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All I never wanted

All I never wanted

Im Rampenlicht

D 2018, 90 min, R: Leonie Stade, Annika Blendl, D: Marielle Blendl, Lida Freudenreich, Annika Blendl Mit der 42-jährigen Schauspielerin Mareile und der 17-jährigen Nina, die ihr Abi des Modelns wegen sausen lassen will, hat dieser Film zwei Protagonistinnen, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Doch halt, eigentlich hat »All I Never Wanted« vier Hauptcharaktere, denn da ist noch das Regie-Duo, bestehend aus Annika und Leonie, das die Erstgenannten im Rahmen einer Doku über längere Zeit abwechselnd begleiten will und zugleich das »echte« Regie-Duo dieses Films ist. Zur Finanzierung erhalten sie von einem schmierigen Typen 100.000 Euro Kredit – die anfängliche Freude darüber weicht jedoch bald dem Gefühl, nun auch wirklich liefern zu müssen. Während Nina in der Modehauptstadt Mailand auf sich allein gestellt direkt mit allen Schattenseiten der gleichermaßen gnadenlosen wie abstoßenden Model-Branche zu tun hat, kämpft Mareile als gestandene Krimi-Schauspielerin mit ihrer neuen Arbeitsstätte: dem Provinztheater, samt hochnäsiger und teils übergriffiger Kollegenschaft. Beide wirken immer wieder so, als seien sie kurz davor, alles hinzuschmeißen. Obwohl die beiden Regisseurinnen dafür Verständnis haben, sehen sie sich aber doch gezwungen, Nina und Mareile zum Durchhalten zu bewegen, um nicht selbst gefressen zu werden. »All I Never Wanted« ist Spielfilm und Doku zugleich, dramaturgisch stark und an manchen Stellen schwer auszuhalten – was ausdrücklich als Lob verstanden werden darf. Alexander Kullick


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