des Leidens erschöpft / mein Herz ist gequält. / Genug davon.« Das letzte Dokument, das von ihrem Leben Zeugnis ablegt, ist der Brief von Margarete Bu- ber-Neumann, die Vater und Tochter Jesens- kás von deren Tod unterrichtet: »Erschütternd war ihr Lebenswille, sie verstand es, alle zu trösten, in ihrer Nähe konnte man nicht an Tod glauben. […] Durch ihr Leben hat Milena Ewiges geschaffen.« LINN PENELOPE MICKLITZ ▶ Neue Rundschau. 126. Jahrgang 2015, Heft 2: Briefe von Milena Jesenská aus dem Gefängnis. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag 2015. 416 S., 24,99 € : Anne Frank N ach dem Krieg möchte ich unbedingt ein Buch mit dem Titel ›Das Hinter- haus‹ herausbringen«, schreibt Anne Frank am 11. Mai 1944 in ihr Tagebuch, eines der persönlichsten, greifbarsten, »schönsten« Zeitdokumente eines der schlimmsten Kapi- tel der Menschheitsgeschichte. Die literari- sche Qualität des Textes wird ob seines über- mächtigen Gegenstands oft ignoriert, wofür allein die Tatsache spricht, dass seine kano- nisierte Fassung eine von Franks Vater zu- sammengestellte Mischversion der ur- sprünglichen Aufzeichnungen und der von Anne Frank selbst überarbeiteten Variante ist. 75 Jahre nach ihrem Tod ist nun erstmals diese Romanfassung erschienen, in einer schönen Ausgabe mit einem lesenswerten Nachwort der Literaturwissenschaftlerin Laureen Nussbaum, die die Familie Frank persönlich kannte. Und so schlagen wir es mal wieder auf, das Tagebuch von Anne Frank, das zum »Tage- buch der Anne Frank« wurde, und lesen von dem 13-jährigen Mädchen, das Mitglied im Tischtennisclub »Der kleine Bär minus 2« ist und mit so einer Erichkästnerhaftigkeit aufs Leben schaut, das man immerzu lachen und weinen muss: »Ich habe keine Freundin […] das Tagebuch soll die Freundin sein, und diese Freundin heißt Kitty.« Schon diese Form, das Tagebuch als Brief zu schreiben, ist ein erster Schritt der Literarisierung, dem ab Mai 1944 ein zweiter folgte: Frank arbei- tete ihre Aufzeichnungen um, auf dass der Roman »Das Hinterhaus« entstünde. Sie konnte ihn nicht beenden, nie Journalistin oder Schriftstellerin werden. »So, der Grund- stein für unsere Freundschaft ist gelegt, bis morgen«, glaubt man dem ersten Eintrag, dem ersten Kapitel dieses Romanfragments. »Liebste Kitty, alles wieder all right« heißt es noch im März 1944. Es zerreißt einem das Herz. Immer wieder. BENJAMIN HEINE ▶ Anne Frank: Liebe Kitty. Ihr Romanentwurf in Briefen. Aus dem Niederländischen von Waltraud Hüsmert. Zürich: Secession 2019. 207 S., 18 € » Er hat unzählige Male gegrübelt, was das Gegenteil vom Knast ist, er hat gemeint: eine Frau haben. An einer Theke lehnen und zuschauen, wie Bier ins Glas läuft, wie Schaum überschwappt, wie das Glas beschlägt. Oder weißes Porzellan und eine Schüssel mit Thüringer Klößen und eine Gans.« – ERICH LOEST: SCHATTENBOXEN www.kreuzer-leipzig.de 9 Besuchen Sie uns auch am Messestand: Halle 5, H206 TITEL | Schöffling & Co. TITEL | Ausgewählte Veranstaltungen zur Leipziger Buchmesse I E G E Z N A Alexandru Bulucz, was Petersilie über die Seele weiß 12.03., 10.30 Uhr Lyrik am Morgen Forum DIE UNABHÄNGIGEN Leipziger Buchmesse, Halle 5, H309 12.03., 21.00 Uhr L3 – Lange Leipziger Lesenacht Moritzbastei (Ratstonne), Universitätsstraße 9 Irina Liebmann, Die Große Hamburger Straße 12.03., 18.00 Uhr Zentrum Jüdischer Kultur im Ariowitsch-Haus, Hinrichsenstraße 14 13.03., 19.00 Uhr Reclam-Museum, Kreuzstraße 12 Michael Roes, Melancholie des Reisens 12.03., 19.00 Uhr Kunsthalle der Sparkasse, Otto-Schill-Straße 4a 13.03., 14.00 Uhr Messegelände, Traduki-Forum, Halle 4, D507 Damiano Femfert, Rivenports Freund 12.03., 20.15 Uhr L3 – Lange Leipziger Lesenacht Moritzbastei (Oberkeller), Universitätsstraße 9 13.03., 15.30 Uhr Die Blaue Stunde: 20 Jahre Blaues Sofa Das blaue Sofa auf der Leipziger Buchmesse, Glashalle Nadja Küchenmeister, Im Glasberg 12.03., 21.00 Uhr L3 – Lange Leipziger Lesenacht Moritzbastei (Ratstonne), Universitätsstraße 9 14.03., 20.00 Uhr »Teil der Bewegung« Galerie für zeitgenössische Kunst (GfzK), Karl-Tauchnitz-Straße 9–11 Elsemarie Maletzke, Magnolienmord 13.03., 19.00 Uhr Botanischer Garten Leipzig, Linnéstraße 1 Jahrbuch der Lyrik 2020 13.03., 19.00 Uhr Kunsthalle der Sparkasse, Otto-Schill-Straße 4a Buchpremiere mit Marcel Beyer, Christoph Buchwald und Katharina Franck Miljenko Jergovi ´c, Ruth Tannenbaum 14.03., 18.00 Uhr Aula der Alten Nicolaischule, Nikolaikirchhof 2 e d . g n i l f f e o h c s . w w w

TITEL | : Marquis de Sade W as Gefangenschaft für den einzelnen Mensch bedeuten kann, zeigen auf ein- dringliche Weise Leben und Werk des berüch- tigten Donatien Alphonse François de Sade (1740–1814): dem Namensgeber des Sadismus, radikalen Denker der Aufklärung und Säulen- heiligen der postmodernen Philosophie. Wegen sexueller Ausschweifungen und got- teslästerlicher Vergehen ist der libertäre Mar- quis im untergehenden Ancien Régime meh- rere Jahre in der Pariser Bastille inhaftiert, wo er zahlreiche Schriften verfasst. Nachdem ihm die Revolution 1789 kurz die Freiheit bringt, wird er während der Jakobinerherrschaft er- neut angeklagt und zum Tode verurteilt (wo- vor ihn nur der Sturz Robespierres rettet). Un- ter Napoleon wieder verhaftet, verbringt de Sade ab 1803 den Rest seines Lebens in der Ir- renanstalt Charenton Saint-Maurice. Dass nach dem fundamentalen politischen Um- bruch aus dem zu bestrafenden »Verbrecher« ein »Kranker« wird, dem als »Mensch« medizi- nisch geholfen werden soll, zeugt vom Wandel in den Dispositionen des sozialen Wissens, in- dem (wie Foucault unter anderen herausgear- beitet hat) mit der Moderne humanwissen- schaftliche Diskurse maßgebliche Geltung erlangen. Die am eigenen Leib erfahrene Gefangen- schaft wird in seinem Werk in abgründigster Fantasie illustriert und dabei tiefgehend philo- sophisch reflektiert. Das Fragment »Die 120 Tage von Sodom« beschreibt die destruktive Eigenlogik von modernen sozialen Systemen mittels einer perversen, alles unterwerfenden Maschinerie der Macht. In einem abgelegenen Schloss, das in seiner hermetischen Geschlos- senheit einem Gefängnis gleicht, vergehen sich Adlige und hohe Geistliche an entführten Ju- gendlichen in nahezu allen (un)denkbaren Möglichkeiten des sadistisch-gewalttätigen se- xuellen Missbrauchs. Die sexuellen Handlun- gen steigern sich an jedem der 120 Tage um eine winzige Nuance, von Streicheln und Küs- sen über das Ausleben von diversen Perversio- nen und Fetischen hin zu offener Brutalität bis hin zu Vergewaltigung und Mord. Jeder dieser Schritte ist genau festgelegt. Anfangs will einer der Täter in spontaner Begierde dem festgeleg- ten Ablauf vorgreifen und wird dafür harsch reglementiert. Von besonderer Bedeutsamkeit ist zudem, dass jede Misshandlung von einer Erzählerin in ausführlichen Vorträgen angelei- tet wird. Die Praxis folgt also einem theore- tisch festgelegten Programm. Damit weist de Sade wenige Jahre vor dem Tugendterror Robe- spierres darauf hin, dass ein rationales System in seiner Reinform (das heißt mit totaler Reich- weite) absolut zerstörerisch ist. Die Machtver- hältnisse werden schonungslos in ihrer nackten Härte entblößt, womit in quasi idealtypischer Weise die destruktiven Eigenlogiken ihrer Mechanismen nachgezeichnet werden und zudem auf schreckliche Weise erfahrbar wird, dass das Gefängnis – auch wenn es mit vielen schönen moralischen Absichten als Besse- rungsanstalt deklariert wird – in erste Linie dazu dient, Menschen zu brechen und in ihren unterworfenen Körpern die bestehende Ord- nung festzuschreiben. MARTIN WAGNER Als den »berühmtesten Entführungsfall Deutschlands« bezeichnen Sabine Rückert und Andreas Sentker vom Podcast Zeit- Verbrechen die Ereignisse, die am 25. März 1996 ihren Lauf nehmen. Nun kann so eine Pod- cast-Folge (die über Reemtsma wurde am 4. Dezember 2018 veröffentlicht) mit einer Länge von knapp einer Stunde so ziemlich al- les Interessante über einen Fall wie diesen be- richten. Wäre der Entführte nicht der Mäzen Reemtsma gewesen, der ein großer Leser und Kenner der Weltliteraturen ist. Er stellt in sei- nem Bericht eine kurze Chronologie des Falls seinen 33 Tagen Gefangenschaft in ebenjenem titelgebenden Keller gegenüber. »Während sich all das abgespielt hat, war mein Platz nicht in jener Welt; ich musste draußen blei- ben.« Draußen im Keller. Auf der Verlagsseite wird Reemtsmas Bericht als »aufregend« bezeichnet. Doch die Stärke des Textes liegt nicht in seinem Unterhal- tungswert, der so vielen Dokumentationen und Reportagen im Bereich »wahre Kriminal- fälle« aktuell zu großer Beliebtheit verhilft. Im Keller passiert nicht viel – keine Folter, keine Vergewaltigung, kein Blut. Auch ist der Fall nicht ungelöst oder die Täter zweifelhaft wie in vergleichbaren Storys – Cold Cases, die der Aufarbeitung bedürfen. Es sind die Ruhe und Klarheit, die den Wert von »Im Keller« ausmachen; es ist das aufrich- tige Bedürfnis eines Individuums nach der Er- forschung der Bedingungen des eigenen Seins angesichts eines Verbrechens. Damit schafft Reemtsma, was vielen anderen Geschichten fehlt: Einen Nachhall in der Welt zu erzeugen, der auf mehr beruht als auf Schuld und Schre- cken. LINN PENELOPE MICKLITZ TITEL | Schon was vor zur Buchmesse ? I E G E Z N A 12. 3. Donnerstag 18:30 Uhr Museum der bildenden Künste Stefan Koldehoff und Tobias Timm im Gespräch zu »Kunst und Verbrechen« 19:00 Uhr Hotel Innside Kat Menschik stellt ihre illustrierte Reihe »Lieblings- bücher« vor 20:00 Uhr naTo Zusammen mit Jonathan Coe, »Middle England« 23:15 Uhr L3 Lange Leipziger Lesenacht, Moritz- bastei, Oberkeller Nele Pollatschek, »Dear Oxbridge. Liebesbrief an England« 13. 3. Freitag 19:00 Uhr KrimiClub im Landgericht Mit dabei: Jan Costin Wagner, »Sommer bei Nacht« 21:00 Uhr Cammerspiele in der Kulturfabrik Hanns Zischler, »Der zerrissene Brief« www.kreuzer-leipzig.de 11 www.galiani.de

TITEL | BACHFEST LEIPZIG Bach 2020 »We Are Family« GEWANDHAUS FESTTAGE MENDELSSOHN FESTTAGE Mahler 2021 Mendelssohn 2021 OPERN FESTTAGE Wagner 22 153 Veranstaltungen 10 Weltklasseorchester Mendelssohns Meisterwerke Alle Wagner-Opern an 11 Tagen in 12 Tagen Musik der Romantik in 3 Wochen Zahlreiche Orte in und um Leipzig Gewandhaus zu Leipzig Mendelssohn-Haus Oper Leipzig Gewandhaus zu Leipzig 20. Juni bis 14. Juli 2022 11. bis 21. Juni 2020 13. bis 24. Mai 2021 31. Okt. bis 7. Nov. 2021 Exklusive Reiseangebote mit Konzerttickets unter leipzig.travel/musikstadt www.kreuzer-leipzig.de www.kreuzer-leipzig.de 13

: Alle Farben der Sonne TITEL | I E G E Z N A und der Nacht I n den frühen Abendstunden jenes Tages wurde ich geholt. Mein Mann und das Kind waren nicht zu Hause. Man sagte mir nicht, warum ich verhaftet wurde, auf alle meine Fra- gen hieß es nur: »Das wissen Sie selbst am bes- ten.« Ach, Töchterchen, geh nicht zum Wasser hi- naus … Als ich im September 1939, kurz nach Kriegsbeginn, in Paris verhaftet wurde, war Sommer. Durch das Fenster des Autos, das mich zum Polizeipräsidium transportierte, sah ich von den Bäumen am Straßenrand Kas- tanien hinunterpurzeln. Sie hüpften auf dem Gehsteig noch ein Stückchen weiter, und das war so fröhlich, dass ich lachen musste. Der Beamte neben mir blickte mich erstaunt an, grinste unsicher, setzte aber schnell wieder eine ausdruckslose Polizeimiene auf. Die Ver- haftung wirkte auf mich bestürzend, machte mich nervös, aber nicht fassungslos. Krieg ist Krieg, sagte ich mir, da kann schon allerhand passieren. Die Kastanien ficht das offenbar nicht an. Das empfand ich als tröstlich. Die Farben der Sonne? wäre. Als ob ich nicht wissen musste, dass ich jetzt weitaus mehr versäumen würde als eine Kinovorstellung. Das erste Verhör zog sich vom Tag bis in die Nacht und aus der wiede- rum in den nächsten Tag hinein. Meine Mü- digkeit nahm verschiedene Formen an. Ich verspürte kaum Hunger oder Durst, konnte mich nur überhaupt nicht mehr konzentrie- ren. Die Gedanken liefen ganz unabhängig von meinem Willen auseinander, und am Ende ei- nes jeden klaffte der Abgrund uferloser Aus- weglosigkeit. Komme ich von hier überhaupt je wieder los? Und zu Hause? Ist Duško da? Wer ist bei dem Kind? Was hier gespielt wird, ist purer Wahnsinn, und alle Bemühungen dage- gen sind zwecklos. Hätt e der Mann, der an der Tür Wache steht, eine längere Nase, wäre er ein Geier und könnte mir die Augen auspi- cken. In einem gläsernen Aschenbecher auf dem Tisch glimmten Zigarett enstummel. Ich musste ständig hinschauen. Auf einmal inter- essierte mich, ob zuerst der Zigarett enrest links, nach ihm der rechts und erst dann der geknickte in der Mitt e verlöschen würde. Der geknickte – wie ein Baumstumpf über einem qualmenden Vulkankrater. Ach Mexiko, Vul- kane und Palmen … Als man mich nun im Jahr 1952 in meinem Der Mann auf dem Stuhl hinter dem Tisch heimatlichen Prag verhaftete, war Frühling. Die Villa der Sicherheitsbehörde, in deren Kel- ler ich zuerst eingeliefert wurde, stand in ei- nem Garten. Wahrscheinlich blühten dort ge- rade die Bäume. Ich weiß es nicht. Der Tag war so schlimm, dass er keine tröstliche Erinne- rung hinterlassen konnte. Die Farben der Nacht. Wie schon gesagt, geschah dies an einem Freitag, und für den Samstag hatt en wir, mein Mann und ich, Kinokarten. Man gab »Das Mädchen mit dem weißen Haar«, eine Ge- schichte, die ich schon auf der Bühne gesehen hatt e. Sie erzählte von einem einfachen chine- sischen Mädchen namens Si-’r, das von einem brutalen Gutsbesitzer verfolgt wurde. Es gelang ihr, davonzulaufen und sich in den Bergen zu verstecken. Aber Angst und Leid bleichte über Nacht das Haar der jungen Si-’r. Am Morgen war es schneeweiß. Als dann die Revolution ausbrach, wurde der Gutsbesitzer von den erzürnten Dorfbewohnern vor Gericht gestellt. In den ersten Stunden meiner Haft beunru- higte mich die lächerliche Sorge, ob ich recht- zeitig freikommen und den Film nicht versäu- men würde. Als ob gerade das nun wichtig langte nach dem Aschenbecher und entleerte seinen Inhalt in den Papierkorb. Dann goss er ein Glas Wasser darüber. Es zischte, und scheußlicher Gestank verbreitete sich. Mit einem Mal ähnelte der verhörende Be- amte einem zornigen Chinesen. Auch sein breiter goldfarbener Gürtel um die grüne Uni- form trug dazu bei. Und er redete und redete. Mit erhobener Stimme, die mir in den Ohren kreischte, dann wieder im Flüsterton, so dass ich ihn kaum verstehen konnte. Kein Wunder! Sprach er doch offenbar chinesisch auf mich ein. War er etwa der böse Gutsbesitzer aus dem Märchen? Plötzlich erschrak ich. Und wenn mein Haar auch jäh erbleichte? War es schon weiß? Ver- stohlen strich ich mir über den Kopf, als ob Farbe mit einer Berührung festgestellt werden könnte. Aber immer prüfte ich alles gern mit den Händen. Als ich zum ersten Mal wirklich liebte, glaubte ich, meine Hände könnten zum Ausdruck bringen, was mein Mund nicht aus- zusprechen wagte. Hände können viel über ei- nen Menschen aussagen. ▶ Auszug aus Lenka Reinerová: Alle Farben der Sonne und der Nacht. Mit einem Geleitwort von Jaroslav Rudiš. Leipzig: kreuzer books 2019. 206 S., 16,90 € www.kreuzer-leipzig.de 15 »Ich akzeptierte, dass ich verlorengegangen war, und versuchte mich zu verwandeln« Marina Frenk ewig her gar nicht wahr und Roman Marina Frenk ewig her und gar nicht wahr Roman Gebunden mit Schutzumschlag 240 Seiten € 22.– / € (A) 22.70 ISBN 978 3 8031 3319 9 Auch als E-Book erhältlich www.wagenbach.de

PREMIEREN DER SPIELZEIT 2020/21 O P E R L E I P Z I G E R B A L L E T T M U S I K A L I S C H E K O M Ö D I E LOHENGRIN Richard Wagner 07. Nov. 2020, Opernhaus IL TROVATO RE Giuseppe Verdi 29. Nov. 2020, Opernhaus L ES BARBARES Camille Saint-Saëns 27. Mär. 2021, Opernhaus PARADIESE Gerd Kühr / Hans-Ulrich Treichel Urauff ührung 03. Jul. 2021, Opernhaus RITUALE Mario Schröder | Musik: Franz Schubert und To¯ ru Takemitsu Choreografi sche Urauff ührung 03. Okt. 2020, Opernhaus FAUST Edward Clug | Musik: Milko Lazar Deutsche Erstauff ührung 06. Feb. 2021, Opernhaus FUSION Mario Schröder | Live Musik: Harry Yeff – Reeps 100 Choreografi sche Urauff ührung 21. Mai 2021, Opernhaus DI E K I NO KÖ N I GI N Jean Gilbert 11. Dez. 2020, Musikalische Komödie S WEEN EY TO DD Stephen Sondheim / Hugh Wheeler 20. Feb. 2021, Musikalische Komödie GRÄF I N MAR I ZA Emmerich Kálmán 24. Apr. 2021, Musikalische Komödie BU LLE TS OV ER B ROA DWAY DAS M US I CA L Woody Allen 19. Jun. 2021, Musikalische Komödie TICKETS +49 (0)341-12 61 261 | WWW.OPER-LEIPZIG.DE

Donnerstag, 12. März 10.15 Uhr │ „Phrase unser. Die blutleere Sprache unserer Kirche“ Jan Feddersen, Philipp Gessler (Claudius). „Haltung zeigen“, „abholen“, „hinschauen“: Kirchliche Sprache verdient das Prädikat „scheinheilig“. 11.00 Uhr │ „Rechte Egoshooter“ Andreas Speit, Jean-Philipp Baeck (Ch. Links). Was treibt Männer vom Computer-Bildschirm zur realen Gewalt auf der Straße? Moderation: Willi Vogelpohl 11.45 Uhr | „Das verfallene Haus des Islam“ Ruud Koopmans (C. H. Beck). Eine bahnbre- chende Analyse über die religiösen Ursachen von Unfreiheit, Stagnation und Gewalt. Moderation: Jan Feddersen 12.30 Uhr | „Superbusen“ Paula Irmschler (Ullstein). Gisela zieht nach Chemnitz und findet Freundinnen. Gemein- sam gründen sie eine Band: Superbusen. Moderation: Katrin Gottschalk 13.15 Uhr | „Das Amulett und das Mädchen“ Klaus Hillenbrand (Hentrich & Hentrich). Archäologen bergen im NS-Lager Sobibór ein Amulett. Wer war Karolina Cohn, die Eigentümerin? Moderation: Anja Mierel 14.00 Uhr | „Von schlechten Eltern“ Tom Kummer (Tropen). Ein Chauffeur nähert sich auf dunstverhangenen Straßen der großen Unbekannten des Lebens: dem Tod. Moderation: Ulrich Gutmair 14.45 Uhr | „Der ganz normale Missbrauch“ Nina Apin (Ch. Links). Warum tut sich unsere Gesellschaft so schwer damit, Kinder zu schützen? Wie kann man das ändern? Moderation: Doris Akrap 15.30 Uhr | „1000 Serpentinen Angst“ Olivia Wenzel (S. Fischer). Romandebüt: Eine junge Frau erzählt wütend und leiden- schaftlich die Geschichte ihrer Familie. Moderation: Katrin Gottschalk 16.15 Uhr | „Warum Cortés wirklich siegte. Pocahontas III“ Klaus Theweleit (Matthes & Seitz). Technologiegeschichte der eurasisch- amerikanischen Kolonialismen. Moderation: Peter Unfried 17.00 Uhr | „Palast der Miserablen“ Abbas Khider (Hanser). Eine Familie zieht nach Bagdad, um im Irak Saddam Husseins nach einem besseren Leben zu suchen. Moderation: Ulrich Gutmair Galerie KUB Leipzig, Kantstraße 18 19.30 Uhr | Mündigkeit ist nichts für Feiglinge Erderhitzung, Autoritarismus, Moralismus, Technologie bedrohen Freiheit und Selbstbe- stimmung des Menschen im 21. Jahrhundert. Wie kann ich trotzdem mündig handeln? Ulf Poschardt, („Mündig“) und Armin Nassehi, („Muster“), im Gespräch mit Peter Unfried. Unser Programm auf der Leipziger Buchmesse Aktuelle Informationen: taz.de/buchmesse Halle 5 | H 408 Freitag, 13. März 10.15 Uhr | „#GermanDream“ Düzen Tekkal (Berlin Verlag). Engagierter Aufruf, für die Werte des Grundgesetzes und für Gemeinsamkeit in Vielfalt einzustehen. Moderation: Doris Akrap 11.00 Uhr | „Unter den Stollen der Strand“ Daniel Cohn-Bendit (KiWi). Fußball als Spiegel von Gesellschaft und Leben: Autobio- grafie von „Dany le Rouge“, dem roten Dany. Moderation: Peter Unfried 11.45 Uhr | „Schlafende Hunde“ Anja Rützel (KiWi). Nicht nur niedliche Statisten: Wer einen Menschen verstehen will, sollte seinen Hund kennen. Moderation: Nicola Schwarzmaier 12.30 Uhr | „Der Aufsteiger“ Edgar Wolfrum (Klett-Cotta). Pointiert und anschaulich erzählt – die Geschichte der deutschen Demokratie von 1990 bis heute. Moderation: Jan Feddersen 13.15 Uhr | „Serpentinen“ Bov Bjerg (Ullstein). Vater und Sohn unter- wegs in einem Roman über den Kampf gegen die Dämonen der Vergangenheit. Moderation: Andreas Fanizadeh 14.00 Uhr | „Willkommen im 21. Jahr- hundert. Europas Aufbruch und die deutsche Verantwortung“ Joschka Fischer (KiWi). Jenseits von Furor teutonicus und Pazifismus – Deutschlands Aufgaben in der EU und in der Welt. Moderation: Peter Unfried 14.45 Uhr | „Der Empfänger“ Ulla Lenze (Klett-Cotta). Wirkmächtiger Roman über die Deutschen in Amerika während des Zweiten Weltkriegs. Moderation: Andreas Fanizadeh 15.30 Uhr | „Stern 111“ Lutz Seiler (Suhrkamp). Geschichte einer Familie, die der Herbst 1989 sprengt und die versucht, neu zueinander zu finden. Moderation: Anja Maier 16.15 Uhr | „Mut geben statt Angst machen“ Katharina Schulze (Droemer Knaur). Wir müssen die Politik neu denken: Appell der jungen bayerischen Grünen-Politikerin. Moderation: Peter Unfried 17.00 Uhr | „Mythos Bildung“ Aladin el-Mafaalani (KiWi). Plädoyer dafür, soziale Ungleichheit im Bildungswesen in den Fokus der Bildungspolitik zu rücken. Moderation: Jan Feddersen Samstag, 14. März 10.15 Uhr | „Klimawandel“ Bernhard Pötter (Piper). Sind wir noch zu retten? Und was können wir selbst tun, ganz konkret? Moderation: Barbara Junge NEU: taz-Fotobox in Halle 3 | B 101 11.00 Uhr | „Fieber. Universum Berlin 1930 bis 1933“ Peter Walther (Aufbau). Spannende Literatur und doch basiert alles auf historischen Tatsachen. Moderation: Klaus Hillenbrand 11.45 Uhr | „Hass, Macht, Gewalt. Ein Ex-Nazi und Rotlicht-Rocker packt aus“ Philipp Schlaffer (Droemer Knaur). Hoch- aktueller Insider-Bericht, der nichts entschul- digt, sondern aufklären und warnen will. Moderation: Barbara Junge 12.30 Uhr | „Nochmal Deutschboden. Meine Rückkehr in die brandenburgische Provinz“ Moritz von Uslar (KiWi). Sehr schnell wird klar: Das ist hier nicht mehr das Deutschland, das es vor zehn Jahren war. Moderation: Doris Akrap 13.15 Uhr | „Der zerrissene Brief“ Hanns Zischler (galiani). Von Weltreisen, verschollenen Erinnerungen und Aufbruch aus einem fränkischen Dorf nach New York. Moderation: Doris Akrap 14.00 Uhr | Das Wahrheitklubtreffen Unter anderem mit: Michael Ringel, Tom Körner alias ©TOM und Ihnen! 14.45 Uhr | „Getauschte Heimat. Eine Freundschaft in Briefen zwischen Berlin und Tel Aviv“ Yael Nachshon Levin, Anja Reich (Aufbau). Ein beeindruckendes Gespräch über zwei Länder, die vieles verbindet und für die Dialog wichtig ist. Moderation: Klaus Hillenbrand 15.30 Uhr | „Sprache und Sein“ Kübra Gümüşay (Hanser Berlin). Dieses Buch folgt einer Sehnsucht: nach einer Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert. Moderaton: Jan Feddersen 16.15 Uhr | „Ostbewusstsein“ Valerie Schönian (Piper). Warum Nach- wendekinder für den Osten streiten und was das für die Deutsche Einheit bedeutet. Moderation: Anja Maier 17.00 Uhr | „Das Paradies meines Nachbarn“ Nava Ebrahimi (Random House/btb). Ali Najjar, als Jugendlicher aus dem Iran nach Deutschland emigriert, erhält einen wichtigen Brief. Moderation: Ulrich Gutmair Sonntag, 15. März 10.00 –12.30 Uhr | Lesen ist ansteckend! mit Susanne Sigmund. Schmökerstunden für Kinder und Jugendliche von 2 bis 16 Jahren. Neue Bücher und Graphic Novels zum Selberstöbern. 13.30 –15.30 Uhr | Superhelden-Workshop mit Robert Deutsch. Es werden schräge, bis- her unerforschte Wesen entstehen. Kommt vorbei und lasst euch überraschen! Für Kinder von ca. 6 bis 13 Jahren. Anmeldung am taz-Stand empfehlenswert!

TITEL | L E S U N G E N Freiheitsstrafe, Untersuchungshaft oder Beugehaft Weit ist es nicht, von einer Wand zur anderen Alles wirkt harmlos und routiniert, aber hin- ter dieser Normalität, so erscheint es mir wäh- rend des Gesprächs, liegt eben eine weitere Wirklichkeit: Knapp 500 Häftlinge leben in den fünf Gebäuden, verschiedene Nationalitä- ten treffen auf verschiedene Glaubensrichtun- gen, treffen auf verschiedene politische Über- zeugungen. Viele der Inhaftierten haben mit Drogenproblemen zu kämpfen, das durch- schnittliche Bildungsniveau sei niedriger ge- worden, sagt Kuckelt. Manche können gar nicht lesen, einigen fällt es schwer. Seit Com- puterspiele zum Zeitvertreib angeboten wer- den, lesen noch weniger, um sich die Haftzeit zu verkürzen. Wer hier sitzt, hat maximal zwei Jahre vor sich. Neben Strafgefangenen gibt es auch Un- tersuchungsgefangene und jene, die eine Er- satzfreiheitsstrafe oder Beugehaft absitzen, weil sie eine Geldstrafe nicht abbezahlen kön- nen oder wollen. Zwei der Inhaftierten können in der Gefäng- nisbücherei arbeiten. Es sei ein Kraftakt, ge- eignete Männer für den Job zu finden. Neben der nötigen Qualifikation ist Nüchternheit eine Voraussetzung, außerdem muss der entspre- chende Kandidat vier Wochen eingearbeitet werden. Mindestens ein halbes Jahr sollte er also schon einsitzen, damit sich der Aufwand lohnt. Die Bücherei liegt direkt neben Kuckelts Büro, leicht zu finden durch das kleine Pikto- gramm neben der Tür. Eine Brille, ein Buch, ABC. Ich muss an einen Zeitungsartikel von 2017 denken, der davon berichtete, dass ein Häftling der JVA Leipzig von seinen Zellenge- nossen stundenlang gequält wurde. Die Bibliothek. Ein Raum mit 7.000 Bü- chern. Im ersten Augenblick scheint es, als könne man zwischen den zahlreichen Holzre- galen verloren gehen, aber bei genauerem Hinsehen wird klar: Weit ist es nicht, von ei- ner Wand zur anderen. Auch hier windet sich eine gigantische Pflanze durch das Zimmer. Ich blättere durch den Bücherkatalog. In dem Leitz-Ordner sind Autor und Titel des Buches neben einer Zahlen-Buchstaben-Kom- bination gelistet. »Darm mit Charme« entde- cke ich. Und: »Dieter Gurkasch: Leben Reloa- ded. Wie ich durch Yoga im Knast die Freiheit entdeckte«. Über sogenannte Wunschzettel können drei Mal in der Woche Bücher bestellt werden. Der Bücherwagen bringt sie in die Zellen. Besonders beliebt sind die Themen Gesundheit und Psychologie – Zeit, um mehr Sport zu treiben oder mit dem Rauchen auf- zuhören, gibt es im Gefängnis ja genug. Aber auch Harry Potter und die Chroniken von Narnia zählen zu den häufiger bestellten Ti- teln. Eine Frau, die im zur JVA gehörigen Krankenhaus untergebracht war, hat in einem halben Jahr um die 200 Bücher gelesen, be- richtet einer der »Bibliothekare«. Er und sein Kollege sitzen in Privatkleidung vor Compu- tern. Einer der beiden gibt zu, dass er erst hier zum Lesen gekommen ist, der andere hat schon vor Antritt seiner Strafe für die Uni viel gelesen. Jetzt sind sie die Verantwortlichen für Romane, Krimis, Wörterbücher, Bibeln, Ko- rane und Fachbücher. Die Arbeit hier scheint ihnen zu gefallen. F O T O : C H R S T I I A N E G U N D L A C H I E G E Z N A mit Karin Peschka Freitag, 13.03.2020, 15:30 Uhr Literadio Halle 4, Stand E209 · Freitag, 13.03.2020, 19:00 Uhr Ehinger Schwarz Schmuckmanufaktur Markt 12 04109 Leipzig · Samstag, 14.03.2020, 14:30 Uhr Österreich Kaffeehaus Halle 4, Stand D213/E210 · Samstag, 14.03.2020, 16:00 Uhr Forum Literatur Halle 4, Stand F100 · Samstag, 14.03.2020, 21:30 Uhr Westflügel Hähnelstraße 27 04177 Leipzig Ein Roman über skurrile Freundschaften, alternative Lebensentwürfe und den Umgang mit Verlusten. Wo die Literatur im Wagen geliefert wird: Die JVA-Bücherei www.kreuzer-leipzig.de 21 O T T O M Ü L L E R V E R L A G Halle 4, Stand D212

: E-Books hinter Gittern Von Sinn und Unsinn digitaler Bücher in Gefängnissen TITEL | nämlich bei Menschen, die zuvor keinen bis wenig Kontakt mit Büchern hatten, tatsächlich für eine Anfangsbegeisterung. Sie werden im Gegensatz zu klassischen Büchern als attrakti- ver wahrgenommen. S chon 2015 konstatierte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, dass E- Books in öffentlichen Bibliotheken vonseiten der Nutzer gut angenommen werden. In den Bibliotheken deutscher Gefängnisse aber bleibt Inhaftierten das E-Book bis dato weitest- gehend vorenthalten – obwohl Gefängnisbib- liotheken »Materialien und Dienste anbieten [sollten], die mit denen der öffentlichen Bib- liotheken in der ›freien‹ Welt vergleichbar sind«, heißt es in Vibeke Lehmanns »Richtli- nien für Gefangenenbüchereien«. Denn das Lesen gilt als positiver Einfluss auf die persön- liche Entwicklung der Insassen im Hinblick auf das Vollzugsziel Resozialisierung. Und eine umfangreiche und moderne Gefängnisbiblio- thek kann das Leseinteresse der Insassen un- ter Umständen eher wecken. Lesen fördert die eigene Kreativität und Kompetenzentwicklung. Die Entscheidung, sich einem Buch zuzuwenden, setzt aber zual- lererst eine Lesemotivation voraus. Da die Mehrheit der Menschen in Haft über ein eher niedriges Bildungsniveau verfügt, liegt die He- rausforderung für Gefängnisbibliotheken vor allem darin, die Insassen überhaupt dazu zu bringen, sich mit einem Buch zu beschäftigen. Wenn Insassen lesen, dann in den überwiegen- den Fällen zur Unterhaltung und Ablenkung. Der bisher nur sporadische Einsatz neuer Aber: Die Geräte, die mittlerweile fast alle Medien in Gefängnisbibliotheken wird mit ei- nem zu großen Gefahrenpotenzial begründet, das der Technik innewohne. Lediglich in der gut aufgestellten JVA Bremen lieferte man vor einigen Jahren erste Ideen zur E-Book-Nut- zung für Inhaftierte durch eine Kooperation mit der dortigen Stadtbibliothek. Dabei steckt im E-Book Potenzial; der wohl größte Vorteil aus Justizverwaltungssicht ist die beachtliche Platzersparnis in den beengten Gefängnisbib- liotheken, die mangels Raumkapazität meist nur auf das Wesentliche beschränkt sind. Auch der Ausleih-Transport zu den Zellen würde vereinfacht. Aufseiten der Insassen böte das E-Book die Möglichkeit, Texte in vielen verschiedenen Sprachen herunterzuladen – ideal, um das wachsende Problem der Sprachdiversität der multikulturellen Gefängnispopulation zu be- wältigen und dabei zu unterstützen, dass die Insassen ihr Ausdrucksvermögen verbessern. E-Books könnten darüber hinaus auch die all- gemeine Lesemotivation der Insassen fördern: Nach Analysen der Stiftung Lesen sorgen sie mit WLAN-Funktion ausgestattet sind, könn- ten von den Insassen missbräuchlich verwen- det werden. Bedienstete sächsischer Justizvoll- zugsanstalten wurden 2017 dazu befragt: Alle Befragten zeigten sich offen für den digitalen Fortschritt, über die Hälfte von ihnen war si- cher, dass E-Books künftig in Gefängnisbiblio- theken Einzug halten werden. Zwei von fünf Beamten sehen in ihnen eine Möglichkeit zur Förderung der Medienkompetenz von Insas- sen, vier von fünf glauben, dass vor allem aus- ländische Insassen vom E-Book-Lesen profitie- ren könnten. Aus dieser Aufgeschlossenheit resultiert jedoch bisher kaum aktives Engage- ment für den E-Book-Einsatz. Die Mitglieder des Fördervereins für Gefan- genenbüchereien verweisen auf das Grund- recht auf Information und Bildung. Es ist an der Zeit, ernsthafte Überlegungen anzustellen und Konzepte zu entwickeln, in welcher Form E-Books in JVA-Bibliotheken genutzt werden können, will man eine digitale Kluft zwischen »drinnen« und »draußen« vermeiden. SUSAN HEILMANN ANZEIGE Kerstin Steinbach Denkverbot Geburtenkontrolle Der blinde Fleck aller Gretas und Hänsels 8,0 n e d r a i l l i M n i g n u r e k l ö v e B AHRIMAN-Vortrag 15.3.2020, 14 Uhr Leipziger Buchmesse Forum Sachbuch, Halle 3, E 201 Jahre www.ahriman.com Leipziger Buchmesse: Halle 3, Stand D 201 m er m öglich: Achtu n g: Alle u nsere Verlagstitel sin d lieferbar ! Telefo nische B estellu n g ist i m  0761 / 502303 www.kreuzer-leipzig.de 23

TITEL | darum, den von der Welt isolierten Gefangenen einen literarischen Aus- druck zu ermöglichen. Koufontinas ist wahrscheinlich der prominen- teste politische Häftling in Griechenland, es gibt aber noch Dutzende weitere Gefangene der verschiedenen revolutionären Strömungen, de- nen man in Zeiten, in denen die ökologischen und sozialen Grenzen des Wachstums immer offensichtlicher werden, zuhören sollte. :logbuch: Ganz schnell noch eine letzte Frage: Was ist er denn, der richtige Weg zur Revolution? BAHOE: Die Revolution ist ein Gesamtkunstwerk, welches aus vielen einzelnen, kleinen Puzzlestücken zusammengesetzt werden muss. Manche Teile fügen sich nicht zusammen, weil sie einfach zu verschieden sind, dann muss man den richtigen Platz für sie erst finden, um das gesamte Bild möglich zu machen. Es macht keinen Sinn, alle Teile gleichmachen zu wollen, um damit organisierter, disziplinierter oder korrekter zu werden. Wir werden das Recht auf Differenz immer verteidigen. INTERVIEW: BENJAMIN HEINE ▶ Dimitris Koufontinas: Geboren am 17. November. Eine Geschichte der griechischen Stadtguerilla. Aus dem Griechischen von Fee Meyer. Wien: Bahoe Books 2019. 302 S., 15 € :logbuch: Er beruft sich auch auf Homer und Menelaos, Nikas Kazantzakis und Balzac. Spanisch lernt er mit »Hundert Jahre Ein- samkeit« und sein »illegales Selbst« nennt er Antonis, nach dem Mauthausen-Roman von Iakovos Kambanellis, der in diesem KZ im heutigen Oberösterreich inhaftiert war. Der 17N hat immer wieder Manifeste und andere Texte herausgegeben – ist diese Affinität fürs Geschriebene etwas, das Sie überrascht hat? BAHOE: Ja. Die langen inhaltlichen Begründungen für die Anschläge des 17N wurden von 1975 bis ins Jahr 2000 regelmäßig in griechischen Tageszeitungen abgedruckt und breit diskutiert. Diese Form von öffentlicher Debatte hat uns überrascht, genauso wie die enorme Zustimmung der griechischen Bevölkerung zu den Aktionen des 17N. Das Buch selbst hat Dimitris Koufontinas unter sehr schwierigen Um- ständen im Gefängnis Korydallos in Athen verfasst. Sein Zugang zu In- formationsquellen, zu Büchern, geschweige denn zu einem Archiv, ist extrem eingeschränkt. So musste er sein ganzes Leben, all die Abzwei- gungen, die Abenteuer, die theoretischen Debatten aus seiner eigenen Erinnerung rekonstruieren. Und trotzdem ist ihm nicht nur ein span- nendes Porträt seiner eigenen Gruppe gelungen, sondern eine literari- sche Reflexion des politischen Kampfes in Griechenland insgesamt. Selbst seine engste Familie, seine Frau, sein Sohn, können ihn im Nor- malvollzug nur einmal im Monat besuchen. Während seiner langen Hafterfahrung wurde er immer wieder über längere Zeiträume isoliert, grundsätzliche Rechte wurden ihm abgesprochen. Gegen diese Schika- nen konnte er sich durch mehrere Hungerstreiks und mittels großer Un- terstützung von außen zur Wehr setzen. Nicht zuletzt geht es also auch ›Unsere Eltern sollen es einmal besser haben.‹ Etwas stimmte nicht mit diesem Satz. ANZEIGE Ein Panorama der ersten Nach wende jahre in Ost und West Nach dem Bestseller Kruso führt Lutz Seiler die Geschich- te in zwei großen Erzählbögen fort – in einem Road trip, der seine Bahn um den halben Erdball zieht, und in einem Berlin-Roman, der uns die ersten Tage einer neuen Welt vor Augen führt. Deutscher Buchpreis 2014 für Kruso Roman. Gebunden. 527 Seiten. € 24,– www.kreuzer-leipzig.de www.kreuzer-leipzig.de Suhrkamp 25 g e w n i e t S e k i e H : o t o F 25 25

: Nicht zum Spaß hier Wie Deniz Yücel seine Haft in der Türkei in einem Buch verarbeitet hat TITEL | TITEL | TITEL | F O T O : U R B A N I Z N T E L I E G E Z N A D eniz Yücel ist wohl einer der berühmtes- ten Gefängnisinsassen der letzten Jahre. Als seine Inhaftierung in der Türkei hierzu- lande bekannt wurde, gab es Autokorsos der Solidarität, Lesungen, Demos, den Hashtag #FreeDeniz, ein Bild des rauchenden Journa- listen landete auf Plakaten, Transparenten und im Fernsehstudio von Jan Böhmermann. Yücel wurde zum Posterboy der Pressefreiheit, während er selbst im türkischen Knast saß. Wie er sich da fühlte, hat der Journalist in seinem Buch »Agentterrorist« aufgeschrieben, das laut Untertitel »Eine Geschichte über Frei- heit und Freundschaft, Demokratie und Nicht- demokratie« erzählt. Und ja, »Agentterrorist« ist nicht nur ein Knasttagebuch. Yücel schreibt darin über Geschichte und Politik der Türkei: vom Aufstieg der AKP und Recep Tayyip Erdoğans, vom Militärputsch 1980 und vom Putschversuch 2016. Einige der im Zuge dieses Putschversuchs Festgenommenen trifft Yücel im Knast. Viele sitzen wie er hier, ohne genau zu wissen, was ihnen vorgeworfen wird. »We- gen Propaganda für eine Terrororganisation und Volksverhetzung ergeht Untersuchungs- haft«, lautet das Urteil für Yücel, nachdem er sich selbst bei der Polizei gemeldet hatte. Als Deniz Yücel 2015 als Korrespondent der Welt nach Istanbul geht, ist ihm klar – wahr- scheinlich klarer als seiner Chefredaktion –, dass es für Journalisten dort unangenehm ist. »Mit türkischem Namen steht man auch noch unter Verdacht des Vaterlandsverrats«, betont er bei einer Lesung 2019 im Conne Island in Leipzig. »Aber ich hab das Risiko nicht so hoch eingeschätzt.« Auch seine Anwälte, Kollegen, Freunde nicht. Doch sei solch eine Verhaftung wie ein Journalistenpreis, findet Yücel. Er habe seinen Job anscheinend richtig gemacht. zu vertreten: Man beugt sich nicht der Macht und man verbeugt sich auch nicht vor der Macht. Das ist im Gefängnis allerdings nicht so ein- fach. Dass er den Kopf auf Befehl der Wächter auf dem Gefängnisgang beugte, beschämt ihn noch lange, schreibt er. Er nennt es Folter, was ihm einige Wärter angetan haben. Doch er weiß, dass es in türkischen Gefängnissen weit- aus schlimmer zuging und zugehen kann. Er hat einige Fälle recherchiert: »Ins kollektive Gedächtnis brannte sich Gefängniskomman- dant Esat Oktay Yildiran ein, der seinen deut- schen Schäferhund abgerichtet hatte, jedem Gefangenen in die Genitalien zu beißen, der dem Hund nicht salutierte.« Yücels Geschichte lebt vor allem von seinen persönlichen Erfahrungen: Wenn er davon er- zählt, wie er sich mit einem Fußball die Zeit vertreibt, wenn er die Trennscheiben im Besu- cherzimmer beschreibt, an denen sich unzäh- lige Fingerabdrücke befinden von Menschen, die einander nicht berühren konnten, wenn er von seiner Hochzeit erzählt, zu der er keinen Petersilien-Blumenstrauß mitbringen darf, dann ist man ganz nah dran, auch, als sein Va- ter während der Haft eine Krebs-Diagnose er- hält. »Keine Summe könnte die Zeit ersetzen, die ich mit meinem Vater noch hätte verbrin- gen können«, schreibt er. ISBN 978-3-99100-309-0 396 Seiten, Hardcover, € 25 Finden Sie heraus, wie Sie körperlich und geistig fi t bleiben, was Sie krank macht und welche Unter- suchungen sinnvoll sind. BUCHPRÄSENTATION: Fr, 13. März 2020 19:00–20:00 Uhr LUX Apotheke Gohliser Straße 24, 04155 Leipzig Auf die Anklageschrift muss er ein Jahr lang Die Frage nach Wiedergutmachung, nach warten – und wird derweil zum Problem der deutsch-türkischen Beziehungen. Politiker wie Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel setzen sich für ihn ein. Yücel selbst macht es der Bundesregierung und den Diplomaten nicht immer leicht: Als er nach ei- nem Jahr Haft endlich das Angebot bekommt, das Gefängnis und direkt mit einer Maschine der Bundesregierung das Land zu verlassen, lehnt er ab. Er will nicht Teil eines Deals sein. Als er schließlich doch rauskommt, holt er erst mal die Katze aus seiner Wohnung und nimmt ein Video auf: »So, wie meine Verhaftung nichts mit Recht, Gesetz, Rechtsstaatlichkeit zu tun hatte, hat auch meine Freilassung nichts mit alldem zu tun.« Es ist eins seiner Prinzipien, die der nervige Journalist – nervig für seine Feinde, aber oft auch für seine Freunde – versucht, konsequent Gerechtigkeit stellt sich natürlich nach einjäh- riger Haft ohne Anklageschrift: »Ein bisschen Gerechtigkeit wird erst hergestellt sein, wenn Erdoğan und alle anderen, die an meiner Gei- selnahme beteiligt waren, auch seine Handlan- ger in der Justiz, eines Tages – und in einem rechtsstaatlichen Verfahren – zur Verantwor- tung gezogen werden.« Seine Aufgabe war schon in den ersten Tagen im Polizeigewahrsam klar: »Alle, die ich hier kennen gelernt habe, haben zu mir gesagt: Du musst das aufschreiben, Deniz Abi«, erinnert sich Yücel. »Ich habe gesagt: Logisch, mach ich. Ist schließlich mein Job. Wir sind ja nicht zum Spaß hier.« JULIANE STREICH ▶ Deniz Yücel: Agentterrorist. Eine Geschichte über Freiheit und Freundschaft, Demokratie und Nichtdemokratie. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2019. 400 S., 22 € www.kreuzer-leipzig.de 27 27

TITEL | :logbuch: Was für eine psychische Disposition bringt einer wie Tinius denn mit, dass Bibliophilie so drastisch endet? HOPPE: Bibliomanie ist der Begriff für diese krankhafte Sucht. Das übersteigt also schon weit die harmlose Form der Bibliophilie, der Bücherliebe. :logbuch: Hand aufs Herz. Haben Sie schon mal ein Buch geklaut? HOPPE: Hin und wieder habe ich vielleicht mit dem Gedanken gespielt. Aber selbstverständlich würde ich das nie tun. (lacht) INTERVIEW: LINN PENELOPE MICKLITZ » Im Bibliotop wusste ich ja auch, was der geile Scheiß ist und sich zu stehlen lohnen würde. :logbuch: Um Bücher zu schützen, wurden sie ja oft mit Sprüchen versehen: »Der dies wegträgt, soll es mit dem Tode büßen und in der Hölle gesotten werden; Fallsucht und Fieber sollen ihn plagen; auf Rad geflochten und gehenkt soll er werden!« Das stammt aus einem Buch aus dem 13. Jahrhundert. In einer vatikanischen Handschrift heißt es: »Sei samt Judas, dem Verräter, sowie mit Hannas, Kaiphas und Pontius Pilatus zusammen verbannt.« Bei amerikanischen Stu- dierenden stand im Einband: »This book is one, my fist is another, if you steal the one, you’ll feel the other.« HOPPE: Ja, die Maßnahmen zum Schutz der Bücher, aber auch die Diebstähle selbst sind oft sehr kreativ. Bücherdiebstahl hat ja schon eher den Ruf eines Kavaliersdelikts. :logbuch: Obwohl die verschiedenen historischen Fälle, die Sie aus- gegraben haben, auch zeigen, wie ernst die Sache werden kann. Ein in Leipzig begangenes Verbrechen aus Bücherliebe forderte sogar Todesopfer. HOPPE: Der Mann, um den es da ging, hieß Johann Georg Tinius, der es trotz seiner Geldprobleme immer wieder geschafft hat, größere Buchbestände zu erwerben. Um die Dimensionen mal zu verdeutlichen: 1810 erwarb er auf einer Auktion eine ganze Privatbibliothek mit knapp 11.000 Büchern. Zwei Jahre später starb ein Kaufmann an den Folgen einer Kopfverletzung bei einem Überfall in seiner Wohnung in Leipzig. Wertpapiere im Wert von 3.000 Talern wurden dabei entwendet. Und nur wenige Tage später kaufte Tinius für 2.000 Gulden eine weitere Privatbibliothek. Ein Jahr später ereignete sich ein ähnlicher Vorfall. Eine vermögende Witwe wurde, an einer Kopfverletzung sterbend, von ihrer Dienstmagd aufgefunden. Die Magd kannte Tinius allerdings, er wurde verhaftet und saß bis 1835 im Gefängnis. Innerhalb von 24 Jahren hatte er schätzungsweise 40.000 bis 60.000 Bücher angesammelt. Das entspräche umgerechnet mindestens 222 Billy-Regalen. Wobei seine Schuld bis heute nicht einwandfrei bewiesen werden konnte. Heute würde er wegen mangelnder Beweise wohl freigesprochen. Täglich auf unserer Bühne auf der Leipziger Buchmesse: Livesendungen, Lesungen, Diskussionen und Autorengespräche. Unter Anderem: Radio live! Donnerstag, 12. März 2020 Freitag, 13. März 2020 Lesart 10.05 Uhr Büchermarkt 15.00 Uhr und 15.30 Uhr Kultur heute 17.35 Uhr Samstag, 14. März 2020 Lesart 11.05 Uhr Bücherfrühling 13.05 Uhr Lesart 10.05 Uhr Büchermarkt – Bücher für junge Leser 12.30 Uhr Büchermarkt 16.10 Uhr Sonntag, 15. März 2020 Sein und Streit 13.05 Uhr ANZEIGE G e w i n n e n S i e 3 x 2 T a g e s t i c k e t s ! * Das vollständige Programm erhalten Sie an unserer Ver anstaltungsbühne in der Glashalle, Stand 12. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! * Teilnahmebedingungen: Veranstalter Deutschlandradio K.d.ö.R., Raderberggürtel 40, 50968 Köln. Senden Sie eine E-Mail unter Angabe Ihres Vor- und Nachnamens und nennen Sie eine Sendung aus dieser Programmankündigung, die Sie auf der Buchmesse gerne live erleben würden. E-Mail an teilnahme@deutschlandradio.de, Betreff Buchmesse. Einsendeschluss 10.3.2020. Nach der Verlosung aus allen Einsendungen erfolgen am 11.3.2020 die Gewinnbenachrichtigungen. Teilnahmeberechtigung ab Vollendung des 18. Lebensjahrs. Alle an der Organisation und Durchführung des Gewinnspiels beteiligten Personen sowie deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Eine Auszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Datenschutz: Die erhobenen personenbe- zogenen Daten werden von Deutschlandradio allein zum Zwecke der Durchführung und Abwicklung des Gewinnspiels ver wendet und nach Schluss der Buchmesse gelöscht. Kontakt: datenschutz@deutschlandradio.de. Ausgewählte Sendungen von der Leipziger Buchmesse finden Sie in der Dlf Audiothek App und auf deutschlandfunk.de deutschlandfunkkultur.de

MAGAZIN | : Das gedruckte Buch – ein Zukunftsmodell? Gedanken zur Nachhaltigkeit im Buchmarkt von Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin Sabine Theiss I st das gedruckte Buch noch zeitgemäß? In Zeiten, in denen sich Nachrichten über Waldbrände und die Abholzung des Regen- waldes häufen, ist das eine berechtigte Frage, denn im Kampf gegen den Klima- wandel sind intakte Wälder eine der wich- tigsten Waffen. Und genau aus dieser essen- ziellen Ressource wird das Papier für Bücher hergestellt. Neben Holz werden bei der Papierherstellung immense Mengen an Energie und Wasser benötigt – die Papierin- dustrie ist der fünftgrößte industrielle Energieverbraucher Deutschlands. Die Her- stellung eines durchschnittlichen Buchs verursacht einen CO2-Ausstoß von etwa ei- nem Kilogramm. Das klingt erst mal recht wenig, rechnet man dies jedoch auf eine Produktion des deutschen Buchmarktes hoch, ergibt das rund 462.000 Tonnen CO2 im Jahr. Hinzu kommen Verpackung und Transport. Viele Bücher werden im Ausland produziert, dabei verkürzt ein regionaler Druck die Wege und verringert somit auch die Möglichkeiten für Transportschäden, was eine aufwendige Verpackung überflüs- sig macht. Schlendert man dieser Tage über die Buchmesse, kann einen die Masse an neuen Titeln erschlagen. Überproduktion ist in der Branche ein großes Problem: Jährlich werden etwa 30 Millionen Bücher unnötig hin- und hertransportiert und für den Müll produziert. Wie so oft siegt hier der Preis über Umweltfreundlichkeit. Für den Verlag ist es günstiger, hohe Auflagen zu drucken, anstatt bei Bedarf nachzudrucken. Möchte man zugunsten der Umwelt nicht auf die Vielfalt der Titel verzichten, muss man die Produktion verändern. Einige Ver- lage gehen bereits neue Wege. Der Dresde- ner Verlag Matabooks zum Beispiel druckt ausschließlich auf Graspapier. Dieses ist weitaus nachhaltiger als Papier aus Holzzell- stoff, denn bei der Produktion werden bis zu 75 Prozent CO2, 80 Prozent Energie und na- hezu 100 Prozent Wasser eingespart. Ran- dom House experimentiert mit Papier aus Apfelresten. Ein anderer zu beobachtender Trend ist der Cradle-to-Cradle-Druck, bei dem auf den Einsatz von Schadstoffen ver- zichtet wird, so dass alle Materialien beden- kenlos wieder einem Kreislauf zugeführt werden können. Zurzeit schont dieser Druck aber noch nicht die Holzressourcen, da das Papier aus Frischfaser hergestellt wird. Recy- clingpapier hingegen spart Energie, Wasser und Frischholzfasern in der Herstellung. Der Oekom Verlag zum Beispiel setzt zu 95 Prozent mit dem Blauen Engel zertifizier- tes Recyclingpapier ein. E-Books sind übrigens nur für Viellesende eine umweltfreundlichere Alternative. Be- zieht man die Herstellung der Lesegeräte ein, müssen mindestens 30 gedruckte Bü- cher durch digitale ersetzt werden, um in der Bilanz besser abzuschneiden. Im Vergleich zum Videostreaming, das welt- weit 300 Millionen Tonnen CO2 verursacht, sind Bücher immer noch die bessere Wahl bei der Freizeitbeschäftigung. Mit Blick auf die Zukunft reicht es dennoch nicht, die ver- ursachten Emissionen durch gekaufte Um- weltzertifikate auszugleichen, wenn weiter wie bisher gehandelt wird. Viele Verlage wählen »grüne« Herstellungsmethoden bei Titeln mit »grünem« Inhalt. Doch umwelt- freundlicher Druck sollte ohne Marketingab- sichten auch unabhängig vom Inhalt des Bu- ches zur Regel in der Branche werden. Die Möglichkeiten sind bereits gegeben: regiona- ler Druck und kurze Transportwege, hoher Anteil an Recyclingpapier oder anderen Pflanzenfasern, pflanzenölbasierte Tinten, bedarfsgerechte Auflagen, Ausgleich der nicht vermeidbaren Emissionen, Verzicht auf die Einschweißfolie bei gleichzeitig ro- busteren Einbänden. Doch Nachhaltigkeit hat ihren Preis, den viele noch nicht bereit sind zu zahlen. Am wichtigsten ist ein Umdenken. Verlage tragen in ihrer Rolle als Wissensvermittler dabei eine besondere Verantwortung – sie können inhaltlich zum Thema Nachhaltig- keit aufklären und sollten gleichzeitig so handeln, wie es ein solcher Inhalt empfiehlt. Auch Buchhandel sowie Leser und Leserin- nen tragen Verantwortung, denn ihr Kauf- verhalten entscheidet über den zukünftigen Markt. Die Zeit für einen nachhaltigen Wan- del ist gekommen. SABINE THEISS I E G E Z N A Veranstaltungen März/April Musikal. Lesung mit Gerd Christian Biege Di., 3. März | 20.15 Uhr Wolfgang Martin »Holger Biege« Eintritt: € 15,–* Autorenlesung Di., 10. März | 20.15 Uhr Stephan Harbort »Blut schweigt niemals« Eintritt: € 12,– | € 10,– ermäßigt* Autorenlesung Mo., 16. März | 20.15 Uhr Ursula Poznanski »VANITAS (2) – Grau wie Asche« Eintritt: € 12,– | € 10,– ermäßigt* Autorenlesung Di., 24. März | 20.15 Uhr Jörg Nießen »Rettungsgasse ist kein Straßenname« Eintritt: € 12,– | € 10,– ermäßigt* Autorenlesung Di., 31. März | 20.15 Uhr Jan Konst »Der Wintergarten« Eintritt: € 12,– | € 10,– ermäßigt* Autorenlesung Di., 7. April | 20.15 Uhr Mathias Vatterodt »Wild Road Trip« Eintritt: € 12,– | € 10,– ermäßigt* Autorenlesung Do., 16. April | 20.15 Uhr Tuvia Tenenbom »Allein unter Briten« Eintritt: € 12,– | € 10,– ermäßigt* *Gratis für Thalia Premium- Mitglieder! Veranstaltungsort + Kartenvorverkauf: Thalia HAUS DES BUCHES Dr.-Külz-Ring 12 01067 Dresden Tel. 0351 497360 Weitere Informationen zu unseren Veranstaltungen erhalten Sie in unserer Buchhandlung und unter thalia.de/veranstaltungen www.kreuzer-leipzig.de 31 Sitz der Gesellschaft: Reinhold Gondrom GmbH & Co. KG Kerststr. 9-15, 67655 Kaiserslautern

: »Wir sind gern unbequem« Der Neu-Leipziger Verlag Hentrich & Hentrich erhält den Kurt-Wolff -Preis MAGAZIN | I ch fühle mich hier freier als in Berlin«, sagt Thomas Schneider, kaufmännischer Verlags- leiter von Hentrich & Hentrich. »Es war zuletzt ein komisches Gefühl, dort in der U-Bahn die ›Jüdischen Miniaturen‹ zu lesen.« Diese Reihe des Verlags erzählt von jüdischen Schicksa- len – in bisher mehr als 260 Bänden. Und zu diesen Schicksalen gehören eben leider immer noch Angriffe auf jüdische Personen, auch in Berlin. Das neue Verlagsbüro, in das Schneider und Verlegerin Nora Pester geladen haben, liegt im Haus des Buches in Leipzig. Auch wenn natür- lich der Terror von Halle, der versuchte Angriff auf die dortige Synagoge und die zwei Morde, bei ihnen Spuren hinterlassen haben, fühlen sie sich hier freier, sekundiert Pester. Hentrich & Hentrich verlegt Bücher zur jüdischen Kul- tur und Zeitgeschichte. Dass man nicht erklä- ren muss, warum ihn das auch heute zur Ziel- scheibe macht, ist das Bedauerliche. Seit zehn Jahren ist Pester jetzt Verlegerin, hat also ein Jubiläum zu feiern, wie ihr erst im Gespräch einfällt. Sie hat den Verlag gekauft, nachdem sein Gründer Gerhard Hentrich 2009 verstarb. Die gebürtige Leipzigerin arbeitete beim Wiener Passagen Verlag, dann kurz für Matt hes & Seitz in Berlin, als das Angebot kam, den Verlag zu übernehmen. Sie griff zu. »Hätt e ich gewusst, was mich erwartet, hätt e ich den Verlag nicht übernommen«, sagt sie und schiebt hinterher: »Und das wäre ein gro- ßer Fehler gewesen.« Pester liebt ihre Arbeit, brennt für ihren Verlag, sagt aber, dass es an- ders auch gar nicht ginge. Sie hat das Pro- gramm geöffnet, das ursprünglich auf die NS- Zeit fokussiert war. »Die Auseinandersetzung mit dieser Zeit bleibt natürlich weiterhin wich- tig. Aber auch das Davor und Danach müssen erzählt werden.« Alter und neuer Antisemitis- mus bleiben ohnehin Schwerpunkte. F O T O : C H R S T I I A N E G U N D L A C H r e t s r e G y b a G © INGO SCHULZE Von Berlin ist der Verlag im September 2018 nach Leipzig gezogen. Die um 150 Prozent er- höhte Miete in der Hauptstadt bewog zum Umzug. Dass dieser gerade zur Zeit der rech- ten Demos in Chemnitz passierte, war Zufall, aber als PR-Stunt nicht schlecht: »Jüdischer Verlag zieht nach Sachsen«. In Leipzig fühlen sich die Verlagsmenschen wohl. Zweieinhalb Stellen umfasst das Kernteam, viele freie Mit- arbeiter sind projektgebunden involviert. Die Auszeichnung mit dem Förderpreis der Kurt- Wolff-Stiftung empfinden sie als Adelung. Die Begründung lobt, dass die Veröffentlichungen des Verlags »eine lebendige, anschauliche En- zyklopädie jüdischer Kultur und Zeitge- schichte darstellen – und ein Kompendium ih- rer historischen und aktuellen Gefährdungen durch den Antisemitismus«. »Wir freuen uns sehr und sind überrascht«, sagt Pester, »auch wenn das nach einem Stan- dardsatz klingt. Ich schätze die Kurt-Wolff- Stiftung, weil sie wirklich als einzige den kleinen Verlagen eine Stimme gibt.« Beim Bör- senverein sei auch der Handel involviert, der eben nicht immer im Sinne der Verlage ope- riert. »Ich wünsche mir, dass von solchen Prei- sen ein Zeichen ausgeht, dass die unabhängi- gen Verleger prekär in ihrer Existenz sind.« Die Kulturpolitik lobe immer die Meinungsvielfalt und Pluralität, die diese Verlage gewähren, ver- lasse sich aber nur auf das Preissystem – das sei zu wenig. Das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro soll in ein Projekt für jüdisches Leben fließen, das ohne Förderung defizitär bliebe. Zur Preisver- leihung wird Samuel Salzborn sein neues Buch »Kollektive Unschuld« vorstellen, das sich mit der verdrängten Tätergeneration im individu- ellen Erinnern beschäftigt (siehe Seite 59). »Wir sind gern unbequem«, sagt Verlegerin Pester, der kaufmännische Leiter Schneider nickt. »In diesen Zeiten mehr denn je.« TOBIAS PRÜWER Schon damals erfreut: Thomas Schneider und Nora Pester auf der Buchmesse 2019 ANZEIGE Wie wird ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär – oder zum Revoluzzer? Eine aufwühlende Geschichte über uns alle. W W W. F I S C H E RV E R L AG E . D E

MAGAZIN | I E G E Z N A 9. Die Kritik an Peter Handke sei ein Angriff auf die künstlerische Freiheit, so die zahlreichen Bewunderer des Autors. Aber was ist eigent­ lich die Freiheit der Kunst? E: Handke war und ist in der privilegierten Si- tuation, eben nicht eingeschränkt zu werden. Die, auf deren Kosten er seine Freiheit nutzt, sind es nicht. So wird mit einem vermeintlich universellen Anspruch eine Definitionsmacht autorisiert, die nationalistische Dominanz und soziale Hierarchien zementiert. A: Die Kunst und die Künstler dürfen und können alles. Aber genauso dürfen das die Kritikerinnen und die Leser. Da entsteht das Problem: So wie die Rechtsextreme jede Aus- einandersetzung mit ihren menschenfeindli- chen Äußerungen zu einer Einschränkung ih- rer Meinungsfreiheit erklären, neigen die Fans von Handke dazu, jede Kritik seiner Texte als Angriff auf die künstlerische Freiheit zu deu- ten. 10. Was bedeutet diese Nobelpreis­Entschei­ dung für den gesellschaftlichen Diskurs auf europäischer Ebene? E: Sie liefert die ästhetische und kulturinstitu- tionelle Legitimation für die fatale nationalis- tische Politik quer durch Europa. Kunst- und Kulturschaffende, die sich auf die Seite der Täter stellen, werden selbst zu welchen. A: Es handelt sich um die Legitimation einer mörderischen nationalistischen Politik. Die Vergangenheitsbewältigung auf dem Balkan wird dadurch erschwert. Aber alle, die das als ein lokales Problem betrachten und den Bal- kan als getrennt von Europa sehen, irren sich: Immer schon war der Balkan der Seismograf für die Erschütterungen unseres gemeinsa- men Kontinents. 11. Welche Bedeutung haben Preise dieses Ranges (noch) beziehungsweise sollten sie diese überhaupt haben? A: Anstatt den prekären Arbeitsverhältnissen der Kulturschaffenden entgegenzuwirken, für bessere Honorare zu sorgen und mehr in die Leseförderung zu investieren, neigt man zu glamourösen Preisverleihungen, die man als Spektakel gestalten kann. Damit verlieren sie an Bedeutung im tieferen Sinne des Wortes, gewinnen aber auf der Oberfläche. E: Genau, denn ein Spektakel hält einen Sta- tus quo aufrecht, anstatt ihn zu verändern. Preise sind immer Teil und Spiegel gesell- schaftlicher Hierarchien und Inszenierungen. Sie sind per se politische Entscheidungen, was die Diskussion über die Trennung von Autor und Werk auch auf dieser Ebene ad absurdum führt. Es geht um Definitionsmacht. Wort für Wort. H A L L E L I E S T M I T ! 46 AutorInnen an 21 tollen Leseorten u. a. mit Ingo Schulze, Maria Nikolai, Arne Dahl, Kriminacht, Kinderprogramm und Schreibwerkstatt 10. – 18. März 2020 www.kreuzer-leipzig.de 35 Das ganze Programm unter www.halle-tourismus.de.

W er es in der Connewitzer Verlags- buchhandlung schafft, sich aus dem ansprechend eingerichteten Erd- geschoss mit seinem sehr gut gepfleg- ten Sortiment in den ersten Stock vor- zuarbeiten, findet englische Bücher in großer Fülle vor. Fülle heißt nicht Be- liebigkeit, sondern Breite und Tiefe, also den Jane-Austen-Klassiker neben dem Steampunk-Roman, Sylvia Plath neben Seamus Heaney, eine detaillierte Aufarbeitung der nordirischen Troub- les neben einem Überblick über quee- res Leben in London quasi seit Grün- dung oder einfach was zur englischen Phraseologie. Oder ein Kinderbuch in englischer Sprache. Und wenn die Briefe der Queen, das große »Dictio- nary of Rhymes« oder ein anderer Her- zenswunsch gerade nicht da sein soll- ten, wird es einfach importiert. FRANZISKA REIF ▶ CVB, Specks Hof, Schuhmachergäßchen ,  Leipzig, Mo–Fr –, Sa – Uhr, www.cvb-leipzig.de MAGAZIN | B LUMEN« steht groß über dem Schaufenster in der Ko- lonnadenstraße. Als Mitt e der achtziger Jahre hier ein Vorzeigestück Alt- und Neubautensymbiose als Kolonna- denviertel entstand, wurden hier Blumen verkauft. Danach stellte die Künstlerresidenz »Blumen« die Räume Kunst- schaffenden aus aller Welt zur Verfügung und seit über fünf Jahren ist Mzin hier zu Hause. Magazine, Bücher von Leipziger Gestaltern und Künstlerinnen sind in reicher Auswahl ebenso vertreten wie Produkte aus der Ferne. In regelmäßigen Abständen finden auch Ausstellungen statt , die sich mit Gestaltungsfragen auseinandersetzen. BRITT SCHLEHAHN ▶ Mzin, Kolonnadenstr. ,  Leipzig, Di–Sa – Uhr, www.mzin.de : Lesen in Leipzig Lieblingsorte einiger :logbuch­Autorinnen E igentlich ist die Stadtbibliothek gar nicht mein Lieblingsleseort. Sie ist mein Lieblingsentdeckerort. Hier breche ich auf, um die Welt zu erkunden: Reisen durch Zeit und Raum, in fremde Galaxien und ebenso fremde Gehirne. Und das alles in diesem großen Ge- bäude mitt en in der Stadt, dessen Fassade seinen Besuchern grün- derzeitlich streng entgegenblickt. Drinnen sorgt es aber mit viel Licht, Platz und hellen Holzregalen dafür, dass die Entdeckerreisen immer etwas länger dauern als geplant. ANDREA KATHRIN KRAUS ▶ Stadtbibliothek, Wilhelm-Leuschner-Platz –,  Leipzig, Mo–Sa –, Mi – Uhr, www.stadtbibliothek.leipzig.de M ein Lieblingsliteraturort ist in der Alber- tina, im Lesesaal der Anglistik, gleich links am Schreibtisch im Eck – die »early birds« bekommen noch einen Schreibtisch für sich allein! Nicht nur das schöne Gebäude und die sympathischen Angestellten lassen einen gern dort sein, auch die Atmosphäre: »Bücher reden nur, wenn wir wollen« (Freiherr von Münchhausen). Sogar gegen Ende des Semes- ters, wenn es keinen freien Platz mehr in den Lesesälen gibt, bleibt es ruhig und intensiv ar- beitsam. Wenn sich das Hirn mal abschaltet, dann gehts ins Café Alibi! Dort tobt das andere Leben. JOACHIM SCHWEND ▶ Bibliotheca Albertina, Beethovenstr. ,  Leipzig, Mo–Sa –, So – Uhr, www.ub.uni-leipzig.de/start/ M eine liebste Bibliothek ist die versteckte, nicht sehr bekannte Zweigstelle im Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Die Öff- nungszeiten sind kurz, der Eingang versteckt, die Treppe in den Keller steil. Aber wie viele Bücher es dort gibt … Sogar Neuerscheinun- gen, die in der Stadtbibliothek auf Wochen vorbestellt sind! Aber nicht weitersagen – wenn zu viele davon erfahren, ist es damit bald vorbei. KATHARINA BENDIXEN ▶ DLL-Bibliothek, Wächterstr. ,  Leipzig, Mo –, I E G E Z N A WALLSTEIN VERLAG Unsere Highlights zur Messe Sie finden uns in Halle 5, Stand H112 THOMAS BRUSSIG Mittwoch, 11.03.2020 18:00 Uhr: Lesung, Alte Handelsbörse, Naschmarkt 1 Donnerstag, 12.03.2020 13:30 Uhr: Gespräch in der LVZ-Autorenarena, Halle 5 / D 100 Freitag, 13.03.2020 15:00 Uhr: Gespräch am MDR-Stand, Halle 3, B 400 Samstag, 14.03.2020 20:00 Uhr: Lesung, Lindenfels Westflügel, Hähnelstraße 27 LUKAS BÄRFUSS Freitag, 13.03.2020 12:00 Uhr: Gespräch in der LVZ-Autorenarena, Halle 5 / D 100 14:00 Uhr: Gespräch am MDR-Stand, Halle 3, B 400 SAFIYE CAN Di/Do – u. –, Mi –, Fr – Uhr, www.ub.uni-leipzig.de/standorte/dt-literaturinstitut/ I n der Nähe des Volkshauses, nur wenige hundert Meter die Karl-Lieb- knecht-Straße gen Süden, liegt ein Schatzhort, die Bücher-Bank. In der Volksbank am Südplatz kann man Bücher tauschen. Nicht nur Lese- stoff zum Mitnehmen lässt sich finden. Viel besser: Der gut bestückte Literaturkritiker kann dort seine ausrangierte Bestückung ohne schlech- tes Gewissen unters Volk bringen. TOBIAS PRÜWER ▶ Volksbank, Karl-Liebknecht-Str. ,  Leipzig www.kreuzer-leipzig.de Donnerstag, 12.03.2020 16:30 Uhr: Lesung, Forum Literatur, Halle 4 / F100 20:00 Uhr: Lesung, Tapetenwerk, Lützner Str. 91 37 www.wallstein-verlag.de © W a l l s t e n V e r l a g i © S t e f a n o d e M a r c h i © J a q u e s F l e u r y S n t è s i

MAGAZIN | MAGAZIN | I E G E Z N A F O T O : C H R I S T I A N E G U N D L A C H 26. Leipziger Verkaufsausstellung für Bücher, Graphik und Autographen Halle 3 der Leipziger Buchmesse 12. - 15. März Bundesverkehrsminister a.D. und Baedeker­Reisefü hrer: Reinhard Klimmt, heute Antiquar : Zur diesjährigen Leipziger Antiquariatsmesse G roßartige Angebote macht uns auch die- ses Jahr das gesammelte Antiquariatswe- sen, das nach Leipzig gekommen ist. Leider keine Tschechen und Slowaken, dafür aber das Antiquariat Leopolis aus Kraków. Zudem die Italienerin Liana Marabini mit der Libreria Emporium, die richtig alte Drucke dabei ha- ben wird, und Alastor Rare Books aus Eng- land, die mit ihrem Angebot den Blick in die Welt weiten. Es ist wie immer schwierig, aus dem reichen Angebot die Trüffel zu erschnüffeln. Es ist ein- fach zu viel. Und wahrer Genuss muss selten bleiben. Mein Favorit ist die nahezu komplett e Ausgabe der »Roten Fahne«, 15 gebundene Jahrgänge vom 9. November 1918 bis zum 31. Dezember 1932! Ein Panorama der Weimarer Republik aus stramm linker Sicht. Das würde doch gut in die Bibliotheken der einen oder an- deren Bundestagsfraktion in Berlin passen! Zu 30.000 Euro bei Walter Markov aus Bonn. Ein Dritt el des Tagesgehalts eines Thüringer Ministerpräsidenten, da geht doch was. Ein weiterer Höhepunkt ist eine DDR-Kin- derbuchsammlung des Antiquariates Kara- Jahn mit 1.676 Exemplaren aus den Jahren 1961 bis 1989. Auf diesem Gebiet darf man der DDR große Leistungen bescheinigen, was hier zu be- sichtigen sein wird, zumal in einer Sonderaus- stellung mit acht Vitrinen besonders schöner Bücher und Illustrationen. Auch Christian Bartsch vom Roten Antiqua- riat kommt wieder mit feinen Ausgaben vor al- lem aus der Zeit der Weimarer Republik. Bartsch hat sich zuletzt auch als Händler für Möbel und Objekte weiterentwickelt. Seine Galerie in der Berliner Knesebeckstraße ist im- mer eine Visite wert. EGBERT PIETSCH ▶ Messe, Halle , Stand D, Do–So – Uhr ANZEIGE BÜCHERINSEL Ritterstraße 12 04109 Leipzig Tel. 0341/9904081 e-mail: Buecherinsel.Lpz@freenet.de Mo, Di, Mi, Fr 10.30 bis 18 Uhr Do 10.30 bis 20 Uhr Sa 10 bis 16 Uhr ********************************** Insel-Bücherei/ Insel Verlag Kinderbücher vor 1945 und DDR Ankauf aus den Spezialgebieten Bücher & Kunst im Alten Rathaus am Markt Ankauf – Verkauf – Auktion Markt 1 • 04109 Leipzig Telefon (0341) 98 32 015 oder 30 26 703 E-Mail antiquariat-wend@t-online.de Internet www.antiquariat-wend.de www.kreuzer-leipzig.de 39 Organisation/Infos: www.abooks.de

BELLETRISTIK | : Von Machtsinn und Menschen Nicht imme miteißend: Veena Güntnes zweite Roman I E G E Z N A K erze stellt sich jedem in den Weg, der den Dorfsupermarkt betreten möchte. Das Mädchen will sehen, wer von den Kunden kleine Augen hat. Denn die verraten einen bö- sen Menschen. Einen Menschen, der einen Hund klaut. Kerze will Power finden, den ver- missten schwarz-weiß gescheckten Hund einer betagten Dorfbewohnerin. Und wenn sich Kerze einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht sie es durch. Diese Willensstärke macht Eindruck auf die anderen Kinder im Dorf. Bald schließen sie sich zusammen und suchen gemeinsam. So weit, so realistisch. Doch dann beginnen die Kinder, sich zu verwandeln. Sie bellen, lau- fen auf allen Vieren und verschwinden im Wald. Man kann diese Rudelbildung als Re- volte der Empathie lesen. Schließlich wollen die Kinder der älteren Hundebesitzerin helfen. Sie übertreiben es nur damit, sich in den ver- missten Hund einzufühlen. Vieles erinnert da- bei an William Goldings Roman »Herr der Fliegen«. Beide Bücher beschreiben, wie schnell die Errungenschaften der Zivilisation in Gefahr geraten können. Und sie fra- gen, was eine Ge- meinschaft ausmacht und zusammenhält. »Power« ist zwei- »Die Realität ist echt ein kass unealistisches Konstukt.« felsohne aktuell, fin- det aber seine erzäh- lerische Mi e nicht ganz. Die allegorisch anmutenden Passa- gen, die von den Kin- dern und ihrer Suche nach Power berichten, sind durchweg mitrei- ßend. Jene realistischen und oft nüchternen Abschni e, die sich den zurückgebliebenen Dorfbewohnern widmen, fallen dagegen stark ab. Dadurch bleibt der Roman, der gerade am Beispiel der durchsetzungsstarken Kerze von Macht und deren Verführbarkeit erzählt, hin- ter seinen Möglichkeiten zurück. Und büßt selbst an Verführungskraft ein. TINO DALLMANN ▶ Veena Güntne: Powe. Köln: Dumont . S., Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020 Bettina Gärtner Herrmann Roman Ein originelles Zeitbild mit viel Komik und schrägen Figuren, wie wir sie alle kennen. Lesung: Fr, 13. März, 19.00 Uhr Museum für Druckkunst Sa, 14. März, 13.30 Uhr Leipziger Buchmesse Österreich-Kaffeehaus » F ü h s t ü c k , M i t t a e s s e n , K a f f e e t i n k e n , A b e n d - b o t – d e S o n n t a k o m m t i h v o w i e e i n b e s o n - d e s s c h w e e , f e t t i e E i n t o p f, d e m ü d e m a c h t u n d l u s t l o s , w e i l m a n e n a u w e i ß , d a s s i m m e d a s s e l b e d i n i s t .« stirbt Inga an Leukämie. Danach geht es bergab, und zwar alles. Wie bereits in ihrem Debüt stellt Sichelschmidt dem das Panorama zwischenmenschlicher Tragödien liefernden, allwissenden Erzähler eine Innensicht zur Seite. Diese zweite Stimme gehört Suse, der jüngsten Tochter, die zunächst bei ihren Groß- eltern aufwächst. Ohnehin beschreibt die Au- torin wieder das, was sie kennt, denn geboren und aufgewachsen ist auch sie im eher grünen Teil des Ruhrgebiets. Der Geist der Freikirchen ist dort stark. Die dadurch geschnürte Le- benskorsage und Skandalisierungssucht kann sich gut mit der einer jeden Telenovela mes- sen. Entsprechend klischeebehaftet sind auch die Figuren dieses Romans, treffen dabei aber tatsächlich einen passenden Querschni durch die Ruhrauen. Einem hohen Vorhersag- barkeitswert zum Trotz liest sich Sichel- schmidts mit spitzem Ton geschriebene und vor Retromanie platzende, westdeutsche Zeit- reise stets wie ein berauschender Sturm im Wasserglas, von dem keiner seinen Blick zu lö- sen vermag. MARCEL HARTWIG ▶ Eva Sichelschmidt. Bis wiede eine weint. Hambu: Rowohlt . S., Tine Høeg Neue Reisende Roman »Ein bewegendes Debüt am Puls der Zeit.« (Litteratursiden) Lesung: Do, 12. März, 15.30 Uhr Leipziger Buchmesse Forum Die Unabhängigen Do, 12. März, 19.00 Uhr Salonabend im Bacharchiv Fr, 13. März, 11.00 Uhr Leipziger Buchmesse Nordisches Forum Literaturverlag Droschl Literaturverlag Droschl www.droschl.com 41 : Ruh und Ruin Familientaödie in vie Teilen U nter dem Aufstieg und Fall einer ganzen Familie macht es Eva Sichelschmidt nicht. Dieses Mal sind gleich drei Generatio- nen einer Familie am Fallen. Aber zunächst dürfen sie aufsteigen, im Nachkriegsdeutsch- land, im Fantasieort Schwelte, am Rand des Ruhrgebiets. Im Zentrum stehen die Rauten- bergs. Inga, eine Arz ochter, heiratet sich in die durch Dressurreiten reich gewordene Fa- milie ein. Ihr Mann Wilhelm, ein verkappter Homosexueller, hat mit Inga zwei Töchter. Nur wenige Zeit nach der zweiten Geburt www.keuze-leipzi.de

BELLETRISTIK | I E G E Z N A grassi »V i e l l e i c ht wa e s d a s , d a c hte R i z z i , wa s m a n h i n u n d w i e d e t u n m u ss te : D i n e e i nfa c h um d e h e n u n d d i e S a c h e vo n d e a n d e e n S e i te b et a c hte n .« : Wenn bei Capi die ote Sonne … Routiniete Untehaltun mit Luca Ventuas Kimi »Mi en im Auust« J ede Krimiserie steht und fällt mit ihrem Personal sowie einem möglichst stim- mungsvollen Ort, an dem ebendieses ermit- telt. Der jeweilige Mordfall gerät da zur Neben- sache – zumindest wenn der Rest stimmt. Nun also Capri. Ein Autor mit dem Pseudo- nym Luca Ventura schickt auf der italieni- schen Insel einen neuen Ermi ler in die Kri- miwelt: Enrico Rizzi – Anfang dreißig, getrennt lebend, einen früh verstorbenen Sohn betrauernd und wieder bei den als Bauern ar- beitenden Eltern lebend. Ziemlich viel emotio- naler Ballast, könnte man meinen, doch so viel bekommt der Leser davon gar nicht mit. Auch der Kummer von Rizzis mitermi elnder, nach Capri strafversetzte Kollegin Antonia Cirillo bleibt im ersten Band der neuen Serie nur an- gedeutet. Der Fall? Ach so: Jack Milani, Sohn aus wohl- habendem Hause, wird in einem Boot ersto- chen aufgefunden. Seine Freundin ist ver- schwunden. Beide haben Ozeanologie studiert, mit dem Ziel, die Meere zu re en. Ein klassi- scher Whodunit-Plot, angereichert mit dem aktuellen Thema Umweltzerstörung. Capri als Kulisse macht sich gut, wartet wenig überra- schend mit viel Sonne, Meer und köstlich- schlichten Mahlzeiten auf. Rizzi kurvt mit dem Motorroller herum und macht beruflich bedingte Abstecher nach Neapel. Die beiden Ermi ler gehen sich gegenseitig auf die Ner- ven, doch das Gezicke hält sich in erträglichen Grenzen. Klingt alles nur so mäßig begeistert? Stimmt. Es spricht natürlich nichts dagegen, sich mit »Mi en im August« für ein paar erholsame Stunden auf die Couch zu legen und danach Urlaubspläne zu schmieden. Und natürlich muss ein Krimiautor nicht das Genre neu er- finden. Es überrascht dann allerdings doch, dass Ventura offenbar gar keine Ambitionen hat, mit seiner Rizzi-Reihe dem Bestehenden eine neue Face e hinzuzufügen. ANDREA KATHRIN KRAUS ▶ Luca Ventua: Mi en im Auust. De Capi-Kimi. Züich: Dioenes . S., , escheint am .. www.keuze-leipzi.de 43

»Ein schlafendes Kind zu lieben ist einfach.« BELLETRISTIK | : Spunbe Die Antholoie »Doppelte Lebens hun« vesammelt oßatie Ezählkunst, jedenfalls übewieend W as hat ein Dorf bei Hoyerswerda mit ei- nem bei Plauen oder mit einem zwischen Leipzig und Bad Düben gemeinsam? Wahr- scheinlich bleibt da nicht viel, was nicht auch auf andere Dörfer in der Bundesrepublik zu- trifft, gemeinsam ist den dreien ja nicht einmal der Dialekt. Was sächsische Autoren beschäf- tigt, dürfte sich in ähnlicher Weise einem ge- meinsamen Nenner entziehen, wofür der Band »Doppelte Lebensführung« gewissermaßen ei- nen Beleg darstellt. Denn die dort eingangs ge- stellten Fragen danach, welche Themen und Anliegen Autorinnen in Sachsen haben, wer- den nicht mit Sachsenbezug beantwortet – zum Glück, möchte man fast sagen. Sogar die Islamisierung des Abendlandes der Besorgtbür- ger und Wendeerfahrungen tre- ten in den Hintergrund. Eben- falls zum Glück wird das Merkmal »sächsisch« nicht allzu eng definiert, wird es weder per Geburts- ort zugewiesen noch über eine Mindestanzahl von Jahren, die im östlichsten aller Freistaaten zugebracht wurden. Wer angesichts der Ver- heißung »Neue Prosa« im Untertitel taufrische Texte erwartet hat, wird diese zwar finden, dazwischen aber so manches aus vergangenen Jahren oder Jahrzehnten. Dank all dieser Nicht-Eingelöstheiten ist ein bunter, vielstim- miger Reigen von Texten oder Textausschnit- ten entstanden, die zu einer Reihe von Betrachtungen einladen. Zum Beispiel der, dass Textgüte und Fabulierkunst nicht zwangs- läufig mit fortgeschri enem Lebensalter zusammenhängen oder diese vielleicht sogar un- abhängig vom Alter sind. Denn: Die meisten der gut drei Dut- zend Kurzprosatexte sind wun- derbare Erzählstücke. Damit wird die Anthologie zum Sprungbre , entwe- der in das Werk von großartigen Autoren wie Christian Hussel oder in Romane, die erst noch erscheinen werden, zum Beispiel von Kurt Drawert, Christine Koschmieder oder Jan Kuhlbrodt. FRANZISKA REIF ▶ Kathin Jia und Jö Schieke (H.): Doppelte Lebens hun. Neue Posa. Eine Antholoie aus Sachsen. Leipzi: Poetenladen . S., , : Achtun, Achtun Ausewoene Leseewohnheiten etablieen »Ich fahe mit dem Fahad aus de Stadt und kaufe Bebeizenstäuche, weil sie ewachsen sind, wo ich gewachsen bin und eigentlich stimmt es nicht, und eigentlich stimmt es doch.« Sachsen hat ein Kartoffelproblem, auch, was den Literaturbetrieb betrifft. Die man- gelnde Diversität ist ein Vorwurf, den sich ebenfalls das Deutsche Literaturinstitut Leip- zig gefallen lassen musste, aus dessen Reihen aber auch eine Autorin kommt, die mit dem Projekt »PMS – Postmigrantische Störung« die Vielfalt der Leipziger Literaturszene mit einer kleinen feinen Anthologie erhöht hat. Begon- nen hat alles damit, dass Kaśka Bryła mit Menschen mit Migrationserfahrung oder mi- grierten Vorfahren über Literatur sprechen wollte. Es entstand eine Workshop-Reihe, es entstanden eigene Texte. Aus dem regelmäßi- gen Schreiben ist eine gleichnamige Antholo- gie hervorgegangen: Postmigrantische Stö- rung. Dass die Kategorisierung »Migrations- literatur« mit Problemen einhergeht, themati- siert Bryła im Vorwort. »Wir wissen, dass alles, was vor die Literatur gestellt wird, aus ihr herausfällt.« Und dass Betroffenheit stets Mit- gefühl bewirke, selten Achtung. Die aber stellt sich beim Lesen schnell ein, versammelt PMS doch diverse Stimmen und vielfältigste Ge- schichten: »ich habe sie jeden Tag beobachtet, wie sie sich häutet / wollte auch, ich wollte es auch.« Mit ihren Beiträgen schreiben sich die Autorinnen und Autoren von allem frei, womit sie beschwert, beschränkt werden. Übrig bleibt schlicht: Literatur. LINN PENELOPE MICKLITZ ▶ PMS: Postmiantische Stöun. Leipzi (auf Nachfae unte postmiantischestoeun@posteo.de zu bestellen, solane de Voat eicht) ANZEIGE T A N Y A T A G A Q d e r d e b ü t r o m a n Ein Städtchen am Rande des Eismeers im Norden Kanadas. Eine Kindheit, geprägt von der übermächtigen Natur und einem sich auflösenden Zusammenhalt. Ein mutiges Mädchen, das die alten Mythen entdeckt und erwachsen wird. Tanya Tagaq eisfuchs Roman. Aus dem Englischen von Anke Burger Mit Illustrationen von Jaime Hernandez 200 Seiten | Euro 20,– (D) ISBN 978-3-95614-353-3 verlag antje kunstmann E I S F U C H S

»E waf den Kopf in den Nacken, und aus dem bis zum Äußesten aufeissenen Mund ließ e den Schei aus de Tiefe steien und setzte die Bee in Band.« BELLETRISTIK | : Eienwilli und enau Das Ende de Kindheit in Jean Staff ods »Die Belöwin« I E G E Z N A Matthes & Seitz Berlin BELLETRISTIK | BÜCHER | E I E Z N A Unsere Autorinnen und Autoren auf der Leipziger Buchmesse 2020 D ie Geschwister Ralph und Molly wachsen im sonnigen Kalifornien auf, wo sie sich im Alter von zehn und acht Jahren mit Scharlach an- stecken. Die Folgen der Krankheit isolieren die beiden von anderen Kindern, und auch in ihrer überspannten Familie, bestehend aus der Mu er und zwei älteren Schwestern, sind sie die Außenseiter. Nach dem Tod des Groß- vaters nimmt ihr Onkel die beiden mit auf dessen Farm in Colorado, wo sie in eine an- dere Welt eintauchen: Hier gelten die Regeln der Natur und der Männer. Während Ralph nach einer Weile Gefallen an der neuen Um- gebung findet und sich anpasst, wird Molly immer neurotischer. Bei der Jagd auf eine Ber- glöwin geschieht schließlich ein Unglück, das beider Kindheit jäh beendet. Es braucht eine Weile, bis die Leserin reali- siert, dass »Die Berglöwin« eine Coming-of- age-Geschichte ist. Die amerikanische Autorin Jean Stafford führt verwirrend detail- reich, aber nur scheinbar auf Umwegen in das familiäre Umfeld von Ralph und Molly ein, bevor sie die beiden in den Fokus nimmt und abwechselnd aus der Perspektive des Jungen oder des Mädchens erzählt. Ihre Erzählweise besticht durch die genauen Schilderungen ei- genwilliger Menschen und Landschaften. Staffords Ton ist spö isch, wenn sie sich mit dem Kampf der Kinder gegen die unglaub- würdigen Erwachsenen verbündet. Und ob- wohl Ralph und Molly nie sympathisch wir- ken, berührt die kindliche Verstörung, mit der sie auf das reagieren, was ihnen zustößt. »Die Berglöwin« ist einer von drei Romanen Jean Staffords (1915–1979). Dass das Buch, 1947 erstmals erschienen, jetzt mit einem Nachwort versehen neu herausgegeben wird, ist eine schöne Gelegenheit für deutschspra- chige Leser, die Autorin in einer aktuellen Übersetzung zu entdecken. ▶ Jean Staff od: Die Belöwin. Aus dem ameikanischen Enlisch von Adelheid und Jüen Domaen. Züich: ANDREA KATHRIN KRAUS Dölemann . S., : Ein Leben in wenien Woten Endlich veöff entlicht: Zoa Neale Hustons Oal-Histoy-Buch »Baacoon« D ie afro-amerikanische Anthropologin und Schriftstellerin nahm 1927 den Zug von New York in den Süden, bis nach Alabama. Ihr Ziel: einen der letzten Überle- benden des Sklavenhandels zu interviewen. Oluale Kossola, der in den USA den Namen Cudjo Lewis annahm, war 86 Jahre alt, als Hurston ihn aufsuchte. Viele Jahre zuvor war er mit dem Schiff »Clotilde« in den amerika- nischen Süden geschmuggelt worden. Der Sklavenhandel war da schon verboten. Fünf Jahre arbeitete Lewis als Sklave. Dann befrei- ten ihn die Truppen der Nordstaaten. Wie Hurston in ihrem Vorwort schreibt, wollte sie die Geschichte der Sklaverei aus der Perspektive derer hören, die sie erlitten hatten, und sie nahm sich Zeit dafür. Meh- rere Monate lang traf sie sich mit Lewis. In ihren Mitschriften versuchte sie, seiner Art zu sprechen gerecht zu werden. »Barra- coon« imitiert diese Mündlichkeit, erzählt schlicht und knapp Lewis’ Leben, von der Geburt in Afrika über die Verschleppung und den Verkauf durch den Stammeskönig bis zur Zeit während und auch nach der Sklaverei. Das Leid hörte auch dann nicht auf für den ehemaligen Sklaven: Als Neale Hurston ihn besuchte, waren seine Frau und ihre gemeinsamen sechs Kinder be- reits tot, allesamt auf die ein oder andere Art Opfer von Rassismus. »Barracoon« ist ein seltenes Dokument aus einer Zeit, in der Geschichte beinahe ausschließlich von Weißen geschrieben wurde. Kritisch anzumerken bleibt nur, wie der Penguin-Verlag die deutsche Ausgabe aufgeplustert hat: Allein drei Vorworte gibt es, dazu ein Nachwort und ein Glossar. Be- vor man zu Lewis’ Geschichte gelangt, wird sie schon eingeordnet. Für ein unverfälsch- tes Leseerlebnis empfiehlt es sich, direkt mit Zora Neale Hurstons Bericht zu begin- nen. Dort findet sich die ganze Geschichte in Lewis’ eigenen Worten. JOSEF BRAUN ▶ Noa Zeale Huston: Baacoon. Aus dem Enlischen von Hans-Ulich Möhin. München: Penuin . S., »Manchmal aßen wi Wassemelone und untehielten uns.« DONNERSTAG, 12.3.2020 18 Uhr Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung 2020 László F. Földényi, Lob der Melancholie Zeitgeschichtliches Forum, Grimmaische Str. 6 19 Uhr Frank Witzel liest aus Inniger Schiffbruch Moderation: Jan Bandel Schaubühne Lindenfels, Grüner Salon, Karl-Heine-Str. 50 23 Uhr Im Rahmen der »L3 – Lange Leipziger Lesenacht« Joshua Groß liest aus Flexen in Miami Moritzbastei, Ratstonne, Universitätsstr. 9 FREITAG, 13.3.2020 19 Uhr Katrin Schumacher liest aus Füchse. Ein Port- rait aus der Reihe »Naturkunden« Moderation: Nicola Steiner Naturkundemuseum Leipzig, Lortzingstr. 3 19.30 Uhr Ein Abend zur Psychogeografie Lesung und Gespräch mit Garnette Cadogan, Grashina Gabelmann, Fabian Saul, Frank Witzel und Anneke Lubkowitz Baumwollspinnerei, HALLE 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Spinnereistr. 7 SAMSTAG, 14.3.2020 20 Uhr Klaus Theweleit präsentiert sein Buch Männerphantasien Sächsische Akademie der Wissenschaft zu Leipzig, Villa Klinkhardt, Karl-Tauchnitz-Str. 1 20 Uhr »Europäisches Autorengespräch« Anne Weber im Gespräch mit Maike Albath über Annette, ein Heldinnenepos Alte Nikolaischule, Nikolaikirchhof 2 20 Uhr »Leipzig am Meer: neue Niederländische Literatur« Lesung und Gespräch u. a. mit Pieter Waterdrinker, Tschaikowskistraße 40 Moderation: Bettina Baltschev Haus des Buches, Gerichtsweg 28 21.30 Uhr »Die Unabhängigen | Spätausgabe | Politisch aufgeladen« Eske Bockelmann liest aus Das Geld. Was es ist, das uns beherrscht u. a. Lindenfels Westflügel, Saal, Hähnelstr. 27 www.keuze-leipzi.de 47 47 Besuchen Sie uns auf der Messe in Halle 5 H302

: Schwe etälich Mustafa Khalifas Roman »Das Schneckenhaus« ezählt vom beüchtiten Tadmo-Ge nnis in Syien H afez al-Assad, der Vater von Baschar al- Assad, putschte sich 1970 an die Macht in Syrien. In den folgenden Jahren festigte er seine Herrschaft, indem er zahlreiche Opposi- tionelle wegsperren und foltern ließ. Unter ih- nen auch den Juristen Mustafa Khalifa, der sich wiederholt gegen das Regime engagiert ha e. Ohne Anklage inhaftierten die Machtha- ber ihn zwischen 1982 und 1994 in verschiede- nen syrischen Gefängnissen, die meiste Zeit in Tadmor. Der Wüstenknast ist auch der Schau- platz von Khalifas Roman. Darin verwebt er seine eigenen Erfahrungen mit denen anderer Häftlinge. Es ist ein Bericht direkt aus der menschengemachten Hölle. Ein junger christlicher Filmregisseur kehrt nach dem Studium in Paris nach Syrien zu- rück. Noch am Flughafen wird er verhaftet. Die Anschuldigungen gegen ihn sind undurchsich- tig. Doch einmal in der Gewalt der Folter- knechte spielt das keine Rolle. Erst kommen die Verhöre, dann die Verlegung nach Tadmor. Hier landet der junge Mann in einer Zelle mit Mitgliedern der Muslimbrüder, die in ihm schnell einen Ungläubigen wähnen. So lebt er doppelt isoliert: Die Wächter foltern und de- mütigen ihn, die Insassen meiden und bedro- hen ihn. Um zu überleben zieht er sich zurück, existiert in seinem eigenen Schneckenhaus, von dem aus er alles beobachtet. »Das Schne- ckenhaus« erinnert an Lagerromane wie sie Solschenizyn oder Hertha Müller geschrieben haben. Nur dass es im syrischen Gefängnis keine Arbeit gibt. Sta dessen vergeht die Zeit mit Warten. Auf die nächste Grausamkeit der Militärs oder die nächste Hinrichtung. Oft ist das schon beim Lesen kaum auszuhalten. Doch Khalifa ist ein Autor, der sein Handwerk versteht. Eindrucksvoll legt er Zeugnis ab von einer Wirklichkeit, in der weltweit so manche politische Gefangenen noch heute leben müs- sen. Ihnen hat er seinen Roman gewidmet. JOSEF BRAUN ▶ Mustafa Khalifa: Das Schneckenhaus. Taebuch eines Voyeus. Aus dem Aabischen und mit einem Nachwot von Laissa Bende. Bonn: Weidle Vela . S., BELLETRISTIK | »Ich abe hatte beschlossen: Keine weitee Demütiun!« 0 2 0 2 Veranstaltung Komplimente fächern – positive Energie im Messestress mit Julia Knapp und Claudia Malten Donnerstag, 12. März bis Samstag, 14. März 2020 um 11.00 Uhr und 14.00 Uhr — Lesungen Messe Gesina Stärz Sabine Gisin Marianne Elisabeth Ziegler Felicitas Korn Jürg Oschwald Frank Urbaniok Katharina Geiser Leona Stahlmann Schweizer Verlage, Halle 4 / C300 Donnerstag, 12. März 2020 — Lesungen Messe Mélanie Cotting Mies van Hout Roberta Bergmann Erich Slamanig Klaus Siblewski Bakke Gunstein Schweizer Verlage, Halle 4 / C300 Freitag, 13. März 2020 ANZEIGE Lesungen Messe Daniel Mezger Franz Hohler Jörg Rehmann Angelika Waldis Anna Ospelt Ariela Sarbacher Jonas Lüscher Dragica Rajčić Holzner Schweizer Verlage, Halle 4 / C300 Samstag, 14. März 2020 — Lesungen Messe Marcel Naas Heike Faller Linda Schwalbe Lucia Zamolo Schweizer Kinderbuchpreis Claudia Malten liest aus Zippy Chippy Schweizer Verlage, Halle 4 / C300 Sonntag, 15. März 2020 — Veranstaltung Spiele von Helvetiq für Gross und Klein Spielstunde mit Myriam Lang und Claudia Malten Sonntag, 15. März 2020 10.30 Uhr und 16.30 Uhr Schweizer Abend Jonas Lüscher und Angelika Waldis zu Gast am «Schweizer Abend» Neues Schauspiel Leipzig, Lützner Str. 29, 04177 Leipzig Samstag, 14. März 2020, 20.00 Uhr Leipziger Buchmesse 12. – 15. März 2020

»Als James sechzi wa und sein Rufus, selbst schon etliche Jahe veheiatet und Vate von Zwillinen, ihn anief und fate: Dad, wie kann ich meine Ehe etten?‹, da ewidete James nu: ›Indem du dich nicht scheiden lässt.‹« BELLETRISTIK | : Ameika, ein eini-uneinies Land In ihem esten Roman vesucht Reina Pote, die esellscha lichen Risse in den USA duch emeinsam elebte Geschichten zu ki en A llmählich kommen die Obama-Jahre in der Literatur an. Salman Rushdie hat über diese Zeit geschrieben und Andrew Shaf- fer hat Barack Obama und seinen Vize Joe Bi- den sogar zu Helden einer Kriminalgeschichte gemacht. Nun legt die Theaterautorin Regina Porter ein Buch vor, das während des Vietnam- kriegs beginnt und mi en in die Obama-Ära hineinreicht. Am Anfang stehen die Geschich- ten von James Vincent Junior und Agnes Miller. Er, der Nachfahre irischer Einwanderer, verfolgt eine Karriere als Anwalt und gibt sich zahlreichen Frauenabenteuern hin. Sie als junge afroamerikanische Frau erlebt Rassis- mus und sexuelle Übergriffe. Porter erzählt von James, Agnes und ihren Familien. Die eine ist weiß, die andere schwarz. Schon mit die- sem Kniff gelingt es ihr, ein breites gesell- schaftliches Panorama aufzufächern. Die Kapi- tel wechseln von kleinen Orten zu Großstädten und immer wieder von einer Zeit in die andere. Dabei erzählt sie ungeschönt vom Land und seinen Problemen: von Ehekrisen und Famili- enzwist, von Rassenspannungen und Kriegs- einsätzen. Die Stärke des Romans ist, dass er zwei Dinge verbindet: konkrete Situationen, wie man sie lebendiger kaum beschreiben könnte, und den großen Lauf der Geschichte. Wenn in einem Café noch Rassentrennung herrscht, dann wird darauf verwiesen, dass dies in einigen Jahren schon anders aussieht. Die Bot- schaft des Romans lautet: So gespalten das Land auch war oder ist, seine Geschichte ist trotzdem eine gemeinsam erlebte. Das ist es, wovon Regina Porter auf anschauliche und fili- grane Weise erzählt. Mit »Die Reisenden« ist ihr ein beeindruckender Gesellschaftsroman gelungen, der sich vor Werken von Richard Ford oder Jonathan Franzen nicht verstecken muss, sie mitunter sogar übertrifft. TINO DALLMANN ▶ Reina Pote: Die Reisenden. Aus dem ameikanischen Enlisch von Tanja Handels. Fankfut am Main: S. Fische . S., : Alles hänt mit allem zusammen Eine Familie volle schäe Pesonen im ukainischen Zapooschje »Die dekadenten Tinkewohnheiten in den kapitalistischen Länden fühen unte andeem dazu, dass dem Alkohol vefallene Schiftstelle nicht in lanen Sätzen scheiben können.« E s scheint den Leuten schwer zu fallen, glücklich und zufrieden zu leben. Erst recht trifft das auf die zu, die in der Sowjet- union Richtung westlicher Konsumgüter schielen, und dort wiederum können sich die in Moskau als richtig vornedran fühlen, weil üppiger gesegnet als die zum Beispiel in Zapo- roschje in der Südostukraine – eine Stadt, von der ohne Sowjetunion und Industrialisierung niemand reden würde. Außer Puschkin-Fans: Der soll hier bei einem Bad im Dnjepr einen Ring verloren haben, 1820, als Zaporoschje wirklich ein verschlafenes Nest war. Während der Breschnew-Jahre und danach schlägt die Story um seine Erben ungewöhnliche, ver- rückte Volten und Haken, zieht nicht vorher- sehbare Verbindungen zwischen den einzelnen gerne herrlich unsympathischen Figuren, spuckt viele Liebespaare aus und findet dafür eine üppig-überdrehte (von Diana Feuerbach gut übersetzte) Sprache, die ebenso viel Ein- fallsreichtum zeigt wie die Geschichte selbst. Auch die Figuren werden auf humorvolle Weise überzeichnet und übertrieben. Leider stößt der Einfallsreichtum dann doch an seine Grenzen: Während zwischendurch schon mal erfundene Pressetexte eingesetzt werden, um den Bericht der Geschehnisse weiterzudre- hen – übrigens wenig überzeugend, weil fern journalistischer Textgepflogenheiten –, wird zu diesem Mi el gegen Ende en bloc gegriffen. Das ist im Gegensatz zum Rest des Romans ein bisschen ermüdend; es drängt sich der Ver- dacht auf, dass das Buch schnell fertig werden sollte. 2015 unter dem Titel »Zap« bereits auf Englisch erschienen, stand »Puschkins Erben« im selben Jahr auf der Shortlist des Tibor- Jones-Pageturner-Preises in London. Und ein Pageturner ist der unterhaltsame Roman der gebürtigen Ostukrainerin, die in Leipzig lebt, durchaus. FRANZISKA REIF ▶ Svetlana Lavochkina: Puschkins Eben. Aus dem Enlischen von Diana Feuebach. Leipzi: Voland & Quist . S., ANZEIGE Schreiben Sie? Wir veröffentlichen Ihr Buch! Schicken Sie uns Ihr Manuskript; es kommt in gute Hände. Halle 3, Stand C 207 auf der Buchmesse R. G. Fischer Verlag • Orber Str. 30 • 60386 Frankfurt • Tel. 069/9419420 • www.rgfischer-verlag.de www.keuze-leipzi.de 51

»[…] in dem Land, das eine ba- baische Phantasie von nacktem Stein und Wasse ist […]« : Skandinavische Reise Eine sebische Feministin »auf dem We in de Welosikeit« V or langer Zeit lebte ein Kö- nig namens Gylfi«, beginnt die serbische Schrift- stellerin Isidora Sekulić märchen- haft. Sie befindet sich auf der Überfahrt nach Norwegen, betrachtet das Meer, das »Schwer- ter und Messer mit sich« zu tragen scheint und denkt an die Mythen und Sagen über die Ent- stehung Norwegens, »das eine barbarische Phantasie von nacktem Stein und Wasser ist«. 1913, das Jahr von Sekulić’ Reise, in der unsi- cheren politischen Ordnung zwischen dem zu- mindest offiziellen Ende des Balkankrieges und dem Beginn des Ersten Weltkrieges, die von einer Schwermut begleitet ist, von der man nie ganz weiß, ob Norwegen sie hervor- bringt oder ob sie der Reisenden selbst anhaf- tet – »meine Seele ist überall dort, wo ich den Herbst verbracht habe«. Den damals verbreiteten Umweltdeterminis- mus teilt die Intellektuelle übrigens nicht, trotzdem zeigt sie die enge Verbindung von Landschaft und Leuten auf und versucht, sich das damals noch recht unbekannte Land ver- ständlich zu machen, denn »Norwegen ist, wie allgemein bekannt, ein kleiner Staat, der in Europa keine Rolle spielt«. Die Auswahl der zusammengestellten Texte zeigt eindrücklich die Bandbreite des schrift- stellerischen Könnens der Autorin, die mi els Momentaufnahmen ihre empfundene Zeit- und Ortlosigkeit heraufbeschwört: Ein Schlit- tenausflug endet in einer Diskussion über Bjørnson und Ibsen, in einem Essay reflektiert Sekulić über die Norweger als Gemeinschaft und beschreibt das gesellschaftliche Band, das mehr verknüpft als das Staatsgebilde als sol- ches. Und sie begegnet den Einwohnern selbst, zitiert sie, wenn sie deren Lebensreali- täten beschreibt, und tri in diesen einfühlsa- men Reportagen respektvoll in den Hinter- grund. Eine Liebeserklärung an Einfachheit, Nomadentum und Einssein mit der Natur in der Vergänglichkeit des Lebens. Das exzellente Nachwort der Herausgeberin Tatjana Petzer sorgt für die nötigen Hintergrundinformatio- nen zur Biografie dieser herausragenden Schriftstellerin. LINN PENELOPE MICKLITZ ▶ Isidoa Sekulić: Biefe aus Noween. Aus dem Sebischen von Tatjana Petze. Belin: Fiedenaue Pesse . S. : Rückwärts lesen reicht leider nicht Die Hambue Schule, eklät in eine Bonmot-Sammlun der produktiven Verwirrung. So wie niemand Walter Benjamin gelesen hat, aber jeder Halb- bohemian auf Partys vom »Kunstwerk im Zeit- alter seiner technischen Reproduzierbarkeit« smalltalken kann, sind Rellöms Kracher wie »Fehler is king« selbsterklärend und bedürfen darum keiner ausführlicheren Worte. Aber wer denkt, man müsse nur den Namen rückwärts lesen, hat Knarf Rellöm nicht verstanden. Hu- moristisch sind diese Texte nämlich trotz aller Witzigkeit auf gar keinen Fall. TORSTEN REITLER ▶ Knaf Rellöm: Wi müssen die Veanenheit endlich Hitle uns lassen. Texte. Mainz: Ventil Vela . S., D ieses Buch ist eine Offenbarung. Zumin- dest für alle, die sich für das Sammelge- biet »Hamburger Schule« interessieren. Dieser Kampfbegriff beschrieb in den neunziger Jah- ren die Musik- und Agitpropszene, die von der Elbe aus deutsche Pop- und Rockmusik neu definierte. Knarf Rellöm lässt in seinem Buch all das aufblitzen, was diese Szene einst zu- sammenhielt. Im Kern war das die Ablehnung jeglichen bürgerlichen Kunstdünkels (obwohl man seinen Adorno und Bourdieu natürlich gelesen haben sollte, vom »richtigen« Musik- geschmack ganz zu schweigen). Rellöm ist ein Meister der hingeworfenen Kurzform. Das Buch präsentiert hauptsächlich Songtexte seiner sich immer wieder neu bena- menden Bands und Projekte. Dazu gibt es In- terviews und skizzenhafte Kurzprosa, über die SPD, KISS und immer wieder Außerirdische. Die größte Hürde für Lesende ohne Diskur- spop-Vorbildung dürfte deshalb die fehlende Musik sein. Besser gesagt: die fehlende Perfor- mance der Texte. Der Reiz des Spontanen, Un- geplanten und bewusst Offenen, der Rellöms Konzerten etwas Happening-Artiges gibt, lässt sich auf bedrucktem Papier nicht einfangen. So ist das Buch eines für Liebhaber*innen des gewieften Slogans, des Gedankenblitzes, e t n a t t e l i D e L © : o t o F I E G E Z N A Marion Messina h c i l t l ä h r e k o o B - E s l a h c u A . n e d n u b e G . n e t i e S 8 6 1 : . i . z t i n e t S a d u a C l i Ü »In gestochen scharfen Bildern beschreibt Marion Messina eine Generation, der die Hoffnung fehlt.« Dinia Netz, WDR 5 »Der neue Stern am französischen Schriftstellerinnenhimmel.« Jo Schück, ZDF aspekte www.keuze-leipzi.de 53 »Fehle is kin.« hanser-literaturverlage.de

: Chinesische Lösun Eschü ende Lektüe: Liao Yiwus Ge nnisbeichte SACHBUCH | BÜCHER | COMIC | Neu bei Dietz Berlin Dietz Berlin Dietz Berlin I E G E Z N A D ie chinesische Lösung«: Das war das Angstwort all jener DDR-Bürger auf den Herbstdemonstrationen 1989. Die chinesische Lösung stand als Chiffre für das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens, wo am 4. Juni desselben Jahres monatelange Proteste für mehr Demokratie von der Regierung blutig beendet wurden. Exakte Opferzahlen sind un- bekannt, Schätzungen zufolge starben bis zu 10.000 Menschen. Ikonografisch für das Ereig- nis ist das Foto eines Mannes, der sich Pan- zern in den Weg stellt. Mit einem essayisti- schen Denkmal an ebendiesen Mann beginnen Liao Yiwus »Texte aus der chinesischen Wirk- lichkeit«. Der chinesische Poet und Autor Liao selbst saß für vier Jahre im Gefängnis, weil er das Massaker in einem Gedicht angeprangert ha e. Seit 2011 lebt er in Deutschland. In sei- ner Textsammlung erinnert er sich an die Ge- fängniszeit, protokolliert auch Gespräche mit Mitgefangenen und veröffentlicht Briefe aus der Haft an seine Frau – die er nie abschickte. : Punk vs. Putin Ein Pussy-Riot-Mitlied ezählt mit volle Wucht von ihem Leben »Soe dafü, dass du das, was du kitisiest, aus eiene Efahun kennst. Dann eeife die Initiative.« F eministin von klein auf, mit Pussy Riot im Punkgebet mal eben Staat und Kirche bloßgestellt und von Putin höchstpersönlich per Schauprozess in den schlimmsten Gulag in Mordwinien gesteckt: Nadja Tolokonnikowa schreibt in »Anleitung für eine Revolution« mit viel Bohei und Tamtam ihre Memoiren. Dabei betreibt sie nicht nur politisch-kämpfe- rische Abwatsche, sondern auch Introspek- tive, Dokumentation und pubertäre Pöbelei. Das ist alles herzlich erfrischend und ergibt knackige 200 Seiten mit fast schon zum Mani- fest montierten Einblicken in Tolokonnikowas Das sind bedrückende Zeilen, die von Qual und Einsamkeit handeln und davon, wie man das Unaushaltbare aushält. Es sind Berichte ei- nes Überlebenden. Besonders hart sind die Schilderungen über Liaos Einsatz, um den Schriftsteller und Menschenrechtler Liu Xiaobo aus chinesischer Haft heraus und nach Deutschland zu holen. Selbst die Intervention der Bundeskanzlerin bleibt erfolglos: Die Aus- reise und auswärtige Behandlung bleibt Xiaobo auch verwehrt, als er an Leberkrebs er- krankt – 2017 stirbt er. »Nach dem, was ich mit Xiaobo erlebt ha e, kann mich auf dieser Welt nichts mehr überraschen.« TOBIAS PRÜWER ▶ Liao Yiwu: He Wan, de Mann, de vo den Panzen stand. Texte aus de chinesischen Wiklichkeit. Übesetzt von Bäbel Jänicke. Fankfut am Main: S. Fische . S., junges Leben. Episodisch springt die Erzähle- rin zwischen Kindheitserinnerung, Aktions- kunst und Gulag-Alltag – und hält bis zum Schluss die Spannung aufrecht. Gespickt ist das Ganze immer wieder mit Direktzitaten von den russischen Kontrollorganen oder eben auch mal mit Philosophie, von Lacan über Kristeva bis Žižek. Letzterer hat mit Tolokon- nikowa während ihrer Haft auch einen länge- ren Briefwechsel unterhalten, dieser ist leider bisher nur im Philosophie-Magazin auf Deutsch erschienen, wäre aber für alle Tolo- konnikowa-Kritiker eine wichtige Lektüre. Denn ihren scharfen Verstand, präzise Rheto- rik und belesenes Kritikbewusstsein zeigt sie in ihren Briefen allemal und spielt dabei oft ihr Konterfei gegen die Wand. Nachzulesen ist dies auf Englisch unter dem Titel »Comradely Greetings: The Prison Le ers of Nadya and Slavoj« (London: Verso, 2014). In ihrer »Anlei- tung für eine Revolution« allerdings spricht eine Träumerin ebenso wie eine von den Erfah- rungen im Gefängnis geprägte Aktivistin. In der zweiten Hälfte bekommen der systemische Schrecken der Zwangsarbeit und die men- schenverachtenden Lebensbedingungen im Straflager besonders viel Platz – und dies sind mitunter die eindringlichsten Passagen. MARCEL HARTWIG ▶ Nadja Tolokonnikowa: Anleitung eine Revolution. Aus dem Russischen von Fiedeike Meltendof und Jennie Seitz. München: Hanse Belin . S., , Gerd-Rüdiger Stephan/Detlef Nakath (Hrsg.) Ausschluss. Das Politbüro vor dem Parteigericht Die Verfahren 1989/1990 in Protokollen und Dokumenten Mit einem Geleitwort von Dagmar Enkelmann sowie Beiträgen von Michael Herms, Volkmar Schöneburg und Tom Strohschneider 552 Seiten, geb., 49,90 Euro ISBN 978-3-320-02365-2 Michael Krätke (Hrsg.) Friedrich Engels oder: Wie ein Cotton-Lord den Marxismus erfand 200 Seiten, Broschur, 12,00 € ISBN 978-3-320-02368-3 e d n . i l r e b z t e d i Florence Hervé (Hrsg.) Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist 4., aktualisierte u. erweiterte Auflage, 176 S., 9 Abb., Broschur, 12,00 € ISBN 978-3-320-02372-0 Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Halle 5, E406! www.keuze-leipzi.de 55 55

SACHBUCH | BÜCHER | : Von veblassendem Tod I E G E Z N A und tiumphieendem Teo Die KZ-Analyse des politischen Hä lins David Rousset »Die SS-Leute sind die Aistokaten eines nadenlosen Bestafuns- systems, immie Opfe pieste im Dienst eines Molochs, dessen Appe- tit ewalti und dessen Justiz eine f instee Goteske ist: Got t Ubu.« D er politische Aktivist David Rousset, der durch Deutsch- land gereist war und für die Amerikaner aus Nazideutsch- land berichtet ha e, wurde 1943 inhaftiert und lieferte mit sei- nem ersten Buch »Das KZ-Universum« nach seiner Befreiung 1945 Einblicke in das Innere der Lager-Maschinerie. Analy- tisch wie literarisch ist Roussets essayistisches Werk bemer- kenswert, bewahrt er sich doch das Vermögen kultureller Querverweise in die Welt außerhalb der Lager und schafft so- mit einen Zugang jenseits der bewachten Tore, durch den wir dank der deutschen Übersetzung nun Eintri finden in die in- tellektuelle Zeugenschaft des Terrors. Er porträtiert mehrere Lager, versucht, sie in Beziehung zu setzen, arbeitet Unter- schiede heraus. Der Schreckensbegriff Konzentrationslager differenziert sich hier zu einem Panorama individueller Höllen aus. Der Schrecken der Bürokratie wird besonders deutlich, wenn Rousset die Funktionen der Organe und ihrer Angestellten er- klärt. Einerseits, weil fast jeder Absatz damit endet, dass es wichtig ist, in der jeweiligen Abteilung einen Verbündeten zu haben, weil es über Leben und Tod entscheiden kann. Ande- rerseits, weil in den übrigen Kapiteln eines besonders deutlich hervorgehoben wird: Im Lager »herrschte totale Anarchie«, in der jedes Handeln oder Nichthandeln den Tod bedeuten konnte. Rousset beschreibt skurrile Szenen: Wie eine Prostitu- ierte mit einem Häftling aus der Lagerleitung zwischen den Blocks entlanggeht; ein »SS-Hund, ein Rassetier voll natürli- cher Würde, beschnüffelt« derweil die Gefangenen und am Waldrand tapst ein Zirkusbär in seinem Zwinger herum und »ist traurig«. Einmal kommt heraus, dass das Fleisch für die Häftlinge an die Bevölkerung verkauft wurde, das Fleisch, das man den Häftlingen vorsetzte, stammte von den Toten. Das »Gift strömt aus den Trümmern noch hervor«, endet Rousset. Doch er zieht auch eine weitere Bilanz: Dass die Lagererfah- rung ein »ausgezeichnetes Rüstzeug« liefert, um die Entste- hung eines neuen KZ-Universums zu verhindern. LINN PENELOPE MICKLITZ ▶ David Rousset: Das KZ-Univesum. Mit einem Nachwot von Jeemy Adle. Aus dem Fanzösischen von Ola Radetzkaja und Volke Weichsel. Belin: Jüdische Vela im Suhkamp Vela . S., m a e r d e n o © Gespräch mit Knut Elstermann Der Canaletto vom Prenzlauer Berg Der Maler Konrad Knebel Knut Elstermann beschreibt in dem opulenten Bildband das Leben und Wirken des Ausnahmekünstlers Konrad Knebel. Do. 12.3., 12 Uhr Messe Leipzig | nd-Stand | Halle 5, Stand G 408 Lesung mit Rainer Suckow Eine Prise Funkgeschichte Rainer Suckow lässt seine Leser den rasanten Fortschritt des Rundfunks miterleben, der nicht nur von neuen technischen Möglich- keiten getrieben wurde, sondern vor allem vom stetig wachsenden Bedürfnis der Menschen nach Unterhaltung und aktuellen Informationen. Do. 12.3., 14 Uhr Messe Leipzig | Forum Literatur und Hör- buch | Halle 3, Stand B501 Do. 12.3., 19 Uhr Bibliothek Holzhausen | Arthur- Polenz- Straße 12 | 04288 Leipzig Multimediale Lesung mit Herma Kennel Wolfgang Kaskeline Zeichentrickfilmer unter dem Hakenkreuz Die bewegte Lebensgeschichte des Trick- und Werbefilmers von der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis in die ersten Jahre der Bundesrepublik. Sa. 14.3., 19 Uhr Dix Tannhäuser | Architektur und Gestaltung | Lindauer Markt 22 | 04177 Leipzig Lesung mit TV-Moderatorin Maxi Biewer Ein Führer durch das lasterhafte Berlin von Curt Moreck Der Bestseller von 1931 nimmt die Zuhörer mit ins Berlin der »goldenen Zwanziger«. Eine Reise in die pulsierende Metropole, dem deutschen Babylon. Fr. 13.3., 18:30 Uhr Chateau9 | Dresdner Str. 5/7 | 04103 Leipzig www.keuze-leipzi.de 57 www.bebraverlag.de Halle 5, H 207/209

: Opfemythos und Wiedeutwedun Was man vom falschen Bild de Deutschen übe ihe Veanenheits- bewältiun wissen muss »Auf die Lichterketten folgten die Judensternstunden.« SACHBUCH | Wir haben aus der Geschichte gelernt«: Diese Position kaschiert oft genug antise- mitische Vorstellungen. Das hat der 1997 ver- storbene Publizist Eike Geisel zeitlebens scharf kritisiert. Das konnte man im Band »Die Wiedergutwerdung der Deutschen« nachlesen. Ein zweiter Band mit weiteren Zeitkommenta- ren und historischen Arbeiten ergänzt diese aktuell bleibende Kritik. Geisel zeigt Antisemitismus in der Linken auf und beschreibt, wie die Ehrenre ung der deutschen Vergangenheit schon zwanzig Jahre nach der Befreiung begann. Wie Geschichtspo- litik gemacht wird, kann man in der wie ge- wöhnlich schonungslosen Sprache und klaren Argumentation des Autors nachvollziehen. Be- sonders für jüngere Generationen ist hier ein Schatz enthalten, aus dem zu erfahren ist, wie Deutschland wurde, was es ist. Die Deutschen klopfen sich gern auf die Schultern, ihre Schuld an Weltkrieg und Mas- senvernichtung weltmeisterlich bewältigt zu haben. Dass es damit so weit nicht her ist, legt der Historiker Samuel Salzborn – leider nicht immer sprachlich elegant – nahe. Vielmehr habe die deutsche Vergangenheitsbewältigung im Kern immer aus einem Opfermythos be- standen. Die Täterschaft wurde nur auf zweiter Ebene behandelt oder eben geleugnet. »Inhaltlich othodox und weltlich epät, / weil sein Hez fü beide Seiten schlät.« Vieles aus dem ehemaligen jüdischen Le- ben Leipzigs ist aus dem öffentlichen Ge- dächtnis verschwunden. Nur nach und nach wird die Erinnerung daran wiederbelebt. Ei- nen Beitrag dazu leistet Marco Helbig. Der Re- ligionswissenschaftler hat über Ephraim Car- lebach promoviert und ein kleines populäres Buch über dessen Leben und Wirken vorge- legt. So gehört die These der von Hitler verführten Deutschen zur Gründungslegende der Bundes- republik. Und das zieht sich bis in die Gegen- wart. So behaupten fast 70 Prozent der Deut- schen, dass ihre Vorfahren im Nationalsozialismus nicht unter den Tätern waren, 36 Prozent wähnen sie unter den NS- Opfern. Und fast 30 Prozent behaupten, ihre Vorfahren hä en Opfern potenziell geholfen – in Wahrheit waren es 0,3 Prozent. Solche Geschichten halten Familien zusam- men, finden sich aber auch auf der Ebene größerer Kollektive. Von bewussten Verdre- hungen und Verleugnungen ganz abgesehen. Diesen aktiven Revisionismus-Versuchen kann man aber nur widerstehen, wenn man auch die eigene Familiengeschichte reflektiert: » … dass die eigenen Eltern oder Großeltern Teil der an- tisemitischen Vernichtungspraxis waren, dass sie konkret die TäterInnen waren, von denen man im Geschichtsunterricht abstrakt gehört ha e«. TOBIAS PRÜWER ▶ Eike Geisel: Die Gleichschaltung de Einneung – Kommentae zu Zeit. Belin: Edition Tiamat . S., ▶ Samuel Salzbon: Kollektive Unschuld – Die Abweh de Shoah im deutschen Einnen. Leipzig: Hentich & Hentich . S., »Der Kampf ums Geschichtsbild wird in der Gegenwart um die Zukunft geführt.« : Ein Buchstück Einneun Leipzis beühmteste Rabbine Ephaim Calebach ist fast veessen – fast Der gebürtige Lübecker Ephraim Carlebach (*1879) kam 1900 nach Leipzig. Im Talmud- Thora-Verein der Synagoge in der Keilstraße arbeitete er als orthodoxer Rabbiner und Leh- rer. Mit der Gründung der Höheren Israeliti- schen Schule 1912 schuf er Autor Helbig zu- folge sein wichtigstes Lebenswerk. Die erste jüdische Schule Sachsens bezog ein Gebäude in der Gustav-Adolf-Straße, Carlebach stand ihr bis 1935 als Direktor vor. Aus gesundheitli- chen Gründen musste er die Funktion aufge- ben. In der Hoffnung auf Genesung, vielleicht auch vor dem immer aggressiver werdenden deutschen Antisemitismus, wanderte er im Jahr darauf nach Palästina aus, wo er kurze Zeit später verstarb. Die nach ihm benannte Ephraim-Carlebach-Schule wurde während der Reichspogromnacht verwüstet und bis 1942 als »Judenhaus« missbraucht. Mit der De- portation der letzten verbliebenen Schülerin- nen und Lehrerinnen erlosch die Schulge- schichte. Das Buch zeichnet Carlebachs Lebensweg ebenso nach wie seine reformpädagogische Ar- beit und neoorthodoxen Positionen. Es zeigt, wie sich der Rabbiner als Orthodoxer in einer vor allem von Liberalen geprägten israeliti- schen Religionsgemeinde um Vermi lung be- mühte. Dass er dabei immer wieder an Gren- zen stieß, wird auch deutlich. Marco Helbig liefert ein wichtiges Bruchstück der Erinne- rung, weshalb man ihm ausnahmsweise den wenig eleganten Schreibstil verzeihen mag. TOBIAS PRÜWER ▶ Maco Helbi: Ephaim Calebach. Neoothodoxe Rabbine in eine libealen Stadt. Leipzi: Hentich & Hentich . S., , www.keuze-leipzi.de 59

: Hate Zeiten Was tun? Empfehlungen fü r den Widerstreit »Was tun? Weitermachen.« SACHBUCH | Wer noch überleben will, verliere keine Zeit, / Mut zur Tat für Jedermann, dann endet dieser Streit.« Selten waren die Zeiten für Skeptiker bestehender Verhältnisse schlechter bestellt als gegenwärtig. Rund 500 flüchtige Nazis werden mit Haftbefehl ge- sucht, die nazistische Gewalt bis hin zum Mord nimmt zu. Währenddessen scheint es ei- nem CDU-Politiker gar am Holocaust-Gedenk- tag legitim, auf den Antisemitismus »vor allem unter Muslimen« hinzuweisen und deutsche Schuld zu relativieren. Und ein paar Randalie- rer werden vom Ministerpräsidenten höchst- selbst zum »Terror von links« etikett iert. Was tun? Hinsehen, aufklären, widerstreiten. Exit Hufeisen: Die unselige Extremismusthe- orie, die Gleichsetzung von rechts und links, hält sich noch immer in der Öffentlichkeit. Da- bei sollte sich herumgesprochen haben, dass die Wissenschaft sie als »extrem unbrauchbar« ablehnt. Da kommt gleichnamiges Buch zur rechten Zeit, auch wenn wenig Neues drin- steht: Die Gleichsetzung verharmlost die Ge- fahr durch gruppenbezogene Menschenfeind- lichkeit. Außerdem ist die Grundannahme einer gesellschaftlichen Mitt e, die neutral oder politischer Normalmaßstab ist, nicht überzeu- gend, auch wenn alle davon reden. Das kann man schon lange wissen, weshalb es unver- ständlich ist, warum ein Vorgängerwerk wie »Ordnung.Macht.Extremismus« des Leipziger Forums für kritische Rechtsextremismusfor- schung als Referenz fehlt. Wer sich noch nicht mit der Materie auskennt, wird hier jedenfalls bedient. Anleitung zum Bürgerkrieg: »25 Menschen verloren Augen, fünf Hände, Hunderte wurden schwer verletzt. Die meisten Opfer sind De- monstrierende, aber … auch mehr als hundert Journalisten, 46 Minderjährige und 70 Passan- tinnen, die von einem Schlagstock, einer Gra- nate oder einem Gummigeschoss getroffen wurden.« Die Statistik über die Polizeigewalt gegenüber den Gelbwestenprotesten in Frank- reich schockiert (Stand: 12/2019, Quelle: Die Zeit). Sie ist ein weiterer Hinweis darauf, wie die Staaten die Militarisierung der Polizei vorantreiben. Auch in Deutschland ist der freundliche Helfer längst nicht mehr das Ideal- bild, das die Politik vom Cop hat. Den »Kampf der Regierungen gegen die eigenen Bürger« hat Bernard E. Harcourt am Beispiel der USA analysiert. Die Techniken der Aufstandsbe- kämpfung, die die Kolonialmächte einst ge- genüber den Kolonisierten entwickelten, sind zum festen Repertoire des Polizeiapparats im Innern geworden. Schwer gepanzerte Kräfte mit Maschinengewehren und Panzern etwa begleiteten Demonstrationen von »Black Lives Matt ers«. Harcourt zeichnet die historische Genese verständlich nach, wie diese Logik Teil der Innenpolitik wurde. Es ist das Hauptziel der Aufstandsbekämpfung, eine passive Mehr- heit bei der Stange zu halten, indem die kleine Gruppe der Protestierenden in Schach gehal- ten wird. Harcourt nennt als Grundsätze: »Er- lange totale Informiertheit«, »Vernichte die ak- tive Minderheit« und »Erlange die Gefolgschaft der Gesamtbevölkerung«. Er rät dazu, die Zahl der Unbequemen zu vergrößern. »Haltung und Widerstand« empfiehlt eben- falls Jutt a Ditf urth. In ihren hellsichtigen Kapi- teln ist zu erfahren, wie die fortschritt liche Seite der Gesellschaft in Deutschland ge- schwächt wurde, die alte und die vermeintlich neue Rechte wieder erstarkten. Ditf urth bleibt aber hier nicht stehen, sondern zeigt, wie tief völkisches Bewusstsein in der Gesamtbevölke- rung wurzelt. Sie nimmt Kritisches bei den Umwelt- und Friedensbewegungen in den Blick, etwa die inhumane Botschaft, die sie in der Agenda bei Gruppen wie Extinction Rebel- lion sieht: Das grüne Bewusstsein befürwortet Menschenfeindlichkeit und weil es zu viele von uns gäbe, wäre es Zeit für die Selektion. Dem Antizionismus, oft genug Tarnung für Antisemitismus, ist ein Kapitel gewidmet, ge- nauso wie den Motoren, die den deutschen Na- tionalchauvinismus angetrieben haben und antreiben, etwa die falsche Rede vom »Partypa- triotismus«. Man erfährt von der erfahrenen Aktivistin aber auch von historischen Kämp- fen – es waren auch Siege darunter –, die ermutigen sollen. Letztlich, so Ditf urth, bleibt es bei einem trotzigen Trotzalledem: »Haltung ist kritisches Bewusstsein, Verweigerung des Mitmachens und politische Haltung. Wider- stand ist aus politischem Bewusstsein ge- speiste Handlung, die Risiken eingeht und der das Kämpfen folgt.« TOBIAS PRÜWER ▶ Tom David Uhlig et al.: Extrem unbrauchbar – Über Gleichsetzung von rechts und links. Berlin: Verbrecher Verlag 2019. 304 S., 19 € ▶ Bernard E. Harcourt: Gegenrevolution – Der Kampf der Regierungen gegen die eigenen Bürger. Frankfurt am Main: S. Fischer 2019. 480 S., 26 € ▶ Jutt a Ditf urth: Haltung und Widerstand – Eine epische Schlacht um Werte und Weltbilder. Augustusburg: Osburg Verlag 2019. 250 S., 20 € ANZEIGE THE BEAUTY AND THE BEAUTY AND THE BEAUTY AND www.kreuzer-leipzig.de 61

SACHBUCH | : Spachstümpe : Motivieendes Wie Fremdworthass in Kriegstreiberei mündet W arum Stadion nicht »Kampfbahn« nen- nen? Worte wie Rauchrolle, Kleinling, Sülzfrüchte oder Edelreigen für Zigarre, Baby, Konfitüren und Polonaise verwenden? Was mancher komisch finden mag, war ernst ge- meint: In den Blätt ern des Allgemeinen Deut- schen Sprachvereins wurden diese Vorschläge neben vielen weiteren gemacht, um Fremd- wörter abzuschaffen. Der Germanist Karl- Heinz Gött ert hat sich durch diese Quellen ge- graben und eine empfehlenswerte Chronik ihrer fragwürdigen Bestrebungen geschrieben. Der Verein betrieb Sprachnationalismus von 1886 bis 1943. Hauptziel war die »Reinigung« des Deutschen von Fremdwörtern. Insbeson- dere Französismen waren den Mitgliedern ver- hasst, so wie Angliszismen den heutigen Sprachreinigern. Denn diese würden die Kul- tur und die Geister verderben, klare Gedanken seien auf Deutsch zu fassen, weil: Dichter und Denker und so. Dabei geizten sie nicht mit har- ten Att acken, chauvinistischen Ausdrücken und Rassismus. Da ist tatsächlich davon die Rede, nichtdeutsche Worte »auszurott en«. Kriege wurden als Motor für die Sprachrett ung begrüßt, der Nationalsozialismus bejubelt, der Verein in einer Selbstdarstellung als »die SA unserer Mutt ersprache« bezeichnet. Aus den Vereinsresten ging nach der Befrei- ung die Gesellschaft für deutsche Sprache her- vor, in der gerade zur Anfangszeit viele Ehe- malige mitmachten. Die Jagd auf Fremdwörter übernahm dann der Verein Deutsche Sprache, der bis heute durch jenen überheblichen Ges- tus auffällt, mit dem die Sprachreiniger der Vorgängergenerationen agierten. Alle diese Akteure eint eines: Es sind Laien. Die Sprachwissenschaft erachtet Sprachwan- del für eine ganz normale Sache, weshalb sie auch von den Hobbyhygienikern angefeindet wird. Das sorgt auch für die gewisse Putzigkeit, die aus ihren Bemühungen spricht. Wenn sie zum Beispiel »Beiguss« für Soße vorschlagen, zeigt sich die Unkenntnis vom Kochen. »Tur- nen« wird idealisiert, ohne dessen griechische Wurzel zu erkennen – Amateure eben. TOBIAS PRÜWER ▶ Karl-Heinz Gött ert: Die Sprachreiniger. Der Kampf gegen Fremdwörter und der deutsche Nationalismus. Propyläen: Berlin 2019. 368 S., 24 € »Papa, ›geil‹ ist das englische Wort für ›cool‹.« : Von Woten und Unwoten Kurzweilige »Wunderkammer der deutschen Sprache« E in langer Untertitel darf gern als Indiz für inhaltslose Übertreibung genommen wer- den. Das ist bei dieser Sammlung allerdings nicht der Fall, denn die Wunderkammer zwi- schen zwei Buchdeckeln bildet tatsächlich ein Füllhorn an »Wortschönheiten, Kuriositäten, Alltagspoesie und Episoden« und ist mithin voll von Anlässen für Entdeckungen. Wer erin- nert sich noch, dass die Grimmschen Märchen keineswegs immer mit »dann leben sie noch heute« enden? Wer weiß, woher das Eisbein seinen Namen hat, was die Homophonie (»ma- len und mahlen«) von der Homografie (»Bein- Haltung und Be-Inhaltung«) und diese beiden wiederum von der Polysemie unterscheidet? Wer hat schon einmal Johann Christoph Ade- lungs erstes Großwörterbuch deutscher Spra- che bestaunt, den Anfängen feministischer Sprachkritik nachgeforscht oder sich gefragt, warum der Eidam mitt lerweile Schwiegersohn heißt und die Funeralie Beerdigungsfeier? Die kurzweiligen Sprünge durch die Jahrhunderte und Dialekte sind so unsystematisch wie un- terhaltsam: Wir erfahren von der Dichterin Si- bylla Schwarz und den Stadien kindlichen Spracherwerbs, lernen einige Termini der Buchdrucker (zum Beispiel: »Hose«, »Hoch- zeit«, »Schweizer Degen«), hören von der Rolle der Hochfahrenheitsmiene in Fontanes Werk, von den Fachsprachen in den Subkulturen der Jäger, Seemänner und Landstreicher sowie von den bescheuertsten Titeln für Groschenro- mane. Die bis hierhin erfolgte Aufzählung lässt erahnen, dass sich dabei eine gewisse Listen- haftigkeit nicht umgehen lässt. Die wunder- schönen Illustrationen und die aufwendige Ge- staltung des Bands inklusive Karten, Grafiken, Tabellen und Bildgedichten schafft dies dann aber doch. Und trägt so erheblich zum Vergnü- gen beim Blätt ern bei. FRANZISKA REIF ▶ Thomas Böhm und Carsten Pfeiff er (Hg.): Die Wunderkammer der deutschen Sprache. Gefü llt mit Wortschönheiten, Kuriositäten, Alltagspoesie und Episoden der Sprachgeschichte. Berlin: Verlag das kulturelle Gedächtnis 2019. 320 S., 28 € »Mit der Sprache stand also etwas Entscheidendes auf dem Spiel: Es ging um mehr als die Sprache.« Plädoye Für eine freie Diskussionskultur und gegen allzumenschliche Ignoranz »Die Definition von Menschen anhand einer Kategorie ist nicht zwangsläufig falsch, sondern unvollständig. Eine Wahrheit wird zur einzigen Wahrheit.« W er schon einmal so tief in eine fremde Sprache eingetaucht ist, dass er oder sie das Gefühl hatt e, in ihr Empfindungen klarer ausdrücken zu können als in einer anderen, wird sich auf den ersten Seiten dieses Buchs wiederfinden. Dessen zentrale These – dass Sprache unser Denken und unsere Wahrneh- mung prägt – zieht sich durch alle zehn Kapi- tel. Kurz und schlüssig legt Gümüşay zum Bei- spiel die Unzulänglichkeit des generischen Maskulinums offen, mit dem »der männliche Standpunkt als neutral universalisiert und die männliche Form als Standard vorgegeben wird«. Offen lässt sie die Frage, ob Lösungsvor- schläge wie Binnen-I oder Sternchen nicht nur eine Symptombekämpfung darstellen. Es geht ihr vielmehr darum, klarzustellen, wie die »Ar- chitektur der Sprache« die Perspektive fest- legt, von der wir auf die Welt blicken, in der Gesellschaft gemacht wird. Deutlich wird das zum Beispiel, wenn Kinder mit einer Mutt er- sprache groß werden, die nicht die Sprache der Mehrheitsgesellschaft ist. Bilingual aufwach- sende Kinder machen früh die Erfahrung, dass Sprache Möglichkeiten öffnen, aber auch be- grenzen kann. Dabei werden sie oft unfreiwillig zu Vertretern einer fremden Kategorie (ge- macht), eine Aufgabe, die so erschöpfend wie aussichtslos ist. In ihrer Argumentation bleibt die Autorin meist nah bei sich und ihren Er- fahrungen als junge Frau muslimischen Glau- bens in Deutschland. Das macht das Buch mit dem philosophischen Titel einerseits leicht zu- gänglich, muss sich aber auch den Vorwurf ei- ner gewissen Unschärfe gefallen lassen. Viele von Gümüşays Gedanken zu den Grenzen im eigenen Kopf sollten aber in der Gesellschaft und der Öffentlichkeit mehr Gehör finden. Man wünscht diesem Buch zahlreiche Leser und Leserinnen. JENNIFER RESSEL ▶ Kübra Gümüşay: Sprache und Sein. Berlin: Hanser Berlin 2020. 208 S., 18 € www.kreuzer-leipzig.de 63

»Warten geht uns alle an.« : Watekunst KUNST | BÜCHER | I E G E Z N A I E G E Z N A Über die Zeit, die manchmal nicht vergehen will W arten: Das Verbringen von Zeit im Arzt- Wartezimmer, auf Ämtern oder an Transitorten – was bedeutet das eigentlich? Die Emotionen der Wartenden können dabei in ganz unterschiedliche Richtungen gehen. Der vorliegende Band widmet sich den Warte- räumen in der zeitgenössischen Kunst. Zu- sammengestellt wurde er von Brigitt e Kölle, die 2017 in der Hamburger Kunsthalle die Ausstellung »Warten. Zwischen Macht und Möglichkeit« kuratierte, und Claudia Peppel, Kuratorin der Schau »The Waiting Room«, die am Institute for Cultural Inquiry in Berlin 2016 gezeigt wurde. Sie wählten unter anderem die Serie von Ursula Schulz-Dornburg »Transit Orte. Arme- nien 1997–2011« aus, die Menschen an Halte- stellen in postsozialistischen Raumzusam- menhängen zeigt. Fast schon stereotyp wirkt die Fotoserie des Leipziger Fotografen Ger- hard Gäbler, die die DDR als Warteanstalt zu charakterisieren versucht. Paul Grahams Serie »Beyond Caring« do- kumentiert Mitt e der achtziger Jahre briti- sche Sozialämter während der Bergarbeiter- streiks. Aktueller sind die Aufnahmen des Fotografen Tobias Zielony, der Jugendliche beim Abhängen an Tankstellen oder an an- deren Unorten um die Nullerjahre zeigt. Andrea Diefenbach thematisiert Arbeitsmi- gration von Ost- nach Westeuropa. Die Zu- rückgelassenen sind beim Skypen, Telefo- nieren oder Busfahren zu sehen. Ein unterhaltsames Buch, denn den Bil- dern stehen ausgewählte Texte gegenüber, die mit einem Satz aus »Malina« von Inge- borg Bachmann enden. Ein kleines Manko gibt es dann aber doch, denn obwohl sich die Biografien der Kuratorinnen am Ende des Buches finden, wurde auf die der Kunst- schaffenden leider verzichtet. BRITT SCHLEHAHN ▶ Brigitt e Kölle und Claudia Peppel (Hg.): Die Kunst des Wartens. Berlin: Wagenbach 2019. 168 S., 28 € : Peisfae Zum elft en Mal lädt »It’s a book« die Independent-Publishing-Szene ein ten: Architekt, Pilzfreund oder Walkman macht er in einem modularen Hochdruckver- fahren sichtbar. Bunt erscheinen die 25 Blät- ter, aber nicht ohne eine gehörige Portion Hintergedanken. BRITT SCHLEHAHN ▶ »It’s a book, it’s a buzz, it’s time to discuss«: 14.3., 12–21 Uhr, Hochschule fü r Grafi k und Buchkunst, www.itsabook.de/2019, www.lubok.de I t’s a book, it’s a buzz, it’s time to discuss« – so lautet in diesem Jahr das Mott o für das Treffen unabhängiger Verleger und Gestalter mit dem interessierten Publikum, bei dem sich über neue Publikationsprojekte infor- miert werden kann und gut gestaltete Print- produkte zu erwerben sind. Zudem konnten sich Studierende mit ihren aktuellen Buch- projekten bewerben, von denen zwanzig ein- geladen werden. Wie immer geht es dabei um das Verhältnis von Inhalten und Formen, diesmal mit der Frage im Mitt elpunkt, ob Preise und Aus- zeichnungen die Qualität von Büchern beein- flussen oder doch nur zur Wahrung von Machtinteressen dienen. Wie sehen das un- abhängige Verleger selbst? Wer sich fürs Treffen anmeldete, durfte aus seinem eige- nen Programm eine Publikation küren, samt eigener »Jurybegründung«. Auch der Leipziger Lubok-Verlag wird seine Publikationen in der Hochschule für Grafik und Buchkunst zeigen: Zur Buchmesse er- scheint der Katalog zu Benjamin Badocks »Aufstellung«. Der in Leipzig lebende Künst- ler beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Darstellung von Typen, also Personen mit ihren spezifisch sichtbaren Eigenschaf- Kita Holzhäuser Straße, DRK,Leipzig www.kreuzer-leipzig.de 65 65

I G E Z N A E Thomas Raab liest Sonntag 15.3.2020 um 15.30 Uhr im Österreich- Kaffeehaus, Halle 4, E 210/D 213 KUNST | : Wundevolle Einneunen Helga Paris’ Sicht auf den Leipziger Hauptbahnhof heute, über 25 Jahre nach dem Umbau des Bahnhofs zu einem Einkaufszentrum mit Gleisanschluss, nicht nur auf längst vergan- gene Räume, sondern auch in Gesichter, die so seltsam aus der Zeit gefallen wirken. Helga Paris zeigt den flächenmäßig größten Kopfbahnhof Europas nicht hauptsächlich in seiner irren Größe, sondern richtet ihre Blicke auf das Bahnpersonal, die Wartenden und die Mitropa-Kräfte. Elegant in der Wirkung, aber völlig verloren steht ein Kellner mit weißem Ja- ckett und großer schwarzer Fliege in einem der riesigen Gasträume, während die Wartenden den Blick nicht von der großen Uhr nehmen können. Es wirkt alles leicht kafkaesk und reichlich überinszeniert – und ist es doch nicht, handelt es sich dabei um Bilder des All- tags, auch wenn das sehr abgedroschen klin- gen mag. Die Aufnahmen erinnern an das Flanieren durch einen Raum, der in der Moderne für Fortschritt stand. Hier dient er als wunderbar eingefangene Kulisse von unzähligen Ge- schichten. BRITT SCHLEHAHN ▶ Helga Paris: Leipzig Hauptbahnhof 1981/82. Leipzig: Spector Books 2020. 144 S., 20 € »Der Lüge in die Fresse schlagen.« lung für seine Fotomontagen bis zur chinesi- schen Teetasse und zum Wohnzimmersessel. So kann die Akademie aus einem reichen Be- stand schöpfen, um den Künstler auch mit sei- nen Fragestellungen und Arbeitstechniken in die Gegenwart zu holen. Die zahlreichen Abbil- dungen werden ergänzt um Essays aus seiner Exilzeit in Prag und London, einem Gespräch mit seinem Enkel und der bewegten Archivge- schichte an der Akademie selbst. Ein wichtiges Buch für die Gegenwart. Nicht nur, um sich der Geschichte bewusst zu wer- den, sondern auch, um das Heute besser zu verstehen. BRITT SCHLEHAHN ▶ Angela Lammert, Rosa von der Schulenburg und Anna Schultz im Auft rag der Akademie der Künste, Berlin: John Heartfi eld – Foto- grafi e plus Dynamit. München: Hirmer 2020. 312 S., 39,90 € »Alles ganz normal – und doch besonders, in diesem Licht.« I mmer wieder bemerkt man die vielen Bier- gläser auf den Schwarz-Weiß-Fotografien – in den Händen unterschiedlichster Menschen. Die von Helga Paris Anfang der achtziger Jahre fotografierten Bilder des Leipziger Hauptbahn- hofs lassen diesen wie eine riesige Mitropa- Gaststätt e erscheinen. Paris, geboren 1938, begann Anfang der sieb- ziger Jahre mit der Fotografie. In Vorbereitung auf die große Retrospektive Ende 2019 in der Berliner Akademie der Künste fand sie in ih- rem Archiv eine Schachtel, in der 76 Silberge- latine-Barytabzüge in den Größen 13×18 und 18×13 Zentimeter mit Ansichten vom Leipzi- ger Hauptbahnhof lagen. Paris hatt e die Auf- nahmen längst vergessen. So schauen wir : Aktuelle denn je John Heartfi elds Kunst als Waff e M illionen stehen hinter mir. Der Sinn des Hitlergrusses« steht auf der Fotomontage von John Heartf ield, die die Arbeiter-Illustrierte- Zeitung im Oktober 1932 druckt. Hinter Hitler steht ein dicker Herr, der ihm Geld in die nach oben gestreckte Hand legt. Klar und deutlich, intelligent und bissig – kurz: brillant analy- sierte Heartf ield die Zeichen der Zeit. Wer sich fast einhundert Jahre später seine Buchum- schläge, Fotomontagen, Flyer und Theaterar- beiten anschaut, erkennt nicht nur den dama- ligen Zeitgeist, sondern die heutige Brisanz der Arbeiten. Heartf ield ging es um Aufklä- rung, denn er verstand Kunst als Waffe, nicht als lapidare Phrase. Die Akademie der Künste eröffnet Ende März eine Ausstellung und der Hirmer-Verlag gibt den dazugehörigen Katalog heraus. John Heartf ield, 1891 als Helmut Herzfeld in Berlin-Schmargendorf geboren, starb 1968 in Ost-Berlin. Nach seiner Exilzeit wohnte er ab 1950 in Leipzig. Ein Jahr später begann der Formalismusstreit, der die Fotomontage zum Produkt der bürgerlichen Kunst degradierte. Nach zwei Herzinfarkten mahnte ihn Brecht zur Flucht aus dem »absurden Leipziger Klima«. Schon zu Lebzeiten regelte er in sei- nem Testament, dass sein Nachlass in den Be- stand der Akademie der Künste übergehen sollte: von Vorarbeiten und der Materialsamm- www.kreuzer-leipzig.de 67

: Ich-Comic Endlich auf Deutsch: Yoshiharu Tsuges grafi sche Prosa-Miniaturen S eit 32 Jahren hat er nichts mehr gezeich- net, 15 Jahre lang hat sich der Reprodukt- Verlag um die Veröffentlichung seiner Arbei- ten in Deutschland bemüht. Yoshiharu Tsuge wird bis heute in Japan verehrt und endlich kann man auch hierzulande erfahren, warum. Der Comicautor hat ein eigenes Genre er- schaffen, indem er ab den Sechzigern die Technik der Ich-Erzählungen aus der japani- schen Literatur ins grafische Erzählen über- trug. »Ich-Comic« wird sein Zugriff darum auch genannt. Dabei geht es um den Verzicht auf größere Rahmen und gesellschaftliche Kontextualisierungen – der Fokus ruht ganz auf dem eigenen Erleben. Aus dieser Selbstbe- spiegelung, der Auseinandersetzung mit sich, schöpft der Autor parabelhafte Miniaturen. Das klingt nach trivialem Inhalt, da Tsuge aber zugleich über große Themen wie Liebe und Tod meditiert, kann man hier im Kleinen das große Ganze erblicken. Oder wird veranlasst, darüber nachzudenken. Es sind Spaziergänge am Meer, flüchtige Be- gegnungen im Wald, geheimnisvolle Heimsu- chungen, von denen die 20 Kurzgeschichten handeln. Die in feinem Federstrich getuschten Bildfolgen stammen aus der ersten Schaffens- phase des Künstlers. Sie fördern auch Tsuges Dämonen zutage – er leidet zeitlebens an Angstzuständen. Das erklärt die inhaltliche Düsterheit, nichts wird begründet oder einge- ordnet. Man muss sich einlassen auf diesen merkwürdigen, dunklen Sog, der einen durch die Seiten zieht. TOBIAS PRÜWER ▶ Yoshiharu Tsuge: Rote Blüten. Aus dem Japanischen von John Schmitt -Weigand. Berlin: Reprodukt 2019. 400 S., 24 € COMIC | »So ist es gewesen.« : Mächen in Blutot »Layla« ist ein visuell opulenter Abenteuercomic um eine Amour fou S tandardsett ing in der Fantasywelt: Män- ner kämpfen um eine halbnackte Frau. Bei seinen Streifzügen in den Scharlachroten Sümpfen beobachtet Grenoye eine geheimnis- volle Schöne namens Layla. Fortan ist er ihr verfallen, kann den Gedanken an die düstere Erscheinung nicht lassen. Im Alltag der trost- losen Heimatstadt Nosgrey muss er sich durchschlagen. Doch durch einen Schicksals- wink erhält er die Chance, Layla vor den Hä- schern des Königs zu rett en. Dass er Frau und Kind dabei aufgibt, ist ihm egal. Ein Märchen in Blutrot haben Jérémy (Text) und Mika (Bilder) erschaffen. Brutal tobt die Gewalt über die Seiten. Die eher dünne Geschichte um die hexenhafte Layla, einen magischen Karfunkelstein und die männlichen Begierden wirkt durch ihre visuelle Kraft. Sicher, die wendungsrei- che Rasanz der Erzählung entf altet einen eigenen Taumel, bleibt aber rätselhaftes Stückwerk. Dafür bestechen der Bildrausch, die detaillierten Darstellungen und das Farbfeuerwerk. TOBIAS PRÜWER ▶ Jérémy/Mika: Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe. Aus dem Französischen von Harald Sachse. Bielefeld: Splitter 2019. 96 S., 19,80 € »SSSSSSSSS … Simgwa Fungzaha.« ANZEIGE T i c k e t s l e n b e k a n n t e n l e n o d e r a n a l V o r v e r k a u f s s t e l a r e n a - t i c k e t . c o m T H E L I V E E X P E R I E N C E DER KULT-ANIME AUF 200m2 MEGA-SCREEN | 150 MUSIKER LIVE IN CONCERT MDR-SINFONIEORCHESTER | R!N / GEMIE | ERNST SENFF CHOR & BAND | unter der Leitung von FRANK STROBEL 13. MÄRZ 2020 | 20 Uhr | QUARTERBACK Immobilien ARENA LEIPZIG attackontitanlive.de Eine Produktion der PURPLE SCREEN PRODUCTIONS in Kooperation mit der EUROPÄISCHEN FILMPHILHARMONIE BERLIN . d e v r e s e R s t h g R i l l A . e e t t i m m o C n o i t c u d o r P “ N A T I T N O K C A T T A „ / a h s n a d o K , a m a y a s I e m i j a H ©

: Helm ohne Höne Erik Krieks erster Lang-Comic ist eine farbensatt e Wikingerstory M it einer neuen Mörderballade meldet sich Comiczeichner Erik Kriek zurück. Hatt e er sich für »In the Pines« am Repertoire des blutigen Bänkelsangs bedient, so ließ er sich für »Der Verbannte« von isländischen Ge- schichten inspirieren. Dort reichen die Famili- enstammbäume und das Wissen darum viele Jahrhunderte zurück; bis heute herrscht eine eigene Erzählkultur. Daran knüpft Krieks Fik- tion in Wort und Bild an, die er im 10. Jahrhun- dert ansiedelt. Nach siebenjähriger Verbannung kehrt Hall- stein Thordsson wieder nach Hause zurück. Er musste für den Mord an seinem Freund süh- nen. Fern von Island hat er sich als Krieger ver- dingt, ist aber schon lange des Kämpfens und Tötens überdrüssig. Er will das Leben eines Bauern führen und einfach in Ruhe gelassen werden. Aber das sehen nicht alle Inselbewoh- ner ein. Mancher nährt sich noch von der Wunde der Vergangenheit, andere stört Thordsson bei ihren Plänen, Land und Macht auszudehnen. Der Konflikt ist unausweich- lich, Thordsson wird nolens volens zur Gewalt getrieben – und zeigt sich zu allem, auch dem Äußersten, bereit. Die Story ist gut erzählt. Mit seinem ersten langen Comic beweist der Autor, dass er auch diese Form beherrscht. Dynamische Seitenein- COMIC | I E G E Z N A »Lass dein Schwer t zubeißen, Isländer.« teilungen, bei denen auch nicht-rechteckige Panels zur Geltung kommen, treiben das Tempo an. Ganzseiter, an denen man sich kaum satt sehen kann, bringen dann wieder Ruhe hinein. Krieks Zeichnungen bestechen einmal mehr mit ihrem an Holzschnitt e erin- nernden Strich. Grau und graublau sind die Schwarz-Weiß-Bilder unterlegt, Thordssons Träume schreien in Blutrot. Ob er seinem Schicksal entkommen kann, müssen die Nor- nen entscheiden: »Den Geschlechtern der Menschen, das Schicksal verkündend.« TOBIAS PRÜWER ▶ Erik Kriek: Der Verbannte. Aus dem Niederländischen von Katrin Herzberg. Berlin: Avant 2019. 191 S., 25 € : Pesonaldickicht im Dschunel Simon Roussin lässt einen Postpiloten in einem Maya-Geheimnis notlanden »Ziehen Sie hoch!« naldickicht, werden Beziehungen erkennbar. Es enthüllen sich Vergangenes, schlimme Dinge und noch schlimmere Taten. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Man muss sich einlassen auf Simon Roussins spröde beginnendes Album. Der Leser erfährt vom Pilotenleben, von Lieb- und Leidenschaf- ten. Und bekommt nebenbei ein Stück süd- amerikanischer Postgeschichte serviert. Diese Langatmigkeit muss man mögen, immerhin kann man sich von den Zeichnungen ablenken lassen. Die leicht knollnasigen Figuren im Stil der Ligne claire haben einigen Charme. Irgend- wann ist die Durststrecke überwunden und das eigentliche Abenteuer beginnt in beein- druckenden Dschungellandschaften. TOBIAS PRÜWER ▶ Simon Roussin: Xibalba. Aus dem Französischen von Christoph Schuler. Zürich: Edition Moderne 2019. 208 S., 39 € X ibalba«, Ort der Angst, nannten die Maya diesen Flecken im Dschungel, an dem man Verstorbenen wiederbegegnen kann. Will man das? Postpilot André Tonnere hat keine Wahl. Er muss hier notlanden. Im Gepäck hat er ein paar seltsame Figuren. Sie treffen in der grünen Hölle auf ein noch merkwürdigeres Pärchen. Nach und nach lichtet sich das Perso- www.kreuzer-leipzig.de 71

» W e n n j e d e r n u r z e h n P r o z e n t m e h r g i b t , h a b e n w i r e i n e n z w ö l f- t e n M a n n a u f d e m P l a t z .« : Eine alle, alle einen Biografi e über den Meistertrainer der BSG Chemie Leipzig O b »Einer für alle, alle für einen« oder »Wer nicht alles gibt, gibt nichts!« – die Sprüche des Fußball- trainers Alfred Kunze (1909–1996) sind in Leutzsch, wo die BSG Chemie Leipzig zu Hause ist, immer noch aktuell. Zu besonde- ren Spielen des heutigen Regionalligisten wird Kunzes Kabinenansprache vor dem entschei- denden Spiel zur Meisterschaft 1964 verlesen. Nach über 55 Jahren ist sie immer noch An- sporn – zumal keine andere Leipziger Mann- schaft seitdem Meister wurde. Die Meister- schaftsurkunde ist im neuen Buch von Jens Fuge ebenso abgebildet wie das Manuskript zu Kunzes Rede. Fuge erzählt darin zunächst Kunzes Biografie: vom Arbeiterfußballverein VfL Leipzig Südost und Lehramtsstudium über den Eintritt in die NSDAP und den Kriegsdienst zur Rückkehr aus dem Kriegsge- fangenenlager 1947. In dieser Zeit beginnt Kunze als Trainer – und als Malergeselle bei seinem Vater. Kunze wird erster DDR-Auswahltrainer, tritt aber nach Niederlagen gegen Polen und Un- garn zurück und geht als Trainer zur BSG Che- mie Leipzig. Nach dem Meistertitel von 1964 folgt zwei Jahre später der FDGB-Pokal-Sieg. Kunze hört als Trainer auf und geht als Dozent SPORT | in der Trainerausbildung an das wissenschaft- liche Zentrum der Deutschen Hochschule für Körperkultur. Nach 1989 wird der vormalige Georg- Schwarz-Sportpark in Leipzig, benannt nach dem im Januar 1945 ermordeten Antifaschis- ten, Alfred Kunze gewidmet. Das damit ent- stande Konfliktf eld wird im Buch nicht ange- sprochen, ist aber immer noch aktuell: Was passierte im Leben von Alfred Kunze zwi- schen 1933 und 1945? Neue Fakten kann Fuge dazu nicht vorlegen. Vielmehr lässt er im zwei- ten Teil des Buches Weggefährten und die Fa- milie zu Wort kommen. BRITT SCHLEHAHN ▶ Jens Fuge: Alfred Kunze. Das stille Genie. Fuchshain: Backroad Diaries 2019. 215 S., 25 € : Dot die Beatles, hie die Reds Dietrich Schulze-Marmeling über den FC Liverpool »Der Vorsitzende Mao hat niemals eine derartige Demons- tration roter Stärke gesehen!« W er hätt e in den späten Fünfzigern auch nur einen Penny auf den kommenden Ruhm des FC Liverpool gesetzt? Zwar glückte 1947 noch mal eine Meisterschaft, die fünfte des Vereins, aber 1954 ging es runter in die Zweite Liga – für quälend lange acht Jahre. Der Stadt Liverpool ging es nicht besser, die in je- nen Jahren in eine tiefe sozialökonomische De- pression rutschte (von der sie sich im Grunde bis heute nicht richtig erholt hat). Es gab eben immer weniger zu tun. Dennoch begann in den Sechzigern ein ra- santer kultureller wie sportlicher Auf- schwung. Einerseits die Beatles, anderer- seits der FC Liverpool. Dort hatt e 1959 Bill Shankly angeheuert, der bis 1974 Manager bleiben sollte. Ein linker Schott e, der mit neuen Ideen ein starkes Kollektiv aufbaute. Ab 1962 wieder Erstligist, feierten die Reds ’64 und ’66 die englische Meisterschaft. Un- vergesslich seine Begrüßung der 300.000 Anhänger, die sich nach dem FA-Cup-Sieg 1974 vor der St. George’s Hall in Liverpool eingefunden hatt en: »Der Vorsitzende Mao hat niemals eine derartige Demonstration roter Stärke gesehen!« Dann übernahm Shanklys langjähriger Co-Trainer Bob Pais- ley bis 1983. Zahlreiche Meisterschaften und Europapokalsiege machten den FC Liverpool nun endgültig zur bekanntes- ten Mannschaft der Insel. Aber seit 1990 ge- lang kein Meistertitel mehr. 2020 soll es wieder so weit sein, nirgends ist die Sehn- sucht danach größer als eben in Liverpool. All dies bringt Dietrich Schulze-Marme- ling konsolidiert ideal zusammen. Gerade die Komplexität von Ökonomie, Pop- geschichte und Fußball wird gut aufgelöst und führt zu einem ausgezeichneten Ver- ständnis sowohl der englischen wie der Liverpooler Verhältnisse. Ein starkes Buch. EGBERT PIETSCH ▶ Dietrich Schulze-Marmeling: Reds – Die Geschichte des FC Liverpool. Hamburg: Die Werkstatt 2019. 304 S., 19,90 € FUSSBALL, POLITIK & DIE MACHT DES GELDES Ein Abend mit dem Verlag DIE WERKSTATT und seinen Autoren. Präsentiert vom KREUZER-Magazin ANZEIGE Katar, Kommerzialisierung und der Einfl uss der sozialen Medien – wo geht es mit unserem Fußball hin? Lesungen von Mario Leo und Ronny Blaschke + anschließende Podiumsdiskussion mit Dietrich Schulze-Marmeling und Alina Schwermer. Moderation: Britt Schlehahn (KREUZER) & Nicole Selmer (ballesterer Fußballmagazin). Fr., 13. März 2020, 20 Uhr Neues Schauspiel, Lützner Str. 29, 04177 Leipzig Eintritt: 5,- Euro (3,- Euro ermäßigt)

KINDER | BÜCHER | Schöne : »Wi müssen meh wilde Mädchen losschicken« Katharina Hartwell über ihren ersten Jugendroman und die gesellschaft s- kritischen Möglichkeiten von Fantasy I E G E Z N A neue Bücher E g I E Z N A N B S I / ] A [ , / ] D [ € , , n e t i e S Der Tagesablauf in einer Kinderkrippe: seit 25 Jahren in Frankreich ein Longseller, jetzt endlich auf Deutsch! N B S I / ] A [ / ] D [ € , , , . S Dieses Bilderbuch hat eine Botschaft. Dieses Bilderbuch hat eine Botschaft. Mit transparenten Folien zeigt es, wie einfach umweltfreundliches Verhalten sein kann. Katja Gehrmann · Constanze Spengler N B S I / ] A [ / ] D [ – , € , , n e t i e S Moritz Papa muss arbeiten und hat Papa muss arbeiten und hat keine Zeit. Deshalb darf sich Mika ein Haustier kaufen. Doch bei der einen Maus bleibt es nicht … Moritz Verlag 75 75 nicht zu verwenden. Wir präsentieren all diese Phänomene auf großer, abstrakter Leinwand und ermöglichen den Lesern da- durch einen Blickwinkel, der es ihnen er- laubt, über gewohnte Dinge anders nachzu- denken. :logbuch: »Der König der Krähen« ist der ers- te Teil einer auf drei Bände angelegten Ge- schichte. Wie geht man beim Schreiben ei- nes fast 2.000 Seiten umfassenden Werks vor? HARTWELL: Man hat mit demselben Para- dox zu kämpfen wie immer beim Schreiben. Man muss ein Buch richtig gut kennen, um es schreiben zu können, aber man lernt es erst kennen, indem man es schreibt. Ich bin ganz unbedarft in das Ganze gestolpert, ich dachte, ich probiere mal aus, ob ich für Ju- gendliche schreiben kann, und schreibe ein schnelles Buch von dreihundert Seiten. So um Seite 80 herum merkte ich, dass das ja eine Riesengeschichte ist, die sich über Län- der und Generationen erstreckt! Gerade im ersten Buch musste ich also sehr viel wieder rausnehmen. Inzwischen habe ich ein kom- pliziertes System aus Grafiken, Farbcodie- rungen, Ordnungszeichen, Landkarten und Stammbäumen. Ich kann recht genau sa- gen, an welchem Punkt der Geschichte ich in 14 Tagen sein werde oder in 60. Das klingt vielleicht nicht sonderlich nach Inspiration, aber um unzählige Figuren durch unzählige Sett ings auf unzähligen Seiten zu bewegen, braucht es eben mindestens so sehr Diszip- lin und Organisation wie das wilde Gefühl. INTERVIEW: KATHARINA BENDIXEN ▶ Katharina Hartwell: Die Silbermeer-Saga. Der König der Krähen. Bindlach: Loewe 2020. 616 S., 19,95 €, ab 14 J. :logbuch: Nach einem Erzählband und zwei Romanen fü r Erwachsene haben Sie mit »Der König der Krähen« einen Fantasy-Roman fü r Ju- gendliche geschrieben. Wie kam es dazu? KATHARINA HARTWELL: Es war ein Back- to-the-roots-Erlebnis. Nach einigen Jahren im Literaturbetrieb fragte ich mich: Will ich das überhaupt, Autorin sein? Schreiben wollte ich nach wie vor, aber ich brauchte eine Verände- rung. Also dachte ich, ich schaue mal, was woanders los ist, in anderen Verlagen, bei an- deren Lesern. Als Jugendliche wollte ich Fan- tasy-Epen schreiben, und zwar unbedingt. Dorthin wollte ich wieder zurück: etwas unbe- dingt zu wollen. :logbuch: Sie schicken die junge Edda auf die Suche nach ihrem verschwundenen Bruder. Sie segelt durch ein riesiges Inselreich und trifft da- bei auf zwielichtige Händler, gruselige Wasser- männer, grausame Völker. Stand es fü r Sie von vornherein fest, ein Mädchen in den Mitt el- punkt des Romans zu stellen? HARTWELL: Ich habe in den letzten Jahren einige hoch angepriesene Fantasy-Bücher gele- sen und konnte wenig mit ihnen anfangen. Als Frau fand ich mich nicht wieder in Ge- schichten von Kriegen und in Not geratenen Damen, die allmächtigen Eroberern zu Füßen liegen. Als mein Manuskript vor etwa zwei Jah- ren angeboten wurde, bekam ich von einem Lektor ein zweifelhaftes Lob: »Ich finde es na- türlich toll, dass Sie als Frau Fantasy schrei- ben.« Als sei ich als Frau fachfremd. Fantasy gehört keinem bestimmten Geschlecht, und wir Frauen brauchen auch kein extra abge- stecktes Revier, das sich Romantasy nennt. Wir müssen mehr wilde Mädchen losschicken, um die fantastischen Welten zu erobern. :logbuch: Die Handlungsmöglichkeiten der Frauen in Ihrem Roman sind sehr begrenzt. Aber im Laufe der Geschichte kommt Edda zum Volk der Carpaunen – Frauen, die versteckt un- ter dem Meer leben, ohne Männer und in Frei- heit. Wie viel kann uns ein Fantasy-Roman über unsere Wirklichkeit erzählen? HARTWELL: Der Eskapismusvorwurf ist nie weit, wenn wir über Fantasy sprechen. Dabei kann Fantasy sehr wohl gesellschaftsrelevant sein. Über strukturellen Sexismus und Rassis- mus, über Macht, Geld, Ungerechtigkeit, Klasse oder unser Verhältnis zur Umwelt, zu Tieren, Pflanzen und anderen Menschen kann auch die Fantastik erzählen. Es ist einfach ein anderer Ansatz, das Spezifische auszusparen, Begriffe wie People of Color, Rassismus, Kapi- talismus, Flüchtlingskrise und Klimawandel www.kreuzer-leipzig.de

»Ganz normal und geduldig oder albern sein und umarmen.« KINDER | : Inklusion mal andes »Alle behindert!« ist ein Poesiealbum ohne Berührungsängste W er ist eigentlich behindert? Ist das nur der Junge, der im Rollstuhl sitzt? Oder ist das auch das Mädchen, das in der Klasse immer alles besser weiß? Oder der Junge, der überall damit angeben muss, was für Klamot- ten er trägt und dass er das neueste Handy hat? Wie ein Poesiealbum kommt das neue Buch aus dem Leipziger Klett -Verlag daher: Auf jeder Seite stellt sich ein neues Kind vor. Dabei sind die Kategorien, die das Kind ausfül- len muss, ungewöhnlich. Neben Fragen nach Vorlieben und Abneigungen stehen solche nach der Behinderung und was diese für die betroffenen Kinder bedeutet. »Was ist daran doof«, »Wie gehe ich auf … zu« lauten hier die Überschriften. Das Buch ist in Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Familien entstanden. Auch die Leipziger Albert-Schweitzer-Schule hat mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Die gewählte Form erlaubt es dem Autor Horst Klein und der Illustratorin Monika Osberghaus, unsere Vorannahmen darüber, wer behindert ist und wer nicht, in Frage zu stellen. Gleichzeitig lässt sich durch die vielen Figuren auch einiges lernen. Über verschiedene Behinderungen, aber vor allem darüber, wie man auf Menschen zugeht, die vielleicht nicht genauso aussehen oder sich genauso verhalten wie man selbst. Die aufmüpfigen Zeichnungen sorgen für Ab- wechslung. In comicartigen Szenen werden Alltagssituationen behinderter Kinder nachge- stellt. Das sensibilisiert und ist immer wieder lustig zugleich. Denn eine Behinderung kann sogar Vorteile mit sich bringen. Sie macht den Menschen, der sie hat, mit aus. Am Ende kön- nen die jungen Leser überlegen, welche Behin- derung sie eigentlich selbst haben – und so ler- nen, dass behindert zu sein nichts ist, wovor man Angst haben muss, sondern etwas, das je- der Mensch auf die eine oder andere Art kennt. Ein Buch, das hilft, indem es Vorbe- halte abbaut und Gemeinsamkeiten aufzeigt. JOSEF BRAUN ▶ Horst Klein/Monika Osberghaus: Alle behindert! Leipzig: Klett Kinderbuch 2019. 40 S., 14 €, ab 5 J. : Wasseeinhöne und Reiföcke »Die Welt der Wale« bietet so manche Überraschung »Wenn ein Wal stirbt, sinkt sein Körper auf den Meeresboden.« H ätt en Sie gewusst, dass Wal-Babys oft mit der Schwanzflosse voran geboren werden, damit sie nach der Geburt schneller auftau- chen können, um zum ersten Mal Luft zu ho- len? Oder dass auch die Delfine zur Gatt ung der Wale gehören? »Die Welt der Wale« führt tief hinein in eine Welt, die den meisten Landbewohnern relativ unbekannt ist: das Meer. Dort sind Wale wich- tiger Bestandteil der Nahrungskett e. Dabei un- terscheiden sie sich jedoch stark voneinander. Neben den bekannteren Gatt ungen wie dem Blauwal oder dem Pott wal lernt der Leser in dem Buch von Darcy Dobell und Becky Thorns auch unbekanntere Walarten kennen. Eine da- von ist der Narwal. Dessen Zahn wächst bei den Männchen nach der Geburt so weit, dass er zum Stoßzahn wird, der dem Wal das Aus- e l l a r ü f & 7 b a , 0 0 6 1 € n e t i e S 6 3 1 3 - 8 1 2 - 0 7 4 5 9 - 3 - 8 7 9 sehen eines Wassereinhorns verleiht. Eine Ähnlichkeit, die sich findige Händler einst zu- nutze machten. Sie ließen die Zähne von Polar- forschern abschneiden und verkauften sie dann ahnungslosen Königen als die Hörner von »echten« Einhörnern. Gewinn gemacht wurde schon früh mit Walen. So verwendeten die Menschen Walblubber (Tran), um Lampen am Brennen zu halten, und die Barten, um Korsett stangen und Reifröcke herzustellen. Mit neuer Technik weitete sich auch der Wal- fang aus. Inzwischen sind viele Walarten vom Aussterben bedroht. Dabei ist das Fangen der Meeressäuger in den meisten Ländern längst verboten. Doch noch immer werden Wale gejagt. Hinzu kommt die Verschmutzung der Meere, die auch den majestätischen Meeressäugern stark zusetzt. So ist »Die Welt der Wale« ein Plädo- yer für mehr Umweltschutz. Aber eines, das nicht den Zeigefinger erhebt, sondern sich da- rauf konzentriert, zu zeigen, wie spannend es unter Wasser zugeht. Die wunderbaren Illust- rationen sorgen dafür, dass auch sehr junge Kinder viel entdecken können. Ein Buch für alle Generationen. JOSEF BRAUN ▶ Darcy Dobell/Becky Thorns: Die Welt der Wale. Aus dem Englischen von Andreas Bredenfeld. Berlin: Kleine Gestalten 2020. 67 S., 19,90 €, ab 5 J. ANZEIGE Besucht uns auf der Leipziger Buchmesse und holt euch die kostenlose „Manno!“–Leseprobe! Halle 2 / G303 www.klett-kinderbuch.de

KINDER | »Vielleicht ist dein Leben scheiße.« I E G E Z N A : Zwischen Popkultu und Fitnessstudio Ein zu langer Roman übers schwierige, langweilige, nervige Erwachsenwerden M ia liebt die Musik von Blink 182. Seit dem Tod ihrer Mutt er hört sie fast nichts an- deres mehr. Gemeinsam mit ihrem Vater, ei- nem Bodybuilder, lebt sie in dessen herunter- gekommenem Fitnessstudio in Frankfurt. Das Gespann kommt gut miteinander zurecht. Doch Mia lebt unter ständiger Anspannung. Denn da ist ein Geheimnis um den Tod ihrer Mutt er, das nur sie kennt. Geheimnisse hat auch Jake. Der junge Afro- amerikaner lebt in Deutschland als Sohn eines ehemaligen Rapstars und aktuellen Alkoholi- kers. In der Schule ist er beliebt, doch zu Hause bricht regelmäßig die Hölle über ihn he- rein. Wenn die Eltern streiten, flieht Jake ins Fitnessstudio. Wo er dann wie ein Berserker trainiert, um nicht mehr denken zu müssen. Kyra Groh erzählt mit viel Sympathie für ihre Figuren die Geschichte zweier Jugendlicher, die lernen müssen, dass das Leben einige Ver- letzungen bereithält. Und dass es zum Er- wachsenwerden dazugehört, sie zu akzeptie- ren. Leider traut die Autorin ihren Lesern dabei zu wenig zu: Ihr Hang, bis ins letzte Detail al- les auszusprechen, bläht das Buch auf knapp 400 Seiten auf – ein strengeres Lektorat hätt e hin und wieder gutgetan. Auch, um die eine oder andere popkulturelle Referenz zu strei- chen. Während Mia und Jake sich näherkom- men, wimmelt es nur so von Verweisen auf Netf lix, »Stranger Things« und anglo-amerika- nische Filme. Ein Stilmitt el, das schnell Über- druss erzeugt. Vor allem, wenn die Anspielun- gen nur manchmal zu den Charakteren passen. In den beiden Figuren selbst liegt aber die Stärke des Romans. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr wünscht man ih- nen ein glückliches Ende. Das entschädigt je- doch nur teilweise für die immer wieder klischee behaftete Geschichte und die vielen Wiederholungen, die irgendwann vor allem ein Gefühl erzeugen: Erschöpfung. JOSEF BRAUN ▶ Kyra Groh: Sicherheit ist eine verdammt fi ese Illusion. Hamburg: Arctis 2020. 384 S., 18 €, ab 14 J., erscheint am 13.3. www.kreuzer-leipzig.de 79 Zum 100. Geburtstag von Elizabeth Shaw Gastspiel des Landestheaters Eisenach Feiern Sie mit uns! Wir laden Sie herzlich ein: Am Sonntag, 15. März 2020 11:00 – 11:45 Uhr & 14:00 – 14:45 Uhr Theaterhaus Schille Otto-Schill-Straße 7 | Leipzig Ab 4 Jahren, Eintritt frei , 5 b a , 5 9 , 9 a , n e t i e S 6 1 , h c u b r e d l i b p p a P 4 - 3 1 0 7 7 - 7 0 4 3 - 8 7 9 N B S I

DONNERSTAG TIPP Sachsen in Arbeit Unter dem Titel »Arbeit in Sachsen« hat die Leipziger Verlegerin Kirsten Witt e-Hofmann von der Edition Überland mit dem Politikwissen- schaft ler und Soziologen Johannes Kiess kürzlich einen Band zur Arbeitssituation im Freistaat heraus- gegeben. Neben historischen Betrachtungen, Interviews, Porträts und Analysen wird der Blick auch Richtung Zukunft geworfen. Eine vielversprechende Buchvorstellung. ▶ 12.3., 12.30 Uhr, Forum Sachbuch 11.30 Palast der Miserablen, Die Geschichte eines Jungen aus den Slums von Bagdad, Gespräch mit Daniel Fiedler und Abbas Khider ◼ Das Blaue Sofa 12 BIS 14 UHR TIPP 12.00 Preis der Leipziger Buchmesse 2020, Die Nominierten der Kategorie Sach- buch/Essayistik im Gespräch mit Katharina Herrmann, Marc Reichwein und Bett ina Hitzer ◼ Forum Literatur Halle 4 12.00 Mein Besuch bei den Ahnen, 200 Jahre Familiengeschichte(n) aus Sachsen, Böhmen, Schlesien und Bayern, mit Werner Müller ◼ Forum Sachbuch Halle 5 12.00 Faszination Social Reading, Podiums- diskussion über den Reiz des gemeinsamen Lesens und welche Chancen und Risiken es birgt, Diskussion mit Alex Kuhn, Rita Winter und Luise Finsterbusch ◼ Studium rund ums Buch 12.30 Mallows oder Katzengrütze, Kinderkrimi über ein Zwillingspaar, das eine Woche alleine ist, Lesung und Gespräch mit Sonja Ruf und Joachim Güntner ◼ Lese-Treff 12.30 Verhältnis von Glaube und Vernunft aus islamischer Perspektive, Gespräch mit Tahir Chaudhry und Saadat Ahmad ◼ Leseinsel Religion 12.30 Was bewegen, U18 -oetry-Slam mit Bas Bött cher ◼ #Selberdenken: das junge Forum fü r Politik und Medien 12.30 Abgang ist allerwärts, Vom Leben auf dem Land in den letzten Jahren der DDR, mit Reinhard Kuhnert und Michael Hametner ◼ Forum Literatur Halle 5 12.30 Streckenläufer 35, Andreas Dury stellt den Streckenläufer vor – die einzige saarländische Literaturzeitschrift ◼ Literaturcafé 12.30 Ausschluss. Das Politbüro vor dem PArteigericht, Die Verfahren 1989/1990 in Protokollen und Dokumenten – ein Editions- bericht von Gerd-Rüdiger Stephan ◼ Die Bühne 12.00 Schauspieler lesen aus dem Repertoire 12.30 Alegria para o fi m do mundo, Lesung mit der Dichterin Andreia C. Faria, die fü r ihr letztes Werk den Preis fü r den besten Ge- dichtband der Portugiesischen Gesellschaft der Autoren erhielt ◼ Botschaft von Portugal 12.30 Lob der Melancholie. Rätselhaft e Bot- schaft en, Der Preisträger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2020 im Gespräch ◼ ARD Forum TIPP 12.30 Sachsen in Arbeit, Gemeinsam mit seinen Gästen spricht Johannes Kiess über die Bedeutung von Arbeit fü r und in Sachsen ◼ Forum Sachbuch Halle 5 Johannes Kiess diskutiert mit seinen Gästen über das Thema Arbeit in Sachsen. 12.3., 12.30 Uhr edition überland mit dem DGB e d . d n a l r e b ü n o i t i d e Forum Sachbuch Halle 5, Stand F401/G410 12.30 Superbusen, Gisela zieht nach Chemnitz und fi ndet Freundinnen. Gemeinsam gründen sie eine Band, Superbusen. Lesung und Gespräch mit Paula Irmschler und Katrin Gott schalk ◼ taz Studio des Theaters der Jungen Welt ◼ Theaterbus des Theaters der Jungen Welt 12.00 Herrschaft sfreie Institutionen, Lesung und Gespräch mit Thomas Wagner und Rüdiger Haude ◼ Die Bühne 12.00 Der Canalett o vom Prenzlauer Berg, Le- sung und Gespräch mit Knut Elstermann über Leben und Wirken des Malers Konrad Knebel ◼ nd-Stand Halle 5, Stand G 408 TIPP 12.00 AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt, Christina Clemm, Fach- anwältin fü r Strafrecht und Familienrecht, im Gespräch mit Elsa Koester ◼ der Freitag 12.00 Die Versteigerung der Werte, Was bedeutet die Freiheit vor dem Hintergrund unrefl ektierter Nationalismen und Populismen heute? Diskussion mit Vladimir Tismaneanu, Katharina Raabe und Tomas Venclova ◼ Café Europa 12.00 Aliens welcome!, Science-Fiction Literatur aus Westfalen? Ja, es gibt sie, man muss sich nur auf die Suche begeben, Gespräch mit Walter Gödden und Michael Serrer ◼ Literarischer Salon NRW 12.00 Antisemitismus in der Schule und als Herausforderung in der Bildung, Gesprächs- runde mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis, Diskussion mit Esther Jonas-Märtin, Samuel Salzborn, Judith Rahner ◼ Forum Sachbuch + Buchkunst www.kreuzer-leipzig.de SERVICE | 12.30 H wie Heimlich! Wie lebt es sich in einer Welt ohne Buchstaben?, Betroff ene erzählen im Gespräch aus ihrem Leben und einem Alltag ohne Schrift ◼ Koordinierungsstelle Dekade fü r Alphabetisierung 13.30 Vom Schreiben leben: Zwischen Inspirati- on und Bürokratie, Die Autorin Svenja Gräfen berichtet aus ihrem Arbeitsalltag als Schrift - stellerin im Gespräch mit Wolfgang Tischer ◼ Leseinsel autoren@leipzig 12.30 Die Chroniken des Südviertels, Eine 13.45 Ahoj Leipzig! Czech Practice 2019, Rück- Geschichte über die Zeit und die Kinder des wilden Kapitalismus des litauischen Bestsel- lerautors Rimantas Kmita ◼ Forum Ost-Süd-Ost TIPP 13.00 Preis der Leipziger Buchmesse 2020, Die Nominierten der Kategorie Über- setzung im Gespräch mit Tobias Lehmkuhl, Katharina Teutsch und Pieke Biermann ◼ Forum International und Übersetzerzentrum 13.00 Sonne, Mond, Zinn, Es geht um die Liebe der Eltern und die Liebe, die die Kinder ihren Eltern entgegenbringen, mit Alexandra Riedel ◼ Forum Die Unabhängigen blick auf den Gastlandauft ritt Tschechiens auf der Leipziger Buchmesse 2019 – Diskussion mit Martin Krafl , Tomás Kubícek und Marek Šindelka ◼ Nationalstand der Tschechischen Republik 14 BIS 16 UHR 14.00 Über den Tellerrand?, Diskussion über Literaturübersetzer in der DDR, mit Karin Krieger, Andreas F. Kelletat und Andreas Tretner ◼ Forum International und Übersetzerzentrum 13.00 Die beste Depression der Welt, Helene 14.00 Martin Heidegger – ein Opportunist?, Die Bockhorst erzählt von Unvollkommenheit und Optimierungswahn ◼ Forum Literatur ’buch aktuell’ 13.00 Väter der Zukunft , Björn Vedders Essay schlägt eine zeitgemäße Vaterrolle vor, jen- seits von überkommenen Männlichkeitsbildern ◼ Leseinsel Junge Verlage 13.00 Wenn die Liebe ruht, Der bedeutendste zeitgenössische Schrift steller Sloweniens stellt seinen aktuellen Roman vor. Lesung und Gespräch mit Drago Jancar und Terry Albrecht ◼ Forum Ost-Süd-Ost 13.00 Drei Leben lang, Felicitas Korn verknüpft drei sehr unterschiedliche Lebensgeschichten miteinander ◼ Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV 13.00 Das verfallene Haus des Islam, Inwieweit nimmt der Fundamentalismus den Islam weltweit in den Würgegriff und welche Wege fü hren aus dieser Sackgasse? Gespräch mit Ruud Koopmans und Michael Sahr ◼ Das Blaue Sofa 13.15 Das Amulett und das Mädchen – Lebens- spuren zwischen Frankfurt am Main, Minsk und Sobibór, Archäologen bergen im NS- Lager Sobibór ein Amulett . Wer war Karolina Cohn, die Eigentümerin? Lesung und Ge- spräch mit Anja Mierel und Klaus Hillenbrand ◼ taz Studio 13.30 Der gescheiterte Hitler-Att entäter, Was blockierte das Andenken an den christlich und kommunistisch geprägten Att entäter Jo- hann Georg Elser in Deutschland? Gespräch von Matheus Hagedorny, David Hellbrück und Philip Zahner ◼ Forum Sachbuch + Buchkunst TIPP 13.30 Die Gott esanbeterin, Nora Gomringers neue Auswahl ihrer Betrach- tungen des Dies- und Jenseitigen ◼ Leseinsel Junge Verlage 13.30 Tierschutz mit Messer und Gabel, Lesung und Gespräch mit Andrea Flemmer ◼ Forum Sachbuch Halle 3 13.30 Hawaii, Von zwei Tagen und drei Nächten eines jungen Mannes, der durch Heilbronn läuft , mit Cihan Acar ◼ Forum Literatur Halle 4 13.30 Rosa Luxemburg: Spurensuche, Lebens- bilder einer polnisch-jüdischen Familie, mit Holger Politt ◼ Die Bühne 13.30 Romeo & Julia: Reanimiert, Klassiker- parodie im digitalen Zeitalter, mit Jan Lindner ◼ Theaterbus des Theaters der Jungen Welt TIPP 13.30 Straßenkampf. Warum wir eine neue Fahrradpolitik brauchen, Schwungvolles Plädoyer fü r eine nachhaltigere und fahrrad- freundlichere Verkehrspolitik, Gespräch mit Kerstin Finkelstein und Philipp Kaufmann ◼ Forum Sachbuch Halle 5 13.30 Writers in Prison, Es werden Texte inhaf- tierter und verfolgter Autoren und Autorinnen aus Eritrea und dem Nahen Osten gelesen, mit Astrid Vehstedt, Simone Trieder und Heinrich Peuckmann ◼ Forum Literatur und Hörbuch politische Biografi e eines öff entlichen Philo- sophen, Buchpräsentation und Diskussion, mit Thomas Rohkrämer und Dirk van Laak ◼ Forum Sach- und Fachbuch, Halle 3 Thomas Rohkrämer Martin Heidegger Eine politische Biographie Martin Heidegger — ein Opportunist? Die politische Biographie eines öffentlichen Philosophen Buchpräsentation und Diskussion mit Thomas Rohkrämer und Dirk van Laak Donnerstag, 12. März 2020 | 14.00 Uhr Forum Sach- und Fachbuch Halle 3, Stand H 300 TIPP 14.00 Brain Drain in Südosteuropa, Die unterschiedlichen Perspektiven der Migration aus Südosteuropa, Diskussion mit Mircea Cartarescu, Mirko Schwanitz und Tobias Thimm ◼ Café Europa 14.00 Deutscher Jugendliteraturpreis 2020, Bekanntgabe der Nominierungen und Verga- be der Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipen- dien, mit Jan Standke, Christine Knödler und Kathrin von Papp-Riethmüller ◼ CCL Saal 1 TIPP 14.00 Wozu Literaturzeitschrift en heu- te?, Die Chefredakteure von Sinn und Form, Marginalien, Edit und Palmbaum diskutieren mit Denis Scheck ◼ Forum Literatur ’buch aktuell’ 14.00 Das Romanische Café, an der Gedächt- niskirche war in den 1920ern der wohl be- kannteste Kunstt reff punkt Berlins, Lesung mit Ingrid Feix ◼ Forum Literatur Halle 5 14.00 China, Russland, Türkei: Südosteuropa im Fokus externer Akteure, Diskussion mit Jens Bastian, Florian Bieber und Hansjörg Brey ◼ Forum Ost-Süd-Ost 14.00 Eine Prise Funkgeschichte, Geschichten aus 100 Jahren Rundfunk, mit Rainer Suckow ◼ Forum Literatur und Hörbuch 14.00 Nordirland: Der gescheiterte Aufb au nach der Niederlage der IRA, Diskussion mit Dieter Reinisch und Liam Ó Ruairc ◼ Die Bühne 14.00 Kein schöner Land, Johann Voß und Muzghan Schaff a präsentieren politische und persönliche Gedichte und Lieder ◼ Musikcafé 14.00 Franz-Hessel-Preis, Der deutsch-fran- zösische Preis fü r zeitgenössische Literatur, Gespräch mit Susanne Röckel und Thorsten Dönges ◼ Arte 14.00 Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, Gespräch mit László Földényi ◼ LVZ-Autorenarena 11. 12. 13. 14. 15. 81

DONNERSTAG TIPP »These Girls« Die ehemalige kreuzer-Musik- redakteurin Juliane Streich hat einen sehr lesenswerten »Streifzug durch die feministische Musikge- schichte« herausgegeben – mit rund 100 Texten über Nina Simone, Madonna, Björk, Alice Coltrane, Kimya Dawson, Patti Smith, Marianne Rosenberg, Kate Bush, The Slits, Tamara Danz, Lauryn Hill, Marusha, Spice Girls, Beyoncé, Die Heiterkeit … ▶ 12.3., 20 Uhr, Institut für Zukunft 17.00 Zusammen sind wir unbesiegbar, Eine 18.00 Die DDR im Blick der Stasi 1989, Ge- Geschichte wie von Tom Sawyer und Huckleberry Finn an der ungarisch-slowaki- schen Grenze, Lesung mit Peter Balko und Zorka Ciklaminy ◼ Alte Nikolaischule / Richard-Wagner-Aula 17.00 Lomé. Der Aufstand, Ein Blick auf Struk- turen afrikanischer Macht- und europäischer Außenpolitik, Lesung mit Musik von Rainer Nitsche, Christoph Nix und Mohamed Badawi ◼ Forum Die Unabhängigen 17.00 Kollektive Unschuld. Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern, Die deutsche Vergangenheitsbewältigung galt als Erfolg – bis die Rechtsradikalisierung in Politik und Gesellschaft zunahm, Gespräch mit Anja Thiele und Samuel Salzborn ◼ Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur 17.00 Die Blaue Stunde: Buchzeit: Preis der Leipziger Buchmesse 2020, Gespräch mit Sandra Kegel und Gert Scobel ◼ Das Blaue Sofa spräch über die geheimen Berichte an die SED-Führung, mit Martin Stief, Rainer Müller und Dagmar Hovestädt ◼ Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig (BStU) 18.00 Fragmente aus der Endzeit – Negatives Geschichtsdenken bei Günther Anders, Lesung und Gespräch mit Ulrich Brieler und Anna Pollmann ◼ Café-Bar Radrevier TIPP 18.00 Rückkehr des Echos, Gesammelte Gedichte, mit Volker Braun und Alain Lance ◼ Institut français d’Allemagne 18.00 Abgang ist allerwärts, Vom Leben auf dem Land in den letzten Jahren der DDR, mit Michael Hametner und Reinhard Kuhnert ◼ Bibliothek Plagwitz »Georg Maurer« TIPP 18.00 Leipziger Buchpreis zur Europäi- schen Verständigung 2020, Gespräch mit László F. Földényi (»Lob der Melancholie. Rät- selhafte Botschaften«), mit Adam Soboczynski ◼ Zeitgeschichtliches Forum SERVICE | J E N N I F E R R E S S E L TIPP 19.00 Wenn Sprache an Grenzen stößt, Über den historischen Bodensatz der Wörter und die Notwendigkeit, sich zu ihnen zu verhalten, mit Tanja Handels, Susan Arndt und Maria Hummitzsch ◼ Grassi-Museum für Völkerkunde zu Leipzig TIPP 19.00 Die Wüste. Literaturgeschichte einer Urlandschaft des Menschen, Andreas Main (Deutschlandfunk) im Gespräch mit dem in Israel lebenden Schriftsteller Chaim Noll ◼ Bibliotheca Albertina, Vortragssaal 19.00 Der schmale Grat: Als Arzt und Abenteu- rer zwischen Leben und Tod, Lesung und Gespräch mit Hubert Messner und Lenz Koppelstätter ◼ Finanzamt II 19.00 Prinzip Mensch – Macht, Freiheit und Demokratie im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz, Digitale Demokratie oder digitale Diktatur? – Lesung und Gespräch mit Paul Nemitz, Matthias Pfeffer und Daniela Kolbe ◼ Friedrich-Ebert-Stiftung 19.00 Das Romanische Café, an der Gedächtnis- kirche war in den 20ern der wohl bekannteste Kunsttreffpunkt Berlins, Lesung mit Ingrid Feix ◼ Ursula Mattheuer-Neustädt und Wolfgang Mattheuer Stiftung 19.00 Fotokunst: The Helsinki School. The Nature of Being. Vol. 6, Gespräch über die konzeptionelle Sichtbarmachung von Natur, mit Laura Hirvi und Antje Mählmann ◼ A & O Kunsthalle 19.00 Eine Prise Funkgeschichte, Geschichten aus 100 Jahren Rundfunk, mit Rainer Suckow ◼ Bibliothek Holzhausen 19.00 Weit war der Himmel über Palästina, Drei Familien, ein Land – ein großer Palästina- Roman, Gespräch mit Matthias Morgenthaler und Avi Primor ◼ Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur 19.00 Bedeutende Bärte – Eine Philosophie der Gesichtsbehaarung, Der Leipziger Philosoph Paul Stephan kommt vom Bart der Philoso- phen auf eine Philosophie des Bartes ◼ Kuapo – Die Kulturapotheke 19.00 Ein Mann seiner Klasse, Eine Geschichte vom Leben und Sterben, Nacheifern und Abnabeln, Verdammen und Verzeihen – mit Mladen Gladic und Christian Baron ◼ Haus der Demokratie 19.00 Grüner wird’s nicht. Warum wir mit der ökologischen Krise völlig falsch umgehen, Lesung zum Debattenbuch, mit Kathrin Hartmann ◼ Umweltbibliothek TIPP 19.00 Straßenkampf. Warum wir eine neue Fahrradpolitik brauchen, Schwungvol- les Plädoyer für eine nachhaltigere und fahr- radfreundlichere Verkehrspolitik, Gespräch mit Kerstin Finkelstein und Philipp Kaufmann ◼ Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) 19.00 Starke Frauen lesen: Ostalgie und Doppelleben, mit Miriam Bengert, Sigrid Kleinsorge und Rita König ◼ Galopprennbahn Scheibenholz / Brasserie 19.00 Paargespräche, mit Line Hoven, Jochen Schmidt und Judith Luig ◼ Museum für Druckkunst 19.00 Neue Reisende, Sensibler Minimalismus 19.00 Münchhausen – Lügenbaron oder und subtile Situationskomik, Lesung und Gespräch mit Tine Høeg und Christopher Heil ◼ Bach-Archiv brillanter Erzähler, Eine Hommage an den un- verbesserlichen Lügenbaron zu seinem 300. Geburtstag im Mai 2020, mit Erik Gloßmann ◼ Clownmuseum – Dipeto’s Welt der Clowns TIPP 19.00 Don Giovanni fährt Taxi, Groteske, 19.00 Neuer Feminismus?, Redakteure der komische und unerhörte Begebenheiten, zusammengestellt vom legendären Theater- kritiker Gerhard Stadelmaier ◼ Cammerspiele 17.00 Aus Verantwortung, Was der moderne 18.00 Seid doch laut! Die Frauen für den 19.00 Europa. Eine Geschichte seiner Kulturen, Liberalismus mit dem 20. Juli 1944 zu tun hat, Lesung und Gespräch mit Armin Fuhrer und Karl Schenk Graf von Stauffenberg ◼ Forum Literatur Halle 5 17.30 Eure Freiheit, unsere Freiheit, Stephan Wackwitz über seinen Ost-Europa-Essay und über den Essay von Àgnes Heller »Orbanismus« ◼ Forum Die Unabhängigen Frieden in Ost-Berlin., Ab 1982 unterwarf die SED-Führung im Ernstfall auch Frauen der Wehrpflicht. Dagegen formierte sich eine Oppo- sitionsgruppe, die bis 1989 für Veränderungen kämpfte, Buchvorstellung und Gespräch mit Almut Ilsen, Sebastian Schönemann und Ruth Leiserowitz ◼ Gedenkstätte Museum in der »Runden Ecke« / ehm. Stasi-Kinosaal 17.30 Eine warme Stimme schleicht sich in dein 18.00 Die Große Hamburger Straße, Mit die- Ohr, Gewerkschaftliche Antworten auf Fluch und Segen von Künstlicher Intelligenz, mit Lothar Schröder ◼ Die Bühne 17.30 Der Himmel über der Grenze, Schilderung einer persönlichen Fluchtgeschichte aus dem Iran nach Deutschland, Lesung und Gespräch mit Said Boluri ◼ Ost-Passage Theater 17.30 #GermanDream: Wie wir ein besseres Deutschland schaffen, German Dream statt German Angst, Lesung und Gespräch mit Düzen Tekkal ◼ Zeitgeschichtliches Forum 17.35 Kultur heute, Der Leipziger Buchpreis, Gespräch mit Hubert Winkels und Maja Ellmenreich ◼ Deutschlandradio 18 BIS 20 UHR 18.00 Darwin schlägt Kant – Über die Schwä- chen der menschlichen Vernunft und ihre fatalen Folgen, Jörg Schieke und Frank Urbaniok diskutieren über den Vor- marsch von Populismus und Fake News ◼ Stadtbibliothek / Grassisaal 18.00 Die Bilder unseres Lebens, Leipzig, 1954: Das Kino »Die Schauburg« ist Leidenschaft und Lebenssinn der Familie Lindemann, bis sie enteignet wird... Lesung mit Ines Thorn ◼ Schauburg / Kino am Adler sem Roman fasst Irina Liebmann ihre ganze bisherige Arbeit über die Mitte Berlins in einem Werk zusammen, Lesung mit Jasmin Camenzind und Irina Liebmann ◼ Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur 18.00 Mit schwulen Lesbengrüßen: Das Les- bische Aktionszentrum Westberlin (LAZ), Marginalisierte, politische und soziale Kämp- fe. Aktuelle Ansätze der lesbisch_queeren Bewegung, Lesung mit Lara Ledwa ◼ Frauenkultur 18.30 Die Vertrauensfrage, Soziologin Jutta Allmendinger im Gespräch mit Jan Wetzel über das Miteinander heute und in Zukunft ◼ Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig 18.30 Das gespaltene Land, Wie groß ist die Angst der deutschen Gesellschaft vor einer Spaltung des Landes? – Diskussion mit Hans-Joachim Maaz und Simone Liss ◼ Altes Rathaus / Festsaal 18.30 Ach, Virginia, Was vom Leben übrig blieb – ein Roman über Virginia Woolf, Lesung mit Jan Valk und Michael Kumpfmüller ◼ Apothekenmuseum 18.30 Kunst und Verbrechen, True Crime auf dem Kunstmarkt – fundiert recherchiert und dabei so spannend wie ein Krimi, Lesung und Gespräch mit Stefan Koldehoff und Tobias Timm ◼ Museum der bildenden Künste Eine Kulturgeschichte von der Antike bis in die Gegenwart, mit Jürgen Wertheimer und Vladimir Balzer ◼ Alte Nikolaischule / Richard-Wagner-Aula 19.00 Judenhass, Die Geschichte des Antisemi- tismus von der Antike bis zur Gegenwart, mit Einhart Lorenz und Daniela Stilzebach ◼ Bürgerverein Waldstraßenviertel 19.00 Richard I. Löwenherz. Ikone des Mittelal- ters, Robert-Tarek Fischer über die Schlüssel- figur und Legende des Hochmittelalters ◼ Bibliothek Gohlis »Erich Loest« 19.00 Klassische Mythologie im Mittelalter, Antikenrezeption in der bildenden Kunst, Lesung mit Ulrich Rehm ◼ Studiensaal des Antikenmuseum der Universität Leipzig 19.00 Von Gartenzimmern und Zaubergärten, Reise durch die Gärten des Lebens, Helga Schütz ◼ Botanischer Garten TIPP 19.00 Die Umseglung der Welt. James Cook und die Suche nach dem Südland, Lesung mit Michael Pantenius ◼ Vereinshaus Wasserstadt Leipzig 19.00 Klassenfoto mit Massenmörder, Das Doppelleben des Artur Wilke eine wahre Geschichte – mit Jürgen Gückel ◼ Stadtbibliothek / Grassisaal 19.00 Kontext Vietnam. Vergangenheit, Gegen- wart, Mythenbildung, Historische Feinanaly- sen und politische Perspektiven, mit Günter Giesenfeld und Jonas Grundmann ◼ Altes Rathaus / Grüner Salon 19.00 Melancholie des Reisens, Reisen nach Mali, Afgahnistan, Tunesien und den Jemen, mit Michael Roes ◼ Kunsthalle der Sparkasse Literaturzeitschrift allmende sprechen über ihre Texte, ihr Schreiben und ihre Erfahrungen mit dem Literaturbetrieb, mit Bettina Wilpert, Lea Sauer und Ariane Lösch ◼ Monaliesa – Feministische Bibliothek AB 18 Uhr AB 18 Uhr moritzbastei MORITZbastei www.ldrei.de www.ldrei.de TIPP 19.00 L3 Lange Leipziger Lesenacht, Die (fortgesetzte) Nacht der neuen deutsch- sprachigen Literatur in der Moritzbastei mit Dominik Dombrowski, Kerstin Preiwuß, Nora Gandenbrink, Line Hoven, Jochen Schmidt, Verena Güntner, Christian Schulteisz, Joshua Groß, Pierre Jarawan, Frank Rudkoffsky, Nele Pollatschek, Paul Bokowski, Michael-André Werner, Olivia Wenzel, Leif Randt, Dominik Barta, Frederic Wianka, Nora Gomringer, Mario Osterland, Jan Kuhlbrodt, John Sauter, Volker Sielaff, Max Czollek, Sünje Lewejohann, Lea Schneider, Katharina Bendixen, Simone Scharbert, Tobias Schwartz, Simone Hirth, Lucia Leidenfrost, Anna Herzig, Jasmin Schreiber, Nava Ebrahimi, Damiano Femfert, Helena Finn, Luka*s Friedland, Daniel Kalak, Cecily Ogunjobi, Josefa Ramírez Sánchez, Amanda Lasker-Berlin, Julia Malik, Benjamin Quaderer, Birgit Birnbacher, Rebekka Knoll, Leona Stahlmann, Marius Hulpe, Alexandra Riedel, Janna Steenfatt, Frank Goosen, Christopher Kloeble, Natalie Grams, Thomas Pletzinger, Alexandru Bulucz, Marina Frenk, Nadja Küchenmeister ◼ Moritzbastei, Ratstonne 19.00 Angstfresser, Wenn die Angst das Leben beherrscht und die Vergangenheit die Gegen- wart einholt, Lesung mit Grit Poppe ◼ Sächsisches Psychiatriemuseum www.kreuzer-leipzig.de 11. 12. 13. 14. 15. 83

FREITAG TIPP Literatur statt Brandsätze Die bereits 2016 ins Leben gerufene Reihe von Autorinnen und Autoren aus Sachsen, die im ganzen Freistaat Lesungen und Gespräche gegen Fremdenfeindlichkeit anbieten, ist auch zur diesjährigen Messe wieder dabei: Diesmal liest Kerstin Hensel aus ihrer Novelle »Regenbeins Farben«, die Leiterin des Vereins »Lauter Leise Kunst und Demokratie in Sachsen« Anna Kaleri spricht über die Arbeit der Initiative. ▶ 13.3., 10.30 Uhr, Buchhandlung Hugen- dubel F O T O : S U S A N N E S C H L E Y E R / A U T O R E N A R C H I . V D E FREITAG, 13.3. 9 BIS 12 UHR 10.30 VERSschmuggel/reVERSible, Lyrik am Morgen mit Thomas Wohlfahrt, Carolin Callies und Manfred Metzner ◼ Forum Die Unabhängigen 9.00 Es war die Nachtigall, Zu Vorurteilen und 10.30 Einmal noch Margeriten pfl ücken, 44 Toleranz bei Themen wie Umwelt, Veganismus und Jagen, mit Katrin Bongard ◼ Umweltbibliothek Lebensweisheiten Sterbender, mit Rüdiger Wolff und Marion Jett enberger ◼ Forum Sach- u.Fachbuch Andreas Greve 13.03. – 9 Uhr Kinder- und Jugendzentrum Halle 5 e.V. – Leipzig TIPP 9.00 Haben wir auch nichts vergessen?, Andreas Greve liest sein neues Abenteuer des liebenswerten Duos Hubert und Huschl ◼ Halle 5 im Werk 2 9.00 Als wir allein waren, Preisgekröntes kanadi- sches Bilderbuch über Liebe, Widerstand und respektvolles Zusammenleben, Gespräch mit David A. Robertson ◼ Leipzig International Kindergarten 10.00 Wozu braucht man Jungs, Lesung zum Jugendbuch über Inklusion, erste Liebe, Freundschaft , Toleranz und den Umgang mit blinden Menschen, mit Franziska Sgoff ◼ Bibliothek Schönefeld 10.00 Pembo – Halb und halb macht doppelt glücklich!, Pembo zieht mit ihrer Familie von der Türkei nach Deutschland. Schrecklich! Oder doch nicht?, Lesung mit Ayse Bosse ◼ Thalia-Buchhandlung / Allee-Center TIPP 10.00 Podium jüngster Autoren, Ge- schichten und Darbietungen aus dem Buchkinder-Kosmos ◼ Podium jüngster Autoren Lotte Bräuning 13.03. – 10 Uhr Bibliothek Grünau Mitte, Leipzig Leipzig 10.00 Annie und die Bärenjäger, mit Autorin und Illustratorin Lott e Bräuning ◼ Bibliothek Grünau-Mitt e 10.00 Robin und Lark, Über zwei starke Frauen, die ein starkes Band verbindet, Lesung und Gespräch mit Alix Ohlin ◼ Botschaft von Kanada 10.30 Die Wasser der Ilm – Eine kleine Ge- schichte Thüringens, Iris Fleischhauer beschreibt ihre Wanderung entlang der Ilm ◼ Forum Sachbuch Halle 3 10.30 Der Leser im Körper, Lesung und Ge- spräch mit Zuzana Jürgens und Marek Šindelka ◼ Nationalstand der Tschechischen Republik 10.30 Drei Leben lang, Felicitas Korn verknüpft drei sehr unterschiedliche Lebensgeschichten miteinander ◼ Forum Literatur Halle 4 10.30 Postheroische Helden, Der Held lebt, er ist aber nicht unsterblich! Warum das eine gute Nachricht ist, zeigt dieses Buch, Gespräch mit Thorsten Jantschek und Ulrich Bröckling ◼ Das Blaue Sofa TIPP 10.30 Literatur statt Brandsätze / Lauter Leise, Kerstin Hensel liest aus »Regenbeins Farben«. Anna Kaleri stellt die Initiative vor, mit Ine Dippmann, Elia van Scirouvsky ◼ Buchhandlung Hugendubel 11.00 Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte, Nach dem großen Feuer fi ndet Mama Reh am Rande des Waldes einen kleinen Fuchs, Lesung mit Kirsten Boie ◼ Theater der Jungen Welt, Etage Eins 11.00 Herkunft , Erfahrungsaustausch über das Übersetzen deutscher Literatur mit Teilneh- mern des Internationalen Übersetzertreff ens ◼ Forum International und Übersetzerzentrum 11.00 Wense, Tragikomischer Debütroman über Poesie und Irrsinn, mit Beatrice Faßbender und Christian Schulteisz ◼ Forum Die Unabhängigen TIPP 11.00 Herr Rudi, Anna Herzigs Geschichte über ein lebenslanges Requiem auf die große Liebe ◼ Leseinsel Junge Verlage 11.00 Dein Sachsen – das Land und seine Verfassung, Lesung und Gespräch mit Werner Rellecke, Sandy Schulze und Kirsten Witt e-Hofmann ◼ #Selberdenken: das junge Forum fü r Politik und Medien 10.15 As Crianças Invisíveis, Ein Werk, das die 11.00 Die Stimmen der Übriggebliebenen, Ein Themen Adoption, Misshandlung und Verlas- senheit behandelt, Gespräch mit Patrícia Reis ◼ Forum International und Übersetzerzentrum 10.15 German Dream – Wie wir ein besseres Deutschland schaff en, Aufruf, fü r die Werte des Grundgesetzes und fü r Gemeinsamkeit in Vielfalt einzustehen, Lesung und Gespräch mit Doris Akrap und Düzen Tekkal ◼ taz Studio 17-Jähriger auf der Suche nach Hilfe gerät in eine Psychiatrie, Lesung mit Olaf Junge und Christian Discher ◼ Leseinsel autoren@leipzig 11.00 Die Sanft mütigen, Lesung und Gespräch mit Angel Igov und Andreas Tretner ◼ Forum Ost-Süd-Ost SERVICE | 11.00 Wir sehen uns im Westen, Jüngere deut- sche Geschichte erzählt in einfacher, klarer Sprache, mit Dorit Linke ◼ Theaterbus des Theaters der Jungen Welt 11.00 Neue Reisende, Sensibler Minimalismus und subtile Situationskomik, Lesung und Gespräch mit Tine Høeg und Christopher Heil ◼ Nordisches Forum 11.00 Die Kunst des Miteinander-Redens. Über den Dialog in Gesellschaft und Politik, Bernhard Pörksen und Catherine Newmark im Gespräch ◼ Forum Literatur Halle 4 11.00 Wie viele Farben hat der Regenbogen – Wer ist eigentlich queer?, Diskussionsrunde über queere Bücher ◼ Schwarzes Sofa 11.00 Die gefä hrdete Rationalität der Demo- kratie, Das Buch analysiert die Verrohung der Sprache sowie die neuen Grenzen des Sagbaren und bietet Orientierung fü r die Praxis, Gespräch mit Gert Scobel und Julian Nida-Rümelin ◼ Das Blaue Sofa 11.00 Die Slowenische Bibliothek, Der Slowe- nischen Literatur widmet sich diese neue Bibliothek der Verlage Wieser, Drava & ZTT EST, Präsentation mit Lojze Wieser ◼ Wieser Verlag TIPP 12.00 Leseerfahrungen zwischen Wende und Wirklichkeit 1989–2020, Christiane Thiel im Gespräch mit Skadi Jennicke, Bürgermeis- terin und Beigeordnete fü r Kultur der Stadt Leipzig ◼ Leseinsel Religion 12.00 Polen in Augenblicken, In seiner poeti- schen Hommage spürt Matt hias Kneip den unterschiedlichen Facett en Polens nach ◼ Forum Ost-Süd-Ost 12.00 Was ich ihr nicht schreibe, Geschichten und Slampoesie vom Deutschsprachigen Poetry-Slam-Meister 2017 Alex Burkhard ◼ Leseinsel Junge Verlage 12.00 Protokolle vom inneren Rand, Volly Tanner liest aus seinen Büchern und Geschichten, Essays und Gedichten ◼ Theaterbus des Theaters der Jungen Welt 12.00 Mutt er aller Schweine, So tragisches wie komisches Porträt einer Familie im heutigen Jordanien, Lesung und Gespräch mit André Gstett enhofer, Sabine Wolf und Malu Halasa ◼ Forum Literatur Halle 5 12.00 Übersetzung und Liebe zur Sprache, Wie, was, warum übersetzen? Drei Perspektiven zur Übersetzung und Besonderheit tschechi- scher Literatur, Diskussion mit Kristina Kallert, Martina Lisa und Ondřej Cikán ◼ Nationalstand der Tschechischen Republik 11.00 Der rote Judas, Gespräch mit 12.00 Meine freie deutsche Jugend, Eine Thomas Ziebula ◼ LVZ-Autorenarena 11.00 Hasel, Hexe und die Anderswelt, Eine Ge- schichte über das Leben, das Glück und das Abschiednehmen, Lesung mit Anke Ortlieb ◼ Soziokulturelles Zentrum Die Villa 11.00 Deutscher Verlagspreis 2019 – Die Preisträger aus NRW, Drei Verleger*innen über ihre Arbeit und neue Chancen durch die Auszeichnung, Gespräch mit Axel von Ernst, Monika Bilstein und Stefan Weidle ◼ Literarischer Salon NRW 11.30 Wie siehst du denn aus?, Sonja Eismann im Gespräch über Body Positivity und Diversität im Kinder- und Jugendsachbuch ◼ #Selberdenken: das junge Forum fü r Politik und Medien 11.30 Agatha Christie – Biografi e, Lesung mit Barbara Sichtermann ◼ Forum Literatur Halle 5 ausdrucksstarke Graphic Novel über das Auf- wachsen in der DDR-Bürgerrechtsbewegung, mit Thomas Henseler, Susanne Buddenberg und Jana Fröbel ◼ Forum Sachbuch + Buchkunst 12.00 Deutsch-Russische Städtepartner- schaft en, Gelebtes Bürgerengagement fü r Völkerverständigung und Frieden, Diskussion mit Heidi Becherer, Eva-Maria Föllmer und Natalia Schaubert ◼ Forum Sachbuch Halle 5 12.00 Lyrik-Empfehlungen 2020 – Welche Gedichtbücher sind besonders empfehlens- wert?, Präsentation lyrischer Neuerscheinun- gen mit Gerhard Falkner, Kristina Maidt-Zinke und Uwe Kolbe ◼ Forum Literatur Halle 4 12.00 Preis der Leipziger Buchmesse, Der Juryvorsitzende Jens Bisky im Gespräch mit den aktuellen Preisträgern ◼ Arte 11.30 Der schmale Grat – Als Arzt und Aben- 12.00 Prosagedichte, Der Mensch ist Teil der teurer zwischen Leben und Tod, Lesung und Gespräch mit Hubert Messner und Lenz Koppelstätt er ◼ Forum Sachbuch Halle 3 Natur, also folgt auch Sprache deren Geset- zen, Lesung und Gespräch mit Marte Huke, Uwe Englert und Terje Dragseth ◼ Nordisches Forum 11.30 Noch alle Zeit, Eine Reise durch Fjorde, 12.30 Oppositioneller – Reformer – Wider- Gebirge, einsame Hochebenen und magische Orte, Lesung mit Alexander Häusser ◼ Forum Literatur Halle 4 standskämpfer, Alwin Brandes – Vorbild fü r politisches Engagement in der Gegenwart ◼ #Selberdenken: das junge Forum fü r Politik und Medien 11.30 Literatur aus Kap Verde, Lesung mit Germano Almeida ◼ Botschaft von Portugal 11.30 Der Himmel hat seine Vögel genommen und ist gegangen, Eine Kinderfreundschaft aus der Sicht dreier Jugendlicher, Lesung und Gespräch mit Roman Kollmer und Armin Kaster ◼ Österreich Kaff eehaus 11.30 Familienroman. Die Ereignisse von 1941 bis 1991 und darüber hinaus, Vier Generatio- nen und eine Erzählerin, die sich den Tücken der Erinnerung stellt, Lesung mit Ivana Sajko und Alida Bremer ◼ Forum Ost-Süd-Ost 12 BIS 14 UHR 12.00 Um 180 Grad, Die Begegnung mit einer Holocaust-Überlebenden ändert Lennards Le- ben vollkommen, Lesung mit Julia C. Werner und Michael Stehle ◼ Lesebude 2 12.00 Feenstaub, Lesung und Gespräch mit Cornelia Travnicek und Alexander Potyka ◼ Forum Die Unabhängigen 12.30 AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt, Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei von der renommierten Strafrechtlerin Christina Clemm ◼ Forum Sachbuch Halle 5 12.30 Aus der Küche der russischen Zaren, Dieter Karrenberg und Tatjana Kuschtewskaja über die Festmahle der Zaren ◼ Literaturcafé 12.30 Scoop, Der Klassiker des britischen Humors von Evelyn Waugh, gelesen von Bestseller-Autor Jan Weiler ◼ Forum Literatur und Hörbuch 12.30 Islam und Umweltschutz – zur Bewah- rung der Schöpfung im Islam, Was können Religionen zum Umweltschutz beitragen und wie sieht der Islam die Bewahrung der Schöpfung – Gespräch mit Mudabar Khan und Tahir Chaudhry ◼ Leseinsel Religion TIPP 12.30 Absurder Humor, eine magische Pfl anze und ein familiäres Unglück, Gespräch des »slowakischen Kafk a« Balla mit Marie- Theres Cerman über die deutsche Überset- zung seines Romans »Im Namen des Vaters« ◼ Forum Ost-Süd-Ost www.kreuzer-leipzig.de 11. 12. 13. 14. 15. 85

FREITAG TIPP »Erwachsenwerden hinter Gittern – als Teenager im DDR-Knast« Falk Mrázek ist 17 Jahre alt, als er sich 1978 durch die Grenzab- sperrung am Brandenburger Tor zwängt und mit erhobenen Händen langsam Richtung Westen bewegt, um dem Familienausreiseantrag Nachdruck zu verleihen. Endlose Verhöre, 14 Monate Haft, Zwangs- arbeit in Bitterfeld. 1979 wird er freigekauft. – Eine Geschichte über Jugend in der DDR. ▶ 13.3., 15.30 Uhr, Zeitgeschichtliches Forum 15.00 Mysterium Lektorat, Was machen die da eigentlich genau? – Diskussion mit Alexandra Rak, Stefan Hauck und Milena Adam ◼ Fachforum 2 TIPP 15.00 Fußball und Politik, Wie Politik den Fußball instrumentalisiert ◼ Bundeszentrale f. politische Bildung 15.00 Ein halber Sommer, Der Mauerbau stellt Lennie vor eine große Entscheidung – Lesung mit Maike Stein ◼ Theaterbus des Theaters der Jungen Welt TIPP 15.00 Stuart Hall: Vertrauter Fremder, Ingo Pohn-Lauggas stellt Halls Autobio- graphie vor ◼ Die Bühne 15.00 Familienroman. Die Ereignisse von 1941 bis 1991 und darüber hinaus, Vier Generatio- nen und eine Erzählerin, die sich den Tücken der Erinnerung stellt, Lesung mit Alida Bremer und Ivana Sajko ◼ Forum Die Unabhängigen 15.00 Die Verwandelten, Zwei junge Menschen verwandeln sich in Waschbären, Gespräch mit Thomas Brussig ◼ MDR 15.00 Die Bonner Buchmesse Migration, Litera- risches Forum mit gesellschaftlichem Diskurs für die Migrations- und Flüchtlingsarbeit, Lesung und Gespräch mit Hidir Eren Celik, Joël Agnigbo und Marion Rissart ◼ Literarischer Salon NRW 15.00 Spree-Athen, Gerasimos Bekas und Marina Agathangelidou im Gespräch über die deutsch-griechische Kulturszene in Berlin ◼ Arte 15.00 Ja, wo bleiben sie denn?, Der EU Beitrittsprozess nach dem französischen Veto, Diskussion mit Danijel Majic, Robert Alagjozovski und Michael Roth ◼ Café Europa 15.15 Weibliche Stimmen in der portugiesisch- sprachigen Literatur, Drei Autorinnen über die Rolle der Frau in der portugiesischsprachi- gen Literatur, Gespräch mit Ana Luísa Amaral, Djaimilia Pereira de Almeida und Patrícia Reis ◼ Botschaft von Portugal 15.30 Die unbegrenzte Freiheit auf Turnschuhe(n) – sozial-ökologische Ver- antwortung in der Diskussion, Lesung und Podiumsdiskussion ◼ Trendforum Bildung: Lernen weiter denken TIPP 15.30 Erwachsenwerden hinter Gittern – als Teenager im DDR-Knast, Falk Mrázek erzählt, wie er als Teenager DDR, Stasi und Gefängnis überstand ◼ Zeitgeschichtliches Forum 15.30 Schutzlos auf See. Die Angriffe auf die zivile Schifffahrt der DDR, Neues maritimes Sachbuch von Wolfgang Klietz ◼ Forum Sachbuch Halle 3 15.30 Leichte Böden, mit David Fuchs ◼ Österreich-Kaffeehaus Halle 4 SERVICE | TIPP 16.00 Haben wir auch nichts vergessen?, Andreas Greve neues Abenteuer mit dem liebenswerten Duo Hubert und Huschl ◼ Luftraum / Musikschule in Leipzig 17.00 Scham, Geschichte einer Vergewaltigung und der Frage, wie eine Frau damit umgeht, mit Ines Bayard und Bettina Wörgötter ◼ Alte Nikolaischule / Richard-Wagner-Aula 16.00 Mathilda oder Irgendwer stirbt immer, 17.00 Warum auf Autoritäten hören?, Kaum et- was in der Moderne ist so oft kritisiert worden wie Autorität und doch kehrt sie derzeit mit Wucht wieder zurück – Gespräch mit Catherine Newmark und Nils Markwardt ◼ Forum Literatur Halle 4 TIPP 17.00 Neues von Nietzsche, Programm aus szenischen Lesungen, Buchvorstellungen und musikalischer Umrahmung, mit Dominik Becher und Elmar Schenkel ◼ Paulinum – Neue Universitätskirche / Andachts- bereich 17.00 Todtnauberg: Die Geschichte von Paul Celan, Martin Heidegger und ihrer unmög- lichen Begegnung, Lesung von Hans-Peter Kunisch über das Treffen zweier extrem gegensätzlicher Denker des 20. Jahrhunderts ◼ Forum Sachbuch Halle 3 17.00 Skorpion und Klapperschlange, Der neue Roman mit den Blutsbrüdern Winnetou und Old Shatterhand, Lesung mit Reinhard Marheinecke ◼ Forum Literatur und Hörbuch 17.00 Als Rotkäppchen Frankreich verlassen musste, Champagner und Sekt – eine deutsch-französische Geschichte, mit Peter Winterhoff-Spurk und Volker Hildisch ◼ Literaturcafé 17.00 Die goldenen Jahre des Franz Tausend, Wie ein Hochstapler in den 1920er Jahren die Republik zum Narren hielt, Lesung mit Totus Müller ◼ Bahnhofsbuchhandlung Ludwig 17.00 Deutschland – bittere Heimat?, Wie wir Deutsche wurden und Türken blieben: mit Alexander Behrens und Lale Akgün ◼ Forum Sach- u.Fachbuch 17.00 Pavel & Ich, Über die Suche nach gemein- samen Wurzeln, der Bedeutung von Heimat und dem eigenen Seelenfrieden, Lesung mit Sandra Brökel ◼ Forum Literatur Halle 5 17.00 Ein Blick in die Zukunft, Georgische und abchasische Autoren über die Herausfor- derungen der weltweiten Verbreitung ihrer Übersetzungen, Diskussion mit Abo Iashag- hashvili, Gunda Sakania und Guram Odisharia ◼ Café Europa 17.00 Mode und Revolution, Über Mode und Kunst in der russischen Avantgarde, Ge- spräch mit Wladimir Velminski ◼ Halle 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst / Baumwollspinnerei TIPP 17.00 Mutterland, Musikalisch-theatrale Revue Passé über Heimat, Vertriebensein und die Suche nach Identitäten, Lesung mit Bernadette La Hengst und Jörg Albrecht ◼ Literarischer Salon NRW 17.00 Mythos Bildung: Die ungerechte Ge- sellschaft, ihr Bildungssystem und seine Zukunft, Plädoyer dafür, soziale Ungleichheit im Bildungswesen in den Fokus der Bildungs- politik zu rücken, Lesung und Gespräch mit Aladin el-Mafaalani und Jan Feddersen ◼ taz Studio 17.00 O. – Frauen auf der Odyssee. Eine neue Version des alten Epos aus moderner, weib- licher Sicht, Die Heldin des Romans, kurz O. genannt, bereist mit einem Chor geflüchteter Frauen die Weltmeere. Lesung und Gespräch mit Sabine Scholl ◼ Frauenkultur 17.30 Revolutionäre Gewalt – Ein Dilemma, Lesung und Gespräch mit Elfriede Müller und Titus Engelschall ◼ Die Bühne F O T O : P R I V A T 15.30 Prinzessinnenjungs, Patricia Hecht und Nils Pickert im Gespräch über das Aufwach- sen in einer Welt jenseits von Rosa und Hellblau ◼ Forum Sach- u.Fachbuch 15.30 Zetkin to go, Die Journalistin und queerfe- ministische Aktivistin Lou Zucker präsentiert eine Sammlung prägnanter Sprüche der proletarischen Frauenrechtlerin Clara Zetkin ◼ Die Bühne TIPP 15.30 Kollektive Unschuld, Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern, Gespräch mit Samuel Salzborn ◼ LVZ-Autorenarena 15.30 Die Blaue Stunde: »20 Jahre Blaues Sofa«, Seit 20 Jahren stellt das Blaue Sofa literarische Debüts vor, Gespräch mit Damiano Femfert, Paula Irmschler und Alexandra Riedel ◼ Das Blaue Sofa 15.30 DLL Tippgemeinschaft, Die Tippgemein- schaft stellt ihre neue Jahresanthologie des Deutschen Literaturinstituts Leipzig vor, mit Elia van Scirouvsky und Ine Dippmann ◼ Buchhandlung Hugendubel Der neue Dorfroman mit Todesfällen in nord- friesischen Idylle, mit Dora Heldt ◼ Forum Literatur ’buch aktuell’ 16.00 Die Wende im Leben des jungen W., Ein Wenderoman, Berlinroman, Künstlerroman: Ein Roman über eine lange Reise – Lesung mit Catharine Nicely und Frederic Wianka ◼ Leseinsel Junge Verlage 16.00 Zwischen Heimaten, Kann es mehrere Heimaten geben? Deutsche Autoren aus Russland stellen ihre neue Anthologie vor, mit Katharina Martin-Virolainen, Carola Jürchott und Artur Rosenstern ◼ Literaturcafé 16.00 Was man Leben nennt, Mögen Sie Franti- sek Drtikol? Ist Ihre Beziehung in die Brüche gegangen? Da sind Sie nicht allein – Lesung und Gespräch mit Jan Nemec und Barbora Procházková ◼ Nationalstand der Tschechischen Republik TIPP 16.00 Schönste Bücher aus aller Welt, Preisverleihung ◼ Stiftung Buchkunst 16.00 Einblicke. Briefe aus dem Rollstuhl, Lesung und Gespräch mit Anette Winkler, Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache, rollstuhlgerecht ◼ Nikolai-Eck 16.00 Meine freie deutsche Jugend, Eine ausdrucksstarke Graphic Novel über das Auf- wachsen in der DDR-Bürgerrechtsbewegung, mit Thomas Henseler, Susanne Buddenberg und Jana Fröbel ◼ Gedenkstätte Museum in der »Runden Ecke« / ehm. Stasi-Kinosaal 16.00 Kurdische Kultur in Deutschland unter Terrorverdacht, 2019 wurden zwei kurdische Verlage in Deutschland verboten. Gespräch über Hintergründe und Reaktionen mit Ayten Kaplan, Simone Barrientos und Peer Stolle ◼ Forum Sachbuch Halle 3 15.30 Clara Schumann – ein Leben für die 16.00 Grenzgänger: Unterwegs in Polen und im Musik, Das facettenreiche Leben einer Frau, die Mutter und Künstlerlegende zugleich war, Lesung mit Irmgard Knechtges-Obrecht ◼ Musikcafé TIPP 15.30 Nimbus, In neuen Gedichten ver- sucht Marion Poschmann Nähe und Ferne zu- sammenzudenken, Gespräch mit der Autorin ◼ MDR 15.30 Weihrauch, Khat und Pfeffer, Eine kritische Liebeserklärung an den Jemen, der in dieser Form heute so nicht mehr existert, Lesung und Gespräch mit Volker Toth und Marianne Manda ◼ Literaturcafé 15.30 Wenn die Liebe ruht. Zwei Jahre Nacht. Die Sanftmütigen., Drei große Romane über die Liebe und den Krieg, Lesung und Gespräch mit Jörg Plath, Drago Jancar und Damir Ovcina ◼ Common Ground-Traduki Forum Iran, Filmkritiker Jörg Taszman im Gespräch mit dem Regisseur Andreas Hoessli ◼ Arte 16.00 Kulturelle Dialoge in der iberoamerika- nischen Literatur, Die beiden Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Julián Fuks und Raquel Ribeiro aus Brasilien und Portu- gal sprechen über die lateinamerikanische Literatur ◼ Forum International und Übersetzerzentrum 16.30 Rose und Nachtigall, Gedichtband um ein zentrales, tausend Jahre altes Motiv der ara- bischen, persischen und türkischen Dichtung, Lesung mit Safiye Can und Florian Welling ◼ Forum Literatur Halle 4 16.30 Das Loch, Eine wütende Mutter schreibt Briefe an Jesus, einen Frosch und das Loch, Lesung und Gespräch mit Simone Hirth und Roman Kollmer ◼ Österreich Kaffeehaus 15.30 Grün wie ich dich liebe grün, Ein Debüt über Sehnsüchte, Begehrlichkeiten, Freuden und Ängste, Lesung und Gespräch mit Ana Schnabl und Doris Akrap ◼ Forum Die Unabhängigen 16.30 Es kann nicht still genug sein, Magische Orte: Die Beziehung von Schriftstellern zu ih- ren Schreibtischen, Lesung mit Klaus Siblewski ◼ Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV 16 BIS 18 UHR 16.00 Ballverlust – Gegen den marktkonformen Fußball, Christian Bartlaus Plädoyer für einen Totalboykott des Profifußballs – oder eine Fan-Revolution! ◼ Forum Sachbuch Halle 5 16.00 Wir sind der Osten, Die Initiative macht Menschen aus Ostdeutschland sichtbar, die die Zukunft positiv gestalten – Diskussion ◼ #Selberdenken: das junge Forum für Politik und Medien TIPP 16.30 Aufzeichnungen eines Krokodils, Lazi liebt Frauen – das ist unerhört im Taiwan der 1980er-Jahre: Eine queere Szene erwacht! Lesung mit Verlegerin Ulrike Helmer und Autorin Qiu Miaojin ◼ Leseinsel Junge Verlage 16.30 Start der Hotlist 2020, Auftakt der Hotlist, die auch 2020 die besten Bücher aus unab- hängigen Verlagen küren wird, Gespräch mit Axel von Ernst ◼ Forum Die Unabhängigen 17.00 Hölderlin übersetzen, mit Luigi Reitani ◼ Haus des Buches www.kreuzer-leipzig.de 11. 12. 13. 14. 15. 87

FREITAG, SAMSTAG TIPP F O T O : A H O J T S C H E C H Ahoj – Olá Zum ersten Mal über- gibt ein Buchmesse- Gastland den Staf- felstab ans folgende: Ana Luísa Amaral, Viktoria Hanišová, Raquel Ribeiro, Vít Slíva, Petr Váša und Studierende der HMT Leipzig treten in einen multilingua- len Dialog, der in eine musikalische Soiree mündet. Dobrý večer & boa noite Leipzig! Und wer danach noch kann: Nebenan im Felsenkeller lädt die Party der Jungen Verlage zum Schütteln der messemüden Knochen. ▶ 13.3., 20 Uhr, Schaubühne Lindenfels ▶ Party der Jungen Verlage: 13.3., 22 Uhr, Felsenkeller A B R A H A M 2 0 1 9 F E L I / I E N X 19.30 Die Spur der Schakale, Lesung und Gespräch mit Thomas Hummitzsch und Michael Lüders ◼ Smow 19.30 Tag für Tag, Saskia Luka, Trägerin des Buchpreises Familienroman 2019 der Stiftung Ravensburger Verlag, in Lesung und Gespräch mit Andrea Reidt ◼ Deutsche Nationalbibliothek 19.30 Verlagspräsentation Jung und Jung, Verlagsabend mit Verleger Jochen Jung ◼ Buchhandlung SeitenBlick 19.30 Österreichische Kriminacht, mit Stefan Slupetzky (»Im Netz des Lemming«) und Herbert Dutzler (»Letzter Jodler«) ◼ Handwerkskammer 19.30 Zwei lyrische Debüts: Berit Glanz und Slata Roschal, Die Preisträgerinnen des Literaturpreises Mecklenburg-Vorpommern (17/18) stellen ihre Bücher vor, Lesung und Gespräch mit Dirk Uwe Hansen ◼ Sprachkosmos / Sprachschule in Leipzig 19.30 Die guten Tage, Ein Casino-Abend im Literaturhaus Leipzig mit Ana Schnabl, Andreas Breitenstein und Anna Ospelt ◼ Haus des Buches AB 20 UHR 20.00 Ich weeß nich, mir isses so gosisch, Kabarettabend mit Uwe Rohlands Lene-Voigt- Programm ◼ Gosenschenke »Ohne Bedenken« 20.00 Der Empfänger, Ein deutscher Auswan- derer im Spionagenetzwerk der Nazis in New York, Lesung mit Shelly Kupferberg und Ulla Lenze ◼ Apothekenmuseum 20.00 Kultur und Kulturkampf, Flucht, Bleiben, Widerstand – die Freiheit des Wortes ist bedroht, auch hier – Diskussion mit Michel Friedmann, Sehbal Senyurt Arinli und Regula Venske ◼ Bibliotheca Albertina, Vortragssaal 20.00 Großer Leipzig liest-Abend mit Charlotte Link, Die Bestsellerautorin erzählt Bärbel Schäfer und dem Publikum über ihr Leben und Werk ◼ Kongresshalle am Zoo 20.00 Lesebühne Kunstloses Brot, Best-of der Poetry Slammer der bekannten Leipziger Le- sebühne, mit Marsha Richardz, Sarah Teicher und Jan Lindner ◼ Tapetenwerk / Texterkolonie / Haus K, 2. OG 20.00 Die Brüder Fournier, Wie wird ein Jugend- licher zum »Problemfall«, wie ertragen wir, was uns angetan wird?, Lesung mit Matthias Wittekindt ◼ Vinothek Edelrausch TIPP 20.00 Ahoj Tschechien! – Olá Portugal!, Literarische Begegnung der Buchmesse- Gastländer 2019 und 2021 – Staffel-Übergabe und Ausblick auf den Gastlandauftritt 2021 ◼ Schaubühne Lindenfels 20.00 Grenzenlose Comic-Dimensionen, Künstlergespräch mit den Autoren Andreas Martens und Isabelle Cochet ◼ Institut français d’Allemagne 20.00 Bookdate Leipzig, Ein Abend für alle Schreib- und Bücherfans sowie das Schreiben und Veröffentlichen im Self-Publishing ◼ Innside Hotel 20.00 Wohnzimmerlesung, In »Elijas Lied« zeichnet Amanda Lasker-Berlin das einfühl- same Porträt dreier sehr unterschiedlicher Schwestern, Lesung und Gespräch mit Uwe Kalkowski ◼ Wohnzimmer in Plagwitz 20.00 Lyrikbuchhandlung Freitagslesung, Ein Abend voller Lyrik. Heute zu Gast die Lyrik- Empfehlungen 2020, mit Lutz Steinbrück und Sebastian Weirauch ◼ Tapetenwerk / Rubikon Lyrikbuchhandlung / Haus K, EG TIPP 20.00 Fußball, Politik und die Macht des Geldes, Diskussion mit Autoren des Werk- statt-Verlags, mit Ronny Blaschke, Mario Leo, Alina Schwermer und Dietrich Schulze-Marmeling – präsentiert vom kreuzer ◼ Neues Schauspiel Leipzig 13.3., 20 Uhr, Neues Schauspiel Leipzig »Fußball, Politik und die Macht des Geldes« Ein Abend mit dem Verlag Die Werkstatt und seinen Autoren, präsentiert vom kreuzer, dem Leipziger Stadtmagazin Eintritt: 5 Euro / erm. 3 Euro TIPP 20.00 Todesfuge. Biographie eines Gedichts. Paul Celan 1920–1970, Zum Celan-Jahr 2020: Thomas Sparr erzählt, wie die »Todesfuge« auf besondere Weise die Biographie Celans birgt. ◼ Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur TIPP 20.00 Das Jahr 1990 freilegen, beschäf- tigt sich mit den verschiedenen Aspekten des Jahres 1990, Lesung und Gespräch mit Olaf Nicolai, Christiane Eisler und Silke Geister ◼ Stadtbibliothek / Oberlichtsaal SERVICE | 20.00 Herbstjahr, Ralph Grüneberger zeigt die radikalen Umbrüche zwischen Herbst 1989 und 1990 auf, Lesung mit Uwe Schwabe und Steffi Böttger ◼ Gedenkstätte Museum in der »Runden Ecke« / ehm. Stasi-Kinosaal 20.00 Der gute Sohn, Der niederländische Bestseller-Autor Rob van Essen stellt seinen preisgekrönten Roman vor, mit Ulrich Faure ◼ Nato SAMSTAG, 14.3. 10 BIS 12 UHR 10.00 Frühstück Europa – die tägliche Presse- schau, Was beschäftigt Europa? EU-Korres- pondenten werfen einen Blick in die Medien unserer Nachbarn ◼ #Selberdenken: das junge Forum für Politik und Medien 20.00 Das Mädchen mit der Leica, Das Leben TIPP 10.00 Podium jüngster Autoren, Ge- einer kühnen Träumerin und Fotografin, Lesung und Gespräch mit Maike Albath und Helena Janeczek ◼ Kunstkraftwerk TIPP 20.00 Lesbische* Büchernacht und Queer-Party, Lesung aus vier lesbischen* Romanen mit anschließender Queerparty, mit Amina Beerlage, Dorit David und Anne Bax ◼ Frauenkultur 20.00 Attack on Titan – The Live Experience, Der Kult-Anime auf Mega-Screen, 150 Musiker live in Concert, mit dem MDR-Sinfonieorchester ◼ QuArterback Immobilien Arena Leipzig 20.00 Endlich Ben, Transgender – Ben Melzer erzählt berührend und ehrlich von seinem Weg vom Mädchen zum Mann ◼ RosaLinde Leipzig 20.00 Kollektive Unschuld, Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern, Gespräch mit Samuel Salzborn ◼ Connewitzer Verlagsbuchhandlung 20.00 Mythos Bildung, In einer ungerechten Gesellschaft kann das Bildungssystem nicht gerecht sein, Lesung mit Aladin el-Mafaalani ◼ Altes Rathaus / Festsaal schichten und Darbietungen aus dem Buchkinder-Kosmos ◼ Podium jüngster Autoren 10.00 Christopher Golden im Gespräch, Der US- amerikanische Comic- und Romanautor gilt als Meister des Horrors und des Phantastischen ◼ Schwarzes Sofa 10.15 Leiden der chinesischen Muslime, Uiguren erleiden seit Jahren Unterdrückung. Ihre be- siedelten Gebiete, insbesondere die Provinz Cian, sind belagert, Diskussion mit Dulkan Isa ◼ Forum International und Übersetzerzentrum 10.30 Letzter Jodler, Es hat sich ausgejodelt: ein toter Sänger im Ausseer Land!, Lesung und Gespräch mit Herbert Dutzler ◼ Forum Literatur Halle 4 10.30 Dita und die 70er, Das gewöhnliche ostdeutsche Leben einer Unbequemen, mit Christiane Kriebel und Klaus Peter Joswiak ◼ Forum Literatur Halle 5 10.30 Zwei Autoren, ein Buch – Wie gemeinsa- mes Schreiben funktionieren kann, Sandra Nyklasz, Marcus Hünnebeck und Chris Karlden im Gespräch ◼ Leseinsel Junge Verlage TIPP 20.00 Gewalt gegen Frauen*, Ein Ge- 10.30 Für ein Europa der Bürger!, Ein Aufruf spräch über geschlechtsspezifische Gewalt, Justiz, Feminismus und Solidarität, Gespräch mit Christina Clemm und Margarete Stokowski ◼ Werk 2 / Halle D zum Widerstand gegen die nationalistischen Kräfte in der EU durch ihre Bürger, mit Rainer Moritz und Otfried Höffe ◼ Café Europa 20.30 Wie Frau Krause die DDR erfand, Lesung mit Kathrin Aehnlich ◼ Café Grundmann 20.30 Mut geben, statt Angst machen, Ge- spräch mit Katharina Schulze von den Grünen ◼ Grassi-Museum für Völkerkunde zu Leipzig 20.30 Ohne Flugzeug um die Welt: Klimabe- wusst unterwegs und glücklich, Travel for Future, mit Giulia Fontana und Lorenz Keyßer ◼ tapir 20.30 Willkommen im 21. Jahrhundert, Jen- seits von Furor teutonicus und Pazifismus – Deutschlands Aufgaben in der EU und in der Welt, Lesung mit Reinhard Bärenz und Joschka Fischer ◼ Zeitgeschichtliches Forum 21.00 Ein Abend in Minsk, Ein selten beachteter Nachbar: Lyrik, Essays und Geschichten aus Belarus, mit Alhierd Bacharevic, Julia Cimafiejeva und Maryna Rakhlei ◼ Nato 21.00 Der Riss, Michael Kraske und Antonie Rietzschel über die Radikalisierung im Osten ◼ Horns Erben 21.00 Konfetti im Bier & Ballverlust, Fußball- Lesung mit Toni Gottschalk und Christian Bartlau ◼ Roter Stern Leipzig / Vereinsheim 21.00 Der zerrissene Brief, mit Hanns Zischler ◼ Cammerspiele in der Kulturfabrik 21.00 Peter Szondi. Eine intellektuelle Bio- graphie, Gespräch mit Thomas Sparr und Hans-Christian Riechers ◼ Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur 21.00 Reise um die Welt in einer Nacht, Verlags- abend Wieser & Drava, Lesung mit Markéta Pilátová, Milenko Goranovic und Stanislav Struhar ◼ Schaubühne Lindenfels, Grüner Salon TIPP 22.00 Party der Jungen Verlage, Hier tanzt die Buchmesse! Musik mit Donis (Ilses Erika) und Johny Bravo (Disco 2019) ◼ Felsenkeller 10.30 Das Treuhand-Trauma, Yana Milev wi- derspricht vehement der Behauptung von der angeblich erfolgreichen Transformation des Osten ◼ Forum Sachbuch + Buchkunst TIPP 10.30 Ein Baum in Wahrheit, Lesung und Gespräch mit Vít Slíva, Zuzana Jürgens und Kathrin Janka ◼ Nationalstand der Tschechischen Republik 10.30 Unsere Welt neu denken, Gespräch mit der Generalsekretärin des wiss. Beirates zu globalen Umweltveränderungen Maja Göpel und Vivian Perkovic ◼ Das Blaue Sofa 11.00 Frauenemanzipation in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur, Expert*innen im Gespräch ◼ GEW / Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft 11.00 Solenoid, Phantastisches Erzählen des verstörenden sozialistischen Alltags in Rumä- nien, mit Mircea Cartarescu und Ernest Wichner ◼ Café Europa 11.00 Von der Verwandlung der Leipziger Vorstädte, Lesung mit Sebastian Ringel zu seinen Streifzügen durch die alten Leipziger Vorstädte ◼ Stadtbibliothek (Treffpunkt) TIPP 11.00 Experimente, Epik und Exzentrik: Heimito von Doderer (1896-1966), Kost- proben aus Romanen und Kurzgeschichten des Autors, mit Gerald Sommer und Dietmar Bittrich ◼ ALG 11.00 Die goldenen Jahre des Franz Tausend, Wie ein Hochstapler in den 1920er Jahren die Republik zum Narren hielt, Lesung mit Totus Müller ◼ Forum Literatur ’buch aktuell TIPP 11.00 Typ Leipzig – Ein Mehrzweckge- bäude des VEB Metalleichtbaukombinat, Gespräch zum Auftakt der Reihe »Typenbauten der DDR« mit Florian Krieg und Benedikt Viertelhaus ◼ Forum Sachbuch Halle 5 www.kreuzer-leipzig.de 11. 12. 13. 14. 15. 89

SAMSTAG TIPP F O T O : C H R I S T I A N H A U B O L D Michael Schweßinger Unter dem Motto »Leip- ziger Büchermenschen stellen sich vor« gibt es die wunderbare Gelegen- heit, den vielreisenden Autor und seine Texte kennenzulernen. Sicher- lich hat er wieder viel zu erzählen, zum Beispiel von den Erlebnissen, die den Geschichten in seinem Buch »In Buxtehude ist noch Platz« zugrunde liegen. Unterhaltsamer, erkenntnisreicher und das, ohne einen Schritt zu tun, war eine Reise noch nie. ▶ 14.3., 15.30 Uhr, Buchhandlung Hugendubel 14.30 Schatten über den Brettern, Populismus und Autoritarismus treffen in David Mischs dystopischem Roman auf das Theater der Unterdrückten ◼ Leseinsel Junge Verlage 14.30 Edition Muschelkalk, Texte von Autoren mit Lebensbezug zu Thüringen, mit Bärbel Klässner und Radjo Monk ◼ Forum Literatur ’buch aktuell’ TIPP 14.30 Ewig her und gar nicht wahr, Ein eindrückliches Debüt über Familie und Herkunft, Gespräch mit Marina Frenk ◼ MDR 14.30 Putzt eucht, tanzt, lacht, Lesung mit Karin Peschka ◼ Österreich-Kaffeehaus Halle 4 14.30 Wie alles anders bleibt / Nochmal Deutschboden, Zwei Journalisten aus Ost und West sprechen über Deutschland 30 Jahre nach der Wende, mit Daniel Fiedler, Jana Hensel und Moritz von Uslar ◼ Das Blaue Sofa TIPP 14.30 Kollektive Unschuld, Über das Erinnern und Verdrängen 75 Jahre nach Kriegsende, Gespräch mit Nora Pester und Samuel Salzborn ◼ Forum Die Unabhängigen 14.45 Pilzsammlerin, Roman über Familienge- heimnisse, Opfer und Täter, mit Raija Hauck und Viktorie Hani∫ová ◼ Nationalstand der Tschechischen Republik 14.45 Getauschte Heimat – Eine Freundschaft in Briefen zwischen Berlin und Tel Aviv, Ein Gespräch über zwei Länder, die vieles ver- bindet und für die Dialog wichtig ist, Lesung und Gespräch mit Anja Reich, Yael Nachshon Levin und Klaus Hillenbrand ◼ taz Studio 14.00 Gespräche auf der Roten Couch, Berlins linker Kultursenator Klaus Lederer hält Bürger- sprechstunden der besonderen Art ab und lädt sich interessante Menschen ein, um gesell- schaftlich relevante Fragen zu diskutieren ◼ Die Bühne 14.00 Helen Wolff: Hintergrund für Liebe, Ein Sommer in Südfrankreich 1932/33, der Beginn einer großen Liebe und eine Flucht auf Zeit, mit Marion Detjen und Barbara Weidle ◼ Forum Die Unabhängigen 14.00 Fritz und Alfred Rotter, Die beispiellose Geschichte der beiden im Exil gestorbenen Theaterdirektoren, mit Peter Kamber und Sabine Melchert ◼ Literaturcafé TIPP 14.00 Sprache und Sein, Kübra Gümüşay beschreibt wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt, Gespräch mit René Aguigah ◼ Das Blaue Sofa 14.00 Das gespaltene Land – Ein Psycho- gramm, Die Menschen in Deutschland haben Angst vor einer Spaltung der Gesellschaft. Was tun? Gespräch mit Hans-Joachim Maaz ◼ MDR 14.00 Grenzgänger: Unterwegs in der Ukraine, Die Übersetzering Claudia Dathe im Gespräch mit der Schriftstellerin Yevgenia Belorusets ◼ Arte 14.00 Lyrik aus Südosteuropa, Lesung und Gespräch mit Blerina Rogova Gaxha, Sibylla Vricic-Hausmann und Jovica Ivanovski ◼ Common Ground-Traduki Forum 14.00 Darstellung rechter Strömungen: Doku- mentieren oder kommentieren?, Wie neutral kann oder soll das Dokumentieren rechtsradi- kalen Gedankenguts sein? Diskussion mit Nhi Le, Theresia Reinhold und Ingo Schulze ◼ Forum Sachbuch Halle 5 14.00 Tsugaru Shamisen Trio Konzert, Traditi- onelle japanische Volkslieder kombiniert mit modernen Einflüssen auf der Shamisen, mit Hibiki Ichikawa ◼ Große Bühne 14.00 Stern 111, Zwei Tage nach dem Fall der Mauer verlässt das Ehepaar Bischoff sein al- tes Leben, Gespräch mit Katharina Borchardt, Lutz Seiler ◼ ARD Forum 14.30 Für eine weltoffene Gesellschaft, Über die Verantwortung von Schriftstellern in beweg- ten Zeiten, Diskussion mit Roman Israel, Christoph Kuhn und Günter Gentsch ◼ Forum Literatur Halle 4 14.30 Die drei ??? Das Ritual der Schlangen, Multimediale Graphic-Novel-Lesung mit Christopher Tauber ◼ Lesebude 2 14.30 In der DDR war ich glücklich – trotzdem kämpfe ich für die Einheit, Die Geschichten, die seit fast 30 Jahren über die deutsche Einheit erzählt werden, sind falsch, sagt Peter-Michael Diestel ◼ Forum Sachbuch + Buchkunst www.kreuzer-leipzig.de SERVICE | 15.00 Ist das normal?, Zeit-Online-Sexpodcast live, mit Stockrahm Sven, Alina Schadwinkel und Melanie Büttner ◼ Forum Sachbuch + Buchkunst 15.00 Der Löwe, der zum Vegetarier wurde, Die wundersamen Erlebnisse eines Löwen, der gemeinsam mit Schafen Gras frisst – Lesung mit Petra Wagner und Christine Lemke ◼ Forum Literatur und Hörbuch 15.00 Kein Vergessen, Todesopfer rechter Ge- walt und die Notwendigkeit von antifaschisti- schem Widerstand, Lesung und Gespräch mit Thomas Billstein ◼ Die Bühne 15.00 In meinem Bart versteckte Geschichten, Hamed Abboud aus Syrien erzählt von seiner Suche nach dem eigenen Platz in der fremden neuen Heimat, Lesung und Gespräch mit Larissa Bender ◼ Forum Die Unabhängigen 15.00 Mythos Bildung, Die ungerechte Gesell- schaft, ihr Bildungssystem und seine Zukunft, Gespräch mit Aladin el-Mafaalani ◼ MDR 15.00 Die Wunderkammer der deutschen Spra- che, Wortschönheiten, Kuriositäten, Alltags- poesie und Geschichte(n) des Deutschen, Gespräch mit den Herausgebern Carsten Pfeiffer und Thomas Böhm ◼ Arte TIPP 15.30 Michael Schweßinger, »In Buxtehu- de ist noch Platz« – Reisebetrachtungen quer durch Europa, Lesung und Gespräch mit Ine Dippmann, Michael Schweßinger und Elia van Scirouvsky ◼ Buchhandlung Hugendubel TIPP 15.30 Sprache und Sein, Dieses Buch folgt der Sehnsucht nach einer Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert, Lesung und Gespräch mit Kübra Gümüşay und Jan Feddersen ◼ taz Studio 15.30 Feenstaub, mit Cornelia Travnicek ◼ Österreich-Kaffeehaus Halle 4 16 BIS 18 UHR 16.00 Literatur in einfacher Sprache – eine Podiumsdiskussion, Was ist Literatur in ein- facher Sprache?, Diskusiion mit Karin Terfloth, Anke Groß-Kunkel und Hauke Hückstädt ◼ Literaturcafé 16.00 Putzt eucht, tanzt, lacht, Lesung mit Karin Peschka ◼ Forum Literatur Halle 4 16.00 Erich Kästner: Das fliegende Klassenzim- mer, Steffi Böttger und Andreas Keller lesen aus dem Kinderbuch-Klassiker ◼ Mendelssohn-Haus Remise 15.00 Norddeutschen Nebentischreportagen, Mießmacherkunst auf höchstem Niveau: Die »Wahrheit-Kolumnen« aus der taz, Lesung mit Susanne Fischer ◼ Zweitausendeins 16.00 Tratsch vun frieher un itze, Uffgeschnappt zwischen Saale, Orla, Ilm und Roda – Geschichten in Mundart und Hochdeutsch, mit Sieglinde Mörtel ◼ Theaterbus des Theaters der Jungen Welt 15.00 Der verdammte Flüchtling, 2015 immig- TIPP 16.00 Der Prager Golem, Ein Roman rierte Thaer Ayoub nach Deutschland und lebt seitdem in Chemnitz, Lesung mit Frank Elstner und Thaer Ayoub ◼ Forum Literatur Halle 5 15.00 all over heimat – Nie war Heimat bunter, Schriftsteller*innen aus über 20 Nationen schreiben zum Thema Heimat, Lesung und Gespräch mit Julia Grinberg, Aylin Hanka und Özlem Özgül Dündar ◼ Literarischer Salon NRW TIPP 15.00 Leipzig Hauptbahnhof 1981/82, Eine meisterhafte Milieustudie mit unverwechsel- baren Charakteren, enstanden in den Jahren 1981/82, mit Helga Paris, Inka Schube und Jan Wenzel ◼ Bahnhofsbuchhandlung Ludwig 15.30 Die drei !!! Voller Einsatz für die Erde, Die drei !!! engagieren sich bei einer Demo für den Klimaschutz, Lesung mit Kirsten Vogel ◼ Lesebude 1 15.30 Mut zum Protest – Erfahrungen von DDR-Zeitzeugen, Aleksandra Majzlic gibt DDR-Zeitzeugen eine Stimme, die sich gegen das Unrechtsregime auflehnten ◼ Zeitgeschichtliches Forum darüber, wer in der Tat den Golem erschaffen hat, mit Raija Hauck und Marek Toman ◼ Nationalstand der Tschechischen Republik 16.00 Wurzelstudien – Eine Metamorphose, Eine Recherche zwischen Natur- und Selbst- betrachtung der Autorin Anna Ospelt, Lesung und Gespräch mit Sieglinde Geisel ◼ Forum Die Unabhängigen 16.00 Helferin in der Not, Die Lebenspilgerschaft der Anna Samweber (1884-1969), Lesung und Gespräch mit Manfred Kannenberg- Rentschler ◼ Haus der Demokratie 16.00 Svetlana Lavochkina und Diana Feu- erbach, »Puschkins Erben«: Lesung und Gespräch mit Elia van Scirouvsky, Svetlana Lavochkina und Diana Feuerbach ◼ Buchhandlung Hugendubel 16.00 Was Podcast-HörerInnen hören wollen, Im Talk berichten die Flurfunk-Podcast-Ma- cher von ihren Erfahrungen mit dem Medium Podcast, Gespräch mit Peter Stawowy ◼ Forum Literatur und Hörbuch 16.00 Der zähe Kampf für Klimagerechtigkeit, Der schwierige Weg vom Aktivismus für Klimagerechtigkeit zu realpolitischen Verän- derungen, Diskussion mit Maximilian Becker, Anne Weiss und Mila Nowak ◼ Forum Sachbuch Halle 3 15.00 Die Kunst der Einfachheit, Lesung des/ der ersten PreisträgerIn des Literaturwettbe- werbs Die Kunst der Einfachheit ◼ Trendforum Bildung: Lernen weiter denken 15.30 Kleiner Bruder, Das Schicksal, die Lieben und die Seiten des Peter Brasch, Lesung mit Stefano Zangrando ◼ Literaturcafé 15.00 Versöhnung im Kontext 25 Jahre TIPP 15.30 Weiße Dämmerungen, Wolfgang 16.00 Mein Fall, »Nie habe ich von Pater G. Dayton-Vertrag, Dikussion zur Aufarbeitung des Krieges im ehemaligen Jugoslawien, mit Dismit Nata∫a Kandic, Doris Akrap und Manuel Sarrazin ◼ Café Europa TIPP 15.00 Vertrautheit des Fadens, Lyrik aus Tschechien – Adam Borzic und Ondřej Hložek präsentieren ihre neuen Lyrik-Bände auf Deutsch, Moderation: Martina Lisa ◼ Forum Ost-Süd-Ost 15.00 Stimme und Atem / Out of Breath, Out of Mind, Teils autobiographische, teils alb- träumerische Erzählungen auf Deutsch und Englisch, mit Peter Wortsman ◼ Leseinsel Junge Verlage 15.00 Der Sommer im Garten meiner Mutter, Schauspielerin Ariela Sarbachers Erzählung über eine Familiengeschichte ◼ Schweizer Verlage Halle 4/C300 Eschker stellt die erste Gedichtsammlung in mazedonischer Sprache vor, mit Viktor Kalinke ◼ Forum Ost-Süd-Ost 15.30 Der junge Beethoven – die 22 Bonner Jahre, Buchvorstellung der Jubiläumspublika- tion von Stephan Eisel ◼ Musikcafé 15.30 Eine Liebe in Leipzig, Geschichten um einen Freundeskreis in Leipzig, Lesung mit Susan Müller ◼ Book Hotel 15.30 Nehmen Sie den Weg nach Süden, Eine literarische Reise durch Afrika, Lesung mit Anita Djafari und Manfred Loimeier ◼ Forum Die Unabhängigen 15.30 Geschichten aus dem Farnen Osten, Ein Fisch zieht vom Meer in den Wald. Warum? Und kann das gut gehen? Mit No Chen und Heidi Zengerle ◼ Seed Design erzählt, aus Angst, man könne mir anmerken, dass ich sein Kind geblieben bin.«, Gespräch mit Autor Josef Haslinger ◼ ARD Forum 16.00 Das Glück der kalten Jahre, Über vier starke Frauen, die in widrigen Zeiten zusam- menhalten, Gespräch mit Bernhard Hartmann und Martyna Bunda ◼ Forum Ost-Süd-Ost 16.00 Nelly B.s Herz Roman, Roman über eine Flugpionierin im Berlin der wilden zwanziger Jahre, Gespräch mit Aris Fioretos und Doro- thea Westphal ◼ Das Blaue Sofa 16.00 Should Literature Comfort the Afflicted?, Über die Macht des literarischen Schreibens, Lesung und Gespräch mit Alix Ohlin, Annie L’Italien und Joshua Whitehead ◼ Forum International und Übersetzerzentrum 11. 12. 13. 14. 15. 91

SERVICE | 19.00 Das Paradies meines Nachbarn, Pro- 19.30 Auris, Vincent Kliesch liest von einem F O T O : L E I P Z I G E R B U C H M E S S E 2 0 1 8 duktdesigner Ali Najjar, als Kind dem Iran-Irak- Krieg entkommen, holt seine Vergangenheit ein, Lesung und Gespräch mit Nava Ebrahimi und Barbara Renno ◼ Kuapo – Die Kulturapotheke 19.00 Die Anhörung, Wolfgang Schnurs Dop- pelleben als Stasi-Spitzel und Anwalt poli- tisch Verfolgter. Interview und Musik eines politischen Häftlings mit Jürgen Haase und Karl-Heinz Bomberg ◼ Gedenkstätte Museum in der »Runden Ecke« / Ausstellungsraum 19.00 Leseabend mit Thomas Lehr, Breitbach- preisträger, Moderation: Lothar Müller ◼ Universitätsbibliothek Albertina Thomas Lehr LESE-ABEND des Breitbach-Preisträgers Moderator: Lothar Müller 14. März 2020 19 Uhr – Eintritt frei Universitäts-Bibliothek Beethovenstraße 6 forensischen Phonetiker, der jeden Verbrecher allein am Klang der Stimme überführen kann ◼ SMOW 19.30 Helen Wolff: Hintergrund für Liebe, Erst- mals erscheint der Roman über einen roman- tischen Sommer in Südfrankreich 1932/33, Lesung mit Marion Detjen und Barbara Weidle ◼ Buchhandlung Südvorstadt 19.30 Bargeschichten von Teheran bis Havan- na, In den Kneipen, Cafés und Bars der Welt trifft Lennart auf die Menschen, die das Land ausmachen, Lesung mit Lennart Adam ◼ Café Puschkin. Chillum 19.30 Ralph Grüneberger, »Leipziger Geschich- ten«: drei Tötungsdelikte, ein Suizid, zaghafte Liebe und rohe Gewalt, Lesung und Gespräch mit Ine Dippmann, Ralph Grüneberger und Elia van Scirouvsky ◼ Buchhandlung Hugendubel 19.30 Wofür wir uns schämen, Eine Geschichte über Bleistifte, Beziehungen und die Be- freiung von Geschlechterrollen, Lesung mit Tomas Blum ◼ Kunstraum D21 19.30 Play yourself, man!, Die Geschichte des Jazz in Deutschland, Lesung mit Musik mit Wolfram Knauer und Heuken/Stadtfeld/ Heigenhuber ◼ Kulturhof Gohlis / Werkcafé 19.30 Sexy Monsters. Ein Leseabend für den gehobenen Gruselgeschmack, Luci van Org, Isa Theobald und David Gray lesen von Mördern, Monstern und Göttern im Gewölbekeller ◼ Brandstube 19.30 Das Erbe der Berliner Mauer, Erinnerungs- kultur und Aufarbeitung nach 1989, Gespräch mit Hope M. Harrison und Martin Machowecz ◼ Zeitgeschichtliches Forum AB 20 UHR 20.00 Stimmt so!, Katrin von Consbruchs Erzäh- lung von einer jungen Frau, die lernen muss, zu sich selbst zu stehen ◼ Kune – Kultur Café Leipzig Ost 20.00 Frauenrechte in islamischen Gesell- schaften, Diskussion mit Ilse Nagelschmidt, Necla Kelek und Inge Beer ◼ Mendelssohn-Haus / Musiksalon 20.00 Die Schreibkräfte: Poetry-Jam-Abend, Magdeburger Autorinnen und Autoren per- formen, lesen, slammen, spielen, mit Conny Habisch, Uli Wittstock und Sandra Meyer ◼ Noch Besser Leben 20.00 Antifa heißt Anruf! Organizing als Strategie gegen Rechts, Konzepte für eine antifaschistiche Verankerung in Nachbar- schaften und Vereinen, mit Dana Fuchs und Christoph Muck ◼ Zu Spät 20.00 Preußisch, konservativ, jüdisch: Hans- Joachim Schoeps’ Leben und Werk, Widersprüche, Irrtümer und Hoffnungen des deutschen Judentums, Lesung mit Micha Brumlik und Julius H. Schoeps ◼ Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur 20.00 Spritzen – Geschichte der weiblichen Ejakulation, Lustvolle Reise durch die Jahr- tausende und um die Welt auf den Spuren weiblicher Ejakulation, mit Stephanie Haerdle ◼ Frauenkultur ANZEIGE SAMSTAG TIPP Die Wunderkammer der deutschen Sprache Thomas Böhm (im Foto) und Carsten Pfeiffer haben ein Füllhorn an »Wortschönheiten, Kuriositä- ten, Alltagspoesie und Episoden« versammelt, das so bedeutsame Fragen stellt wie: Woher hat das Eisbein seinen Namen? Wer ist der Eidam? Welche Rolle spielte die Hochfahrenheitsmiene in Fontanes Werk? Und wer weiß, vielleicht erfährt man an diesem Abend ja so- gar, was es mit den schwedischen Gardinen auf sich hat … ▶ 14.3., 19 Uhr, Kunsthalle der Sparkasse 19.00 Guten Morgen, Du Schöner, Greta Taubert 19.00 Clara Schumann. Ein Leben für die Musik, gibt dem Ostmann viele Gesichter. ◼ Ost-Passage Theater mit Irmgard Knechtges-Obrecht ◼ Schumann-Haus 19.00 Gedichte und Familiengeschichte, Musikalische Lesung mit Sabine Groh, Magdalena Groh und Elwira Krupp ◼ Evangelisches Studienhaus 19.00 Die Gefangenen, Die Geschichte einer hoch manipulativen Beziehung, mit Debra Jo Immergut ◼ Nato 19.00 Auf in die Diktatur!, Die Auferstehung 19.00 Deutschland – Israel – Palästina / Zusam- meines Nazi-Vaters in der deutschen Politik – Ein Wutanfall von Niklas Frank, mit ihm und Dirk Panter ◼ Friedrich-Ebert-Stiftung 19.00 Männer sind auch nur Menschen, Selbst ist die Frau, denn Irren ist männlich – Lesung mit Nicole Staudinger ◼ Central Kabarett, Blauer Salon 19.00 Ein Abend für Beethoven, Klassik meets Jazz – Hommage von und mit Johannes Kunze, Anna Lucrezia Kockott und Bernhard Schrammek ◼ Grassi-Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig 19.00 Nordische Krimiautorinnen hoch3, mit Katrine Engberg (»Glasflügel«), Agnes Lovisa Matre (»Das Schweigen des Fjords«) und Pauliina Susi (»Die Kollision«) ◼ Chocolate 19.00 Berliner Bürger*stuben. Palimpseste und Geschichten, Berlin in zwei Sätzen: »I see you.« – »Wir euch ooch.«, Lesung mit Annett Gröschner ◼ Tapetenwerk / Atelier Hjördis Baacke / Haus K, E05 TIPP 19.00 Geschmuggelte Blumen im Dop- pelpack, Diskussion mit Katerina Tucková, Radka Denemarková und Marek Šindelka ◼ Café Kowalski 19.00 Frederico Temperini, Lesung mit Theres Essmann ◼ Clownmuseum – Dipeto’s Welt der Clowns 19.00 Nicht mal die Vögel fliegen mehr dort. Porträts von Frauen aus Georgien, Die Foto- grafin Dina Oganova und die Schriftstellerin Salome Benidze im Gespräch ◼ Monaliesa – Feministische Bibliothek 19.00 Chrysalis, Lyrik-Debüt in musikalischer Umrahmung. mit Anselm Retzlaff und Andres Miklaw ◼ Gohliser Schlösschen mendenken, Lesung und Gespräch ◼ Bürgerverein Waldstraßenviertel 19.00 Kriminacht, mit Claudia Puhlfürst, Günther Zäuner und Zeichner Ralf Alex Fichtner ◼ Book Hotel 19.00 Tacheles: Im Kampf um die Fakten in Geschichte und Politik, Antisemitismus, Populismus, Demokratie – die wichtigsten Themen unserer Zeit messerscharf analysiert, Gespräch mit Patrick Oelze und Michael Wolffsohn ◼ Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur 19.00 Zukünftiges im Jetzt, Auf Sofas und Stühlen mit Kaffee und Kuchen lesen Ekki & Friends aus Zukünftigen Zeitungen vor ◼ Café Kaputt 19.00 Tiere im Nationalsozialismus, Kartoffelkä- fer als Kriegswaffe, Schweine zur »Volkserzie- hung« – ein neues Kapitel der NS-Geschichte, Lesung und Safari mit Bastian Wierzioch und Jan Mohnhaupt ◼ Zoo Leipzig, Palmensaal 19.00 Glück, Eine vielschichtige Auseinander- setzung mit der Macht und Ohnmacht der Sprache, mit Dragica Rajcic Holzner und Alida Bremer ◼ Schaubühne Lindenfels, Grüner Salon TIPP 19.00 Die Wunderkammer der deutschen Sprache, Wortschönheiten, Kuriositäten, All- tagspoesie und deutsche Sprachgeschichte in einem Buch, Lesung mit Thomas Böhm und Carsten Pfeiffer ◼ Kunsthalle der Sparkasse TIPP 19.00 Roter Staub. Mosambik am Ende 19.30 Mut zum Protest: Erfahrungen von DDR- der Kolonialzeit, Isabela Figueiredo widerlegt mit der Schilderung des Rassismus den My- thos von der sanften Kolonialmacht Portugal, Lesung und Gespräch mit Stefan Weidle, Markus Sahr und Isabela Figueiredo ◼ Alte Nikolaischule / Richard-Wagner-Aula 19.00 Die DDR und der Rest der Welt. Außen- beziehungen zur Wendezeit, Spannende Einblicke des damals in der DDR und der BRD akkreditierten österreichischen Journalisten Ewald König ◼ Haus der Demokratie 19.00 Auf den Palisaden. Amerikanisches Tagebuch, Jenseits von Hollywood: Andreas Platthaus erkundet ein tief gespaltenes Land ◼ Deutsche Nationalbibliothek 19.00 Das Schweigen der Mitte. Wege aus der Polarisierungsfalle, Wie die intellektuelle Mitte die Demokratie retten kann, Buchvor- stellung und Gespräch mit Ulrike Ackermann ◼ Stadtbibliothek / Grassisaal Zeitzeugen, Aleksandra Majzlic lässt DDR- Zeitzeugen zu Wort kommen, die sich gegen das Unrechtsregime auflehnten ◼ Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig (BStU) 19.30 6. Saarländischer Abend, Kreatives Saar- land – Literatur grenzenlos! ◼ Theater der Jungen Welt 19.30 Literarischer Salon der Edition Outbird ◼ Galerie Kunstraum 16 (Sinnträger-Tattoo) 19.30 Sternensand-Leseabend, Die Autoren und Autorinnen des Verlages stellen ihre aktuellen Bücher vor, mit Regina Meißner, C. M. Spoerri und J. K. Bloom ◼ studio3 11.00 Uhr - Kreativ Workshop _ Team Book Hotel Ein _______________________________ 15.30 Uhr - Lesung Süßes & die Liebe in Leipzig, Susan Müller tritt fr ei! 3 *** LESEMARATHON Samstag, 14.März 2020 19.00 Uhr - Kriminacht Claudia Puhlfürst, Günther Zäuner & Zeichner Ralf Alex Fichtner ______________________________ BITTE RESERVIEREN: info@book-hotel-leipzig.de 0341 | 55 00 95-0 Leipzig, Auguste-Schmidt-Straße 6 www.kreuzer-leipzig.de 11. 12. 13. 14. 15. 93

SONNTAG TIPP »Taupunkt« Die Leipziger Schriftstellerin Kerstin Preiwuß ist natürlich keine Unbekannte. Lyrik aber sollte trotzdem extra empfohlen werden, damit sie in der Flut von Romanen zur Messe nicht untergeht – vor al- lem, wenn sie von Preiwuß kommt! Der neue Lyrikband setzt fort, was mit »Rede« und »Gespür für Licht« großartig begonnen hat. ▶ 15.3., 11.30 Uhr, MDR F O T O : J O R I N D E G E R S I N A 11.00 Eh ichs vergesse, Satirische Zeitensprün- 11.30 C’est la fucking vie, Michaela Kastel ge mit Wolfgang Schaller ◼ academixer Keller präsentiert ihr Jugendbuch-Debüt ◼ Lese-Treff 11.00 Zum 100. Geburtstag von Elizabeth Shaw: Der kleine Angsthase, Gastspiel des Landes- theaters Eisenach ◼ Schille Theaterhaus 11.30 Wie Frau Krause die DDR erfand, Lesung mit Kathrin Aehnlich ◼ Leseinsel Junge Verlage 12.00 Tagwan, Ein weiblich verquerer Schelmen- roman im Gewand avancierter Sprachkunst, Lesung mit Paul Pechmann und Franziska Füchsl ◼ Leseinsel Junge Verlage 12.00 Berliner Bürger*stuben. Palimpseste und Geschichten, Berlin in zwei Sätzen: »I see you.« – »Wir euch ooch.«, Lesung mit Annett Gröschner ◼ Forum Literatur Halle 5 12.00 Ost-Berlin – Biografie einer Hauptstadt, Stefan Wolle erzählt die Geschichte Ost- Berlins anhand von Orten, historischen Ereignissen und Erinnerungen ◼ Forum Sachbuch Halle 5 12.00 Stimmen aus Russland – Juni bis Okto- ber 1918, Die Exilzeitschrift war die einzige Quelle über die Vorgänge im revolutionären Russland, Lesung und Gespräch mit Marion Schutrümpf ◼ Die Bühne 12.00 Antiziganismus, Sichtbarkeit, Wahrneh- mung und mediale Repräsentation von Roma und Sinti, Diskussion mit Petra Cagalj Sejd und Sonja Kosche ◼ Forum Sachbuch + Buchkunst Zum 100. Geburtstag von Elizabeth Shaw Feiern Sie mit uns! 11.30 Syrien: Im Auge des Orkans, Der Nahe Osten und die Entstehung einer neuen Welt- ordnung, Lesung mit Karin Leukefeld ◼ Forum Sachbuch + Buchkunst 12.00 Ein Mann steigt seinem Krebs aufs Dach, Das Mutmach-Tagebuch, mit Johannes Heine und Martina Rellin ◼ LVZ-Autorenarena 11.30 Spaziergänge durch das musikalische 12.00 Grenzgänger: Unterwegs in Indien, Leipzig: Bach, Mendelssohn und Schu- manns, Lesung und Gespräch mit Anselm Hartinger und Sabine Melchert ◼ Musikcafé Journalistin Jennifer Khakshouri im Gespräch mit Christopher Kloeble (»Das Museum der Welt«) ◼ Arte SERVICE | TIPP 13.00 Poetik und Schund – Brezina und Váchal, Übertragungen idealer Lyrik und idealen Schunds – zwei Geheimtipps aus Tschechien, mit Otokar Brezina, Ondřej Cikán und Josef Váchal ◼ Forum International und Übersetzerzentrum 13.00 Wiesenzeit. Erzählung, Eine Kindheit auf dem Dorf, in den 70ern: aus Miniaturen formen sich Alltag und Rituale, mit Lothar Quinkenstein ◼ Literaturcafé 13.00 Göttersprung, Agamemnon ertrunken im Swimmingpool? Ein Göttersprung von der Antike zur Neuzeit, mit Simon Gerhol und Franz Westner ◼ Forum Literatur Halle 5 13.00 Mzungu – mit dem Fahrrad durch Ostafri- ka, Lesung mit Henrik Welzig ◼ Forum Sachbuch Halle 3 13.00 Breitkopf & Härtel: 300 Jahre europäi- sche Musik- und Kulturgeschichte – Chro- nikpräsentation, Präsentation mit Thomas Frenzel, Franziska Franke-Kern und Nick Pfefferkorn ◼ Musikcafé 13.00 Neue Lyrik im hochroth Verlag, Es lesen Dmitri Strozew und Hendrik Jackson Werke von Olga Sedakowa ◼ Leseinsel Junge Verlage 13.00 Wilhelm Reichs Massenpsychologie des Faschismus, Ein marxistischer Psychoanaly- tiker jüdischer Herkunft erlebt das Ende der Weimarer Republik, Lesung und Gespräch mit Andreas Peglau ◼ Die Bühne 11.00 Geister. Gedichte, Sabine Göttels Gedichte führen an die Ränder der bennenbaren Zone ◼ Literaturcafé 11.00 Im – The Great Imhotep, Die japanische Starmangaka erstmals zu Gast in Deutsch- land ◼ Große Bühne 11.00 Beethoven im Portrait, Gespräch zum Beethoven-Jahr 2020 ◼ Musikcafé TIPP 11.00 Die Wandelbaren, Ein unbekanntes Stück Wende-Geschichte wird zum zum Leben erweckt: deutsches Theater im Kasachastan der 80er Jahre, mit Eleonora Hummel ◼ Forum Literatur Halle 4 11.00 Das Schweigen des Fjords, Ein Kind verschwindet, und in einem kleinen Dorf in Norwegen tun sich Abgründe auf, Lesung und Gespräch mit Agne Lovisa Matre und Günther Frauenlob ◼ Nordisches Forum 11.00 Neue Lyrik im hochroth Verlag, Es lesen Nicola Quaß und Johanna Schwering aus dem Lyrikband von Legna Rodríguez Iglesias ◼ Leseinsel Junge Verlage 11.00 Nochmal Deutschboden, Meine Rückkehr in die brandenburgische Provinz, Gespräch mit Moritz von Uslar ◼ LVZ-Autorenarena 11.00 Erfrorenes Lächeln, Der albanische Dichter Zef Zorba beweist, dass der Freigeist nie unterdrückt oder zum Schweigen gebracht werden kann, Gespräch mit Lindita Arapi, Hana Stojic und Anila Wilms ◼ Forum Ost-Süd-Ost 11.00 Umkämpfte Zone. Mein Bruder, der Osten und der Hass., Was Pegida, AfD und Rechts- extremismus in Ostdeutschland mit den Erfahrungen der SED-Diktatur und fehlender Aufarbeitung zu tun hat. Buchvorstellung und Gespräch mit Ines Geipel ◼ Gedenkstätte Museum in der »Runden Ecke« 11.00 Gespräch zu den Büchern »Glaube und Geschlecht« und »Frauen in Sachsen- Anhalt Bd.2«, Diskussion zur Gender Refor- mation in der Religion und Frauen in Sachsen- Anhalt vom 19. Jahrhundertr bis 1945, mit Eva Labouvie und Mareike Fingerhut-Säck ◼ Frauenkultur 11.30 Im Rhythmus der Poesie, Gespräch mit 12.00 Ruhrgebiet reloaded: Was die Literatur 13.00 Ein Mann seiner Klasse, Christian Baron Gerald Diesener und Mario Linkies ◼ Forum Literatur und Hörbuch TIPP 11.30 Der General muss weg!, Lesung und Gespräch mit Elisabeth und Michael Buback zum Buch über die nach wie vor ungeklärte Er- mordung von Generalbundesanwalt Siegfried Buback 1977 ◼ Forum Sachbuch Halle 5 11.30 In diesen leuchtenden Bernsteinmomen- ten, Lyriklesuzng mit Hellmuth Opitz ◼ Forum Literatur Halle 5 11.30 Hanns Cibulka: Späte Jahre, Tage- buchprosa 1995–2004, Lesung mit Jens Kuhbandner ◼ Forum Sachbuch Halle 3 TIPP 11.30 Du lebst ja auch für deine Überzeu- gung, Eine Auseinandersetzung mit extremen Ideologien, Lesung und Gespräch mit der Autorin Wencke Mühleisen ◼ Nordisches Forum TIPP 11.30 Taupunkt, Wie erkennt man die wunden Punkte im Leben? Neue Gedichte von Kerstin Preiwuß ◼ MDR 12 BIS 14 UHR 12.00 Mythos Hallescher FC Wacker 1900, Fußballhistorisches Buch über den Verein von der Jahrhundertwende bis zur Auflösung im Nationalsozialismus, Lesung und Gespräch mit Jürgen Hermann ◼ Forum Sachbuch Halle 3 12.00 Leseerfahrungen zwischen Wende und Wirklichkeit 1989 – 2020, Gespräch mit Antje Damm, für den Jugendbuchpreis nominierte Illustratorin und Erzählerin ◼ Leseinsel Religion 12.00 Frederico Temperini, Lesung mit Theres Essmann ◼ Forum Die Unabhängigen 12.00 Berlin! – Der Kinderstadtführer, Lesung und Gespräch mit R. Bruckmann, A. Stapel und Peter Winterhoff-Spurk ◼ Forum Literatur und Hörbuch 12.00 Schauspieler lesen aus dem Repertoire des Theaters der Jungen Welt ◼ Theaterbus des Theaters der Jungen Welt dort heute anders macht, Die Literaturszene im Ruhrgebiet in neuer thematischer Vielheit, Gespräch mit Werner Streletz und Ralph Köhnen ◼ Literarischer Salon NRW 12.00 In der Stille des Nordlichts / Der wunde Himmel, Unheimliches aus Lappland / Liebe, Verrat und Intrigen, die bis in die DDR-Ver- gangenheit reichen, Lesung mit Patricia Kay Parker und Jeannette Oertel ◼ Forum Literatur Halle 4 12.00 MDR Kultur Radiocafé live, Zu Gast im gläsernen Studio: Moritz von Uslar mit seinem neuen Buch »Nochmal Deutschboden« ◼ MDR 12.00 In Liebe Dein Karl, Die ganze Palette der Ingrid Noll in Kurzgeschichten ◼ ARD Forum TIPP 12.30 Oneway. Berlin-Gaza, Integration spiegelverkehrt: Als Deutsche im Gazast- reifen; eine dreifache Mutter berichtet vom Versuch, sich woanders heimisch zu fühlen, mit Kerstin Winge ◼ Forum Literatur ’buch aktuell’ 12.30 Links der Linken, Anatole Dolgoffs Erin- nerungen an Sam Dolgoff und die radikale US-Arbeiterbewegung ◼ Die Bühne TIPP 12.30 Himmerlandsgeschichten, Lesung und Gespräch mit Autor Ulrich Sonnenberg und Verleger Sebastian Guggolz ◼ Forum Die Unabhängigen 12.30 Die Kollision, Eine verhängnisvolle Fahrt über das Mittelmeer – Luxus und Elend kollidieren, Lesung und Gespräch mit Tanja Küddelsmann und Pauliina Susi ◼ Nordisches Forum 12.30 Loslassen und Dranbleiben, Wer loslässt, hat zwei Hände frei: Wie wir Veränderungen mutig begegnen, Gespräch mit Jan Drees und Bärbel Wardetzki ◼ ARD Forum 13.00 Sprich endlich mit mir, Esel!, Afrikanische Eselgeschichten, mit Patrick K. Addai ◼ Adinkra 13.00 Die Diva, Maria Callas: die größte Sängerin ihrer Zeit und das Drama ihrer Liebe – musi- kalische Lesug mit Michelle Marly und Ilona Nymoen ◼ Bahnhofsbuchhandlung Ludwig erzählt die Geschichte einer Kindheit in Armut – und wie ihm der Weg heraus gelang, Gespräch mit Sebastian Puschner ◼ der Freitag 13.00 Landstraße, Ein Düsseldorfer Schüler, der die NS-Vergangenheit seiner Stadt untersucht und dabei sich selbst findet, Lesung und Gespräch mit Michael Serrer, Georg Aehling und Niklas Stiller ◼ Literarischer Salon NRW 13.00 Armenier im östlichen Europa, Die deutsch-englische Buchreihe präsentiert aktuelle Ergebnisse der Armenierforschung, Diskussion mit Bálint Kovács, Hakob Matevosyan und Stefan Troebst ◼ Forum Ost-Süd-Ost 13.00 SmArte Frauen sind Normalität – Finden wir sie auch in der Kriminalliteratur?, Wie sieht das Frauenbild in der Kriminalliteratur aus? Wird es der Frau von heute gerecht? Diskussion mit Carola Christiansen, Zoë Beck und Benjamin Cors ◼ Leseinsel autoren@leipzig TIPP 13.30 Erwachsenwerden hinter Gittern – als Teenager im DDR-Knast, Falk Mrázek erzählt eindrücklich davon, wie er als Teen- ager DDR, Stasi und Gefängnis überstand, im Gespräch mit Lutz Rathenow ◼ Leseinsel Religion 13.30 Domjücher Schicksale, Gewidmet den Opfern der menschenverachtenden, natio- nalsozialistischen Euthanasieverbrechen, mit Simon Reinhard ◼ Forum Sachbuch Halle 3 13.30 Der Riss, Michael Kraske im Gespräch über die Radikalisierung im Osten ◼ Forum Literatur ’buch aktuell’ 13.30 Jägerin und Sammlerin, Alisa ist zwei, als sie mit ihren Eltern die Ukraine verlässt, um nach Deutschland zu ziehen, Gespräch mit Lana Lux ◼ MDR 13.30 Volksaufstand und Katzenjammer – Zur Geschichte des Populismus, Populismus heute: Gespräch mit Eva Schmidt und Kolja Möller ◼ Das Blaue Sofa 13.30 Wehrt Euch!, Wie du dich in einer Demo- kratie engagieren und die Welt verbessern kannst, Gespräch mit Nina Horaczek, Sebastian Wiese und Benedikt Föger ◼ Forum Die Unabhängigen www.kreuzer-leipzig.de 11. 12. 13. 14. 15. 95

SERVICE | ADRESSEN A & O Kunsthalle im A & O Hostel, Brandenburger Str. 22, 04103 Leipzig Academixer Kupfergasse 2, 04109 Leipzig ADFC Leipzig Allgemeiner Deutscher Fahrrad- Club (ADFC) Peterssteinweg 18, 04103 Leipzig Ägyptisches Museum der Universität Leipzig Goethestr. 2, 04109 Leipzig Alte Handelsbörse Naschmarkt 1, 04109 Leipzig Alte Nikolaischule Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig Altes Rathaus Markt 1, 04109 Leipzig Anker Renftstr. 1, 04159 Leipzig Antikenmuseum der Universität Leipzig Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig Ariowitsch Haus Hinrichsenstr. 14, 04105 Leipzig Erich-Zeigner-Haus Zschochersche Str. 21, Luru-Kino in der Spinnerei Spinnereistr. 7, Volkshochschule Leipzig Löhrstr. 3-7, 04229 Leipzig Evangelisches Studienhaus Leipzig Sommerfelder Str. 20, 04299 Leipzig Felsenkeller Karl-Heine-Str. 32, 04229 Leipzig Flower Power Riemannstr. 42, 04107 Leipzig Frauenkultur Windscheidstr. 51, 04277 Leipzig Finanzamt Leipzig II Nordplatz 11, 04105 Leipzig Friedrich-Ebert-Stiftung Burgstr. 25, 04109 Leipzig Fußgänger Maßschuhe auf der Feinkost, Karl-Liebknecht-Str. 36, 04275 Leipzig Galerie ARTAe Gohliser Str. 3, 04105 Leipzig Galerie für Zeitgenössische Kunst Karl-Tauchnitz-Str. 11, 04107 Leipzig Galerie Koenitz Dittrichring 16, 04109 Leipzig Galerie KUB Kantstr. 18, 04275 Leipzig Galopprennbahn Scheibenholz Leipzig Rennbahnweg 2A, 04107 Leipzig 04179 Leipzig Lux-Apotheke Gohliser Str. 24, 04155 Leipzig Mendelssohn-Haus Goldschmidtstr. 12, 04103 Leipzig Monaliesa – Feministische Bibliothek Bernhard-Göring-Str. 152 (Haus der Demokratie), 04277 Leipzig Moritzbastei Kurt-Masur-Platz 1, 04109 Leipzig Möbelkooperative Süd Richard-Lehmann-Str. 47a, 04275 Leipzig Museum der bildenden Künste Leipzig Katharinenstr. 10, 04109 Leipzig 04105 Leipzig Weinhandlung En gros & en detail Spinnereistr. 7, Gebäude 3/Tor 12, 04179 Leipzig Werk 2 Kochstr. 132, 04277 Leipzig Werkstattgalerie für Schmuckgestaltung Kochstr. 9, 04275 Leipzig Zeitgeschichtliches Forum Grimmaische Str. 6, 04109 Leipzig Zoo Leipzig Pfaffendorfer Str. 29, 04105 Leipzig Zu Spät Kippenbergstraße 28, 04317 Leipzig Zweitausendeins Karl-Liebknecht-Str. 30–32, Museum für Druckkunst Leipzig Nonnenstr. 38, 04107 Leipzig 04229 Leipzig Museum in der »Runden Ecke« Dittrichring 24, 04109 Leipzig Nato Karl-Liebknecht-Str. 48, 04275 Leipzig Naturkundemuseum Lortzingstr. 3, Bach-Archiv Leipzig Thomaskirchhof 15/16, Getränkefeinkost Leipzig Härtelstr. 23, 04105 Leipzig 04109 Leipzig Beyerhaus Ernst-Schneller-Str. 6, 04107 Leipzig Bibliotheca Albertina Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig Bibliothek Böhlitz-Ehrenberg Leipziger Str. 81, 04178 Leipzig Bibliothek Gohlis Georg-Schumann-Str. 103-111, 04155 Leipzig Bibliothek Grünau-Mitte Stuttgarter Allee 15, 04209 Leipzig Bibliothek Holzhausen Arthur-Polenz-Str. 12, 04288 Leipzig Bibliothek Plagwitz Zschochersche Str. 14, 04229 Leipzig Bibliothek Schönefeld Shukowstr. 56, 04347 Leipzig 04107 Leipzig Gewandhaus Augustusplatz 8, 04109 Leipzig Gohliser Schlösschen Menckestr. 23, 04155 Leipzig Gosenschenke Ohne Bedenken Menckestr. 5, 04155 Leipzig Grassi-Museum für Angewandte Kunst Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig Grassi-Museum für Musikinstrumente Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig Grassi-Museum für Völkerkunde Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig Gute Quelle ehem. Taschentuchdiele, Georg-Schwarz-Str. 17, 04177 Leipzig Gutenbergschule Gutenbergpl. 8, 04103 Leipzig Halle 5 im Werk 2 Windscheidstr. 51, 04277 Leipzig Neues Rathaus Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig Neues Schauspiel Leipzig Lützner Str. 29, 04177 Leipzig Nikolai-Eck Nikolaikirchhof 4, 04109 Leipzig Nikolaikirche Nikolaikirchhof 3, 04109 Leipzig Noch Besser Leben Merseburger Str. 25, 04229 Leipzig Noels Ballroom Kurt-Eisner-Str. 43, 04275 Leipzig Ost-Passage Theater Konradstr. 27 (über Parkplatz Eisenbahnstraße), 04315 Leipzig Passage Kinos Hainstr. 19 a, 04109 Leipzig Pastel Cafébar Georg-Schwarz-Straße 22, 04177 Leipzig Paul-Gerhardt-Haus Selnecker Str. 7, Bibliothek Südvorstadt Steinstr. 42, Haus der Demokratie Bernhard-Göring-Str. 152, 04277 Leipzig 04275 Leipzig Blauer Salon im Leipziger Central Kabarett Markt 9 (Eingang Restaurant Barfusz), 04109 Leipzig Brandstube Schletterstr. 1, 04107 Leipzig Book Hotel Auguste-Schmidt-Str. 6, 04103 Leipzig 04277 Leipzig Haus des Buches Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig Hochschule für Grafik und Buchkunst Wächterstr. 11, 04107 Leipzig Hochschule für Musik und Theater Grassistr. 8, 04107 Leipzig Halle 14 Baumwollspinnerei, Spinnereistr. 7, Botanischer Garten der Universität Leipzig 04179 Leipzig Linnéstr. 1, 04103 Leipzig BStU Außenstelle Leipzig Dittrichring 24, 04109 Leipzig Buchhandlung Grümmer Zschochersche Str. 18, 04229 Leipzig Buchhandlung heiter bis wolkig Ludwig-Wucherer-Str. 69, 06108 Halle (Saale) Buchhandlung Hugendubel Petersstr. 12-14, 04109 Leipzig Buchhandlung SeitenBlick Goetzstr. 2, 04177 Leipzig Handwerkskammer zu Leipzig Dresdner Str. 11-13, 04103 Leipzig Haus Leben Friesenstr. 8, 04277 Leipzig Heilandskirche Plagwitz Weißenfelser Str./Erich-Zeigner-Allee, 04229 Leipzig Horns Erben Arndtstr. 33, 04275 Leipzig IfT – Institut für Talententwicklung Forststr. 7, 04229 Leipzig Innside Leipzig Gottschedstr. 1, 04109 Leipzig Institut français Thomaskirchhof 20, Buchhandlung Südvorstadt Karl-Liebknecht- 04109 Leipzig Kabarett-Theater Sanftwut Grimmaische Str. 2-4/Mädlerpassage, 04109 Leipzig Kaiserbad Karl-Heine-Str. 93, 04229 Leipzig Kinder- und JugendKulturWerkstatt Jojo Riebeckstr. 51 a, 04317 Leipzig Konfuzius-Institut Leipzig Otto-Schill-Str. 1, 04109 Leipzig Kongresshalle am Zoo Pfaffendorfer Str. 31, Seaside Park Hotel Leipzig 04109 Leipzig Richard-Wagner-Straße 7, 04109 Leipzig Kuapo – Die Kulturapotheke Eisenbahnstr. 99, Schille Theaterhaus Otto-Schill-Str. 7, 04315 Leipzig Café Kaputt Merseburger Str. 102, 04177 Leipzig Café Kowalski Ferdinand-Rhode-Str. 12, Kulturhaus Völkerfreundschaft Stuttgarter Allee 9, 04209 Leipzig 04107 Leipzig Kulturhof Gohlis/Werkcafé Eisenacher Str. 72, 04103 Leipzig Café Puschkin Karl-Liebknecht-Str. 74, 04155 Leipzig Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli Augustusplatz 10, 04109 Leipzig Philippus Leipzig Aurelienstr. 54, 04177 Leipzig Pöge-Haus Hedwigstr. 20, Leipzig Plaque Industriestr. 101, 04229 Leipzig Polnisches Institut Markt 10, 04109 Leipzig Puschkinhaus Halle Kardinal-Albrecht-Str. 6, 06108 Halle (Saale) Rechtsanwälte Viehweger Hartmann & Partner Chopinstraße 9, 04103 Leipzig Reclam-Museum Kreuzstr. 12, 04103 Leipzig Ring-Café Roßplatz 8/9, 04103 Leipzig Roter Stern Leipzig Teichstraße 12, 04277 Leipzig Rotorbooks Kolonnadenstr. 5-7, 04109 Leipzig Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Karl-Tauchnitz-Str. 1, 04107 Leipzig Sächsisches Apothekenmuseum Leipzig Thomaskirchhof 12, 04109 Leipzig Sächsisches Psychiatriemuseum Mainzer Str. 7, 04109 Leipzig Schaubühne Lindenfels Karl-Heine-Str. 50, 04229 Leipzig Schauburg Antonienstr. 21, 04229 Leipzig Schauspielhaus, Diskothek Bosestraße/Dittrichring (Eingang), 04109 Leipzig 04109 Leipzig Schillerhaus Menckestr. 42, 04155 Leipzig Schumann-Haus Leipzig Inselstr. 18, Smow Burgplatz 2, 04109 Leipzig Spizz Markt 9, 04109 Leipzig Sprachkosmos Sprachschule in Leipzig, Klopstockstr. 2, 04177 Leipzig Stadtbibliothek Leipzig Wilhelm-Leuschner-Platz 10/11, 04107 Leipzig Stadtgeschichtliches Museum/Neubau Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig Südfriedhof Friedhofsweg 3, 04299 Leipzig Tapetenwerk Lützner Str. 91, 04177 Leipzig Tapir Leipzig Georgiring 4-7, 04109 Leipzig Thalia Buchhandlung im Allee-Center Ludwigsburger Str. 9, 04209 Leipzig Theater der Jungen Welt Lindenauer Markt 21, 04177 Leipzig Tourist-Information Katharinenstr. 8, 04109 Leipzig Umweltbibliothek Bernhard-Göring-Str. 152, Str. 126, 04275 Leipzig Budde-Haus Lützowstr. 19, 04157 Leipzig Bürgerverein Leutzsch Georg-Schwarz-Str. 122 04177, Leipzig Bürgerverein Waldstraßenviertel Hinrichsenstr. 10, 04105 Leipzig Café-Bar Radrevier Friedrichstr. 13, 04103 Leipzig Café Eigler im Capa-Haus Jahnallee 61, 04177 Leipzig Café Grundmann August-Bebel-Str. 2, 04275 Leipzig 04275 Leipzig Café Süßwärts Zschochersche Str. 38, 04229 Leipzig Cammerspiele Kochstr. 132, 04277 Leipzig Château 9 Dresdner Str. 3-5, 04103 Leipzig Central Kabarett Markt 9 (Eingang Restaurant Barfusz), 04109 Leipzig Chocolate Barfußgäßchen 12, 04109 Leipzig Clownmuseum Dipeto’s Welt der Clowns, Breite Str. 22, 04317 Leipzig Conne Island Koburger Str. 3, 04277 Leipzig Connewitzer Verlagsbuchhandlung Schuhmachergäßchen 4/Specks Hof, 04109 Leipzig Deutsche Nationalbibliothek Deutscher Platz 1, 04103 Leipzig Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig Deutscher Platz 1, 04103 Leipzig Deutsches Literaturinstitut Leipzig Wächter- str. 34, 04107 Leipzig Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen) Gustav-Adolf-Str. 7, 04105 Leipzig Dr. Hops Eichendorffstr. 7, 04277 Leipzig Die Villa Soziokulturelles Zentrum, Lessingstr. 7, 04109 Leipzig www.kreuzer-leipzig.de Kune – Kultur Café Leipzig Ost Eisenbahnstr. 107, 04315 Leipzig Kunsthalle der Sparkasse Otto-Schill-Str. 4a, 04109 Leipzig Kunstkraftwerk Saalfelder Str. 8b, 04179 Leipzig Kunstraum D21 Demmeringstr. 21, 04177 Leipzig Kupfersaal Kupfergasse 2, 04109 Leipzig KV – Kunstverein Kolonnadenstr. 6, 04109 Leipzig Landgericht Leipzig Harkortstraße 9, 04107 Leipzig Lehmanns Buchhandlung Grimmaische Str. 10, 04109 Leipzig Leipzig International Kindergarten Karl-Heine-Straße 95, 04229 Leipzig Leipziger Literaturverlag Brockhausstr. 56, 04229 Leipzig Lindenfels Westflügel Hähnelstr. 27, 04277 Leipzig 04177 Leipzig linXXnet Bornaische Str. 3d, 04277 Leipzig Lofft – Das Theater Leipziger Baumwollspinnerei/ Halle 7, Spinnereistr. 7, 04179 Leipzig Ludwig. Presse und Buch im Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz 5-7, 04109 Leipzig Luftraum Musikschule in Leipzig, Georg-Schumann-Str. 203, 04159 Leipzig Upper West Gießerstr. 12, 04299 Leipzig UT Connewitz Wolfgang-Heinze-Str. 12a, 04277 Leipzig 04105 Leipzig Vereinshaus Wasserstadt Leipzig Industriestr. 72, 04229 Leipzig Vodkaria Gottschedstr. 15, 04109 Leipzig Volkshaus Karl-Liebknecht-Str. 44, 04107 Leipzig Lesungsorte / Lesungsorte / Messestände Messestände aktuell auf: aktuell auf: www.leipzig-liest.de www.leipzig-liest.de 97

Kompetenz in Ergonomie ERGONOMISCHE BÜROWELTEN • 3D-Ergonomie aeris swopper Ak� onswochen im März DEN RÜCKEN FREIHALTEN FÜR MUTIGE ENTSCHEI DUNGEN HÖHENVERSTELLBARE SCHREIBTISCHE, STÜHLE, AKUSTIK UND SONSTIGE ERGONOMISCHE EXTRAS z 0 n e 8 U h r e it 1 - 4 U h r n s g r 1 - 0 1 Ö u ff n F M o - a 1 S GEGRÜNDET 1990 SEIT 2018 IM HOLZHAUS LINDENAU u.a. ausgezeichnet mit dem Leipziger Architekturpreis BEWEGT SITZEN Entspannte Beweglichkeit ERGONOMISCHE BÜROSTÜHLE UND SITZLÖSUNGEN JANIK Büroaussta� ungen e.K. | Felsenkellerstr. 1 | 04177 Leipzig T.: 03 41 3 91 32 48 info@janik-leipzig.de www.janik-leipzig.de