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Baauer

Baauer

Planet’s Mad

Planet’s Mad

Dieses Album erscheint wie bestellt zur beginnenden Festivalsaison. Eigentlich. Wir wollen es hier nicht noch einmal ausbuchstabieren, das Elend ist sattsam bekannt. So gewinnt »Planet’s Mad« eine tragische Größe, die dieser Musik ansonsten nicht zwingend zukäme, denn sie ist im Selbstverständnis Funktionsmusik. Der Beat muss knallen. Dieser Mix aus Trap, Techno, Trance und Drops, die man durchaus vorher schon kommen sieht, damit man sich darauf freuen kann, ist dafür gedacht, den wildfremden Spaniern vom Zeltplatz lachend in die Arme zu fallen, nachdem man sich im Moshpit gegenseitig das Fell über die Ohren gezogen hat. Das Album kann man sich vorstellen wie einen guten Freizeitpark: Irgendwann weiß man recht genau, wie sich eine Achterbahn anfühlt, was nichts daran ändert, dass das Gefühl auch nach dem achten Mal immer noch geil ist. Baauer schlägt seine Haken und Loopings im Sound dabei clever genug, dass das Geschehen stets rasant bleibt und nicht in Autoscooter-Einöde abdriftet. So wie der Titel des Albums ist die Musik am Puls der Zeit, der Producer erweist sich als gewissenhafter Streber, der zeitgenössischen Reggaeton, Trap und Auf-die-Zwölf-Techno studiert hat, ihn nach Belieben reproduzieren und für seine Zwecke einsetzen kann. Innovativ ist sicherlich etwas anderes, Baauer macht weniger Haute Cuisine als vielmehr den »Best Burger in town«: Dieses Album ist für alle, die in der Tautologie, dass ein dicker Bass nun mal ein dicker Bass ist, eine tiefe Wahrheit erkennen, für alle, die den ganzen Sommer über Heimweh haben werden nach dem Dreck, der Masse, den großen Bühnen und den Lichtern.  Kay Schier


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