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1917

1917

In der Todeszone

GB/USA 2019, auch OmU, 118 min, R: Sam Mendes, D: Andrew Scott, Benedict Cumberbatch, Mark Strong Aschfahle Gesichter und ein Gewirr aus Gängen und Geröll sind alles, was der britische Soldat Schofield noch um sich herum wahrnimmt. Erschöpft irrt er in den Schützengräben im nordfranzösischen Niemandsland umher, bis ihn sein Freund Blake mit zum Divisionsgeneral nimmt, der sie auf eine Mission schickt, deren Ausgang über Leben oder Tod von 1.600 Kameraden entscheiden könnte. Nach der spektakulären Eröffnungsszene von »Spectre« hat Regisseur Sam Mendes nun einen kompletten Film als Plansequenz angelegt: »1917« sieht aus, als wäre er in einer einzigen, ununterbrochenen Kamerafahrt gedreht. Tatsächlich wurde hier und da geschickt geschnitten und getrickst, die Wirkung dieser logistischen Meisterleistung schmälert das aber nicht. Intensiv lässt sich miterleben, welchem Wahnsinn die unbedarften jungen Männer einst ausgesetzt waren. Gewichtigen Anteil daran hat neben der Arbeit von Bildergott Roger Deakins die bedrohliche Filmmusik von Thomas Newman. Bei aller formalen Raffinesse sind es aber auch die Leistungen der beiden Hauptdarsteller George MacKay und Dean-Charles Chapman, die zum Gelingen beitragen. Inspiriert wurde das fiktive Drehbuch von den Erzählungen von Mendes‹ Großvater und dessen Erlebnissen nahe der Hindenburglinie. Weshalb »1917« dann allerdings auch ein lupenreiner Kriegsfilm ist, der denjenigen, die mit dem Genre nichts anfangen können, trotz aller Perfektion nicht behagen wird. Peter Hoch


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