6 TIX UNSER ABO FÜR STUDIERENDE ——————————————————————————————————————— ——————————————————————————————————————— —————————————— Sechs Repertoirevorstellungen auf der Großen Bühne, in der Diskothek und in der Residenz für 48,– Weitere Infos unter www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzıg ————————————————————————————————————————— 2024/25 ————————————————————————————————————————— W W W. S C H A U S P I E L - L E I P Z I G . D E

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Wintersemester 24/25 Wintersemester 24/25 S . 6 S . 10 S . 12 Selbststudium Studium, das bedeutet auch Organisieren und Improvisieren – und Wissen. Wo Studierende kos- tenlos ihre Räder reparieren und beim Töpfern abschalten können oder wie man KI sinnvoll ein- setzt, erklärt die Titelgeschichte. S . 13 Giftige Bücher Früher wurden Bücher mit giftigen Farben illus- triert. Auch in der Universitätsbibliothek lagern viele riskante Exemplare. Wie man damit umgeht und was eine Restauratorin so macht, erklärt Fanny Bartholdt. S . 14 K C O T S E B O D A : O T O F I A D E M I K I W : O T O F Wirtschafts-Wissenschaft Ob Ost, ob West: Hauptsache trinkfest … Auch leckere alkoholfreie Getränke halten Leipzigs Kneipen bereit. Welche man unbedingt mal ansteuern sollte, verrät unser Gastro-Wegweiser. S . 16 K C O T S E B O D A : O T O F K C O T S E B O D A : O T O F K C O T S E B O D A : O T O F K C O T S E B O D A : O T O F Trip-Tipp Wind, Eis, Aussicht: Die Hohburger Berge eignen sich zum Wandern, Kle ern oder für einen Radausflug. Special: Hier wurde tatsächlich bewiesen, dass die Eiszeit existierte. Ein Ausflugsziel, bei dem man viel lernen kann. Langohr Folge dem weißen Kaninchen: Unsere Matrix zeigt, was in und was out, was hirnrissig und was genial ist. Zahlreiche Entdeckungen warten darauf, einge- sammelt zu werden! Gendersternchen* Das Zentrum für Genderstudien an der Universität musste schließen. Eigentlich gab es das aber schon seit Jahren nicht mehr. Das bürokratische Kuddelmuddel klärt unser Artikel. 3 4 5 6 Editorial Impressum Chemnitz sta Leipzig: Von einem, der hier keine Wohnung fand, und anderen, die mehr Glück ha en TITEL Selbst ist der und die Studi: Rad reparieren, Kräuter ziehen, Geschirr töpfern – unsere Titelgeschichte packt’s an MAGAZIN 10 »Auf Arbeitsschutz achten«: Interview mit Buchrestauratorin Fanny Bartholdt über gi ige Bücher 11 12 13 14 15 Hasenpastete und Wespennester: Ein altes Rezeptbuch aus den besten Kreisen sorgt r Koch-Inspiration Ob Osten, Süden oder Westen: In Leipzig ist fast überall was los – Tipps r einen ne en Abend Gletscher mit Schliff : Ausfl ug in die Wis- senscha sgeschichte zum Kleinen Berg bei Hohburg Total verwählt?: Ob Leipziger Lerche, Oasis oder die Partys im TV-Club – unsere Matrix ordnet ein »In allen Spektren verankert«: Gespräch mit Gerd Pickel, dem Antisemitismusbeau rag- ten der Uni Leipzig 16 17 19 Ohne Rechtsstatus: Das Frauen- und Geschlechterzentrum muss nach über zwanzig Jahren schließen Wald, Freiheit, KI: Neues aus der Welt der Wissenscha Foucault, der Osten und ein Kiosk: Drei Bücher für mehr Durchblick 19 VERANSTALTUNGEN UND ADRESSEN 22 LETZTE SEITE Warum Crystal Meth ganz in der Linie der deutschen Drogentradition steht IMPRESSUM Das uboot Wintersemester / erscheint als Beilage zum Oktober-kreuzer und zur kostenlosen Verteilung an studentischen Hotspots Herausgeber: KREUZER Medien GmbH, Karl-Liebknecht-Str. , Texte von: Kirsten Adlunger, Martin Burkert, Lucas Halisch, Service-Redaktion: Torsten Kellner, Tel. / Leipzig, Tel. / Danya Havva, Melissa Nüßle, Frauke O , Yi Ling Pan, Tobias Vertrieb: Mike Go fried, Tel. / Verlagsleitung: Egbert Pietsch, Tel. / Prüwer, Franziska Reif, Konrad Rüdiger Druck: www.trianglprint.cz, Prag Chefredaktion: Benjamin Heine (V.i.S.d.P.) Bilder von: Adobe Stock, Café Kapu , Christiane Gundlach, Alle Angaben ohne Gewähr. Der kreuzer erscheint monatlich, Redaktion dieser Beilage: Tobias Prüwer Nato, Tobias Prüwer, Swen Reichhold, Konrad Rüdiger, Einzelpreis , Euro, Abo Inland Euro, ermäßigt Euro. Produktionsleitung: Andrea Kathrin Kraus, Tel. / Universität Leipzig, Wikimedia Es gelten die Geschä sbedingungen des kreuzer. Layout und Satz: Die Wer – Kommunikationsdesign, Anzeigen: Egbert Pietsch, Tel. / Chris Schneider Mölly Follenius, Tel. / Bildredaktion: Christiane Gundlach, Tel. / Marlene Welzel, Tel. / Titelgestaltung: Chris Schneider (Foto: Adobe Stock) Eva Nolte, Tel. / Repro: Marcel Noack, Tel. / anzeigen@kreuzer-leipzig.de Das uboot-ePaper wird unterstützt von 1000°. www.grad.de 4 kreuzer-leipzig.de

Titel Titel Versuch macht klug Hints und Hacks rs Selbststudium H C A L D N U G E N A I T S I R H C : O T O F Endlich wieder mobil Bei Radschla in de Schulze-Boysen-Staße können Studieende kostenlos an ihem Fahad umschauben, bei Bedaf auch mit Hilfe – ein Pobebesuch I n Leipzig kommt man am einfachsten mit dem Fahrrad von A nach B. Deshalb kaufte ich mir nach dem Winter über Kleinanzeigen das günstigste Fahrrad, das ich finden konnte. Doch schon nach der zweiten Fahrt brach das rechte Pedal samt Kur- bel ab – und das fünf Kilometer von meinem Zuhause en ernt. Mit nur einem Pedal kommt man nicht weit. Also war ich gezwungen, wieder auf Bus und Bahn umzusteigen. Dieser Vorfall liegt schon vier Monate zurück, und meine Fahrradlosigkeit wurde langsam zum Gespött in meinem Umfeld. Meine mangelnde Kenntnis über Fahrräder hielt mich bisher davon ab, das Rad zu reparieren. Doch dann wurde es Sommer, und alle meine Freundinnen planten Ausflüge zum See – selbstverständlich mit dem Fahrrad. Es wurde also höchste Zeit, meine Hem- mungen vor Fahrradwerkstä en zu überwinden. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schnappte ich mir mein einpedaliges Rad und schob es in die Schulze-Boysen-Straße. Im Scha en der Stern- burg-Brauerei betrat ich Radschlag, die Selbsthilfe- Werksta . Dort wurde ich freundlich von einer Mit- arbeiterin begrüßt, die mich bat, meinen Namen und meine Matrikelnummer (für Studierende ist die Nutzung kostenlos) in ein Tablet einzugeben. Die Mitarbeiterin half mir, das Fahrrad einzuspan- nen, und fragte mich, was ich denn vorhabe. Ich zeigte ihr die schlechten Bremsen, eine zu lange Schraube und das fehlende Pedal. Die meisten Probleme ließen sich schnell behe- ben. Auf die hervorstehende Schraube, die Löcher in meine Hosen riss, schraubten wir einen Auf- satz. Erstes Problem gelöst. Ein anderer Mitarbei- ter zeigte mir, wo ich gebrauchte Kurbeln und Pedale finden konnte. Nachdem ich passende Teile ausgewählt ha e, begann ich mit dem Austausch. Nach etwa 15 Minuten ha e mein Fahrrad wieder zwei funktionierende Pedale. Der Mitarbeiter zog die Schrauben nochmals fest, so dass ich mich sicher genug fühlte, um damit zu fahren. Dann ging es an die Bremsen – vor dieser Aufgabe ha e ich am meisten Respekt. Die Mitarbeiterin schaute sie sich mit mir an und stellte fest, dass diese eigentlich eine gründliche Überarbeitung brauchten. »Wie viel möchtest du heute denn machen?«, fragte sie mich. Die Bremsklötze waren schräg angebracht und nicht richtig festgezogen, und auch der Lenker passte nicht zum Rest des Fahrrads. Diese Frage überforderte mich zunächst. Gemeinsam überlegten wir, welche Repa- raturen am dringendsten waren. Ich montierte neue Bremsklötze an den Rädern, und aus dem Lager bekam ich einen gebrauchten Lenker, den ich selbstständig anbrachte. Schließlich half mir die Mitarbeiterin, neue Bremsschläuche an der Vorderbremse zu befestigen. Wäre ich am Vortag gefragt worden, ob ich mir zutrauen würde, mein Fahrrad selbst zu reparie- ren, hä e ich dies entschieden verneint. Doch nach anderthalb Stunden Arbeit ha e ich ein neues Pedal, eine neue Kurbel, und die Bremsen funktio- nierten viel besser als zuvor. Das Fahrrad war zwar nicht wie neu, aber deutlich besser als zuvor. Und am selben Tag konnte ich noch mit meinen Freun- dinnen zum Cospudener See fahren. MELISSA NÜSSLE ■ Schulze-Boysen-St. 16, 04317 [Reudnitz-Thonbe], Mo–F 10–18, Sa 10–14 Uh, www.adschla-leipzi.de 6 kreuzer-leipzig.de

Titel Titel Wintersemester 24/25 »Mit diesem Namen wird das nichts« Alles anz macht das Repaatucafé Kapu Zum Glück ließen die beiden Gründerinnen sich nicht entmutigen. Was als Traum begann, ist zum Gemeinschaftsort geworden und ein Plädoyer für die DIY-Kultur. Lisa Kuhley, eine der Initiatorinnen, kann es kaum fassen, heute hier zu stehen. Das Café Kapu sitzt in einem Hinterhaus der Merse- burger Straße, auf einem Hof mit selbst gebauten Möbeln, Hochbeeten, Mar- meladen zum Verschenken. Vor zwölf Jahren stießen Kuhley und Anne Neumann in einem Artikel auf ein niederländisches Repair-Café. Ernüch- tert von den Krisen der Welt, wollten die beiden Geisteswissenschaftlerin- nen etwas Praktisches tun. Ihr Ziel: das Reparieren für alle zu ermöglichen – unabhängig von Geldbeutel, Alter, Erstsprache oder körperlichen und psychischen Bedingungen. T T U P A K Inzwischen hat das Café Kapu den Deutschen Engagementpreis »Grenzen überwinden« bekommen und ist »UNESCO-Dekadeprojekt Bildung für nach- haltige Entwicklung«. An drei Tagen die Woche gibt es Reparaturstunden: für Technik, Textilien und eine für alle anderen Anliegen. Kurse für Gehör- lose werden organisiert, manche Stunde durch Sprachmi lung unterstützt. Alltagsgegenstände bekommen hier ein zweites Leben: eine zerbrochene Tasse, rauschende Bluetooth-Boxen, kapu e Schreibtischlampen. Im letzten Jahr waren vor allem Kaffeemaschinen auf dem Vormarsch: mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Pascal, der sein kleines, tapsendes Kind durch den Garten begleitet, hat schon mehrfach im Café repariert. »Es verändert sich das Verhältnis zum reparierten Stück, man geht bewusster damit um.« Er schätzt die Begegnungen, das gemeinsame Tüfteln, sich für Vorhaben ande- rer zu begeistern – und ihr Mi iebern zu spüren. Besonders verzwickt war ein Pla enspieler. »Viele haben sich mit reingedacht.« Am Ende funktionierte er wieder – und Pascal wusste mehr über alte Schaltkreise. O T O F É F A C : Am Anfang standen viele Förderanträge aus. Eine Bearbeiterin meinte, »mit diesem Namen wird das nichts«, sagt Anne Neumann. Doch der Zuspruch wuchs. Sie erinnert sich an eine Sicherheitsfachkraft, die überlegte, ob aussortierte Auflaufformen als vorschriftsgemäße Metallwanne zur Lackaufbewahrung in Frage kämen. Standards mussten eingehalten wer- den. Und gleichzeitig ha en sie den Anspruch, das Café vollständig aus recycelten und gespen- deten Sachen aufzubauen. In eineinhalb Jahren erreichten sie dieses Ziel. Das Deutsche Technikmuseum schenkt dem Café eine Schro -Skulptur zu seinem Erfolg. 80 Kilogramm, faszinierend miteinander verklebt: Toaster, Globus, Kabel, Bildschirme. Der Elektromüll eines Vier-Personen-Haushalts pro Jahr. Gemäß Global E-Waste Monitor 2024 wird nicht einmal die Hälfte des europäischen Elektroschro s gesammelt und verar- beitet. Dadurch landen giftige Materialien in der Umwelt. Ebenso gehen Rohstoffe verloren. Ein Schri in Richtung Ressourcenwende erfolgte im Mai 2024: Die EU verabschiedete das Gesetz zum Recht auf Reparatur. Was für die breite Bevölkerung leichter werden soll, ist im Café Kapu gelebte Praxis. Dafür hat es drei Mitarbeitende und zwei Bundesfreiwillige sowie zusätzlich mehr als dreißig Ehrenamtliche, die Reparatursprechstunden anbieten, Workshops geben – oder einfach mal einen Kuchen vorbeibringen. KIRSTEN ADLUNGER ■ Mesebue St. 102, www.cafekapu .de Tiktok und Meditation Waum liet Töpfen im Tend? Ein Selbstvesuch I m Kunstunterricht konnte ich der klebrigen Masse unter meinen Fingernägeln nie etwas abgewinnen. Nun trendet Töpfern unter Studieren- den auf Tiktok. Ich beschließe, mit dem Strom mitzuschwimmen. Im Werk 2 gibt es eine offene Keramikwerksta . Regalweise sind dort halb- bis fast fertige Figuren und Geschirr zu sehen. Bei meinem Besuch füllt sie sich rasch mit Men- schen, die vorwiegend regelmäßig teilnehmen. Dirk Fischer, Mitbegründer und Co-Leiter seit 1992, führt mich ohne Umschweife und routiniert in die Werksta ein. Ich habe keine Ausreden mehr, mich davor zu drücken. Also heißt es: Ton- masse abschneiden, aushöhlen und glä en. Es soll ein Blumentopf werden, entscheide ich spon- tan. Mir gefällt, dass man völlig frei und vieles möglich ist: das Nutzen von Musterschalen für erwartbare Ergebnisse ebenso wie das Experimen- tieren mit Figuren. »Heute ist es ganz schön leer«, bemerken zwei Freundinnen, dabei sind die Arbeits- tische voll besetzt. Außer jeweils kurzen Dialogen zwischen Freun- den und Fischers individuellen Ratschlägen herrscht Stille. Die Atmosphäre ist konzentriert, fast meditativ. Es gibt nur den Ton und mich, was meine Geduld ordentlich auf die Probe stellt. Aber dann sind die zwei Stunden auch schon um. Drei Freundinnen, die über Tiktok zum Töpfern kamen, freuen sich, dass sie direkt schöne Ergebnisse erzielen konnten. Über meine Töpfe fälle ich ein finales Urteil, wenn ich zum Glasieren wieder- komme. YI LING PAN ■ Mo u. Mi 15.30–17.30, 18–20, Di 17–19 Uh, 10 € Studieende und »Wer guckt sich das an?« Wähend ihe Bacheloabeit hielten vie Feundin- nen ihen Bibliotheksallta auf Instaam und Tiktok fest − wi spachen mit zwei von ihnen Wie kamt ihr auf Slaybertina? LARA: Mir fiel auf, dass jeder Tag gleich aussah: Ich in der Bib und vor mir mein Laptop mit diesen Jesus-Bildern, über die ich geschrieben habe. Da hat Marie angefangen, kleine Videos zu machen und sie hochzuladen. Wir dachten, dass vielleicht fünf Freundinnen und Freunde von uns sie ansehen. MARIE: Um aus der Zeit etwas Cooles zu machen, haben wir mit Mo otagen angefangen, an denen wir uns zu einem bestimmten Thema angezogen haben. Das filmten wir, um es später noch mal an- gucken zu können. Dann luden wir es einfach hoch. In den Kommentaren schreiben viele Leute, dass sie in der gleichen Situation sind. LARA: Ich find das richtig cool. Weil man sich mit dem Stress eben voll allein fühlt und es rich- tig cool ist zu sehen, dass man eben nicht die ein- zige Person mit diesem Hustle und diesem dif- fusen Stress ist. Gleichzeitig habe ich das auch ge- braucht. Wenn ich auf Social Media unterwegs bin, sehe ich nur so ultra motivierte Leute. So cleane Girls, die zehn Stunden in die Bib gehen, das ist nicht meine Realität. Wir haben teilweise Reels mit 800.000 Aufrufen, da frag ich mich, wer sich das anguckt. Abschlussarbeit ist schon sehr nischig. MARIE: Ich denke, weil wir nicht diese Produkti- vitäts-Leute sind. Wir sind auch nicht total unzu- frieden, sondern sehr normal. Wir studieren ganz gerne, aber spüren den Stress. Es gibt wenig Content, der das abdeckt. Eure Bachelorarbeiten sind fertig, wollt ihr den Kanal weiterführen? LARA: Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht. INTERVIEW: MELISSA NÜSSLE 8 kreuzer-leipzig.de andee Emäßiunsbeechtite ■ @bibliotheca_slaybetina

Magazin Wintersemester 24/25 F O T O : K O N R A D R Ü D I G E R »Kaum einer wird das Buch ablecken« Albetina-Restauatoin Fanny Batholdt übe i ie Lektüen und Büchefl eddee mal einen ganzen Regalabschni unter Verdacht stellen. Der Bestand wird so gut wie nicht frequen- tiert in der Ausleihe. Im Quartal haben wir etwa eine Anfrage, wo wir genauer hinschauen müs- sen. Es ist eher so, dass diese Bestände in der Digi- talisierung bearbeitet werden und dort testen wir vorher für die Mitarbeiter:innen. Sind Bestände gesperrt? Andere Bibliotheken sind diesen Schri gegangen ... Nein, das haben wir nicht gemacht. Was machen Sie als Restauratorin in der UB, wenn Sie nicht Bücher auf Arsen testen? Ich füge die Bücher zusammen, die zerfleddert sind. Wie viele zerfledderte Bücher haben die Benutzer auf ihrem Konto und wie viele andere Organismen? Benutzerschäden kommen vor. Moderne Bücher sind oft technisch schlecht hergestellt: Klebe- bindung ist das Stichwort, das kennt jeder. Das reparieren zwei Buchbinderinnen im Haus. In der Restaurierungswerksta kommen die älteren Kaliber auf den Tisch. Da ist nicht immer klar, welche Benutzerin, welcher Benutzer oder welches Insekt dafür gesorgt hat, dass das Material jetzt lose daliegt. Es sind manchmal einzelne Buch- staben der handschriftlichen Kommentare, die erhalten werden müssen, weil sie für die For- schung wichtig sind. Sie haben im Haus Testmöglichkeiten? Ja, wir verfügen über einen mikrochemischen Test. Den mache ich in der Werksta unter den gebotenen Sicherheitsbedingungen. Das dauert eine Viertelstunde, und dann weiß ich mehr. Natürlich gibt es auch für unsere Mitarbeiter:innen Hinweise, wie man mit diesen Büchern umgeht. Wie kann das Arsen in den Körper gelangen? Aufnahmewege sind das Einatmen der Stäube und das Berühren der Hände mit dem Mund nach der Benutzung. Kaum einem wird das passie- ren. Kaum einer wird das Buch ablecken oder sich nicht die Hände waschen, nachdem er oder sie in so einem alten Schinken gelesen hat. Händewa- schen dreht die Gefährdung praktisch auf null. Arsen in alten Büchern: Zu Jahresbeginn wur- den giftige Pigmente in Bibliotheken deutsch- landweit zum Thema. Grüne und gelbe Farben verschönerten im 19. und frühen 20. Jahrhundert Buchschni e und Einbände. Schön, aber giftig, denn sie enthalten oft Arsen. Viele Hochschulbib- liotheken reagierten. Auch die Leipziger Universi- tätsbibliothek (UB) hat regalmeterweise verdäch- tig gefärbte Bücher. UB-Restauratorin Fanny Bartholdt spricht mit dem uboot über Heimtücke, schnelle Tests und echte Gefahren. Pla gefragt: Wie giftig sind alte bunte Bücher? Gar nicht mal so giftig. Wenn man nicht täglich damit zu tun hat, ist die Wahrscheinlichkeit äußerst gering, Schäden davonzutragen. Wenn man jeden Tag sehr nah an den arsenhaltigen Pigmenten eines Buches dran ist, die sich lösen, dann sollte man auf seinen Arbeitsschutz ach- ten. Also Atemmaske und Handschuhe tragen. Was passiert, wenn sich jemand ein betroffenes Buch bestellt? Er oder sie bekommt Hinweise von uns, wie man sich schützen kann, wenn man das will. Im Moment testen wir das Buch vorher noch. Weil wir selber wissen wollen, wie viel von unserem Bestand mit einem arsenhaltigen Pigment grün gefärbt wurde. Wie viele UB-Bücher sind potenziell arsenhal- tig und wie viele haben Sie schon getestet? Wir haben circa 324.000 Bücher aus dem Zeitraum von 1800 bis 1900. Circa 30 bis 40 Prozent haben einen farbigen Buchschni , der arsenhal- tig sein könnte. Aus einer kleinen Gruppe von Tests können wir vorsichtig ableiten, dass davon vielleicht ein Dri el positiv auf Arsen getestet werden könnte. Mittlerweile können wir auch bestimmte Buchbinder oder Provenienzen aus- findig machen, von denen wir wissen, dass das Pigment vorhanden ist. Dann können wir schon Muss man sich Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen, wenn man Ihre Arbeit vor Augen hat? Oh, ich sehe mich eher als Heldin in der Geschichte. Ich sorge dafür, dass die Seiten nicht verloren gehen. Ich fühle mich gut dabei. Klar, es sind auch Geduldsproben dabei, wenn man sich monoton durch 300 Seiten arbeiten muss, weil die Larve des Anobium punctatum (Gemeiner Nagekäfer) sich da durchgefressen hat. Aber dafür habe ich es stu- diert. Und es gibt immer wieder etwas Neues zu lernen. INTERVIEW: KONRAD RÜDIGER 10 kreuzer-leipzig.de

Wintersemester 24/25 F O T O : N A T O Eine Raupe machen Einie Tipps s astonomische Selbststudium P rüfung bestanden, Hausarbeit in den Sand gesetzt, beim Unisport ordentlich abgeliefert: Es gibt unzählige Gründe, sich ein paar gute Leute zu schnappen und ein Getränk zu sich zu nehmen. Dazu gibt’s im Folgenden ein paar sachdien- liche Hinweise, die lose nach den beliebtesten studentischen Wohnvierteln sor- tiert sind. Das ist natürlich eine subjektive Empfehlung, aber ein guter Start für weitere Erkundungen. Zieht man von Kneipe zu Kneipe, sagen die Leipziger übri- gens gern dazu: eine Raupe machen. MARTIN BURKERT WESTEN In der Karl-Heine-Straße gibt es (noch) eine schöne Mischung aus schickeren Restaurants und bezahl- baren Kneipen. Und für jedes siebte Café macht auch immer mal wieder ein Bieretablissement der Nacht auf. Seit zwei Jahren gibt es nun rückseitig am Westwerk gelegen Hansi’s Werksta . Eine Eisentür öffnet sich und dahinter wird ein kleiner, rechteckiger Raum mit Barhockern sichtbar, in des- sen Mi e der Tresen platziert ist. Gesessen wird hauptsächlich draußen an bunt zusammengewürfel- ten Stühlen und Tischen und bei den regelmäßig sta findenden Konzerten kommt in dem kleinen Innenhof richtig Partyatmosphäre auf. Hier lässt sich manch launige Sommernacht genießen. ■ Do–Sa ab 17 Uh, Westwek Westseite, Kal-Heine-St. 70–74, 04229 [Plawitz], www.instaam.com/hansis.weksta SÜDEN OSTEN Die Südvorstadt ist die einst von Studierenden am bes- ten erschlossene Ecke der Stadt. Das Kickers Inn, das Hotel Seeblick oder das McCormacks sind nur einige der beliebten Treffpunkte des Viertels. Die Nato am Südplatz ist als soziokulturelles Zentrum identitätsstif- tend für die Südvorstadt und bietet verschiedensten Veranstaltungen eine Bühne, von Magieshows über Lesungen bis zu Konzerten. Die dazugehörige Kneipe, »die Mu er aller Szenekneipen« (kreuzer), ist an Knei- penhaftigkeit tatsächlich schwer zu überbieten: die schönen Holztische, das schummrige Licht, eine meist tolle Musikauswahl, dazu feines und preisbewusstes Hausbier – hier stimmt alles. ■ tälich ab 18.30 Uh öff net die Kneipe, Kal-Liebknecht-St. 48, 04275 [Südvostadt], www.nato-leipzi.de Der Leipziger Osten ist bei Studierenden nach wie vor recht beliebt. Das liegt unter anderem an doch noch einigen Hausprojekten und Freiräumen, einem etwas herberen Charme, der manche Touris abzuschrecken vermag, und den zahlreichen bezahlbaren Cafés und Kneipen. Eine davon ist die Stammbar, eine gemütliche, lebendige und günstige Nachbarschafts- kneipe im besten Sinne: Hier treffen sich die Bewohnerinnen und Bewohner zum Schnacken, Pläneschmieden, Feiern und Trinken. Am Tresen sind viele kleine Kunstwerke, auch von Stammgästen, zu entdecken; eine Spieleauswahl steht auch bereit. Die Räumlichkeiten und die lockere Bestuhlung sorgen dafür, dass Menschen sich hier über den Weg laufen und ken- nenlernen. Die Locals empfehlen, einen Mexikaner zu trinken. ■ jeden Ta ab 19 Uh eöff net, Beite St. 8, 04317 [Reudnitz-Thonbe], www.stammba-leipzi.de Unweit der Stammbar befindet sich die Substanz, eine rustikale Kneipengaststä e mit einem der idyllischsten Biergärten der Stadt. In der Sommersaison finden hier regelmäßig Konzerte sta , in den kühleren Monaten lässt es sich in den Innenräumen gut verweilen. ■ Mo–Do 17–0 Uh, F/Sa 17–1 Uh, Täubchenwe 67, 04317 [Zentum-Ost], substanz-leipzi@hotmail.com 12 kreuzer-leipzig.de

Magazin Magazin Wintersemester 24/25 Wintersemester 24/25 INTELLIGENT Zu Lae de Landespolitik: Alle ha en die Wahl. Einst vespo et: Im Citytunnel sind jeden Wekta 90.000 Fahäste untewes. Natukunden: Das entspechende Museum hat meh als 40 Podcasts übe Sauie, Spinnen, Silikate veöff entlicht. natukundemuseum.leipzi.de Einfach abhänen: Schon an Klimmzustanen zu baumeln hat positive Gesundheitseff ekte. Entdecken: Auf bandcamp.com fi ndet sich die spannendste Independent-Musik. Voll soli: 96 Pozent stimmten bei eine Studentenwek-Umfae s Fot hen des Deutschland- Semestetickets. Leipzie Leche: Muss man mal pobiet haben. Unsee Empfehlun: die de Bäckeei Kleinet. Weiße T-Shits: Die Daueklamo e elebt einen Tend-Boom. Das neue Nomal? Fi y Shades of Gün: Es bummt und summt seit 30 Jah- en im Connewitze Stadtaten. Abiss-Paty eht weite: De TV-Club läu und läu und läu – jeden Donnesta bennt die Hü e. L A I N E G Vienschleuden: Covid is not ove – sad, but tue Müll to o: Mehwepfl icht bei Essen und Getänken nehmen viele imme noch nicht enst. Weiße T-Shits: Wie hält man die im Allta läne als zehn Minuten fl eckenein? Bexitpop: Kennt jemand Oasis (noch)? Wondewall und so ... Kulinaische Kultukampf: Niemand will Schnitzel & Co. wenehmen. Bewusste Enähun ist kein Vebot. HIRNLOS Licht aus im Kohlabizikus: Mit dem Institut Zukun schließt nach zehn Jahen ein linke Technoclub. ZUSAMMENGESTELLT VON TOBIAS PRÜWER kreuzer-leipzig.de kreuzer-leipzig.de S C H E U S S L I C H 14 14 Zu Lae de Landespolitik: Alle ha en die Wahl. Leichtsinni- e hlich: Nebeneinande auf dem Radwe zu fahen, bemst aus und det iskan- tes Vehalten.

F O T O : U N I L E I P Z I G Studienabbruch Studienabbruch nach zwei Dekaden Das Zentum Gendestudien an de Uni Leipzi musste zum 30. Septembe schließen D ass verschiedene Wissenschaftsdisziplinen ei- nen Fokus oder eine Fragestellung mit ihren jeweiligen Methoden beleuchten, war nicht immer selbstverständlich. Richtig wichtig wurde der Ansatz erst in den Nullerjahren, wie die Wissen- schaftsgeschichte zeigt. Da gab es das Frauen- und Geschlechterzentrum, kurz: FraGes, bereits als Ort der interdisziplinären Erforschung der Geschlechterverhältnisse im soziokulturellen Kon- text. Gegründet, um mehr Sichtbarkeit für Gen- derfragen in Forschung und Lehre zu schaffen, und später in Zentrum für Genderstudien umbe- nannt, musste es nun zum 30. September schließen. FraGes-Initiatorinnen waren 2001 die damalige Uni-Gleichstellungsbeauftragte Ilse Nagelschmidt und weitere Mitarbeiterinnen der Hochschule. Es entstand ein noch heute genutztes Genderglos- sar, ein Online-Nachschlagewerk mit Wissen zu Geschlecht und Sexualität. Bis 2022 wurde jedes Semester ein Schlüsselqualifikations-Modul angeboten, das Kenntnisse über die Geschlech- terverhältnisse und ihre Veränderbarkeit vermit- telte. Die jahrelangen Planungen eines Gender- zertifikats, das Studierende als Zusatzqualifika- tion neben ihrem Fachstudium erwerben können, seien weit vorangeschri en, sagten ehemaligen Mitglieder dem uboot. Das ist alles Geschichte. Das Ende des Zentrums begann mit der zufälli- gen Entdeckung vor zwei Jahren, dass ihm seit 2009 der juristische Status fehlt. Damals lösten sich alle an die Uni angegliederten Zentren auf, um sich mit anderem juristischem Status neu zu gründen. Warum das im Fall des FraGes nicht geschah, ist nach wie vor unklar. In der Rechtsform nicht existent, arbeitete es aber weiter. »Es gab weiterhin Zielvereinbarungen mit der Universitäts- leitung, einen Briefkasten und eine Haushalts- stellennummer«, sagt der am FraGes ehrenamtlich tätige Politikwissenschaftler Daniel Schmidt. Nach der Entdeckung des Nichtstatus sollte sich das Zentrum unter Rektorin Eva Inés Obergfell, die seit April 2022 im Amt ist, mit neuer Satzung wieder gründen. Die beteiligte Studentin Nina Sinde erzählt, dass es zunächst galt, die Vorausset- zung für ein Zentrum zu erfüllen: »Die Hürden im Verhältnis zu dem, was das FraGes als Ressour- cen hat, waren zu groß.« Am FraGes wurde ehren- amtlich gearbeitet, es wurden wenige Gelder von der Uni bezogen, weil zum Beispiel keine Perso- nalkosten anfielen. Den schließlich eingereichten Gründungsvorschlag lehnte das Rektorat ab: Das Zentrum sollte einen stärkeren Forschungs- fokus setzen. Uni-Pressesprecher Carsten Heck- mann erklärt, die Rektorin hä e sich das Gelingen eines neuen Zentrums mit verändertem Fokus gewünscht. Das FraGes selbst berief aufgrund der divergie- renden Vorstellungen zu seiner Rolle im Früh- jahr eine Mitgliederversammlung ein. An dieser nahmen zwanzig Personen teil. Die Stimmung schwankte zwischen Frustration, Entschlossen- heit und Resignation. Nina Sinde resümiert: »Unter den Bedingungen, dass Zentrum im Ehren- amt weiterzuführen, ist es schwer, es wie vom Rektorat gewünscht aufzustellen.« Laut Mitarbeiter Schmidt brauche es dazu zwar alle Statusgrup- pen, »aber vor allem auch Profs«. Ob das Rektorat nicht genug mitgezogen hat, beurteilen die ehemaligen Mitglieder des Zen- trums unterschiedlich. Daniel Schmidt hä e sich »viel mehr Unterstützung« gewünscht. Er habe den Eindruck, »dass das Rektorat die Bedeutung von Gender-Studies an der Universität Leipzig, im Freistaat Sachsen oder in ganz Ostdeutschland nicht so sieht, wie wir das einschätzen«. Uni- Pressesprecher Heckmann erklärt, die Forschung und Lehre zu Gender- und Diversitätsstudien werde »auch künftig einen signifikanten Stellen- wert an der Universität Leipzig einnehmen«. Die Rektorin werde sich dafür einsetzen, dass sich auch die Landespolitik für die Themen enga- giert, denn »die Relevanz von Geschlechter- und Diversitätsthemen steht außer Frage«. Das Rektorat strebe Konsultationen zum Schlüs- selqualifikations-Modul und dem Genderzertifi- kat in den nächsten Wochen an. Mit wem es dar- über reden wird, wenn es kein Zentrum mehr gibt, bleibt unklar. Heckmann hält einen Ort zur interdisziplinären Vernetzung von Initiativen und Projekten für hilfreich, aber für »keine zwin- gend notwendige interne Einrichtung« der Uni- versität. Studentin Nina Sinde findet: »Wir brau- chen Geschlechterforschung, weil sie viele gesell- schaftliche Themen berührt, die von größter Rele- vanz sind. Gender-Studies sind kein Ehrenamt.« FRAUKE OTT 16 kreuzer-leipzig.de

Magazin Wintersemester 24/25 Wintersemester 24/25 Hinterm Vorhang Heimatkunde: Ilko-Sascha Kowalczuk macht Eienaten des Ostens kenntlich Die Deutschen sitzen hinsichtlich 1989 einem doppelten Missverständnis auf: Die im Osten sagen von sich, zu Millionen auf den Straßen gewesen zu sein. Die im Westen glauben es ihnen. Und so kam der Mythos der speziellen Freiheits- liebe der Ex-DDRler ins Spiel. Sie hä en ein beson- deres Gespür dafür, wenn diese eingeschränkt werde, heißt es immer wieder, um etwa die rechten Hochburgen zu begründen. Maskierter Philosoph So wa es ewesen: Es ibt quasi Neues von Michel Foucault Würde nicht »Michel Foucault« auf dem Buch stehen, man könnte kaum glauben, dass es aus der Feder dieses Autors stammt. Denn die just erschienene Schrift ist untypisch für den französi- schen Philosophen. »Der Diskurs der Philosophie« stammt aus dem Nachlass des vor vierzig Jahren Verstorbenen. Foucault hat den Text 1966 beendet, aber nie veröffentlicht. Vielleicht war es ihm eine zu gewöhnliche Arbeit. In Wahrheit haben die meisten hinterm Vorhang gestanden, so schreibt der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk. Und sie hä en die liberale Demokratie nie verstanden, nur auf die Westmark geschielt und dann einen »Freiheitsschock« erlebt. Manchmal fällt das wütende Buch in seiner Erklärung »des« Ostens zu pauschal aus. Aber es ist – neben Steffen Maus »Ungleich vereint« (Rezension dazu im log- buch) – ein Erklärstück, das etwa hinter AfD- Erfolgen nicht nur Transformationserfahrungen, Treuhand und Westdominanz vermutet. Autori- täre Denkmuster und Staatsvorstellungen haben sich hier in einigen Köpfen gehalten und werden vererbt, so Kowalczuk. TPR ■ Ilko-Sascha Kowalczuk: Eine andee Geschichte Ostdeutsch- lands von 1989 bis heute. München: C.H. Beck 2024. 240 S., 22 € Diese schließt nun eine Lücke zwischen »Die Ord- nung der Dinge« und »Die Archäologie des Wis- sens« – also der Beschäftigung damit, wie die moderne Art, Wissen als solches zu erkennen und zu sortieren, entstand. Foucault untersucht mit dem gerade entwickelten neuen methodischen Werkzeugkasten, wie sich die Philosophie als eine Denkform überhaupt hat entwickeln können. Ihm zufolge geht es dabei nicht um die großen Fragen nach Moral, Wissen, Go , Wahrheit, die für manche ein rotes Band durch die Philosophie- geschichte ziehen und sie zusammenhalten. Erst ab Mi e des 17. Jahrhunderts sei in einer Umbruchs- zeit diese spezifische Wissensform entstanden, so Foucault, die über eigene Regeln verfügt: Ver- antwortlich war René Descartes und das »Ich denke«. Und diese rationalistische Reduktion sei in der Nachkriegszeit in die Krise geraten. Mit und über Nietzsche hinaus wird diese Bas- tion des vermeintlich sicheren Wissens in Frage gestellt. Dass Philosophie – auch wenn sie historisch arbeitet – immer ein Gegenwartsbezug inne- wohnt, macht diesen Foucault aktuell. Dieser wollte nie »Philosoph« genannt werden, zeigt aber mit dieser Schrift, dass er sehr wohl einer war. TPR ■ Michel Foucault: De Diskus de Philosophie. Aus dem Fanzösischen übesetzt von Andea Hemmine. Belin: Suhkamp 2024. 352 S., 34 € Lichtbringer Deutsches Dama: Was den Kiosk im Innesten zusammenhält E gon Forever«: Seit drei Jahrzehnten geistert ein Strichmänn- chen durch Blä chen der Subkultur. Einst entstand es im Matheunterricht und darum zeichnet sein Erfinder Andre Lux noch immer auf Karopapier. Ziemlich ausdrucksstark gelingt ihm das auch beim neuesten Exemplar seines Egon-Universums. »Toni vom Kiosk« handelt von einem zentralen Ort des urba- nen Lebens. Menschen kommen und gehen, machen hier kurz Station, weil sie etwas vergessen haben, der Weg kurz ist oder aus Gewohnheit. Wie es aber dem Menschen im Kiosk so geht, bleibt hinter Rubelloswerbung, Flutschfingerfotos und Frucht- gummischlangen unsichtbar. Lux bringt nun Licht in dieses Dunkel. Man erfährt, warum der Mann vom Büdchen so müde Augen hat, er keine Bild verkauft und immerzu raucht. Ein Auf- klärungsbuch für Erwachsene. TPR ■ Ande Lux: Toni vom Kiosk. Ludwisbu: Coss Cult 2024. 50 S., 12,99 € 18 kreuzer-leipzig.de

Service Adressen Universität Leipzig – Adressen Ägyptisches Museum Goethestr. 2, 04109, Tel. 9 73 70 15, www.gkr.uni-leipzig.de/aegyptisches-museum Antikenmuseum Alte Nikolaischule, Nikolaikirchhof 2, 04109, Tel. 9 73 07 00, www.gkr.uni-leipzig.de/antikenmuseum Biotechnologisch-Biomedizinisches Zentrum (BBZ) Deutscher Platz 5, 04103, Tel. 9 73 13 00, www.bbz.uni-leipzig.de Botanischer Garten Linnéstr. 1, 04103, Tel. 9 73 68 50, www.bota.uni-leipzig.de Career Service der Universität Leipzig Goethestr. 3–5, Raum 1.16, 04109, Tel. 9 73 20 05, www.zv.uni-leipzig.de/studium/career-service Carl-Ludwig-Institut für Physiologie Medizinische Fakultät, Liebigstr. 27, 04103, Tel. 9 71 55 20, physiologie.medizin.uni-leipzig.de Deutsches Literaturinstitut Leipzig (DLL) Wächterstr. 34, 04107, Tel. 9 73 03 00, www.deutsches-literaturinstitut.de Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europas (GWZO) Reichsstr. 4–6 (Specks Hof, Eingang A), 04109, Tel. 9 73 55 60, www.leibniz-gwzo.de Geisteswissenschaftliches Zentrum (GWZ) Beethovenstr. 15, Raum 4409, 04107, Tel. 9 73 73 00, www.philol.uni-leipzig.de Global and European Studies Institute Emil-Fuchs-Str. 1, 04105, Tel. 9 73 02 30, www.sozphil.uni-leipzig.de/en/global-and-european- studies-institute Herder-Institut Beethovenstr. 15, 04107, Tel. 9 73 75 05, www.philol.uni-leipzig.de/herder-institut Hochschuldidaktisches Zentrum Sachsen (HDS) Marschnerstr. 31, 04109, Tel. 9 73 00 80, www.hd-sachsen.de Interdisziplinäres Zentrum für Bioinformatik (IZBI) Härtelstr. 16–18, 04107, Tel. 9 71 66 70, www.izbi.uni-leipzig.de Konfuzius-Institut Leipzig Otto-Schill-Str. 1, 04109, Tel. 9 73 03 90, www.konfuziusinstitut-leipzig.de Kustodie/Kunstsammlung Goethestr. 2, 04109, Tel. 9 73 01 80, www.kustodie.uni-leipzig.de Leipziger Universitätsmusik Städtisches Kaufhaus, Neumarkt 9, Aufgang E, 04109, Tel. 9 73 01 90, www.unimusik.uni-leipzig.de Research Academy Leipzig Wächterstr. 30, 04107, Tel. 9 73 02 34, www.ral.uni-leipzig.de Sächsischer Inkubator für klinische Translation (SIKT) Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103, Tel. 9 73 96 00, www.sikt.uni-leipzig.de Sportwissenschaftliche Fakultät Jahnallee 59, 04109, Tel. 9 73 16 00, www.spowi.uni-leipzig.de Sprachenzentrum Goethestr. 2, 04109, Tel. 9 73 02 70, www.sprachenzentrum.uni-leipzig.de Stabsstelle Internationales Goethestr. 3–5, 04109, 9 73 19 88, www.uni-leipzig.de/international Studienkolleg Sachsen Lumumbastr. 4, 04105, Tel. 9 73 02 40, www.stksachs.uni-leipzig.de Universität Leipzig Rektorat, Ritterstr. 26, 04109, Tel. 9 73 00 00, www.uni-leipzig.de/universitaet/struktur/rektorat Universitätsarchiv Prager Str. 6, 04103, Tel. 9 73 02 00, www.archiv.uni-leipzig.de Universitätsrechenzentrum (URZ) Augustusplatz 10, 04109, Tel. 9 73 33 00, www.urz.uni-leipzig.de Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (FraGes) Strohsackpassage, Nikolaistr. 10, 04109, Tel. 9 73 78 98, www.frages.uni-leipzig.de Zentrum für Hochschulsport der Universität Leipzig (ZfH) Jahnallee 59, Haus 7, 04109, Tel. 9 73 03 20, www.zfh.uni-leipzig.de Zentrum für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (ZIW) Ritterstr. 24, 04109, Tel. 9 73 02 20, www.home.uni-leipzig.de/kurs7/ziw/index.php Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung (ZLS) Prager Str. 38–40, 04317, Tel. 9 73 04 80, www.zls.uni-leipzig.de Zentrum für Medienproduktion (ZMP) Emil-Fuchs-Str. 1, 04105, Tel. 9 73 58 50, www.zmp.uni-leipzig.de Hochschulen – Adressen AKAD Hochschule Leipzig Petersstr. 32/34 (Berlitz Sprachschule), 04109, Tel. 0711/81 49 54 00, www.akad.de Berufsakademie Sachsen Staatliche Studienakademie, Schönauer Str. 113 a, 04207, Tel. 42 74 33 30, www.ba-leipzig.de Handelshochschule Leipzig (HHL) Leipzig Graduate School Of Management, Jahnallee 59, 04109, Tel. 98 51 60, www.hhl.de Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Wächterstr. 11, 04107, Tel. 2 13 50, www.hgb-leipzig.de Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Grassistr. 8, 04107, Dittrichring 21, 04109, Tel. 21 44 55, www.hmt-leipzig.de Wintersemester 24/25 Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Karl-Liebknecht-Str. 132, 04277, Tel. 3 07 60, www.htwk-leipzig.de Studentische Belange Campus-Service Technikverleih, Mitfahr-/Mitwohnzentrale, Internatio- naler Fax-/Telefonservice, einfache Fahrradselbsthilfe, Ausweise, Semesterticketverkauf, Ticketverkauf, T-Shirt Verkauf, Infos, Seminargebäude, Universitätsstr. 1, 04109, Tel. 9 73 78 55, jesse@rz.uni-leipzig.de, www.stura.uni-leipzig.de/campus-service/ Studentenwerk Leipzig Goethestr. 6, 04109, Tel. 9 65 95, www.studentenwerk-leipzig.de StudentInnenRat (StuRa) der Uni Leipzig Seminargebäude, Universitätsstr. 1, Raum S 004, 04109, Tel. 9 73 78 50, www.stura.uni-leipzig.de Studierendenrat der HTWK Leipzig Karl-Liebknecht-Str. 132, 04277, Raum G101a, Tel. 30 76 62 45, sprecherinnen@stura.htwk-leipzig.de, www.stura.htwk-leipzig.de Jobs Jobbörse Bundesagentur für Arbeit www.jobboerse.arbeitsagentur.de JobPoint.UKL www.uniklinikum-leipzig.de/jobpoint Jobportal des Career Service der Universität Leipzig Goethestr. 3–5, 04109, Tel. 9 73 20 05, 04109 Leip zig www.jobportal.uni-leipzig.de Jobvermittlung durch Servicebüro des StuRa Seminargebäude, Universitätsstr. 1 (über Innenhof erreich-bar), 04109, Tel. 9 73 78 50, gf@stura.uni-leipzig.de, www.stura.uni-leipzig.de Jobvermittlung im Studentenwerk Goethestr. 6, Freitreppe rechts neben dem Eingang, 04109, Tel. 9 65 95, info@studentenwerk-leipzig.de, www.studentenwerk-leipzig.de/studentenjobs Jobvermittlung über Das Schwarze Brett www.dsble.de Beratung BAföG & Studienfinanzierungsberatung Amt für Ausbildungsförderung, Goethestr. 6, 04109, Tel. 9 65 95, info@studentenwerk-leipzig.de, www.studentenwerk-leipzig.de BAföG-Beratung des StuRa Seminargebäude, Universitätsstr. 1, (über Innenhof erreichbar), 04109, Tel. 9 73 78 51, bafoeg@stura.uni-leipzig.de, www.stura.uni-leipzig.de Psychologische Beratung für Lehramt-Studierende im Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung (ZLS), Prager Str. 38–40, Raum 145, 04317, Tel. 9 73 04 80, www.zls.uni-leipzig.de Psychologische Erstberatung für Studierende in Kooperation mit der Zentralen Studienberatung und dem Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung (ZLS), Prager Str. 38-40, Raum 145, Tel. 9 73 04 82, www.uni-leipzig.de/personenprofil/mitarbeiter/ annett-ammer-wies FAIRsicherungsbüro฀฀ Gerbl฀&฀Goldhorn Unabhängige Versicherungsvermittlung | Anlageberatung Telefon 03 41-3 05 39 - 0 | Telefax 03 41 - 3 05 39 - 71 | E-Mail fairsicherung.lpz@t-online.de | Psychosoziale Beratung des Studentenwerks Leipzig Tel. 9 71 88 48, 01 76/19 65 96 65, studierendenberatung@studentenwerk-leipzig.de, www.studentenwerk-leipzig.de/beratung-soziales/ psychosoziale-beratung Rechtsberatung des Studentenwerkes Anwaltskanzlei Sammler & Müller, Grassistr. 27, 04107, Di 16–18 Uhr, Tel. 1 49 98 84, (kostenlose Beratung), www.studentenwerk-leipzig.de Rechtsrat des StuRa Hilfe in juristischen Angelegenheiten, aktuell aus- schließlich per Mail an rb@stura.uni-leipzig.de, Sprechzeiten: Mo 18.30–20.30 Uhr, www.stura.uni-leipzig.de/rechtsberatung Sozialberatung des Studentenwerks Goethestr. 6, Studenten Service Zentrum (SSZ), 04109 und Center for Social Services (CSS), Am Gutenberg- platz 4–6, www.studentenwerk-leipzig.de Sozialberatung des StuRa Seminargebäude, Universitätsstr. 1, Raum S 001 (über Innenhof erreichbar), 04109, sozialberatung@stura.uni-leipzig.de, www.stura.uni-leipzig.de Studienberatung der HTWK Leipzig Dezernat Studienangelegenheiten, Studienberatung, Studienorganisation, Eichedorffstr. 2, Tel. 30 76 61 56, www.htwk-leipzig.de Mensen des Studentenwerks Sämtliche Mensen und deren Öffnungszeiten siehe: www.studentenwerk-leipzig.de/mensen-und-cafeterien Studieren mit Kind Arbeitskreis Studieren mit Kind des StuRa Sozialberatung des StuRa, Seminargebäude, Universitätsstr. 1, Raum NSG 001 (über Innenhof erreichbar), 04109, Tel. 01 73/2 61 72 76, www.stura.uni-leipzig.de HTWK Leipzig Beratung durch den StuRa, Karl-Liebknecht-Str. 132, Raum G101a (Geutebrück-Bau), 04277, Tel. 30 76 62 45, sprecherinnen@stura.htwk-leipzig.de, www.stura.htwk-leipzig.de Studentenwerk Leipzig Beratung, Informationen und Betreuungsmöglichkeiten, Studenten Service Zentrum, Goethestr. 6, 04109, Tel. 01 76/19 65 96 74, www.studentenwerk-leipzig.de/ beratung/studieren-mit-kind Studentische Gemeinden Evangelische Studentengemeinde (ESG) Alfred-Kästner-Str. 11, 04275, Tel. 24 75 90 41, contact@esg-leipzig.de, www.esg-leipzig.de Katholische Studentengemeinde Floßplatz 32, 04107, Tel. 2 13 05 50, ksg@ksg-leipzig.de, www.ksg-leipzig.de Universitätsbibliothek Alle Standorte und Öffnungszeiten unter www.ub.uni-leipzig.de Bibliotheca Albertina Freihand-Bereich / Lesesaal, Beethovenstr. 6, 04107, Tel. 9 73 05 77, info@ub.uni-leipzig.de Bibliothek Deutsches Literaturinstitut Wächterstr. 34, 04107, Tel. 9 73 03 12, zbdll@ub.uni-leipzig.de Bibliothek Erziehungs- und Sportwissenschaft Marschnerstr. 29 E (Haus 5), 04109, Tel. 9 73 17 89, zberzsport@ub.uni-leipzig.de Bibliothek Klassische Archäologie und Ur- und Frühgeschichte Ritterstr. 14, 04109, Tel. 9 73 07 07, zbarch@ub.uni-leipzig.de Abt. Klassische Archäologie, (2. Etage) Abt. Ur- und Frühgeschichte (3. Etage) Bibliothek Kunst Dittrichring 18–20 (Eingang über Matthäikirchhof), 04109, Tel. 9 73 55 47, zbkunst@ub.uni-leipzig.de Bibliothek Medizin/Naturwissenschaften Liebigstr. 23/25, 04103, Tel. 9 71 40 12, zbmednawi@ub.uni-leipzig.de Bibliothek Musik Neumarkt 9–19, Aufgang D (Städtisches Kaufhaus), 04109, Tel. 9 73 04 78, zbmus@ub.uni-leipzig.de Bibliothek Regionalwissenschaften Schillerstr. 6, 04109, Tel. 9 73 71 17, zbreg@ub.uni-leipzig.de Bibliothek Rechtswissenschaft Recht I: Burgstr. 27, 04109, Tel. 9 73 06 55 Recht II: Burgstr. 21, 04109, 9 73 06 49 zbrewi@ub.uni-leipzig.de, mit Zeitschriften-Lesesaal Bibliothek Veterinärmedizin An den Tierkliniken 5, 04103, Tel. 9 73 80 17, zbvetmed@ub.uni-leipzig.de Campus-Bibliothek Fachgebiete: Informatik, Kommunikations- und Medien- wissenschaften, Mathematik, Psychologie, Wirtschafts- wissenschaft, Lehrbuchsammlung, Universitätsstr. 3, Hörsaalgebäude, 04109, Tel. 9 73 08 11, zbcb@ub.uni-leipzig.de Hochschulbibliotheken Bibliothek der Handelshochschule Leipzig (HHL) (Dr. Tessen and Dorothee von Heydebreck Bibliothek), Jahnallee 59, 04109, Tel. 98 51 60, www.hhl.de/de/hhl-erfahrung/life-at-hhl/bibliothek/ Bibliothek der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Gustav-Freytag-Str. 42, 04277, Tel. 30 76 65 93, www.htwk-leipzig.de/biblio Hochschulbibliothek der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Wächterstr. 11, 04107, Tel. 21 35-156/-183/-171, bibliothek@hgb-leipzig.de, www.hgb-leipzig.de Hochschulbibliothek der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« (HMT) Grassistr. 8, 04107, Tel. 2 14 46 33, www.hmt-leipzig.de/hmt/bibliothek Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen Gustav-Adolf-Str. 7, 04105, Tel. 7 11 30, www.dzb.de Fahrbibliothek Tel. 01 77/2 50 72 71, fahrbibliothek@leipzig.de Feministische Bibliothek MONAliesA im Haus der Demokratie, Bernhard-Göring-Str. 152, 04277, Tel. 94 67 21 29, www.monaliesa.de Leipziger Stadtbibliothek Wilhelm-Leuschner-Platz 10–11, 04107, Tel. 1 23 53 41, www.stadtbibliothek.leipzig.de Umweltbibliothek c/o Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e. V. (im Haus der Demokratie), Bernhard-Göring-Str. 152, 04275, Tel. 3 06 51 80, www.umweltbibliothek-leipzig.de Buchhandlungen Antiquariat Central W33 Georg-Schwarz-Str. 12, 04177, Tel. 24 84 23 70, www.central-antiquariat.de Antiquariat an der Nikolaikirche Ritterstr. 8–10, 04109, Tel. 2 11 20 13, www.antiquariat-brauer.de Buchhandlung Drift Karl-Heine-Str. 83, 04229, Tel. 46 38 99 36, www.drift-books.de Buchhandlung el Libro Bornaische Str. 3d, 04277, Tel. 9 61 38 26, www.el-libro.de Buchhandlung Grümmer Zschochersche Str. 18, 04229, Tel. 4 79 41 17, www.buchhandlung-gruemmer.de Buchhandlung Seitenblick Goetzstr. 2, 04177, Tel. 9 26 18 13, www.seitenblick-leipzig.de Online-Buchhandlung genialokal (El Libro Partnerbuchhandlung) Tel. 04 03 33 77 73 37, www.genialokal.de Buchhandlung W. Otto Nachf Wolfgang-Heinze-Str. 12a, 04277, Tel. 30 12 149 Comic Combo Riemannstr. 31, 04107, Tel. 2 12 45 20, www.comiccombo.de Connewitzer Verlagsbuchhandlung Schuhmachergäßchen 4 (Specks Hof), 04109, Tel. 9 60 34 46, www.cvb-leipzig.de Fachbuchantiquariat Thieme Ritterstr. 8–10, 04109, Tel. 2 12 74 24, www.antiquariat-thieme.de Hugendubel in den Höfen am Brühl, Brühl 1, 04109, Petersstr. 12–14, 04109, im Paunsdorf Center, Paunsdorfer Allee 1, 04329, Tel. 14 90 97 84, www.hugendubel.de Kinderbuchhandlung Serifee Karl-Liebknecht-Str. 36, 04107, Tel. 1 49 27 77, www.serifee.de Leipziger Antiquariat Georg Schwarz Str. 12, 04177, Tel. 22 11 81 88, www.leipziger-antiquariat.de Ludwig Presse und Buch Willy-Brandt-Platz 5 (Hauptbahnhof, Querbahnsteig Westhalle), 04109, Tel. 26 84 66 08, www.buchhandlung-ludwig.de Polylogue Internationaler Buchladen & Café, Merseburger Str. 47, 04177, Tel. 62 68 76, www.polylogue-leipzig.com Thalia Karl-Liebknecht-Str. 8–14, 04107, Tel. 2 13 16 05, Grimmaische Str. 10, 04109, Tel. 33 97 50 00, Ludwigsburger Str. 9 (Allee Center), 04209, Tel. 4 24 10 70, Paunsdorfer Allee 1 (Paunsdorf Center), 04329, Tel. 33 97 55 21, www.thalia.de Wörtersee Peterssteinweg 7, 04107, Tel. 2 24 87 83, www.woertersee-leipzig.de Öffentliche Bibliotheken Wohnen Bibliothek Böhlitz-Ehrenberg Leipziger Str. 81, Tel. 1 23 52 00 Bibliothek Gohlis Georg-Schumann-Str. 105, 04155, Tel. 1 23 52 55 Bibliothek Grünau-Mitte Stuttgarter Allee 15, Tel. 1 23 52 28 Bibliothek Grünau-Nord Plovdiver Str. 40, Tel. 1 23 52 05 Bibliothek Grünau-Süd An der Kotsche 11–13, Tel. 1 23 52 20 Bibliothek Holzhausen Arthur-Polenz-Str. 12, Tel. 0342 9 74 56 45 Bibliothek Lützschena-Stahmeln Am Brunnen 4, Tel. 1 23 55 74 Bibliothek Mockau Essener Str. 102, Tel. 1 23 52 18 Bibliothek Paunsdorf Platanenstr. 37, Tel. 1 23 52 10 Bibliothek Plagwitz Zschochersche Str. 14, 04229, Tel. 1 23 52 60 Bibliothek Reudnitz Dresdner Str. 78–80, 04317, Tel. 1 23 52 16 Bibliothek Schönefeld Shukowstr. 56, Tel. 1 23 52 23 Bibliothek Südvorstadt Steinstr. 42, 04275, Tel. 1 23 52 70 Bibliothek Volkmarsdorf Torgauer Platz 3, Tel. 1 23 52 08 Bibliothek Wiederitzsch Zur Schule 10a, Tel. 5 21 24 39 Deutsche Nationalbibliothek (DNB) Lesesäle, Bücherausgabe, Auskunft, Deutscher Platz 1, 04103, Tel. 2 27 14 53, www.dnb.de Baugenossenschaft Leipzig Querstr. 20, 04103, Tel. 9 09 90, www.bgleipzig.de Das schwarze Brett (online) www.dsble.de Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) Wintergartenstr. 4, 04103, Tel. 9 92 20, kontakt@lwb.de, www.lwb.de Möblierte Wohnungen Home Company Wohnen auf Zeit, Magazingasse 4, 04109, Tel. 01 51/20 46 05 95, www.leipzig.homecompany.de Studentenwerk Leipzig Studentisches Wohnen, Goethestr. 6 (3. Etage), 04109, Tel. 9 65 98 80, www.studentenwerk-leipzig.de/wohnen Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft VLW Hartzstr. 2, 04129, Tel. 9 18 42 99, info@vlw-eg.de, www.vlw-eg.de Wogetra Wohnungsgenossenschaft Eutritzscher Markt 1, 04129, Tel. 9 18 30, Stuttgarter Allee 8, 04209, Tel. 9 18 30, www.wogetra.de Wohnungsbau-Genossenschaft Kontakt Eilenburger Str. 10, 04317, Tel. 2 67 51 00, info@wbg-kontakt.de, www.wbg-kontakt.de Wohnungsgenossenschaft Lipsia Brünner Str. 12, 04209, Tel. 41 51 90, post@wg-lipsia.de, www.wg-lipsia.de Wohnungsgenossenschaft Unitas Käthe-Kollwitz-Str. 37, 04109, Tel. 42 67 50, www.wg-unitas.de Computer Computer X Lampestr. 2, 04107, Tel. 2 11 33 37, info@cxservice.de, www.cxservice.de 20 kreuzer-leipzig.de

Wintersemester 24/25 F O T O : W I K I M E D A I Wie der Opa on Hitler-Speed Leipzig. Was ein pillenbuntes Mekka für Dröh- nung und Durchzug werden sollte, endete in einer Massenschlägerei. Mit den neu ausgerichte- ten Designers’ Open wollte die größte Ausstel- lung zeitgenössischen Drogendesigns die Pforten der Wahrnehmung in Leipzig für ein Wochenende aufstoßen. Jedoch ging die Veranstaltung in einem Gewaltrausch unter. Ein Blister-Pack Neonazis stürmte die Glashalle auf dem Messegelände. Die rasenden Rechtsradikalen schlugen mehrere Drogenköpfe ein und zerstörten die Stände inter- nationaler Newcomer und etablierter Designbüros, die ihre neuesten Produkte präsentierten. Bevor der Spuk vorbei war, hinterließ er vor Ort zahlrei- che Schmierereien: »Unser Trip heißt Treue. Gute Heimreise, Schwarzer Afghane!«, »Was ist der Jugend Medizin? Pervitin, Pervitin!« und »Rassen- krieg gewinnen mit Panzerschokolade: Für die schönste Zeit unseres Lebens«. Insider ha en dieses Ereignis im Vorfeld befürch- tet und halten es für den wahren Grund, warum die Designers’ Open nicht mehr sta finden. »Die regi- onalen Nazis lassen sich die internationale Kon- kurrenz nicht gefallen«, sagt Peter Müller, der sei- nen Beruf nicht in der Zeitung lesen will. Da könn- ten die Nazi-Dealer keinen We bewerb mit Desig- nerdrogen gebrauchen. Jährlich fluten Dutzende an neuen Substanzen den Markt – den die Nazis in Sachsen in ihrer geballten Hand haben. Müller macht auf eine besondere deutsche Tradition auf- merksam, die gerade in Sachsen alle Drogenmoden überstand. »Klar mögen die keine Dealer, Junkies und Hippies. Die machen ihnen doch nur das Geschäft mit dem Hitler-Speed kapu . Und auf dem lief schon der Opa zu Hochtouren auf.« Das bestätigt der jüngste Drogenbericht der Bun- desregierung. Während die Droge in Restdeutsch- land nahezu unbekannt ist, nehmen 40 Prozent aller hiesigen Konsumenten Crystal Meth, wie der Stoff neudeutsch heißt. Laut aktuellem Lagebild der sächsischen Polizeihochschule liegt die Zahl der Crystal-Konsumenten im Freistaat im europawei- ten Vergleich über dem Durchschni . Der bezog eine Analyse des Abwassers einzelner Städte mit ein, wo in Dresden und Chemnitz die Droge in höchster Konzentration festgestellt wurde. Beide Städte sind europaweit Spitzenreiter. »Männlich, eher jung, mit geringem Einkommen und einem niedrigen Bildungsabschluss« (MDR) ist der typische Konsument von Crystal Meth. Das kommt einer Beschreibung des allgemeinen Stra- ßennazis ziemlich nah. Weitere Bestätigung für die Verbindung von Nazis und Crystal gibt der Umstand, dass die sächsischen Ermi ler schon mehrfach ihre V-Leute entlassen mussten, weil diese beim Schmuggel und Verkauf der Droge erwischt wur- den. In Delitzsch flog aufgrund länderübergreifen- der Polizeiarbeit sogar ein Nazi-Dealer-Ring mit Crystal im Wert von 40.000 Euro auf – einer der Ertappten war damals Stadtratskandidat der NPD (seit Juni 2023: Heimat, Anm. d. Red.). Zum Drogen- kartell hat sich die extrem rechte »Bruderschaft Thüringen« entwickelt, gegen die ermi elt wird. Die stadtbekannte Colditzer Nazi-Familie vertrieb quasi nebenbei Crystal Meth; hauptberuflich ging sie anderen Kriminalitätsformen nach und terrori- siert die Kleinstadt an der Mulde. Wie gesagt, das hat Tradition. Ursprünglicher Name des Nazi-Launemachers ist Pervitin. Im zähen Alltag deutscher Schützengräben fanden die Wehrmachtssoldaten rasch Kosenamen für ihr liebstes Wachhaltemi el, das die blonden Bestien zu übermenschlichen Berserkertaten aufputschte. Einleuchtend erklärt Informant Müller die eupho- risierende Wirkung der Panzerschokolade: »Da hamm die keine Angst vor nichts mehr, schalten mental total ab. Ohne Hitler-Speed wäre der Blitz- krieg undenkbar gewesen.« Kein Zufall, sagt der Experte, dass Beteiligte beim Mord an einem Obdachlosen in Oschatz 2011 ihren Willen mit Meth gestärkt ha en. Die Nazi-induzierten Crystal-Nächte der Gegen- wart reihen sich offenkundig ein in eine deutsche Traditionslinie, die die Nazi-Fixer gegen alle Multi- kultimi el verteidigt. Die jüngsten Wahlergebnisse lassen befürchten, dass der Rausch anhält. TOBIAS PRÜWER 22 kreuzer-leipzig.de kreuzer-leipzig.de

Gelassen durchs Studium. E u ro 25 S t a r tg u t h a b e n E i n m a l i g j e Pe r s o n z u r E rö f f n u n g d e s e r s te n G i ro F l e x- Ko n tos , B a ra u s z a h l u n g n i c h t m ö g l i c h . Mit unserem GiroFlex-Konto: • monatlicher Kontoführungspreis 0 € • Verzinsung für ein Guthaben bis 1.000 Euro • Online-Banking, mobiles Banking und kontaktloses Bezahlen • Einräumung eines Dispokredits* • Kreditkarte Gold: nur 2,00 Euro pro Monat* Das GiroFlex-Konto ist für Studierende unter 27 Jahren erhältlich und nicht als Pfändungsschutz- Konto nutzbar. *Mindestalter von 18 Jahren sparkasse-leipzig.de/giroflex Jetzt Beratungstermin vereinbaren