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Alles außer gewöhnlich

Alles außer gewöhnlich

Unermüdlich

F 2019, auch OmU, 115 min, R: Éric Toledano, Olivier Nakache, D: Vincent Cassel, Reda Kateb, Hélène Vincent Mit vollem Einsatz engagieren sich Bruno Haroche und seine Mitarbeiter für Heranwachsende, die von den Behörden als hoffnungslose Fälle abgestempelt werden. Rund 40 Jugendliche betreut die Gruppe, die meisten leben mit einer besonders schweren Form von Autismus und passen nicht in die gesellschaftliche Norm. Das Team kümmert sich voll Liebe und Verständnis um sie, während ihnen das Gesundheitssystem Steine in den Weg legt, die sich nur durch Improvisation aus dem Weg räumen lassen. Ihre Arbeit bewegt sich ständig auf dem Grenzbereich der Legalität. Brunos Handy klingelt Tag und Nacht. An ein Privatleben ist da schon lange nicht mehr zu denken. Doch Kürzertreten oder gar Aufhören wäre keine Option, denn ein ganzes Netzwerk aus Ärzten und Eltern verlässt sich auf sie. Die Innenansicht, die Olivier Nakache und Éric Toledano (»Ziemlich beste Freunde«) hier liefern, basiert auf eigenen Erfahrungen. Die Regisseure arbeiteten selbst in der Einrichtung von Stephane Benhamou, wie Bruno im wahren Leben heißt. Sie erlebten die unhaltbaren Umstände, die den Alltag der Sozialarbeiter prägten, am eigenen Leib mit. Ihr Film ist entlarvend ehrlich und einnehmend. Auf einzigartige Weise verbinden Nakache und Toledano auch hier sozialkritische Themen mit Humor. Ein weiteres flammendes Plädoyer für die Menschlichkeit. Ein berührender, beglückender Film nah am Leben, der lange nachhallt. Lars Tunçay


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