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Amon Tobin

Amon Tobin

Isam

Isam

Vorbei die Zeit, als Amon Tobin mithilfe von vertrackten Jazz- und Salsa-Fragmenten zwischen Ambient, Trip Hop und IDM irrlichterte. Zur Jahrtausendwende wilderte der DJ und Produzent noch bevorzugt in seiner Plattenkiste, um verwertbare Samples aufzustöbern. Mittlerweile verfremdet das Aushängeschild des Ninja Tune-Labels lieber Alltagsklänge wie Motorendonner (»Surge«) oder Wassertropfen (»Calculate«). Und so geräuscht es auf »Isam« mehr, als dass es musikt: Was der siebte Langspieler des Brasilianers bietet, ist niemals Song und nur selten Track. Meist ist es eine, nun ja, Impression: mal betörend, oft verstörend - oder beides zugleich, wie in den surreal verwischten »Bedtime Stories«. Diese diffuse Cinematik ist nichts für Avantgarde-Gegner. Fans von Aphex Twin oder Animal Collective dürfen dieser Platte aber eine Chance geben. Doch auch für sie ist »Isam« vor allem ein kryptisches Geduldsspiel, das man nur mit mehreren Anläufen und guten Kopfhörern gewinnen kann. Conrad Pohlmann


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